Liebe Westwind

Es tut mir sehr Leid, das der Tag so daneben ging und das es die Laune deines Mannes richtig verschlagen hatte. Meist bekommt dann auch gerade die Person die am nächsten steht, das meiste ab. In diesem Fall leider Du.

Das Dilemma am Ganzen ist, einerseits das was du selber schreibst.

Westwind schrieb:

Aber wenn ich jetzt nachgebe habe ich meine Chancen für immer vertan.

Aber auch die Tatsache, das je länger die Pflege eigenhändig übernommen wird, je stärker wird leider die Personenfixierung. Also Abwarten und glauben das es im weiteren Krankheitsverlauf mit dem TZ oder was auch immer, etwas leichter gehen würde, ist leider ein Trugschluss. Ich hatte unseren Erik solange Eigenhändig rund um die Uhr betreut, bis nichts mehr ging und unsere Situation keine andere Möglichkeit mehr zuliess, als ihn einem Heim zu übergeben. Die ganze 100% Aufmerksamkeit die er bei uns bekam und die Jahre, wo er das Zentrum unseres Lebens war. Waren zwar für ihn, wie er, als er noch fitter war selber sagte, die glücklichsten seines Lebens. Dafür war jedoch der Umzug in ein Heim, ein ganz brutaler und extremer Kontrast, an den er sich nie mehr "gewöhnen" konnte. Wäre es für mich nochmals möglich die Zeit zurück zu drehen, dann wäre dies ein Punkt den ich Heute definitiv anders machen würde. Ich würde Heute jedes Hilfsangebot ankurbeln. Einerseits um der Personenfixierung etwas gegen zu wirken, aber auch weil meine Kraft wesentlich länger gereicht hätte und ich Erik wesentlich länger hätte gerecht werden können....

Ich habe schon öfters mal geschrieben, das wir manchmal leider wirklich nur zwischen dem kleineren und grösseren Übel wählen können. Da das, was dein Mann sich wünscht, und das was du ihm langfristig erfüllen kannst, einfach nicht immer zu vereinbaren sein wird. Auch wenn deinem Mann das TZ mühe macht und er nicht hin möchte, so ist es in Bezug auf meine oben erwähnten Tatsachen doch wesentlich Humaner, als wenn eine plötzliche Notlösung her muss, weil du z.B mal ausfallen würdest. Ein Tageszentrum ist somit auch eine kleine Vorbereitung (loslassen), damit spätere Kurzzeitpflegen nicht ganz so brutal hart sein werden.

Sollte es sich dennoch auch nach ein paar mal hingehen, mit dem TZ als zu schwer erweisen, dann würde ich empfehlen wenigstens einen Pflegedienst mit in die Pflege ein zu beziehen, damit du nicht die einzige Person bist, wo sich um deinen Mann kümmert. Ihr könntet es dann mit dem TZ wieder versuchen, wenn das für dich optimal erscheinende, wo dein Mann jetzt leider noch auf der Warteliste die Nr. 16 ist, ausprobieren würdet, sobald dann dort ein Platz frei wird.

Ich wäre froh liebe Westwind, wenn ich dir eine ultimative Lösung liefern könnte. Aber die gibt es leider nicht

Liebe Westwind,

es tut mir sehr leid, dass ihr beide so eine schmerzliche Erfahrung machen musstet. Ihr habt gegenseitig eine starke Bindung. Das ist schön, macht manches jedoch auch zusätzlich schwer.

Ich schliesse mich vollumfänglich den Zeilen von Ursula an. Ich würde nicht einfach aufgeben, sondern noch ein- zwei weitere Tage probieren. Ich habe bis zum Eintritt unserer Nonna, abgesehen von ein paar einzelnen Tagen, wo meine Schwägerin sie betreute, vollumfänglich die ganze Betreuung und Pflege allein gemacht. Einerseits, weil ich sie, ihre Macken und Vorlieben, am besten kannte, andererseits, weil sie bei den paar wenigen Versuchen sehr abweisend und unglücklich reagierte. Wenn ich heute zurück denke, geht es mir wie Ursula: hätte ich früher entsprechende andere Hilfsgebote beigezogen, hätten wir sie vielleicht nach dem Krankenhausaufenthalt noch mal ein paar Monate nach Hause nehmen können. Doch es war dann irgendwie zu spät...

Darum der Rat von mir: sei dir bewusst, dass dein Mann dein "Spegel" ist. Er spürt, dass du zweifelst und unsicher bist - das verstärkt seine unguten Gefühle. Versuche, ruhig zu bleiben, gelassen zu sein. Denke an die Zeit, die du haben wirst zu Durchatmen, Kraft tanken, dich ein bisschen anders zu orientieren. Egal, was du machst, es wird NIE mehr so sein wie früher. Also nimm das Angebot des TZ weiter an, gib nicht gleich auf

Liebe Grüsse
Therese

Liebe Westwind,
das tut mir leid zu lesen. Aber ich sehe es auch wie unsere Ursula, die es wie immer wunderbar beschrieben hat.

Es ist für deinen Mann ja auch eine völlig neue Situation, in die er sich erst einleben muss. Das geht meist nicht beim ersten Anlauf. Also gebe euch beiden noch eine Chance und bleibe am Ball. Mach dir nicht so viele Gedanken wegen Dienstag, es kommt eh, wie es kommt.

Liebe Grüsse
Biggi

Liebe Westwind,

ich bin ja für meine Mama die absolut einzige Bezugsperson und momentan darf ich mich nicht einmal umdrehen ohne dass sie mir nachweint. Ich kann nicht einmal in Ruhe auf die Toilette. Aber komischerweise hat das mit dem TZ ganz gut funktioniert, wahrscheinlich weil da die Demenz noch nicht so weit fortgeschritten war. ich bin jetzt hart an meiner grenze (oder eigentlich schon darüber) und ich weiß, ich muss etwas ändern, hab aber große Angst davor, weil es mir natürlich wahnsinnig leid tut, meine Mama leiden zu sehen, nur weil ich nicht immer 24 Stunden rund um die Uhr bei ihr sein kann. Aber ich kann einfach nicht mehr....und ich muss etwas ändern.

Versuch es weiter, du kannst nichts richtig machen, egal was du tust, irgendwann ist es nie genug, ganz egal was du machst. Ich bin immer da und trotzdem höre ich: warum bist du nicht da,... ich will dich bei mir haben... usw. und weinen wenn ich mich umdrehe. Ich kann nicht helfen, ich kann ncht "richtiger" machen.

ich hoffe so für dich, dass es doch noch einigermaßen klappt.

Alles Liebe

Astrid

Liebe Westwind,

das tut mir so leid.
Aber weisst du, du musst deinem Mann bisschen Zeit lassen. Ist klar dass es ihm jetzt am Anfang nicht gefällt. Es ist neu und ohne seine Bezugsperson (dich).
Er wird sich sicher dran gewöhnen.
Wie die andern schon sagen : es ist wichtig dass er gerade mehrere Bezugspersonen hat und nicht nur eine einzige, sonst fixiert er sich viel zu sehr nur noch auf die und will keine andern mehr ran lassen.

Da bin ich froh hab ich das von Anfang an gemacht mit Mama. Wo's ihr noch recht gut ging, haben wir den Pflegedienst organisiert, erst 2 x die Woche, dann jeden Morgen, dann 2 x am Tag. so konnte sie sich langsam dran gewöhnen. Das Tageszentrum kam dann auch dazu, 1 x die Woche. Aber da war sie schon an den Pflegedienst 2 x die Woche gewöhnt, von daher ging's gut. Nun muss man auch sagen dass Mama eine sehr umgängliche Person ist. Aber wo der Pflegedienst die ersten paar mal kam war sie auch absolut nicht glücklich, ein Häuflein Elend könnte man sagen. Ich meine ist ja auch nicht gerade einfach wenn da plötzlich fremde Leute kommen und einen ausziehen wollen und waschen... das ist schon peinlich für die Person und ungewohnt. Aber sie hat sich schnell dran gewöhnt und es ging dann prima.

Wie die andern schon gesagt haben : es wäre schon wichtig dass du Hilfe hast, denn du bist schon jetzt an deine Grenzen gestossen, und es wird ja nicht besser. Leider wird die Krankheit ja immer schlimmer. Und dann ist es erst recht schwer, wenn du ihn plötzlich in ein Heim geben müsstest. Es vereinfacht es euch beiden, wenn ihr Hilfe habt.
Es wird am Anfang Theater mit deinem Mann geben, so wie ich ihn nun durch deine Worte kenne, aber das ist egal. Da muss er eben durch, so schwer es euch beiden auch fällt. Du tust euch beiden einen Gefallen damit, das ist meine Meinung auf jeden Fall. Es wird dann später nicht ganz so schlimm, wenn er schon jetzt an verschiedene Personen gewöhnt wird.

Es geht auch für dich einfach nicht anders als mit Hilfe. Du schaffst das nicht alleine. keiner schafft das alles alleine, und du hast schon so vieles geleistet, da kann man sich nur eine Scheibe abschneiden. Ach Westwind, du bist so super. Und ich hoffe dass wenn du etwas Hilfe hast, du es bisschen einfacher hast. Ich wünsche dir so sehr dass du bisschen Auszeit hast, nur für dich, und sei's eben wenn der Pflegedienst jeden Tag dann kommt, oder dein Mann doch ins Tagesheim geht.
Was du auf keinen Fall machen darfst : wenn er im Tagesheim ist, zu Hause hocken und grübeln! Die Zeit ist nicht zum Grübeln gedacht, sondern für dich ganz alleine. Mach einen Spaziergang, geh ein Eis essen, lies ein Buch, egal was, aber es soll etwas NUR für dich sein, und nicht für deinen Mann. Etwas was du schon lange keine Zeit mehr für hattest, was auch immer. Einfach wo du Freude dran hast.
Dann grübelst auch nicht und es geht dir sicher besser.

Ich drück dir die Daumen und hoffe es klappt alles.

Rita

Ich danke
euch allen sehr für euren Zuspruch. Wir waren heute von einer Cousine zum Grillen
eingeladen. Ich wollte eigentlich gar nicht hinfahren weil ich einfach müde
bin. Aber weil ich weiß, dass es für meinen Mann gut ist wenn er unter andere
Leute kommt hab ich zugesagt. Ehrlich gesagt leide ich auch recht unter seiner
noch immer schlechten Laune. Ich habe so was wie ein schlechtes Gewissen und
denke ich bin schuld daran. Trotzdem habe ich fest vor das TZ durchzuziehen. Mir fällt auf, dass die
letzten vier Jahre ein ständiges Geben und Nehmen waren. Nur bin ich es die immer gegeben hat. In meiner Liebe, Fürsorge und
Angst um meinen Mann habe ich das gar nicht gemerkt. Und jetzt weil ich einmal
nicht in seinem Sinn gehandelt habe ist er böse auf mich. Ich habe sogar das
Gefühl, dass er mich vielleicht unbewusst erpresst. Bis jetzt war er immer der
gemütliche, alte, liebevolle Bär. Ich wünsch mir so sehr dass er das wieder
wird weil ich ihn gerade deshalb so liebe. Hoffentlich hat das Erlebnis TZ
nicht einen negativen Schub auf seine Krankheit ausgelöst.


Danke, ihr
habt mich in meinem Vorsatz nicht nachzulassen bestärkt .Ich werde ihn jetzt
jeden Tag ganz ruhig und kurz an den
Club erinnern und auch sagen, dass er am Dienstag wieder hingeht.


Eigenartig
ich wünsche mir jetzt dass es so wie früher wird. Nicht das früher als er noch
ganz gesund war, sondern das früher das vor dem Erlebnis TZ war. Ich bin doch eigentlich recht bescheiden!





Viele Grüße!

Liebe Westwind,

ich kann dich ja gut verstehen dass du jetzt ein schlechtes Gewissen hast, aber ich kann dir zu 100000% versichern : du brauchst echt keines zu haben!
Du hast soviel für ihn getan, und es ist normal dass du an deine Grenzen stösst, und deshalb Hilfe suchst. Ich denke irgendwann wird er's akzeptieren. Er braucht dazu allerdings viel Zeit, vorallem da er die Jahre hinweg immer nur dich als Bezugsperson hatte, fällt es ihm jetzt halt schwerer sich an was neues zu gewöhnen. Aber ich bin sicher er gewöhnt sich noch dran. Du brauchst das einfach, diese Hilfe.

Ich finde klasse von dir dass du sagst : ich zieh das jetzt durch.

Hm, wenn er aber immer noch schlechte Laune hat, dann ist sein kurzzeitgedächtnis aber noch nicht so schlimm dran, wenn er sich noch dran erinnern kann. Meine Mutter : kaum war sie aus dem TZ raus, wusste sie nicht mehr dass sie drin war.
Vielleicht bleibt bei ihm auch einfach nur das "schlechte Gefühl" das er nicht einordnen kann. Wer weiss.

Ich drück dir die Daumen und hoffe es geht jeden Dienstag etwas besser im TZ

Rita

Liebe Freundinnen, heute ist ja Dienstag und ja wir haben es getan!!! Ich habe heute meinen Mann um 9 Uhr ins TZ gebracht und um 13 Uhr wieder abgeholt. Ich habe an den Tagen vorher schon immer den "Club" eingesträut. Es hat ihn nicht sonderlich interessiert und er hat mir das auch gezeigt. Heute tut es mir leid, aber er hat es soweit getrieben dass ich ausgerastet bin. Ich habe ihm gesagt, dass es nun einmal so ist und ich auch ein wenig Zeit für mich haben will. Dass ihm ja nichts Schlimmes widerfährt und dass im Gegenteil sich jeder bemüht ihn bei Laune zu halten. Dass es nun wirklich nicht zuviel verlangt ist, wenn er für drei oder vier Stunden in Gesellschaft anderer Senioren verbringt. Wenn er das nicht will, kann er auch nicht mehr zum Herrenabend, weil dann ist er ja schliesslich auch drei Stunden weg. In meiner Aufregung habe ich mit ihm so wie in "gesunden" Zeiten gesprochen und da er diesen Tonfall überhaupt nicht mehr kennt hat er plötzlich aufgehorcht. Ich habe dann ganz ruhig mit ihm besprochen, dass ich ihn um 9Uhr hinbringe, dass er dann im Club das Mittagessen nimmt und wenn er will geht er rasten. Wenn er nicht mehr rasten will, so gebe ich ihm die Tageszeitung und die Brille mit und dann kann er bis ich um 13 Uhr komme lesen. Ich habe die Betreuerinnen genau so darüber informiert.

Ich habe zuhause nicht viel Ruhe gefunden und ihn dann pünktlich abgeholt. Er war ganz zufrieden und auch das Essen war "passt"! Er hat sich freundlich verabschiedet und die Einladung bald wieder zu kommen angenommen.

Habt ihr nicht den Stein der mir vom Herzen gefallen ist blumsen gehört??!!!

Liebe Grüße!

Das klappt doch wunderbar, liebe Westwind. Kann sicher sein, daß auch mal wieder ein Dienstag kommt, an dem es nicht so gut ist - aber nur nicht beirren lassen. Bald wirst Du den Dienstag Vormittag richtig genießen können.

:cheers:Das freut mich zu lesen, liebe Westwind!

Liebe Westwind,

Das ist super , schön, dass es geklappt hat. Vielleicht hat es deinem Mann gut getan, dass du wie früher mit ihm geredet hast. Vielleicht ist er sich dadurch nicht so sehr betüddelt und beschützt vorgekommen, sondern auch "so wie früher".

Ich drück dir gsnz fest die Daumen, dass diese Beuche bald einfach zum Alltag gehören.

Alles Liebe

Astrid

Klasse liebe Westwind !

Endlich traust du dich auf die Hinterbeine zu stellen und mal zu sagen wie der Hase läuft. Klasse! und das Beste : es hat geholfen!
Das kann ja jetzt nur besser werden.

Wie die andern auch schon sagen : kann gut sein es gibt mal wieder Tage wo er nicht hin will, aber denke das Eis ist gebrochen. sein PASST sagt doch alles
ach das war der Stein von deinem Herzen der so gerumpelt hat heute? Dachte noch "warum ballern die denn jetzt schon so laute Böller, Nationalfeiertag ist doch erst morgen, aber heute Abend machen schon die Dörfer Feier, morgen die Städte", DU warst das. coool.

Bist klasse Westwind. Nichts was du nicht hinkriegen würdest. Einfach nur Klasse.

Rita

gut gemacht Westwind das freut mich dass es so gut geklappt hat.

lG
Janine

Liebe Westwind,
und ob wir den Stein haben fallen hören. Das hast du ganz klasse hinbekommen, kannst dir auf die Schulter klopfen.

Vielleicht ist jetzt der Bann gebrochen und es wird alles gut. Ich wünsche es euch.

Liebe Grüsse und weiter so...
Biggi

Danke, danke für euer Lob. das Wichtigste ist aber, dass mich mein hase wieder lieb hat! Schaun wir mal am nächsten Dienstag!!
ich wünsche schönen Feiertag in die Schweiz und allen nicht feiernden auch!!
Liebe Grüße

Hallo, bin neu hier und alles was ich bisher gelesen habe,trifft genau auf meine Situation zu.
Mein Mann geht seid 6 wochen einmal in der Woche zur Gruppe. Es bekommt ihm sehr gut. In der Gruppe singt er alle Lieder mit.Wenn er wieder zurück kommt, ist es wie immer. Er spricht kein Wort mehr. Da wir beide alleine leben, ist es für mich sehr schlimm, wenn man den ganzen Tag nichts redet. Ich fühle mich so leer. Wir haben einen Freundeskreis . Auf der Fahrt zu ihnen ist er wach, sobald wir dort sitzen, schläft er bis wir nach Hause fahren. Die Rückfahrt ist er wieder wach, kaum daheim schläft er schon wieder ein.Das einzige auf das ich mich freuen kann, ist also der Nachmittag da er zur Gruppe fährt. Ich bin froh,das ich dem Drängen meiner Freunde gefolgt bin und wenigstens einmal ein paar Stunden für mich habe.
Lg Lina

Hallo Lina,

herzlich Willkommen in unserer Runde!

Schön dass du einen Weg gefunden hast ein paar Stunden für dich zu haben!

Liebe Lina, ich habe deinen Beitrag gelesen, habe allerdings ein paar Fragen dazu. Hat dein Mann auch die Diagnose fronto demporale demenz? Nimmt er Medikamente? Das sind nämlich Punkte mit denen ich anfangs gar nichts anfangen konnte. Ich, eigentlich wir, waren mit der Diagnose vollkommen überfordert. Im Krankenhaus hat man mir, mein Mann war damals schon relativ teilnahmslos, gesagt er wäre jetzt eben im Anfangsstadium der Demenz und ganz sicher ist nur, dass er die Sprache ganz verlieren wird. Es ist alles unerforscht und im KH wurde erst fünfmal die Diagnose gestellt. Und so hat man uns alleine gelassen. Ich frage deshalb wegen der Medikamente weil mein Mann damals "vorbeugend" Antidepressiva bekommen hat auf die er ganzen Tag geschlafen hat. Ich habe das erst gemerkt als meine Lebensgeister wieder einigermassen erwacht waren. Heute weiss ich, dass ich es war die behandelt werden sollte.
Mein Mann und ich sind auch alleine und bei uns hat sich auch anfangs eine gewisse Sprachlosigkeit eingestellt. Ich habe aber dann begonnen meinen Mann in den Alltag mit einzubeziehen. Das war nicht leicht, denn er hat als er gesund war, nie im Haushalt etwas getan. Ich habe ihm dann für jede Tätigkeit das Gefühl gegeben das kann sowieso nur er so toll und was wäre ich ohne ihm. Ich beziehe ihn auch jetzt noch vollkommen in unseren Alltag ein, ob er versteht oder nicht. Ich habe jetzt in der Wohnung einiges geändert, das war früher immer seine Sache, deshalb habe ich ihm immer genau erklärt was ich mache. Ist mir eigentlich nicht wichtig ob er es versteht. Ich rede mit ihm. Manchmal wünsche ich mir schon ein vernünftige Antwort. Aber es ist eben so.
Könnte es sein, dass er in den Schlaf flüchtet?! Warum geht dein Mann nur alle sechs Wochen in die Gruppe wo es ihm doch so gefällt?? Mein Problem war anders rum. Er wollte nicht! Und hätte ich meine guten Geister aus dem Forum nicht gehabt, sässe mein "Pascha" jetzt immer noch gemütlich zu Hause! Es ist gut so, dass du dich über die paar Stunden Freiraum freust. Ich habe noch immer das Gefühl ich muss immer greifbar sein während er im "Club" ist. Im Handyzeitalter!!!
Ich kann dir versichern und ich spreche nur aus meiner Erfahrung, besser wie in diesem Forum kannst du nicht aufgehoben sein. Anfangs war ich so durcheinander, dass ich alles gleichzeitig schreiben wollte und erst dann ist die Ruhe und Gelassenheit des Forums auf mich übergegangen. (Bis zur nächsten Panne mit meinem Hasen!!) Ich habe dann begonnen mich zu "sortieren" und den Boden wieder zu finden. Dank der Hilfe im Forum gelingt es immer besser!
Liebe Lina, gib dir selber Zeit!
Mit lieben Grüßen

Liebe lina, ich hab da was verwurschtelt!!! Dein Mann geht seit 6 Wochen und nicht wie ich gelesen habe, alle sechs Wochen, ins TZ

Entschuldige!!

Liebe Grüße

Hui liebe Hermine... Bin ja angenehm überrascht von dir.
Du hast dich gemausert.
Ich bin stolz auf dich. Schau, vor noch nicht langer Zeit sahs bei dir nicht so rosig aus, nun bist du schon viiiiel weiter und kannst sogar Lina deine Erfahrungen weiter geben und raten.


Ich freu mich richtig für dich Hermine.
Klaaaaassssssse!

Rita

liebe westwind.
ich freue mich über die Antwort.Es geht mir wie dir.Zuerst muß ich mich mal orientieren
mein Mann nímmt seid 2004 Levadopa 125mg und Pramipexol 0,35mg viermal täglich 1 Tabl.Nachdem er vor vier Jahren Dinge sah,die nichtda waren(Stimmen hören, Eifersucht, Käfer ) bekam er Clozanpin.Das wurde besser. Die Hallus sind fast weg. Vor 2 Jahren erkannte er mich manchesmal nicht mehr.Worauf der Neurologe ihm Aricept verschrieb. Von front temporale Demenz sagte er nichts.Als ich ihm einen Uhrentest vorlegte, sagte er auch nichts dazu und schüttelte nur vielsagend den Kopf. Antwort: sie wissen, das Parkinson nicht heilbar ist und Demenz auch nicht. Soll Aricept weitergeben. Kein Pick.
Ist es PARKINSON DEMENZ ??
Seine Probleme sind, Tremor,Probleme bei alltäglichen Tätigkeiten, interesselosigkeit. probl. Motorik, Müdigkeit, stundenlange sprachlosigkeit.
Ich lobe meinen Mann immer und beziehe ihn in den Alltag ein. (Blumen giesen, Tomaten ernten, fegen u.s.w. )
Vernünftig reden kann er nicht mehr. Er fängt einen Satz an und verliert sich dann, weil er nicht mehr weiss was er sagen wollte.
Heute waren wir bei Verwanten und da es ihm gut ging anschließend im gasthaus Essen.Es macht mir nichts aus, wenn ich ihm Essen und Trinken reichen muß.Aber es ist für uns beide gut, wenn wir mit anderen Leuten im Biergarten sitzen.
LG Lina

Liebe Lina,

ich find klasse dass du trotz der Krankheit mit deinem Mann gern aus gehst. Das tut euch beiden gut.

Mama konnte auch irgendwann nur noch halbe Sätze sagen, dann hab ich dann meist ergänzt weil ich meist wusste was sie sagen wollte. Sie war jedesmal erleichtert. (nicht jeder mag das, wenn man die Sätze dann vervollständigt).

Du machst das prima.

Rita

Liebe Hermine,
ach ist das schön in dem Forum zu sein.
Ja ich gehe gerne mit meinem Mann essen.In bekannten Lokalen bitte ich darum, das man das Fleisch schon in der Küche schneidet.Ich bitte auch Leute die nebenan sitzen beim Stuhl oder aufstehen zu helfen.
Leute die zusehen wie er ißt,sind auch mir wurscht.Manche Tage fühle ich mich so leer und einsam und sage dann zu mir:ich kann nicht mehr. Dann denke ich aber an meinen Nachbar der bettlägerig ist und bin dankbar, das ich mit meinem Mann noch weggehen kann. Ich bin 66 und mein Mann 72 Jahre alt.
Wir haben zwei ganz liebe Söhne die auch weiter weg wohnen. Dazu zwei ganz tolle Schwiegertöchter und zwei Enkel. Aber alle berufstätig (zum Glück )Da möchte ich an den Wochenenden nicht mit meinen Problemen kommen.Gestern waren sie bei uns.
Ich bin schon froh,das er jetzt einmal die Woche in die Gruppe geht.
Freu mich schon auf Mittwoch, da treff ich mich zum erstenmal mit Schulfreundinnen !!!
Liebe Grüße Lina