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westwind Wohnt oft hier
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| Thema: front temporale demenz So 10 Jun 2012, 22:30 © westwind | |
| Hallo, ich bin ganz neu im Forum und möchte mich vorstellen!Ich bin 73 Jahre alt, 55 Jahre davon mit meinem Mann verheiratet. Wir leben in Österreich. Bei meinem Mann wurde vor 3 Jahren die Diagnose gestellt. Er hat die Sprache verloren und ist dement. Sein Wortschatz besteht aus ca. 10 Wörtern und dann heisst es für mich das zu verstehen. Ich lebe mit ihm alleine und betreue ihn auch alleine rund um die Uhr. Er ist wieder wie ein kleines Kind, genauso fröhlich und friedlich.Er ist leicht lenkbar und auch ablenkbar. Aber eben wie ein Kind, das man betreuen und auf das man unentwegt schauen muss. Da nur ich ihn verstehe, ist er ganz auf mich fixiert und akzeptiert auch keine andere Person.Ich weiss jetzt nich mehr weiter und habe immer mehr das Gefühl dass ich es nicht mehr schaffe. Ich fühle mich ausgebrannt und müde und möchte einfach nur einmal rasten. Meine größte Angst ist, was ist mit ihm, wenn ich krank werde?!Mein Mann ist 75 Jahre alt.
Meine Frage ist: wer hat Erfahrung gemacht mit dieser Art von Demenz. Im KH hat man uns gesagt, dass es eine völlig unerforschte Art von AH ist. Er nimmt auch ausser Blutverdünnung mit TromboAss keinerlei Medikamente und ist ansonsten gesund.
Ein Beitrag würde mir sehr helfen, danke im voraus! |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Mo 11 Jun 2012, 05:11 © Rita | |
| Hallo,
zum Glück ist dein Mann so friedlich! Meine Kollegin hat sehr grosse Probleme mit ihrem Vater, der hat auch diese Art von Demenz, und ist total agressiv zuweilen!
War dein Mann schon vor der Krankheit ein sehr friedlicher Mensch? Es heisst dass bei der Demenz wohl der Charakter von früher sehr durchschlägt. Beim Vater der Bekannten auf jeden Fall ist es manchmal echt schlimm!
Ich kann absolut verstehen dass du langsam am Ende deiner Kräfte bist. Warum suchst du dir nicht Hilfe in Form von z.B. einem Tageszentrum? Oder auch Pflegedienste? Dein Mann wird sich schon dran gewöhnen, du wirst sehen. Auch wenn's am Anfang halt schwer wird, aber er wird mit der Zeit damit umgehen können. Es ist sehr wichtig, denn du kannst nicht alles und immer machen, und wie du schon sagst, wenn du krank wirst, war macht es dann? Da wäre es wirklich gut wenn er schon fremde Leute akzeptieren würde, dann ist es nicht so schlimm wenn er mal in Kurzzeitpflege gehen sollte.
Mein Vater hat auch meine Mutter alleine gepflegt, ich war früher jeden Tag für ca. 1 Stunde bei ihnen, schaute nach dem Rechten. Irgendwann ging's nicht mehr, Mama wusch sich nicht mehr, und ich organisierte zuerst 2 x die Woche den Pflegedienst, damit sie Mama waschen helfen. Vater hat es nicht akzeptieren wollen, doch ich habe ihm keine Wahl gelassen. Später mussten wir dann auf jeden Tag erweitern, und noch später kam der Pflegedienst morgens und Abends, weil Mama inkontinent war und auch Abends Pflege brauchte. Auch habe ich organisiert dass Mama zuerst 1 x die Woche ins Tageszentrum durfte, dann später 3 x (aber das ist eine ganz lange Geschichte, und sehr traurig, weil Vater sich immer so quer gestellt hat). Heute lebt Mama glücklich im Heim, aber auch das war ein Kampf. Um ihnen zu helfen musste ich über den Friedensrichter gehen, eine echt traurige GEschichte.
Deshalb finde ich es so gut dass du dich an das Forum endest und hier erstmal Hilfe suchst. Das ist super. Lass Hilfe zu, hol dir bitte Hilfe (Pflegedienst, Tageszentrum), usw. Es gibt auch einige die geben die Patienten für kurze Zeit in Kurzzeitpflege, um selber wieder Luft schnappen zu können.
Wenn du die Hilfe holst, dann mach es wie ich bei Mama : langsam. So gewöhnt sich dein Mann schon dran. Wenn er gleich sofort jeden Tag die Pfleger zu Hause hat, und in Tageszentrum geht, wird er überfordert sein. Aber wenn du es langsam an gehst dann klappt das schon.
Ich drück dir die Daumen dass das alles so klapt.
Rita |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Mo 11 Jun 2012, 06:32 © dirtsa66 | |
| Liebe Westwind,
Es sind hier einige im Forum, die mit Fronto-temporaler Demenz konfrontiert sind. Ich selbst kann speziell dazu nicht viel sagen meine Mutter hat Alzheimer. Die Probleme die du hast machen aber allen in irgendeiner Weise zu schaffen. Meine Mutter ist auch total auf mich fixiert, sie hat ja sonst niemanden und sie wollte auch niemanden sonst. Seit etwa einem Dreivierteljahr kann sie nun überhaupt nicht mehr alleine bleiben, auch nicht für kurze Zeit. Das war für mich ein Riesenproblem, da ich berufstätig bin, sehr flexibel zwar, aber einige Stunden am Tag muss ich doch ins Büro. Ich hab mir dannn erst einmal freigenommen und herumtelefoniert. So bin ich auf ein Tageszentrum in der Nähe gestossen. Ich war sehr sehr skeptisch, weil ich wußte, dass meine Mama so etwas nie wollte (schon als noch gesund war wollte sie nie zu anderen Senioren und von anderen helfen lassen wollte sie sich schon gar nicht).
Kurz und gut, wir haben es probiert, Schnuppertag ausgemacht usw. Es hat schon einige Monate gedauert, bis sie sich wirklich gewöhnt hat, jetzt geht sie gerne hin (sie geht "arbeiten" oder "zur Schule" für den halben Tag) Es ging einfach nicht anders.
Ich verstehe, dass dein Mann ständig bei dir sein will, aber wenn du zusammenklappst, dann hilft ihm das auch nicht. Wenn du krank werden würdest hätte er keine Zeit sich an andere Menschen zu gewöhnen, dann geht alles schnell und das wäre viel schlimmer. Vielleicht kannst du ja jemanden von einem Pflegedienst über anfänfglich private Besuche (zum Kaffee oder so...) langsam an ihn heranführen. Man muss ja nicht gleich mit der vollen Pflege anfangen, erst einmal nur so zum kennenlernen.
Ich nehme an, dass dei Mann schon Pflegegeld bekommt, da wäre dann eine Verhinderungspflege möglich (damit du dir praktisch Urlaub nehmen kannst), mit Kurzzeitpflege so wie es sie Deutschland und der Schweiz gibt ist in Osterreich von der Finanzierung her ein Problen, aber es ist ja gleich welchen Namen das Kind hat. Hier sehe ich allerdings das größere Problem, wenn dein Mann so auf dich bezogen ist. Ich hatte meine Mutter heuer in einem Geriatriezentrum auf Kurzzeitpflege (nicht weil ich Urlaub machte, sonern zum Aufpäppeln, weil es ihr gesundheitlich schlecht ging). Das war eine einzige Katastrophe, nicht vom Geriatriezentrum her, die waren toll und Mama war wirklich gut aufgehoben, aber sie wollte nur nach Hause, nach Hause, zu mir, zu mir...hat viel geweint und war total fertig, ich war jede Tag viele Stunden dort und trotzdem war sie abends so verzweifelt als ich nach Hause musste. Wenn es deinem Mann in der Kurzzeitpflege so gehen würde würde es euch beiden nichts bringen, da wär ich vorsichtig.
Wenn es in deiner Nähe ein gerontopsychatrisches Beratungszentrum gibt (bei uns psychosolziales Zentrum), dann mach dort erst einmal einen Termin, die können dir sicher auch weiterhelfen und dich informieren, was es so an Entlastungsmöglichkeiten gibt.
Alles Liebe
Astrid
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: front temporale demenz Mo 11 Jun 2012, 08:33 © Admin | |
| Liebe Westwind Es freut mich das es geklappt hat und ich dich nun hier begrüssen darf Wie ich lese, hast du schon sehr gute Antworten bekommen. Ich möchte gerne noch ein bisschen Ergänzen. Die Frontotemporale Demenz habe ich im Lexikon mal etwas beschrieben unter folgendem Link http://forum.demenzforum.ch/t1486-ftd-demenz Aber das Wissen darum, hilft dennoch leider kaum in dem schweren alltäglichen Umgang damit. So wie du es jeden Tag erlebst. Da helfen wirklich nur die Erfahrungen anderer lieben Foris hier. Ich reihe mich auch zu denjenigen ein, die wissen was es heisst, rund um die Uhr für jemanden ganz alleine die Pflege zu übernehmen. Auch mir ist die Personenfixierung alles andere als fremd. Da wir damals zusammen mit unserem Erik (Schwede) die Hälfte des Jahres jeweils in der Schweiz und die andere Hälfte in Schweden verbracht hatten, wurde die Fixierung unweigerlich ein Fakt. Ich war der festen Überzeugung, das wenn ich "Fremdpflege" in Schweden mit einbeziehen würde, sich das daran gewöhnen für unseren lieben Erik jeweils solange dauern würde, bis wir dann wieder in die Schweiz reisen müssten, wo ich dann wieder ohne Hilfe auskommen müsste und die Personenfixierung von neuem sich etablieren täte. Also hatte ich diese Hilfe mit fester Überzeugung abgelehnt. Irgendwann kommt aber das Dilemma liebe Westwind. Genau dieses Dilemma wo du selber so klar spürst. Wir sind keine Übermenschen und unsere Kraft ist nicht endlos vorhanden. Darum bleibt eigentlich auch nur die Wahl zwischen kleinerem und grösserem Übel. Das was unsere lieben wollen und mit Vehemenz verteidigen und aufrecht erhalten möchten, da sie die Zusammenhänge nicht mehr als Ganzes verstehen und nachvollziehen können = Utopie. Auch wenn wir ihnen diese Utopie noch so gerne erfüllen würden, uns dabei total in den Hintergrund stellen und unser Eigenleben ihnen zu liebe bis zum geht nicht mehr Aufgeben. So bleibt es ein Fakt, das wenn wir nicht rechtzeitig die Notbremse ziehen, es irgendwann unsere Gesundheit und unser Körper für uns wesentlich Brutaler tun wird. Unter Umständen also mit einschneidenden Konsequenzen. So war es damals bei mir und ich war plötzlich gezwungen eine 180° Kehrtwendung zu vollziehen. Dadurch wurde auch das Leben von Erik total auf den Kopf gestellt. Plötzlich (durch mein langes Abwarten) wurde er gezwungen, nicht nur an einem total neuen Ort (Heim) zu leben, sondern auch von verschiedenen ihm fremden Menschen gepflegt zu werden. Für ihn eine total Fremde und - ja, auch brutale Umstellung, an die er sich leider nie wirklich mehr gewöhnt hatte. Mir tat es unsäglich Leid und dennoch konnte ich es nicht mehr ändern. Ich konnte zu dem Zeitpunkt vielfach selber keine Nahrung mehr im Magen behalten, weil mein Körper keine Kraft mehr hatte und mit allem drum und dran anfing bei mir die Nahrung zu verweigern...... Darum liebe Westwind kann ich eigentlich nur sagen, das die Tipps von unserer lieben Rita und Astrid sehr ernst zu nehmen sind. Schrittweise Hilfe mit ein zu beziehen, unabhängig ob dein Mann es will oder nicht, ist wesentlich Humaner, als wenn plötzlich eine radikale Notlösung gefunden werden muss.....Versuche nicht mit deinem Mann darüber zu reden, sondern stelle ihn möglichst nur vor diese vollendete Tatsache. Sage ihm nur, das ihr Beide nun Hilfe braucht und du froh bist das es diese gibt. Wenn Notwendig, wiederhole diesen einen Satz immer und immer wieder. Irgendwann kann es so vielleicht bei deinem Mann ankommen und wenn dann eine einfühlsame Person kommt (eigentlich sollte ihnen dieses Problem nicht fremd sein), ihn in seinen Ängsten begegnen kann, dann verliert es unter Umständen für deinen Mann schnell den Schrecken, als was du im JETZT vermutest. So schwer es ist liebe Westwind, so gibt es eigentlich keine Alternative. Denn je länger du mit deinen Kräften Haushalten kannst, je besser wird es für euch Beide sein. Ich freue mich, das du dich hier angemeldet hast und wir an deinem Leben etwas teilnehmen dürfen. Ich hoffe und wünsche mir, das du dich dadurch auch ein bisschen Begleitet fühlen darfst. Denn jeder Tropfen an Kraft zählt sowohl für dich, wie auch für deinen Mann
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
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| Thema: Re: front temporale demenz Mo 11 Jun 2012, 14:49 © Biggi | |
| Liebe Westwind, auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns. Schön, dass du uns gefunden hast. Bitte beherzige die Ratschläge meiner Vorschreiberinnen, das ich nur unterstreichen. Man braucht eine Zwickmühle, wenn man selber mal nicht mehr kann. Liebe Grüsse Biggi
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| Thema: Re: front temporale demenz Fr 15 Jun 2012, 22:12 © westwind | |
| Hallo hier bin ich endlich. Bitte um Entschuldigung, dass ich so spät antworte, aber ich habe meinen Laptop außer Gefecht gesetzt. Danke für eure Antworten. Ihr habt mir bestätigt, was ich insgeheim schon lange weiß: ich muß loslassen.Die Schwierigkeit für mich ist aber, dass mein Mann nie Vereine oder Gruppen wollte. Wir hatten unseren Freundeskreis, aber nie vereinsmäßig und die guten Freunde sind jetzt nicht mehr da. Mein Mann hatte vor seiner Krankheit jede Woche Herrenabend. Jetzt bin ich über meinen Schatten gesprungen und hab einen dieser Runde angerufen und gefragt ob mein Mann nicht wieder ab und zu an diesem Stammtisch teilnehmen könnte. Und tatsächlich jetzt holt ihn jetzt jeden Donnerstag einer ab. Wie mir seine Freunde erzählen sitzt mein Mann still und zufrieden dort und hört zu. Er tituliert zwar alle mit meinem Vornamen aber das stört nicht. Das einzige Problem ist, dass er halt seine zwei Bier trinkt und der Arzt Alkohol strikt verboten hat. Ehrlich gesagt mir ist es egal, ob mein Mann ein halbes Jahr früher oder später mehr dement ist. Mir ist wichtig, dass er die paar Stunden glücklich ist.
Ich weiß, daß ich was ändern muß, ich fühle es auch körperlich. Es hat mir bis jetzt nichts ausgemacht, daß er alles was er sieht laut vorliest. Er sitzt stundenlang am Fenster und liest mir die Kennzeichen der vorbeifahrenden oder geparkten Autos vor. Er liest mir auch laut in der Straßenbahn oder in Gebäuden vor. Am liebsten geht er mit mir auf den Friedhof, weil er dort soviel lesen kann. Ich weiß es ist markaber, ich hab mich auch lange dafür geschämt, aber ich nehm ihn trotzdem mit. Nur jetzt kann ich oft dieses monotone Vorlesen nicht mehr hören und manchmal sage ich: bitte lieber Gott mach daß er still ist.
Eins ist sicher ich bin dankbar, daß ich diesen Menschen nach 55 jahren noch so liebe. Das macht vieles leichter, es tut aber auch weh zu sehen was die Krankheit aus ihm gemacht hat.
Ich möchte Ursula noch für Ihre Hilfe bei meinen PC Schwierigkeiten danken und allen die mir geantwortet haben. es tut mir gut auf "Seelenverwandte" zu treffen. Danke dafür und
liebe Grüße |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 06:36 © Admin | |
| Liebe Westwind Nur ein Gedanke, der mir beim lesen deiner Zeilen gekommen ist. Als ich las, wie sich dein Mann beim Herrenabend wohl gefühlt hat, obwohl er selber nicht viel dazu beitragen konnte, rief mir eines wieder in Erinnerung: Nämlich, das sich viele unsere lieben Dementen wohl fühlen, wenn sie sich als einen Teil einer Gemeinschaft fühlen können. Auch wenn ihr früher nie Vereinsmenschen wart, so hattet ihr aber doch Freundschaften gepflegt und somit eine Form des Gemeinschaftslebens gelebt. Das heisst für mich, das dein Mann an sich ein gesellschaftlicher Mensch ist, der auch soziale Kontakte pflegte. Es würde mich also nicht verwundern, wenn er sich in einer Tagespflege wohl fühlen täte. Denn manchmal schätzen unsere lieben Dementen auch die Möglichkeit, einfach mal Dement sein zu dürfen, ohne sich dabei Krank fühlen zu müssen. Genau das sollte bei einer Tagespflege geboten werden. Ich fürchte, das wir Angehörigen, manchmal zu sehr dazu neigen, zu glauben und zu Wissen was unsere lieben Dementen wollen, oder auch nicht. Dabei stützen wir uns verständlicherweise auf jahrelange Erfahrungen mit dem (gesunden) Betroffenen. Vergessen dabei aber all zu gerne einen wichtigen Faktor - nämlich das eine Demenz vieles Verändert. Plötzlich wird sich über etwas gefreut, was früher undenkbar gewesen wäre. Von einem Augenblick zum Anderen können Freunde zu Feinde werden, weil sie sich nicht auf die Krankheitsveränderung einstellen konnten. Oder Menschentypen die früher lediglich ein Nasenrümpfen bewirkt haben, sind plötzlich ganz toll, nur weil sie sich gerade mal richtig verhalten haben......Jeder Tag ein neues Abenteuer, je nachdem wie unsere Lieben gerade drauf sind. Nicht selten werden wir dabei selber Überrascht - ob Positiv, oder Negativ. Darum liebe Westwind, müssen wir manchmal lernen, das eine oder andere Auszuprobieren, zu Testen.....Denn wer weiss, vielleicht müssen wir unsere aktuelle Meinung wieder mal Verändern. Vielleicht würde sich dein Mann in einer Tagespflege wohler fühlen als was du glaubst. Denn einfach Dement sein zu dürfen und als solcher Geschätzt und Angenommen zu werden, kann sehr entspannend, angenehm und schön sein. Aber wie sollen wir das wissen, wenn wir nicht das Eine oder Andere immer wieder mal wagen zu Erproben......Denn Demenz verändert vieles von dem, was Früher nicht in Frage gekommen wäre Du wirst das Richtige tun, da bin ich mir sicher. Denn wer so Liebt, wird immer das Wohl des Geliebten sehen. Denke aber bitte dabei auch an dich, denn dein Mann braucht dich - und das beinhaltet auch mit den eigenen Kräften zu Haushalten und Freiraum zum Krafttanken zu schaffen. Je mehr man Liebt, je schneller wird dies nämlich vergessen Ich freue mich, wenn wir dich dabei ein bisschen begleiten dürfen. Ich freue mich auch, das du über deinen Schatten gesprungen bist und so wegen dem Herrenabend einen Weg gefunden hast. Wie du siehst ist dabei etwas ganz gutes dabei Herausgekommen. Ich wünsche mir das dieses positive Ergebnis dich dazu motivieren wird, schrittweise auch andere Möglichkeiten zu testen. Auch wenn das über den Schattenspringen dennoch immer ein Kraftakt bleiben wird
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 06:59 © Rita | |
| Liebe Westwind, das hört sich doch schon mal super an dass er ab und an zu dem Herrenabend kann und sich darüber freut. Wie wär's wenn du ihn einmal für einen Schnuppertag in ein Tageszentrum bringst? Du darfst da sicher beim 1. Mal eine Weile bei ihm bleiben oder gar den ganzen Tag. Es wäre ein Versuch Wert, denke ich. Wie Ursula schreibt, kann gut sein das gefällt ihm dann doch sehr gut, wie der Herrenabend, und wenn's klappt, hättest du ein bisschen Freizeit für dich zum erholen. Wie Ursula sagt : du machst das alles wirklich prima, aber musst auch an dich denken. Du darfst dich dabei nicht vergessen. Du bist auch noch da, und du brauchst auch Freizeit und Erholung. Ja, kann ich mir noch vorstellen dass das monotone Vorlesen mit der Zeit nicht mehr so angenehm ist. Aber er kann noch lesen. Liest er auch längere Texte oder nur kurze Überschriften? Weil wenn er längere Sachen lesen würde, würd ich ihm glatt die Zeitung in die Hand drücken : hier, liest du mir die vor, ich komm damit nicht mehr so zurecht. Dann wäre es für dich interessanter was er vorliest. Ich kann dich gut verstehen dass du manchmal wünschen würdest er würde mal still sein. Ich bin aber fast bisschen neidisch... meine Mutter spricht leider sogut wie gar nichts mehr. Von sich aus, alleine schon eh nicht, nur wenn man sie was fragt, kommt ein ja oder nein, manchmal 1-2 Wörter mehr, das ist leider alles. Du bist so eine tolle Frau liebe Westwind, machst alles so prima und selbst nach 55 Jahren liebst du ihn immer noch, das finde ich so wunderschön. Rita |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 07:10 © dirtsa66 | |
| Liebe Westwind.
Die anderen haben Recht, versuch es mit einem Tageszentrum, meine Mama hätte als Gesunde auch immer gesagt, so etwas möchte sie nicht und jetzt gefällt es ihr! Sie hat dortt auch das Gefühl etwas Nützliches zu tun (sie sagt: ich kann sie doch nicht im Stich lassen! )Ich weiß, solche Tageneinrichtungen sind noch nicht so dicht gesäht, aber es gibt sie. Einen Versuch ist es wirklich wert.
Ich finde es toll, dass die alten Freunde deines Mannes, ihn zu Herrenabend mitgenommen haben! Manchmal lohnt es sich zu fragen (und zu wagen).
Alles Liebe
Astrid
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| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 09:52 © soda1964 | |
| Liebe Westwind, ich bin berührt von deinen Zeilen, aus denen viel Liebe und Verständnis für deinen Mann spricht Und ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an. Wenn es in deiner Umgebung eine Möglichkeit gibt, dann probier das doch mal aus mit dem Tageszentrum. Wie Ursula so gut beschreibt, ändert sich durch die Demenz so manches. Ich denke, ein Versuch wäre es wert. Dir würde dies ein paar Stunden Distanz geben und du könntest dann vielleicht auch das monotone Sprechen wieder etwas besser aushalten. Unsere Nonna, meine Schwiegermama, war auch nicht so gesellig. Sie war gerne für sich und fühlte sich dabei nicht einsam. Die erste Zeit im Heim wehrte sie sich wehement, wenn sie an Veranstaltungen teilnehmen sollte. Sie sagte lautstark "weg von da, weg von da", so dass sie wieder weg gebracht wurde. Ich bin dann mit ihr jeweils etwas weiter weg geblieben (z. Bsp. wenn Musik spielte oder gesungen wurde) und wir haben aus der Distanz geschaut. Mit der Zeit schaute sie immer interessierter und wehrte sich nicht mehr. An Weihnachten hat sie sogar bei den Weihnachtsliedern mitgesungen - etwas, was sie die ganzen 25 Jahre, seit wir zusammen Weihnachten feierten, NIE gemacht hat. Unsere Töchter haben ihren Ohren nicht getraut. Ja, das ist Demenz ... Du wirst deinen, euren Weg miteinander und mit der Krankheit finden. Wenn wir dich dabei ein Stück begleiten können, tun wir dies gerne. Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 14:37 © Biggi | |
| Liebe Westwind, ich möchte nur noch hinzufügen, dass du mit den 2 Bierchen völlig Recht hast. Das ist ja nicht zuviel. Hauptsache er ist glücklich und fühlt sich dort für ein paar Stündchen wohl, das ist wichtiger. LG Biggi
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| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 15:33 © Rita | |
| .... na klasse, mein Test ist grad verschwunden. argh... also nochmal. Wollte dir die Geschichte von meinem Onkel erzählen, der wurde 1996 operiert, Krebs. Mundhöhle. 1 Teil vom Kiefer, 1/2 Zunge, einige Speigeldrüsen im Mund, die Zähne usw mussten entfernt werden usw. Hinterher war er voll-Invalide (Frührentner), konnte nicht mehr arbeiten gehen. Essen nur noch über Magensonde. Er musste ständig einen Schluck trinken um den Mund feucht zu halten. Als es ihm wieder etwas besser ging, kam er so 1-2 x die Woche Tagsüber zu Eltern, seinen Bruder (meinen Vater) besuchen. Er trank dann jeweils so 2 Bierchen, rauchte Zigaretten, unterhielt sich mit seinem Bruder und ging dann wieder. so hatte er etwas Abwechslung in seinem Alltag. Vater meinte jedesmal er soll endlich mit diesem Dreck Alkohol und Zigaretten aufhören, er sehe ja was er davon habe. (oft genug endete der Besuch im Streit deswegen). irgendwann kam der Onkel dann eben nicht mehr zu Besuch. Vor 3 Jahren ist er gestorben, der Krebs hat ihn doch noch gekriegt. Lungenkrebs war's diesmal. Wenn Vater ihm immer ausreden wollte Bier und Tabak zu konsumieren, entgegnete der Onkel : na und? Ich kann schon nicht mal mehr essen, dann will ich wenigstens diese Freude noch haben! Recht hat er. Die gelegentlichen 2 Bierchen werden deinem Mann nicht schaden, im Gegenteil, er hat Freude an der Männerrunde, und es ist ein "Stück wie früher". Und das bedeutet viel für ihn, ist sehr wichtig für ihn. Das hast du so super gemacht liebe Westwind. So manch eine hätte Angst vor einer Ablehnung gehabt, aber du nicht, du hast dich da durchgeboxt, hast angerufen und deinem Mann so etwas ganz tolles ermöglicht. Wirklich total super Rita |
| | | westwind Wohnt oft hier
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| Thema: Gedanken die mir eine Freundin geschickt hat Sa 16 Jun 2012, 15:55 © westwind | |
| Danke von Denen, die Valentinsgrüße nicht mehr selbst aufgeben können.
Wenn ich einmal dement werde.. mußt Du ruhig mit mir sprechen, damit ich keine Angst bekomme, und nicht das Gefühl entsteht, daß Du böse mit mir bist. Wenn ich Panik bekomme, dann bestimmt, weil ich an zwei Dinge gleichzeitig denken soll, dann habe ich das Gefühl, daß Andere mich schwer verstehen, und genauso schwer ist es für mich, Andere zu verstehen. Sieh mich an und berühre mich, bevor Du mit mir sprichst.- Vergiss nicht, daß ich oft vergesse. Ich bin meistens leicht zu beruhigen; nicht mit Worten, sondern indem Du ruhig neben mir sitzt, und meine Hand ganz fest hältst. Danke, daß Du für mich da bist.... (Zitat; Quelle unbekannt)
Ich danke euch allen. Ich habe viele Vorschläge aufgenommen und ich werde es schaffen, weil ich es ganz fest will.
Liebe Grüße |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 16 Jun 2012, 16:18 © Rita | |
| das ist ein schönes Zitat. Danke. Westwind : du schaffst das. Bin ich ganz sicher. |
| | | westwind Wohnt oft hier
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| Thema: Lebenszeichen Fr 22 Jun 2012, 21:51 © westwind | |
| Hallo, da bin ich wieder! Ich hab mich auf euren Rat hin über Tageszentren in unserer Stadt schlau gemacht. Eines davon hab ich mir angesehen. Ich war ganz enttäuscht. Da waren sechs oder sieben alte Menschen, die meisten davon im Rollstuhl, die anderen mit Rollator. Es waren nur Frauen. Jede ist teilnahmslos vor ihrer Tasse gesessen und niemand hat gesprochen. Ich muß aber auch sagen, dass ich nicht angemeldet war und dass im Moment keine Betreuung im Raum war.Ich bin aber bei meinen Recherchen auf ein Seminar für pflegende Angehörige von demenzkranken Menschen gestoßen und hab mich kurzfristig angemeldet und hab teilgenommen. Wir waren eine Gruppe von sechs Frauen. Reihum hat eine jede ihre Situation geschildert .Die meisten haben Pflegerinnen und zwei von den Frauen haben ihre Angegörigen schon in einem Heim, kommen aber auch nicht damit klar. Ich hab viel Interessantes und viel Neues gelernt. Aber das Allerwichtigste und eigentlich Schöne daran ist, ich weiß jetzt ganz sicher, dass ich das bessere Ende von diesem Los gezogen habe. So wie es bei uns jetzt ist, so ist es gut. Ich froh und dankbar, dass ich ihn habe so wie er ist. Heute Abend ist es sowieso ganz leicht, weil ihm 22 internationale Männer Gesellschaft leisten.
Es ist ja auch nicht so, dass es immer traurig ist. Es gibt ja auch Momente wo ich mit ihm herzlich lachen kann. Im Moment heisst kalt warm, warm heisst kalt. Meint er ja, so sagt er nein. Und auf meinen Vorwurf hin, dass er mir schon lange nicht mehr gesagt hat, dass er mich lieb hat und auf meine Frage: hast Du mich lieb ein promptes NIMMER gekommen ist.
Ich bin überzeugt dass immer dann Hilfe kommt, wenn man sie am nötigsten braucht. Man muß nur darum bitten. So hab ich dieses Seminar und auch euch gefunden.
Ich bin wieder zuversichtlich und wünsch mir, dass die Zeit so wie wir sie jetzt haben, lange anhält.
Ganz liebe Grüße |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: front temporale demenz Sa 23 Jun 2012, 10:15 © dirtsa66 | |
| Liebe Westwind,
Schön dass du jetzt wieder das Geühl hast, dass du mit der Situation wie sie jetzt ist wieder eine zeitlang zurecht kommst. Die Sache mit dem Seminar war sicher gut, je mehr man über die Krankheit weiß desto einfacher wird es sie anzunehmen. Genieß die schönen Momente, die du mit deinem Mann hast und nimm einfach einen Tag nach dem anderen. Und wenn der Tag kommt, wo du meinst jetzt brauchst du Hilfe, dann zögere nicht.
Ich hab gesehen, du bist aus Linz, ich denke, da gibt es mehrere Tageszentren, wenn du dann wirklich eines brauchst, einfach noch einmal schauen. (Vielleicht bei der Diakonie fragen, die haben ein sehr gutes in Graz, ich hab es mir angeschaut, aber es liegt für mich räumlich sehr ungünstig und das wo Mama ist ist auch sehr gut, allerdings nicht nur für Demente).
Im Tageszentrum meiner Mama gibt es auch eine Zeit, wo alle nur rumsitzen, nämlich nach dem Mittagessen (sind aber immer Betreuer da), da ist erst einmal keine Aktivität, weil manche ein Mittagsschläfchen machen wollen, wird halt nur geratscht, manche gehen raus und sitzen im Garten oder drehen dort eine Runde. Allerdings sind dort Leute mit einem ganz unterschiedlichen Gesundheitszustand und nicht alle gebrechlich.
Wirst ja sehen wie es weitergeht. Fürs Erste genießt die guten Stunden, schaut, dass ihr das mit der Männerrunde beibehalten könnt, das wär sicher super.
Wie Ulli schon sagt, du schaffts das alles super! Ich halte ganz fest die Daumen, dass es noch recht lange so gut weitergeht.
Alles Liebe Astrid
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| | | westwind Wohnt oft hier
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| Thema: Re: front temporale demenz Mi 27 Jun 2012, 20:05 © westwind | |
| Hallo, ich glaube ich brauche euren Beistand! Ich bin so schrecklich depremiert. Ich weine den ganzen Tag. Ich weiss nicht was mit mir los ist!? Ich schaue meinen Mann an und weine. Ich glaube ich schaff es nicht mehr!!!
Liebe Grüße |
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| Thema: Re: front temporale demenz Mi 27 Jun 2012, 20:59 © Admin | |
| Liebe Westwind Es gibt Tage wo einen die Traurigkeit total in Beschlag nimmt und das Herz förmlich zusammen krampft. Dann sollen und dürfen die Tränen auch ihr Recht bekommen um einfach mal los zu kullern. Im Umgang mit Demenz liegen unsere Emotionen, so was von nahe Beieinander. Ein dauerndes Wechselbad. Auch das Gefühl, von "das schaffen wir schon" und kurz darauf wieder "ich kann nicht mehr", geben sich direkt die Hand........Nicht selten brauchen wir dann unsere Tränen, um innerlich wieder ein bisschen Luft zu bekommen, oder unsere Seele "durchzuspühlen", damit wieder ein klareres Denken möglich ist...... Ich nehme dich an dieser Stelle mal ganz lieb in den Arm Ja, manchmal tut es einfach furchtbar weh..........
Liebe Grüsse
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: front temporale demenz Do 28 Jun 2012, 12:42 © Biggi | |
| Liebe Westwind, ja, leider gibt es diese Tage... Ich knuddel dich auch mal ganz doll. Liebe Grüsse Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| | | | Ann Ist hier Zuhause
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| | | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Do 28 Jun 2012, 14:35 © Rita | |
| ach liebe Westwind, das tut mir so leid. lass dich mal Solche Tage gibt es leider auch, und ich kann dich gut verstehen, irgendwann ist die Kraft am Ende. Magst etwas mehr erzählen? Das hilft dir sicher auch (mir hat's immer geholfen). Vielleicht kommt dann die eine oder andere Hilfe zustande, in Form von einem Rat oder was auch immer? Auf jeden Fall hilft es immer es "raus zu lassen". Ich hoffe es geht dir bald wieder besser. Lass dich ganz doll |
| | | westwind Wohnt oft hier
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| Thema: Tränen Do 28 Jun 2012, 14:53 © westwind | |
| Liebe Freundinnen, ich hoffe ich darf euch so ansprechen! Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich heul ja gerade wieder und kann einfach nicht aufhören.Ich denke ich geh morgen zum Hausarzt und nehm doch seine Hilfe in Anspruch. Mein "Hase" hat mir heute das Bad unter Wasser gesetzt. Mir würde eigentlich das Wasser das ich heule genügen. Danke für eure Anteilnahme und liebe Grüße! |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: front temporale demenz Do 28 Jun 2012, 15:09 © dirtsa66 | |
| Liebe Westwind, Wir haben alle solche Tage, an denen wir nur heulen könnten. Ich heule fast jeden Tag. Ich bin einfach total nah am Wasser, diese Kranlheit macht einen fertig und wenn dann auch nur eine Kleinigkeit passiert, dann kann man einfach nicht mehr. Ich weiß noch, ungefãhr eine Woche nachdem meine Mama ihre neuen Zähne bekommen hatte (die anderen hatte sie verloren und wir haben sie nie wieder gefunden Plötzlich waren die neuen Zähne weg. Ich wurde komplett hysterisch, hab geheult und bin durch die Wohnung gerast, hab mit mir selbst geschimpft, wie irre. Man erträgt nichts mehr, weil man eigentlich gar nichts mehr tragen kann. Wenn dein Hausarzt dir Hilfe angeboten hat, sprich noch einmal mit ihm, man sollte jede Hilfe annehmen, die man bekommen kann. Und heule dich ruhig hier aus, das machen wir anderen auch, das tut gut. Alles Liebe Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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