|
| Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? | |
| |
Autor | Nachricht |
---|
sylvia Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 7347
Ort : in der Heide
Anmeldedatum : 14.11.08
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Di 25 Jan 2011, 14:27 © sylvia | |
| Liebe Jowacht, man kann keinem sagen, das er was falsch macht. Soetwas würde ich nie tun. Jeder macht es nach seinem Ermessen. Man muß auch lernen zu verzeihen und vergessen. Es macht sonst nur krank. Vielleicht war Dein Sohn auch zu behütet, hat alles bekommen und Du hast verzichtet. Man muß ein richtiges Maß finden, was für jeden gut ist. Aber mit dieser Aufgabe wächst man erst mit den Jahren, Dein Sohn, wie Du auch. Du hast ihn allein erzogen - klasse. Aber vielleicht fehlte auch was. Keiner weiß es und kann es sagen. Ich wünsche Dir alles Gute. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
|
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Di 25 Jan 2011, 15:14 © Rita | |
| Hallo Jowacht, ich pflichte Sylvia bei, du hast das ganz toll gemacht, und mit deinen Möglichkeiten dein Bestes gegeben, mehr kann kein Mensch tun. Das ist schon richtig so, weisst du. Den meisten Menschen geht es wie dir, in dem Moment wo sie die Angehörigen betreuen merken sie's nicht, das kommt bei vielen erst hinterher heraus, was sie sich selber da angetan haben und dass sie sich total überfordert haben. Das finde ich schade, dass diese Mühen, diese Liebe dann so "gedankt" wird. Das ist einfach nicht gerecht. Ich hab meinen Sohn auch alleine gross gezogen, hatte aber das Glück dass ich bei meinen Eltern wohnen konnte, die Oma hat den Kleinen betreut wenn ich arbeiten musste. Hab immer sehr viel mit Mutter und meinem Sohn unternommen. Musste ja zu 100% arbeiten, arrangierte mich aber dass ich um 14h Schluss hatte und konnte, solange er nicht zur SChule ging, jeden Nachmittag mit Mutter und dem Sohn Ausflüge machen. Er hat noch heute eine sehr starke Bindung zur Oma, zum Opa eigentlich auch, und er hat sehr viel Verständnis für beide, was ich bewundere. Sohnemann ist mittlerweilen 25, verheiratet und wohnt im selben Haus, eigene Wohnung. Sicher gibt es Reibereien mit 3 Generationen, aber bevor Vater diesen Ausbruch hatte lief's eigentlich recht gut. Ich kann mich also glücklich schätzen. Die Sachte mit dem Vater belastet mich halt schon. Heute kam ich früher nach Hause als üblich, und er war gerade in der Garage, war auch gerade erst nach Hause gekommen. Er schloss sein Auto hastig ab und verschwand in der Garage, nicht ohne mich vorher noch total böse angesehen zu haben. Ende des Problems ist also leider nicht in Sicht. Eines hat dieser Streit zur Folge : ich habe viel überlegt, mir die Situation immer und immer wieder überlegt und bin zum Schluss gekommen dass es wohl so sein muss. Vielleicht war's ein Warnschuss vor den Bug bei mir. Vielleicht habe ich angefangen zu sehr mich um sie zu kümmern, Papa alles ab zu nehmen was nur irgendwie ging, war wohl auch nicht so gut, und daher der Warnschuss. Ich weiss es nicht. Rita |
| | | jowacht Ist hier Zuhause
Anzahl der Beiträge : 166
Alter : 65
Ort : Bedburg
Anmeldedatum : 21.01.11
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Di 25 Jan 2011, 15:53 © jowacht | |
| Hallo Rita,
es ist schon wie Du es sagst. Vielleicht hast Du ihm wirklich zu viel abgenommen. Man muss sich ja auch immer wieder in die Situation Deines Vaters versetzen. Indirekt zeigst Du ihm ja damit, dass du ihm das nicht mehr zutraust. Und Männer sind da noch etwas empfind- licher. Vielleicht kannst Du ja doch nochmal einen passenden Zeitpunkt finden und mit ihm reden. Dann kannst Du ihm vielleicht anbieten, ihn in wichtige (finanzielle) Angelegenheiten gerne zu unterstützen. Mein Vater war damals auch sehr misstrauig; im Vordergrund stand natürlich das liebe Geld! Ich habe ihm wirklichch jede Abbuchung o. Ä. gezeigt. Kontoauszüge vorgelesen suw. Manchmal habe ich ihn auch gebeten mit zur Bank zur gehen. Nachher hat er dann ruhe gegeben. Was ich also meine ist, nicht alles abnehmen, sondern ihn mit einbeziehen.
LG jowacht |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Di 25 Jan 2011, 20:50 © Rita | |
| Es war ja auch so dass vorallem auch er zu mir kam und um Hilfe bat, hab ihm dann natürlich gern geholfen. Was das Finanzielle angeht kam er eh nie klar, das hat früher immer Mama gemacht, somit als es bei Mama langsam nicht mehr ging kam er zu mir und fragte ob ich ihm da helfen kann. Nun da ich mich zurück gezogen habe (nachdem er ja gesagt hat er will mich nie wieder sehen und auch noch meiner Schwiegertochter erzählt hat ich wäre sowieso nicht seine Tochter usw) übernimmt dies meine Schwester. Er fragte sie ob sie dies machen könne. Also spannt er jetzt meine Schwester ein, für das was ich früher gemacht habe, zum Teil. Denn sie ist ja nur 2 Stunden die Woche da, ich war jeden Tag da. Wie dem auch sei, ein Ende scheint nicht in Sicht, und mit ihm reden geht gar nicht, weil er hört mir nicht einmal zu, grüsst nicht einmal, ich bin Luft für ihn. Heute kam ich überraschend früh nach Hause, er war zufällig grad in der Garge, verschwand dann ganz schnell bevor ich überhaupt aus dem Auto steigen konnte, und warf mir einen total bösen Blick zu, also mit ihm reden ist im Moment echt nicht drin. Hab auch keine Lust mir noch mehr Schimpftiraden anhören zu müssen. Er braucht den Groll gegen mich, um zu rechtfertigen dass er vieles nicht mehr kann. Jetzt heisst es "soll sie doch selber zusehen wie sie den Garten macht" usw, dabei kann er einfach nicht mehr, aber eben, zugeben würde er es nie, so komme ich ihm gerade recht. So gesehen ist es eigentlich ganz gut dass er böse gegen mich ist, weil dann muss er sich nicht eingestehen dass er's nicht mehr kann, dann kann er's einfach auf mich schieben. Habe auch ANgst dass wenn er nicht auf mich böse ist, er seinen Groll wieder gegen meinen Sohn richtet, hatten wir auch schon. Vorallem jetzt wo er ihm fast alles überlässt, den ganzen Garten und die Bäume, und er soll sich auch um den Rasen kümmern und die Hühner. Vorletztes Jahr überliess er ihm schon etliche Beete, und der Sohn pflanzte etliches an, und es klappte gut. Doch irgendwann meckerte er, dass Sohnemann die Karotten gerntet hätte und auch die rote Beete (die er der Sohn angepflanzt hat), und er hätte keine abgekriegt. Dabei hat er rote Beete nicht mal gerne, und Karotten hatte er selber (hat er übrigens auch nicht wirklich gerne). Er meckert aus Prinzip, und hat auch vorher über alles und jeden gemeckert, recht machen konnte man es ihm schon nie. Hatte vorhin auch wieder ein GEspräch mit dem Sozialdienst, die riefen mich an. Die Pflegefrau wird keine Anzeige erstatten. Da hat er nochmal Glück gehabt. Sie meinten wenn sowas nochmal vorkomme solle ich die Polizei rufen. Ja wie stellen die sich das vor? Ich hab ihr dann erklärt, ich bin 10km weit weg auf Arbeit und kann nicht ständig hier herum sein und horchen was passiert denn jetzt, und dann die Polizei rufen. Das muss die betreffende Person schon selber. Die die angegriffen wird muss selber die Polizei rufen. Wie stellen die sich das vor? Ich spiel Verpetze oder wie? Sie meinte auch, da Papa nicht zum Arzt gehen will, haben wir auch keine weiteren Möglichkeiten. Es ist effektiv so : es muss erst etwas schlimmes passieren bevor man jemandem helfen kann. Also hoffen wir das Beste und warten halt ab. Mehr kann man nicht tun... Rita |
| | | jowacht Ist hier Zuhause
Anzahl der Beiträge : 166
Alter : 65
Ort : Bedburg
Anmeldedatum : 21.01.11
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mi 26 Jan 2011, 00:59 © jowacht | |
| Puhhh, das ist natürlich auch echt schlimm, zu sagen du wärst nicht seine Tochter! Das sitzt doch, oder? Im Moment sieht es ja wirklich so aus, als ob du keine Chance hast, an ihn ran zu kommen! Du hast es versucht gut zu machen. Wenn er damit jetzt deine Schwester beauftragt, lass ihn. Nur wenn er dann irgend wann kommt und fragt, ob du es doch wieder machen könntest, würde ich auch erstmal abblocken oder ihm zumindest dann mal sagen, dass es jetzt nicht geht, ständig zu wechseln.
Erlaube mir bitte noch eine Frage; warum fährst Du jeden Tag zu ihm, wenn der Sohn neben an wohnt? Verstehe mich nicht falsch, aber dann könnte er doch jeden Tag nach ihm sehen und du brauchst dann nur viell. jeden 2. Tag.
Lass es doch erstmal so laufen. Es wird dann wahrscheinlich der Tag kommen, dass er weiß, es geht nicht mehr anderes. Es ist m. E. auch nur ein Weitergeben von eigener Unzufriedenheit. Man merkt, man kann dies und das nicht mehr. Den geliebte Garten kann er auch nicht mehr schaffen. Das sind ja wirklich auch einschneidene Sachen für ihn. Habt ihr euch denn alle mal zusammen gesetzt und drüber gesprochen, wie es weiter gehen soll? Finden die anderen gut, dass du dich da so engagiert oder ist da vielleicht jemand, der sagt, das muß nicht sein`? Dann könnte ich mir nämlich vorstellen, dass derjenige mit deinem Vater gesprochen hat und er das so übernommen hat.
Am Besten finde ich das Sozialamt!!! Das schlägt echt dem Faß den Boden aus!!!! Die wollen allen Ernstes, dass du die Polizei anrufst!! Die ticken doch nicht sauber. Da wird mir gerade bei dem Gedanken, dass ich die Polizei rufen müßte, weil mein Vater wieder außer Kontrolle ist, richtig, aber richtig übel. Aber das ist typisch, die selbst haben keine Ahnung und das ist für die der einfachste Weg, jemanden los zu werden. Aus meinem normalen Rechtsverständnis heraus, sehe ich das wohl auch so, dass die mit der Pflege beauftragte Person, die verletzt wurde, eine Anzeige macht.
So ich wünsche Dir jetzt eine gute Nacht
LG jowacht |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mi 26 Jan 2011, 12:13 © Rita | |
| ohja, das hat gesessen wo er meinte ich wäre ja wohl nicht mal seine Tochter, Mama hätte es mit fast allen Männern im Dorf getrieben. (Mama war die treuste Person die du dir vorstellen kannst). Ja, und folglich wäre mein Sohn ja auch nicht mal sein Enkel. Er hat's nicht zu mir gesagt, ich war oben an der Türe und hörte wie er dies zu meiner Schwiegertochter sagte. Das war echt schlimm, noch Mama so in den Dreck zu ziehen. Oder wenn mein Sohn mir erzählte wie er den Grossvater hörte wie er am Gartenzaun zum Nachbarn sagte dass meine Mutter "die ganze Zeit ins Bett scheissen würde" und solche Dinge. Das sagt man einfach nicht, und so schon gar nicht.
Nein, ich fahre nicht ständig hin, ich wohne da. Ich unterm Dach, in der Mitte die Eltern und zu unterst der Sohn mit seiner Frau. War eigentlich eine gute Lösung, bis Papa ausgerastet ist.
Achja, und Miete will er mir sowieso keine bezahlen (Wäre keine Miete an sich, sondern nur ein kleiner Beitrag zu den Nebenkosten, denn ich bezahle Strom für das ganze Haus, Heizung usw.). Nein, das will er nicht, weil laut ihm hätte ich ihm vorher, wo das Haus auf seinen Namen war auch nie was gegeben (Lüge, ich habe die Hypothek zum Teil bezahlt und mich an den Nebenkosten beteiligt, und oft genug Dinge für Eltern eingekauft ohne Geld dafür zu wollen). Tja, so ist das. Wenn er nichts bezahlen will muss ich mich eben damit abfinden. Laut ihm klaue ich ihm eh die ganze Zeit sein Geld und will nur sein Geld.
Also : im Moment tu ich absolut rein gar nichts, geh ihm nicht aus dem Weg, grüsse freundlich wenn ich ihn sehe, aber sonst tu ich nichts. Abwarten, vielleicht beruhigt er sich, oder es wird schlimmer und dann gibt's dann doch eine Anzeige. Bin ich alleine in der WOhnung schliesse ich mich meist ein, weil Vater ab und zu rauf kommt, wenn wir nicht da sind! Ich werde die Wohnung demnächst auch Tagsüber abschliessen, muss jedoch erst Schlüssel machen lassen.
Keine schöne Situation und es schlägt einen doch schon auf den Magen. Aber eben, abwarten und Tee trinken, das wird schon wieder.
Rita |
| | | jowacht Ist hier Zuhause
Anzahl der Beiträge : 166
Alter : 65
Ort : Bedburg
Anmeldedatum : 21.01.11
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Do 27 Jan 2011, 04:18 © jowacht | |
| Hallo Rita, du tust mir echt leid. Da hat man sich gekümmert, im Glaube immer alles gut zu machen. Und dann so was! Das ist ja ganz schon heftig. Auch das er seine eigene Frau so schlecht macht, ist schlimm. Da fühlt man sich schon, was mit dem Spruch "Undank ist der Welten Lohn" gemeint ist. Also ich muss echt sagen, was du hier so alles schreibst, würde mir Angst machen. Also ich würde mich auch einschließen. Aber das ist ja nunmal überhaupt kein Zustand. Aber wie du schon schreibst, im Moment gibt es da wohl kaum eine Lösung. Heftig!!
Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen Donnerstag.
LG jowacht |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Do 27 Jan 2011, 12:21 © Rita | |
| Was soll's. Lieber an die schönen Zeiten denken und hoffen dass es bald besser wird.
Das verrückte daran ist ja dass er mit den andern jetzt total lieb ist! Selbst mir meinem Sohn hielt das nicht lange dass er ihm böse war (obwohl dieser überhaupt gar nichts getan hatte). Einmal am Anfang der "Krise" beschuldigte er meinen Sohn, er würde des Nachts im Garten herum gehen und mit einer Schaufel Katzenkot in die Beete vom Grossvater "pflanzen"... Da war er sehr böse auf ihn, doch ich denke er hat wohl mitgekriegt dass das Blödsinn ist, und jetzt ist zwischen den beiden zum Glück wieder alles prima.
Denke halt dass das nur so ist, weil er durch mich nun ein Ventil gefunden hat wo er Dampf ablassen kann, und wo er jemanden als Grund gefunden hat für alles. Ist schwer, aber nehm ich auf mich, wenn's hilft dass er dadurch mit den andern lieb ist.
Abwarten und Tee trinken, und jetzt kommt dann der Frühling und mit meinem Mann fahren wir die Wochenenden dann wieder raus (haben zum Glück ein Wohnmobil).
Du, ich denke es gibt schlimmeres. Sicher ist nicht schön, aber im Moment ist's wieder ruhig, bis wann weiss man nicht. Andere haben's viel schwerer.
Rita |
| | | jowacht Ist hier Zuhause
Anzahl der Beiträge : 166
Alter : 65
Ort : Bedburg
Anmeldedatum : 21.01.11
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 28 Jan 2011, 01:18 © jowacht | |
| Ja, manchmal ist es halt besser, es zu nehmen, wie es ist. Nützt ja auch nichts, dass man sich zusätzlich noch selbst die Nerven kaputt macht. Schönes Wochenende mit vielleicht ein bisschen Sonne LG jowacht |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| | | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mi 09 Feb 2011, 20:49 © Rita | |
| Die traurige Geschichte geht leider noch weiter. Mein Vater, immer noch böse auf mich, immer noch keine Besserung, sagte vor einigen Tagen zu meinem Sohn, dass er ihm jetzt den ganzen Garten und den Umschwung überträgt, die Arbeit damit, auch die beiden Hühner. Mein Sohn hat sich sofort an die Arbeit gemacht und hat angefangen die Sträucher aus zu lichten, wieder Ordnung ins Chaos zu bringen usw. Papa war beeindruckt und es lief eigentlich ganz gut. Mein Sohn war freundlich zum Opa, aber distanziert. D.H. auf der Hut. Von sich aus hat er den Grossvater nicht gesucht, aber normal mit ihm gesprochen wenn er ihn im Garten oder sonstwo getroffen hat. Klappte auch prima. Jetzt heute eskalierte die Situation wieder, wegen Kinkerlitzen. Vater hatte einen Schrank unten, voller Müll. Sohnemann hat da Ordnung rein gebracht, alles schön angeschrieben usw. Jetzt hat Vater den Schrank abgeschlossen und den Schlüssel versteckt. Kein drama, ist ja ok, hat er sonst auch immer gemacht. Sohnemann hat den Schlüssel an eine Schnur gehängt und auf gehangen. Vater ging heute hin und nahm den Schlüssel an sich. Sohnemann kam also nicht mehr an die Dinge ran. (Sachen die man für's Haus so braucht, also nicht Haushalt sonder Haus unterhalt und Garten). Sohnemann und Schwiegertochter sind also zu Vater hin und haben ihn um den Schlüssel gebeten, er möge ihnen den doch geben damit sie an die Sachen können. Da ist er total ausgerastet, ist mit dem Besen auf sie los. Die beiden haben sich zu mir hoch geflüchtet und sie haben sofort die Polizei gerufen. Die war jetzt ca. 1 Stunde da. Zuerst haben sie draussen neben dem Einsatzwagen die Kurzversion der Geschichte angehört, dann sind sie zu Vater rauf. Der hat natürlich etwas aufgebracht aber durchaus normal gewirkt. (logisch) Er erzählte den Polizisten ich hätte ihm das Haus abgekauft und nicht mal gezahlt, schulde ihm noch 260'000 (keine Ahnung woher er diese Zahl hat), und wir schickanieren ihn ständig nur usw. Danach waren die beiden Polizisten bei uns oben und ich habe ihnen den Kaufvertrag für's Haus gezeigt, alles legal alles sauber, vor einem Notar der die Familie bestens kennt und mit Vater gut befreundet ist, und zu dem Zeitpunkt Papa auch noch "normal" war und der Notar dies auch vermerkt hat hab ihnen dann so erzählt, dass Papa auch 2 x gedroht hat sich um zu bringen, dass er schon die Pflegefrau angegriffen hat usw. Was soll ich euch sagen? Man kann NICHTS tun. Effektiv muss erst jemand umgebracht werden bevor sie was machen können! Die beiden Polizisten haben die Lage verstanden, wir waren zu 4ert ihnen dies zu erklären. Haben ihnen dann auch das Gewehr von Vater mit gegeben, wir wollen's hier nicht haben. Die haben nicht schlecht gestaunt und meinten es sei sehr gut dass wir ihm das weg genommen haben. Haben's dann mit genommen. Sie sagten mir morgen muss ich 1. den Hausarzt vom Vater anrufen, der MUSS reagieren, sie waren erstaunt dass der nicht schon eingeschritten ist, denn wenn jemand in so einer Situation einen Termin beim Arzt einfach sausen lässt, obwohl man ihn noch anruft, also mutwillig, muss eingeschritten werden, und notfalls muss der Arzt mittels einem amtlichen Schein die Polizei auffordern den Mann mit Gewalt zum Arzt zu bringen damit er untersucht werden kann. Wusste ich nicht! Vielleicht hilft das ja weiter. Weiter muss ich wieder das Sozialamt anrufen (hätt ich eh gemacht), geb denen die Namen der Polizisten durch und erzähl was passiert ist. Und als letztes muss ich den Friedensrichter anrufen, der kann entweder direkt helfen oder sagt was zu tun ist. Die Kinder müssen sich jetzt einschliessen, weil sie nicht mehr sicher sind! Und wir hier oben auch. Wobei solange mein Mann bei mir ist, bin ich einigermassen sicher, traut sich Vater nicht ran, aber um die Kinder hab ich Angst. Hab ihnen eingebläut auf keinen Fall die Wohnung offen zu lassen. Dumm ist nur dass das Bad draussen auf de Flur ist wo man nicht abschliessen kann. Es ist unschön, wenn man nicht mal mehr zu Hause wohl sein kann und sich fürchten muss. Würd am liebsten abhauen, aber das geht nicht. Die Kinder können ja auch nicht weg, wir müssen es zusammen ausstehen. Die Polizisten haben auch gesagt, zum Glück sind wir zu 4ert und können uns gegenseitig stützen. Sonst wäre es nicht aus zu halten. Dementsprechend geht's mir, wie man sich leicht vorstellen kann. Ich werde weiterhin melden wie's weiter geht, in der Hoffnung dass wenigstens ein bisschen was jemandem weiter helfen kann der in einer ähnlichen Situation ist. Achja, die Polizei hat noch gesagt, wir sollen sofort anrufen wenn sich was tut, d.h. wenn er wieder ausrasten sollte oder uns angreifen will, sollen wir sie sofort rufen. Er meinte dann noch dass wenn sie 2 x die selbe Nacht raus müssen oder 3 x innerhalb kurzer Zeit, dann werden auch sie etwas unternehmen müssen. Aber ich hoffe ja dass es gesessen hat und er sich jetzt beruhigt, aber soll ich ehrlich sein? jetzt geht's erst richtig los bei ihm.... Rita |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 4407
Alter : 56
Ort : München
Anmeldedatum : 30.10.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mi 09 Feb 2011, 21:08 © jellyamber | |
| Halleluja, Rita, ja, jetzt geht's wohl richtig los. Aber die Polizei hat dich sehr gut beraten. Du weißt jetzt, wie du reagieren kannst, mit wem du sprechen kannst und ganz wichtig: Dass du jederzeit sie wieder anrufen kannst! Zögere nicht, du hast sie jetzt aus deiner Seite!!! Vielleicht ist es dann bald "vorbei" - so schlimm das auch klingt. Ihr seid zu viert und könnt euch gegenseitig stützen. Ich wünsche dir viel Kraft für diese Nacht und die kommenden Tage. Es ist schlimm für dich, dass er sich so krass noch weiterentwickelt, aber manchmal ist eine Eskalation das Beste, um endlich einen Weg zu finden. Melde dich ruhig, so bald du Luft hast und berichte. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass jetzt alles seinen Weg findet. Liebe Grüße Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Do 10 Feb 2011, 05:16 © Rita | |
| Danke. Es ist wirklich absolut hässlich seinem eigenen Vater die Polizei auf den Hals zu hetzen, aber es geht nicht anders, manchmal muss man es tun. Mein Sohn hat den Mut dazu, ich hätte ihn wohl nicht gehabt (die Polizei zu rufen meine ich). Wie du sagst, zum Glück sind wir 4 und helfen einander, sonst wäre es effektiv nicht aus zu halten. Dann bliebe nur die Flucht von zu Hause weg. Ich meld euch dann wie's weiter ging, muss heute ja die Aemter anrufen usw. Hoffe mal dass sie diesmal reagieren! Es ist echt verdammt schwer hier Hilfe zu kriegen, das bestätigte mir die Polizei auch, denn selbst die können absolut rein gar nichts tun! Rita p.s. hab heute Morgen mit dem Friedensrichter telefoniert und die verlangten von mir einen Bericht über den "Fall". Habe also einen Rapport verfasst und gleich zu ihnen gebracht. Sozialamt habe ich auch informiert und versprochen eine Kopie vom Bericht zu senden Den Hausarzt konnte ich nicht erreichen Hoffe dass sie endlich reagieren, aber ich habe, ehrlich gesagt, wenig Hoffnung... Bis jetzt hat sich auch nichts getan, und man glaubt Papa recht viel, er kann ja sowas von lieb und nett und lustig sein... |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 11 Feb 2011, 12:47 © Rita | |
| Jetzt hat meine Schwester mit dem Vater telefoniert und mich per mail dann gefragt was das soll, weil Papa hat ihr seine Version erzählt. Ich hab ihr gesagt dass er auf die Kinder wie'ne Furie los ist und sie daher halt die Polizei gerufen haben, was sein musste. Sie steht voll auf seiner Seite, ihrer Meinung nach (seit Beginn der Krise) müssten wir ihm einfach sein Gewehr wieder zurück geben, ist ja schliesslich seins, und uns entschuldigen. Sie denkt wenn ich mich bei ihm entschuldige ist alles wieder prima. Wir hatten ihr schon versucht zu erklären wie die Lage ist, aber sie will's nicht sehen. Das Tagesheim hat ihr auch schon gesagt wir müssten den Fall dem Sozialamt melden, doch sie meinte dazu nur das wäre humbuk. Statt dass sie mir eine Hilfe ist, muss ich mich auch noch mit ihr rumschlagen wie's aussieht. Sie will heute Nachmittag zum Vater, keine Ahnung wie sie danach drauf ist, ob sie mich dann heute Abend anruft und die Leviten lesen will oder was auch immer. Hatte ihr schon mal gesagt sie muss ja nicht mit ihm leben und weiss nicht wie's ist sie kann ihn gerne zu sich nehmen. Oh nein, hiess es da, ich weiss schon warum ich nicht im selben Haus wie er leben wollte. aha, das weiss sie, aber die Probleme wahrnehmen will sie nicht. Was soll's. Irgendwie kriege ich auch das noch auf die Reifen. Das einzige was ich ihr sagen kann, wenn sie wieder anrufen sollte : du lebst nicht mit ihm und hast absolut keine Ahnung was wir hier erleben. Mehr kann man echt nicht machen, sie versteht es einfach nicht. Alles dreht sich nur noch um den Vater, kaum hat es sich mal etwas beruhigt, wo man nicht ständig an ihn denkt, paff... kommt der nächste Hieb und es geht von vorne los. Ich hab echt keinen Bock mehr, aber eben, da muss man halt durch. schön ist es nicht. Rita |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 7347
Ort : in der Heide
Anmeldedatum : 14.11.08
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 11 Feb 2011, 13:28 © sylvia | |
| Liebe Rita, schade, wenn die Angehörigen die Augen verschließen und nichts verstehen wollen. Es ist, als ob man mit einer Wand redet. Alles Gute. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
|
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 11 Feb 2011, 19:13 © Rita | |
| Liebe Sylvia,
es ist leider schlimmer als gegen eine Wand reden. Die Wand hört zu und mukst nicht. Die Schwester jedoch macht mir nur ein schlechtes Gewissen und ich fange an an allem zu zweifeln, ob nicht doch ich schuld an allem bin und mein Sohn und seine Frau, ob wir nicht einfach hätten still sein sollen und ihm das Gewehr lassen und nichts wäre passiert. Das erreicht die Schwester.
Wobei, wenn ich die Behörden, die Polizei, die andern höre, dann habe ich absolut richtig gehandelt und Papa hat effektiv ein grosses Problem. Aber hört man meiner Schwester zu, ist die Sache ganz einfach, das kommt alles nur weil wir ihn so aufgeregt haben und uns nicht einsichtig zeigen und uns nicht entschuldigen wollen.
Ist grad ganz schwierig heute, die Schwester hat mir grad noch gefehlt. Jetzt denk ich wieder "was hast du da bloss angestellt, und jetzt ist's beim Friedensrichter und nicht mehr zu stoppen".
Möchte am liebsten wegziehen. Mein Mann hat auch die Nase voll, er meinte vorhin auch er hat echt keinen Bock mehr, er hat auf Arbeit auch schon sehr viel um die Ohren und Aerger und Stress, und zu Hause lauern noch mehr Probleme. Er meinte auch, er überlegt ob wir nicht ausziehen sollen. Wäre ja schön wär's so einfach, doch das Haus gehört mir, ausmieten kann man das wegen dem Vater nicht, da will keiner einziehen, oder bleibt 1-2 Wochen und verschwindet dann, verjagt vom Vater. Einfach leer lassen und weg ziehen ist auch nicht, kann mir neben dem Haus keine Wohnung leisten.
Also hier bleiben und aussitzen und hoffen dass es endlich besser wird.
Gruss Rita |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 7347
Ort : in der Heide
Anmeldedatum : 14.11.08
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Sa 12 Feb 2011, 09:11 © sylvia | |
| Liebe Rita Du mußt kein schlechtes Gewissen haben. Machst es richtig und gut. Höre nicht auf andere, die nur meckern. Stärke Dein Selbstbewußtsein. Ich bin damals rechtzeitig raus aus meinem Elternhaus mit Mann und Sohn. Denke so, jung und alt paßt nur selten, ganz selten zusammen. Wünsche Dir viel Kraft und Stärke. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
|
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Sa 12 Feb 2011, 13:08 © Rita | |
| War vorhin mit meinem Mann beim Arzt (Diabetiker). Natürlich wunderte dieser sich dass die Werte nicht optimal sind, zu hoch. Wir erklärten ihm dann die Situation zu Hause. Mein Mann hat auf Arbeit schon genug Stress und zu Hause sollte eigentlich eine Erholungsoase sein, da jedoch wartet noch mehr Stress auf ihn. Der Arzt meinte dann auch das war das einzige Richtige, zum Friedensrichter zu gehen, und normalerweise müssten die mir nächste Woche Bescheid geben was sie nun tun wollen. Er meinte ich soll auf jeden Fall nachhaken und nicht locker lassen bei denen.
Hätte er kein Problem, würde er keine Lügen verbreiten. Das sind schon fast Wahnvorstellungen die er da hat. Hätte er kein Problem, wäre er einfach sauer, aber mehr nicht. Also ist wohl doch bewiesen dass Papa ein Problem hat. Der Arzt meinte normal würde beantragt dass Papa in die Notaufnahme komme, dort würde er richtig untersucht, könnte nämlich auch gut sein dass man schon im Blut was sieht, je nach Krankheit. Und dann könne eine Therapie folgen. Er schüttelte auch den Kopf über den Hausarzt, er meinte der hätte normal nach Hause kommen müssen, wenn der Patient sich weigert zu ihm zu gehen.
Naja, wie dem auch sei, ich bin also doch nicht verrückt. Hatte gestern schon echt angefangen an allem zu zweifeln und mir die verrücktesten Theorien auf zu stellen von wegen die Kinder wollen Papa da raus haben damit sie dort einziehen können usw. Vollkommen verrückte Ideen halt.
Es ist wirklich nicht einfach und ich hoffe auf nächste Woche.
War vorhin rasch zu Fuss einkaufen, Papa konnte mich also nicht hören wo ich nach Hause bin. Er war draussen im Garten am alles inspizieren. ich grüsste ihn, wie üblich, ganz normal. Er drehte sich dann um und meinte "Geh scheissen" und dann "Das hast du nun dabvon. Die Polizei!" ich sagte nichts, hielt auch nicht an, ging einfach nach Hause. Aber schwer ist es schon, weh tut es auch immer noch und ich zitterte dann erstmal 'ne ganze Weile zu Hause. Meinen Mann kann ich jetzt damit nicht belangen, der hat Telefonkonferenz, beruflich, ist den ganzen Tag eingespannt (von zu Hause aus zum Glück). Ich kann ihn auch nicht mit allem belasten, sowas z.B. muss nicht unbedingt sein, das behalt ich halt für mich.
Rita |
| | | Biggi Moderator
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 20142
Alter : 61
Ort : Essen / NRW
Anmeldedatum : 06.08.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Sa 12 Feb 2011, 14:14 © Biggi | |
| Liebe Rita, ich habe mir gerade noch mal in Ruhe deine Geschichte durchgelesen. Nein, du bist bestimmt nicht verrückt. Du hast bei allem vollkommen richtig gehandelt. Kann man jetzt nur hoffen, dass sich alles zum Positiven wendet. Wir wohnen heute auch wieder im Elternhaus meines Mannes, war auch ein 3-Generationenhaus. Daher kann ich dich gut verstehen, dass du das nicht aufgeben möchtest. Aber unter den jetzigen Umständen ist das natürlich alles andere als angenehm. Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass sich das schnell ändert. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mo 14 Feb 2011, 17:18 © Rita | |
| die Fortsetzung : Der Friedensrichter besucht meinen Vater nächsten Freitag, und ich hoffe dass dann etwas geschieht, weil wir halten's nicht mehr lange so aus. Hab noch Angst dass meine Schwester irgendwas dreht, da sie nicht einverstanden ist, und absolut keine Ahnung hat was hier vor geht, obwohl ich es ihr erklärt habe und im November auch die Frau vom Tagesheim ihr erklärt hat dass Papa ein Problem hat und wir es dem Sozialamt melden müssen, für sie war's ja Humbuk. Sie weiss nicht dass ich nun dem Friedensrichter schreiben musste, sonst würde sie wohl alles dran setzen damit dieser Papa nie besuchen kommt. Es ist wirklich schlimm im Moment, keine Ahnung wie's weiter geht, keine Ahnung was Freitag passiert. Hoffe der Besuch bringt was, und Papa kann endlich behandelt werden. Ist nicht mehr schön wenn man keine Lust mehr hat nach Hause zu kommen, lieber im Büro übernachten möchte. Rita |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 4407
Alter : 56
Ort : München
Anmeldedatum : 30.10.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mo 14 Feb 2011, 18:34 © jellyamber | |
| Ritaaa, durchhalten - du machst das alles genau richtig. Auch wenn deine Schwester im Moment nicht kapiert, was läuft, handelst du jetzt genau angemessen und keinen Moment zu früh. Manchmal muss man erst "durch die Hölle" gehen, um danach "leichteren" Fußes weiter zu kommen. Ich verstehe dich nur zu gut und die nächsten Tage werde bestimmt kein Zuckerschlecken. Aber du tust es für deine Familie und für DICH - weil so kann es ja nicht weitergehen!
Ich schick dir ganz viele Kraftgedanken, denk dran, Ende der Woche bist du ein großes Stück weiter.
Schlaf gut trotzdem! Liebe Grüße Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | jowacht Ist hier Zuhause
Anzahl der Beiträge : 166
Alter : 65
Ort : Bedburg
Anmeldedatum : 21.01.11
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Mo 14 Feb 2011, 21:08 © jowacht | |
| Liebe Elenor, auch von mir Hört sich ja alles ziemlich heftig an, was da gerade abgeht. Ob es aber jetzt unbedingt auf einer Demenz beruht, lässt sich so einfach auch nicht sagen. Immerhin ist die Tochter gestorben, das ist schon ein heftige Sache. Vielleicht hat er Depressionen. Du schreibst, er trinkt nicht mehr viel; das kann auch, dazu führen, dass er nicht mehr richtig Denken kann. Und der Arzt hat natürlich recht. Er kann und er darf auch nichts machen, wenn er selbst sagt, ihm geht es gut. Aggressivität alleine sagt nicht unbedingt gleich aus, dass es Demenz oder in die Richtung geht. Hat der Arzt denn mal sowas erwähnt? LG Josi |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Di 15 Feb 2011, 12:24 © Rita | |
| Danke für eure Unterstützung. Die Geschichte wird wohl doch länger dauern... die vom Friedensrichter haben heute angerufen um mir mit zu teilen dass sie am 10. März zu Papa gehen. Ich fragte total enttäuscht, ja aber sie haben mir doch versichert diesen Freitag hin zu gehen. Die Friedensrichterin hat sich halt anders entschlossen. Punkt aus, fertig. Und wenn es bis dahin Probleme gäbe müssten wir halt die Polizei rufen. na Klasse echt.
kann's echt mal nicht mehr sein. Machen kann man also inzwischen nichts, abwarten und hoffen dass es nicht wieder zum Eklat kommt, was es zwangsläufig wird, weil man kann sich ja nicht ständig zu Hause einsperren oder weggehen um bloss nicht zu Hause zu sein!
Es ist echt zum die Wände hoch gehen.
Rita |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 25 Feb 2011, 06:17 © Rita | |
| tja, wie ging's weiter. Natürlich mit Problemen, wie sonst.
Da wir uns nun alle "verdünnisieren", ihn total meiden damit kein neuer Eklat auftritt, hat er keine Angriffsfläche mehr. Meine Schwester sagte, er hätte schon mal dran gedacht selber aus zu ziehen, damit SIE Ruhe hätten (so als ob wir es wären die ihn ständig schikanieren würden). Und Dienstagabend rief sie mich um 20h45 an, ich soll zu den Eltern runter gehen, Mama ginge es nicht gut, sie würde merkwürdig atmen (so wie mein Opa in der Nacht wo er gestorben ist). Ich sagte ihr, ich geh da alleine nicht runter, nur mit meinem Mann. Damit war sie einverstanden. Also gingen wir runter. Papa hatte sich natürlich unsichtbar gemacht, er hat sich in einem Zimmer eingeschlossen, Licht gelöscht damit man bloss nicht merkt dass er da ist. Mama sass auf dem Bett, es war wirklich ein absolut trauriger Anblick : Sie sass auf dem Bett in Unterwäsche, vor ihr am Boden ihre Exkremente. Sie muss wohl schon den ganzen Nachmittag so da gesessen haben, denn es war schon arg angetrocknet. Als sie aufstand sah ich dass auch unter ihr einiges war. Die Bettdecke konnten wir direkt weg werfen. Ich habe also Mama genommen und bin mir ihr ins Bad, hab sie gewaschen und frisch angezogen. Mein Mann (Die gute Seele) hat den Boden sauber gemacht. Wir haben Mutter dann ins Bett gebracht. 2 Strickjacken waren auch voll von eingetrocknetem und 1 Rock war dreckig und diverse Unterwäsche. Mein Sohn erzählte mir dann, er hätte von aussen (Das Fenster war offen gewesen) gehört wie er sie angebrüllt hätte.
Ist ja klar, wenn Papa sie schon früh am morgen anbrüllt, dann stresst sie das so dermassen und verängstigt sie so sehr dass gar nichts mehr geht. Dann kommt eben sowas bei raus. Das wiederum führt bei ihm wieder zum Wutausbruch und der Teufelskreis ist perfekt. Das hat mich so stinksauer gemacht, ich hab echt keine Schuldgefühle mehr ihm gegenüber. Dachte noch, naja, er geht ja Mittwoch zum Arzt, vielleicht erzählt er da ja von Depressionen usw... aber nein, nichts. Er kam zurück mit neuen Blutdrucktabletten, das war's auch schon. Also hoffe ich auf den Friedensrichter am 10.3. Haltet mir bitte alle die Daumen dass sie Mama dann da raus holen.
Meine Schwester ist nach wie vor der Meinung das legt sich wieder und wenn er sich mit mir versönen würde wäre alles wieder wie früher. Ich sagte ihr dass Papa auch krank ist. Meinst du? sagte sie. Ich meine nicht nur ich weiss. Ich sagte ihr auch dass, wenn's schlimmer wird und wir nichts tun, wir uns ein Leben lang Vorwürfe machen müssen warum wir nicht geholfen haben. Auch das leuchtet ihr nicht ein. Nach ihr muss man die beiden machen lassen, bzw den Vater machen lassen, der hat ja ein Leben lang gemacht was er wollte und das soll nach ihr auch so bleiben. Sie sieht das Problem nicht, sie weiss wohl dass Papa den Stuhlgang der Mutter nicht wegputzen konnte (Sagte er hätte am Telefon fast brechen müssen... aha, also wusste sie da ja schon dass da was war, selber her kommen kam ja nicht in Frage, die Ausrede sie wohnt ja 30km weit weg... also dafür waren wir dann wieder gut genug). Sie sieht doch dass er total überfordert ist, ihre Idee war dann ja, man könne doch den Pflegedienst rufen in den Situationen. Nein, sagte ich ihr, das kann man nicht. Die sind dafür nicht zuständig. Die haben ihre Tour zu machen die fix ist und basta.
Es ist schon schlimm genug wenn man um die Eltern kämpfen muss, aber es ist noch schlimmer wenn die eigene Schwester einen noch Steine in den Weg stellt und man auch noch an der Front zu kämpfen hat.
Ich habe gestern diesen Versuch gestartet zum sehen wie sie nach dem Vorfall vom Dienstag denkt, aber eins ist Fakt : ich kann ihr niemals erzählen dass der Friedensrichter zu Besuch kommt, sie wäre fähig und würde alles Rückgängig machen. Das darf auf gar keinen Fall sein.
Ich bin der Meinung : Mutter gehört auf jeden Fall ins Altersheim, dort hat sie endlich ihre wohlverdiente Ruhe, dort kann sie an den Spielnachmittagen teil nehmen, sie haben auch ab und zu Tanz (Sie tanzte doch immer so gerne), und keiner schreit sie so an wie Vater. Vater gehört auf jeden Fall in Behandlung, und da er nicht alleine sein will (Deshalb muss ja die Mutter herhalten), würde ich sagen, entweder sollte er in ein Tagesheim oder mit der Mutter zusammen in ein Heim, aber dann müsste sie vor ihm geschützt werden, es müsste zugesehen werden dass er sie nicht mehr anschreien kann. Bei ihm bin ich der Meinung ein Tagesheim würde reichen.
Doch... er weigert sich für alles, und damit muss ich gar nicht erst ankommen.
Es ist schwierig, man weiss genau was für die Eltern gut wäre, aber man darf nichts tun. Muss zusehen wie sie quasi vor die Hunde gehen.
Ich erzähl euch dann weiter wie es sich entwickelt. Auf jeden Fall ist eins sicher, die Sache ist noch längst nicht ausgestanden, wer weiss was die arme Mutter noch alles ertragen muss.
Rita |
| | | Farina Wohnt oft hier
Anzahl der Beiträge : 61
Anmeldedatum : 01.06.10
| Thema: Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? Fr 25 Feb 2011, 08:22 © Farina | |
| Liebe Rita, das ist ja eine ganz furchtbare Geschichte. Dein letzter Beitrag macht mich echt fassungslos, obwohl ich ähnliches auch von meinen Geschwistern kenne. Weit weg, ist doch alles nicht so schlimm, usw.. Und man selbst fühlt sich für alles verantwortlich, hat ständig das Gefühl, doch irgendetwas tun zu müssen. Natürlich hast du vollkommen Recht, deine Mutter muß da raus, keine Frage. Alles wäre besser als diese Situation. Könnte man sie nicht in ein Krankenhaus bringen? Notfalls Symptome erfinden, die eine stationäre Abklärung erfordern. Zumindest wäre dann etwas Zeit gewonnen, im besten Fall würde aus medizinischer Sicht dann eine Unterbringung im Pflegeheim empfohlen. Mehr fällt mir leider nicht ein, sorry. Ich weiß, die nächste Wand, gegen die man rennt, wartet schon. Ich wünsche dir, dass sich schnell eine Lösung findet und ganz viel Kraft bis dahin auszuhalten!
Liebe Grüße Farina |
| | | | Wie können wir Papa gegen seinen Willen helfen? | |
|
Ähnliche Themen | |
|
| |