Liebe FreundInnen ich melde mich nach langer Zeit wieder. Leider habe ich keine guten Nachrichten. Mein Hase ist am Sonntag beim Wandern fürchterlich gestürzt und war bis heute im KH. Der arme Kerl hat sich die Vorderzähne eingeschlagen, das Nasenbein gebrochen und eine große Rissquetschwunde am Nasenrücken musste mit sechs Stichen genäht werden. Das Ganze ist uns natürlich irgendwo in der Natur passiert, und das war fürchterlich, weil ich wusste dass ich einen Krankenwagen brauche, aber nicht sagen konnte wo wir genau sind. Mit Hilfe anderer Wanderer haben wir es aber dann geschafft. Ich muss schon wieder weinen, wenn ich sein verzagtes Gesicht vor mir sehe. Er hat überhaupt nicht begriffen was passiert ist. Ich denke auch, dass er durch den Schock keinen Schmerz verspürt hat. Übrigens glaube ich auch, dass ich einfach nur funktioniert habe und doch das Richtige getan habe.

Ich mache mir nur solche Vorwürfe, weil ich die Zeichen nicht erkannt habe. Er hat schon zweimal einen solchen Anfall gehabt, dass er plötzlich ganz schnell zu laufen begonnen hat, aber den Schwerpunkt total nach vorne verlegt, sodass er in permanenter Sturzgefahr war. Es war mir nur mit größter Mühe und Kraftanstrengung möglich in festzuhalten. Der Neurologe hat mir erklärt, dass demente Menschen wenn sie überfordert und müde sind, so zu laufen beginnen, dass es aber genügt sie niederzusetzen, rasten und trinken zu lassen. Er war aber nicht nach vorne gebeugt, oder habe ich es übersehen?!

Die Tage im Krankenhaus waren für mich anstrengend. Der Umgang mit einem dementen Menschen der noch dazu nicht sprechen kann, war auch für das Personal nicht alltäglich. Aber wegen seiner freundlichen Art haben ihn die Schwestern gleich ins Herz geschlossen. Obwohl es für mich so traurig ist muss ich jedes Mal lachen, wenn er mich mit seiner Zahnlücke anstrahlt und vielleicht noch passt sagt. Der arme Kerl ist total durcheinander, der Unfall, dann die ungewohnte Umgebung, die Schmerzen.



Ich bin einfach nur schrecklich müde und kann oder will gar nicht wissen was jetzt noch auf uns zukommt!

Ein wenig denke ich schon, dass es eigentlich genug wäre!

Ich wünsche mir, dass es bald wieder passt.

Liebe Grüße Hermine

Liebe Hermine,

herje, das kann ich mir vorstellen dass es dir dabei nicht gut geht.
Das ist ja fürchterlich wenn's draussen im "Nirgendwo" passiert. Zum Glück warst du da nicht alleine, sondern hat es noch andere Wanderer gehabt. Uff... unvorstellbar wenn du total alleine gewesen wärst!

Mach dir doch keine Vorwürfe Hermine, du kannst doch nichts dafür. Wie hättest du das denn wissen sollen? Das passiert nun mal, und schau, selbst wir können mal stürzen!
Mach dir bitte keine Vorwürfe.

Das ist echt alles nicht einfach. Ich wünsch euch auch dass es bald wieder "passt".

Lass dich ganz lie b du machst das prima Hermine.

Rita

Liebe Hermine,

Das tut mir so Leid, dass das passiert ist. Du brauchst dir sicher keine Vorwürfe zu machen, das geht so schnell, da kann man nicht eingreifen. Bei Mama in der Hausgemeinschaft ist vorige Woche auch eine Frau gestürzt. Viele Leute waren da und trotzdem konnte es niemand verhindern.

Gott sei Dank hattest du Hilfe. wenn so etwas mitten in der Natur passiert, dann gerät man schon in Panik. Krankenhaus ist immer schlimm für demente Menschen, Gott sei Dank hast du ihn wieder zuhause!

Ich drück dich ganz fest Und hoffe, dass alles bald wieder gut ist. Dass es nun endlich einmal genug wäre denke ich mir auch oft...

Alles Liebe

Astrid

Liebe Hermine,

liebe Hermine

das tut mir leid was da passiert ist, dein armer Hase.

Ich schicke dir gute Gedanken und 1 Kraftpaket rüber. Du hast alles super gemeistert.

lG
Janine

Moin Hermine,
gute Besserung für den "Hasen"
Man sollte daran denken das nächste Mal nicht im Wald rumzulaufen.

LG Sylvia

Liebe Hermine, es ist doch nicht deine Schuld, sowas kann überall passieren, dazu braucht es keinen Wald.
Sieh mal wie Tapfer dein Hase ist, vielleicht kannst du für ihm ein Lied singen, das er kennt, du machst ihn damit sehr Glücklich und es beruhigt etwas. Als mein Mann im Krankenhaus war, habe ich vor der ganzen Station das Schalkelied gesungen, weil sie meinen Mann singen hören wollten:oops: Er hatte da auch nicht mehr gesprochen.
Ich wünsche euch beiden, alles Gute und viel Kraft.

Liebe Grüße Ulli

Liebe Hermine,

oh, herje, ihr Armen. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Geduld und deine Kraft enorm gefordert wurden. Solche Situationen sind schon schwierig zu meistern, wenn der Geist noch klar ist. Doch mit Demenz wird das alles noch x-fach schwieriger.

Wie gut, hat dein Hase DICH an seiner Seite.

Alles Gute und viel Kraft auch von mir
Therese

Liebe Hermine

Tut mir leid zu lesen, das euer gemeinsames Naturerlebnis so endete Leider ist so schnell etwas passiert und nicht alles lässt sich verhindern. Auch nicht wenn wir unsere Lieben noch so sehr in Watte packen möchten. Auch wenn man sich im Nachhinein noch so viele Vorwürfe macht, so ändert es nichts an der Tatsache, das Lebensqualität und das Ausleben von Bewegungsdrang und Bewegungsbedürfnisse generell Gefahren in sich birgt. Auch für uns "Gesunde". Dennoch bleibt es sehr, sehr wichtig auch trotz gewissen Gefahren, Grundbedürfnisse ausleben zu dürfen. Auch für unsere lieben Dementen.

Sylvia schrieb:

Man sollte daran denken das nächste Mal nicht im Wald rumzulaufen.

Ach Sylvia, diese Aussage war jetzt aber wirklich unnötig. Abgesehen davon, das diese unserer Hermine zu ihrem ohnehin schon schlechten Gewissen nun noch (Unangebracht) eins oben drauf haut. So sehe ich diese Aussage zu sehr als Pauschalisiert an. Denn soll man mit jemandem wo die Natur liebt und eigentlich soweit noch gut zu Fuss ist, nur noch auf geteerten Wegen spazieren gehen? Abgesehen davon, das auch da Stürze genauso schlimme Folgen haben können, so fördert das im Wald spazieren, wesentlich besser den Geleichgewichtssinn. Bei Stürzen hatte sich übrigens unser Erik immer auf den geteerten Wege, oder sonstigen harten Böden wie z.B Einkaufszentrum u.s.w. die grössten Verletzungen geholt. Das haben harte Böden so an sich Während im Wald draussen doch eine relativ grosse Chance besteht, das der Sturz weicher endet. So oder so geht es aber auch um den Erlebnisfaktor für unsere Lieben. Ich hätte damals unserem Erik sein Hobby Holzhacken unmöglich nehmen können. Es war für ihn das A und O und das Beste Antidepressiva. Irgendwann kam dann aber leider doch das Unvermeindliche und er hatte sich tief in den Finger geschnitten, so sehr, das es genäht werden musste. Sicher hatte ich mir damals genauso Vorwürfe gemacht, wie es jetzt unsere Hermine tut.....Wenn ich aber Heute aus der Distanz daran zurück denken, so weiss ich, das für unseren Erik die Verletzung das wesentlich kleinere Übel war, als wenn ich ihm, lange im Vorfeld schon aus Sicherheitsgründen das Holzhacken verboten hätte, oder auch das in der Natur draussen spazieren gehen und, und, und.

westwind schrieb:

Obwohl es für mich so traurig ist muss ich jedes Mal lachen, wenn er mich mit seiner Zahnlücke anstrahlt

Sein dich schon wieder anlächeln, sagt soviel über eure innige Verbundenheit aus, das ich glaube, das für dein Mann eure liebevollen Gemeinsamkeiten diesen Schrecken des Unfalls bei weitem übertreffen. Lächle zurück und verzeihe dir bitte selber auch. Nach diesem Erlebnis sind deine Sensoren bestimmt wieder ein stückchen sensibler geworden und nur darauf kommt es an.

Fühle dich ganz lieb Umarmt, dein Hase hat eine ganz tolle und liebevolle Frau

Moin liebe Ursula,
vielleicht etwas falsch ausgedrückt, aber wenn jemand leicht fällt, sollte man so spazieren gehen, das auch jederzeit ein Krankenwagen an die Stellen kommen kann.

LG Sylvia

Liebe Hermine,
lass dich mal . Ich kann mich auch nur voll anschliessen, dass dich sicherlich keine Schuld trifft. Sowas kann überall passieren. Unsere Mutter hat sich 3 mal den Oberschenkelhals gebrochen. Einmal sogar in der Reha... Du siehst, es ist nicht immer zu vermeiden und vorhersehbar.

Zitat :

Während im Wald draussen doch eine relativ grosse Chance besteht, das der Sturz weicher endet.

So sehe ich das auch. Wer weiss, was sonst noch passiert wäre.

Bestimmt kann dir jemand dabei helfen. Man kann an einem Handy das GPS aktivieren, dann kann die Polizei oder Feuerwehr euch orten, wo ihr euch befindet. Wäre vielleicht eine kleine Beruhigung bei den nächsten Ausflügen.

Ich wünsche dir und deinem Hasen alles Liebe. Und vergess bitte nie, dass du eine sehr fürsorgliche Ehefrau bist, egal was passiert. Es gibt leider keine "Antisturzversicherung"

Ganz liebe Grüsse
Biggi

Liebe Hermine,

bessere Tage kommen bestimmt wieder.
Das ist alles nicht einfach für deinen Hasen, und für dich schon gar nicht.
Lass dich ganz lieb du machst das prima
und mit dem Zahnarzt hast du recht, das muss jetzt nicht auch noch sein, das hat sicher paar Tage Zeit bis es ihm wieder besser geht. Hast du völlig recht.

Rita

Guten Morgen liebe Hermine,
weiß der Arzt das du Medikamente verringerst?
Was für Medis meinst du?

Demente können sich die Schmerzen nicht erklären , und reagieren verschieden darauf, es kann sein das dein Hase sich deshalb so verhält.
Mein Mann hat sich immer erholt wenn er im Krankenhaus oder Kurzzeitpflege war, manchmal dauert es ein paar Tage, gib deinem Mann Zeit.
Selbst die Vollnarkose in der Zahnklinik hat er gut überstanden, ich war die ganze Zeit bei ihm, er hatte sogar seine Lieblings Bettwäsche mit.
Ich habe oft Musik an, plötzlich bricht mein Mann sein schweigen und singt laut mit.
Vielleicht geht es ihm schlecht, weil dein Hase spürt das es dir nicht gut geht
Letztens war ich sehr traurig, dass spürte mein Mann und er wurde immer ruhiger, und sah richtig bedröppelt aus. Ich habe mich aufgerappelt, weil ich Angst hatte, dass er einen Schub hatte. Kaum ging es mir besser, hat er wieder mit mir gesungen.
Ich wünsche dir viel Kraft, und das es euch beiden schnell besser geht.

mein Foto

Liebe Grüße Ulli

Liebe Ulli,
schau mal im Gästebreich, dort ist ein neuer Beitrag von Hermine.

LG Biggi