Für die jenigen die mein Beitrag in der Vorstellungsrunde nicht gelesen haben hier eine kurze zusammenfassung und dann was ab geht^^.

Mein Vater 77 seit ende 2010 Pflegefall. Überwiegend ist er Bettlegerig da er eine knochenkranheit hat. er läuft nur mit Rollator und dann nur mit mir oder meiner Mutter mal über den Flur oder bis hin zur Toilette obwohl er ein Windelhösschen trägt weil es meist daneben geht. Ich pflege ihn jeden Tag ihn Waschen oder Baden + Anziehen Ausziehen. Ich Arbeite selber im ambulanten Pflegedinst und bin da auch noch Unterwegs + unsere Kinder.
Wenn jetzt wieder wer fragt wie ich das mache

Heute Mittag kam mein Vater ins Krankenhaus weil sein Blutdruck zu niedrig ist er Nichts TRINKT UND ISST. Zudem kommt noch das er die letzten Tage sich kaum noch auf den Beinen halten kann da er wie gesagt zuviel liegt und die Muskeln immer mehr nachlassen. Die demenz wird nun jeden Tag schlimmer er kann sich nicht an oder auszeiehen weil er weiss sowieso nicht wo die Hose überhaupt hin kommt. Kinder Enkelkinder etc kriegt er schon lange nicht mehr auf die reihe. Die letzten Nächte musste ich auch immer rennen da er plötzlich wieder sein halt verlohr und im Badezimmer lag und meine Mutter ihn nicht alleine heben kann.

So und nun bekommt er eine Klingel für Nachts oder wenn ich Arbeiten bin dann kommt halt einer meiner kollegen oder Kollegin und hilft weil sonst könnt ihr mich bald auch weg bringen. das heißt wenn er dann wieder hin fällt brauch ich nicht mehr jede Nacht zu springen.

So im Krankenhaus ist er an der Ifossion "angebunden" kann also nicht weg laufen was übrigens auch schon vor kam da hat er sich mit all seiner letzten kraft mobiel gemacht^^und wir uns nur fragten äh wie hat er das bloss wieder geschafft
Morgen früh wird Magenspieglung gemacht da er sehr viel durchfall hat ständig und oft also ungelogen 2 mal die Woche. Und dann mal sehen das wir ihn wieder schnell heim kriegen bis dahin habe ich Zeit noch einige Dinge zu Organisierung etc also mir wird trotzdem nicht langweilig

Es ist schon komisch ich hatte es früher nur bei meinen Patienten gesehen und mitgefiebert bis hin zum Tod aber das überschreitet alles. ich kann Vati zusehen wie er immer u immer weniger wird das ist so traurig das tut sooo weh. Manchmal muss ich einfach weinen habt ihr das auch? Ohne mein Mann und unsere Kinder die einen zum lachen bringen etc gut das ich die hab

Danke fürs zuhören das musste jetzt irgendwohin

Liebe Kati,

ja, denke schon dass es ein Unterschied ist ob's nun deine Patienten oder dein Vater ist.
Die Patienten lernst du in dem Zustand kennen und weisst nicht wie sie früher waren. "es ist halt einfach so". Du siehst zwar wie sie abbauen, aber einen Vergleich hast du nicht.

Bei deinem Vater ist es anders, es ist der Mann zu dem du als Kind aufschauen konntest, kräftig, voller Tatendrang, und was ist geblieben? Ein Häufchen Elend. Das ist absolut traurig. Da stimme ich dir vollkommen zu.

Ja, ich muss auch oft weinen, bzw verkneif's mir mit Müh und Not. Wenn ich zu Mama gehe, sie im Heim besuche, muss ich manchmal fast weinen, aber das würde sie ja nicht verstehen und käme bei ihr auch merkwürdig an, und das will ich nicht. Wenn ich dann eine Weile dort bin geht's, und dann kommt's wieder hoch wenn ich sie den Pflegern übergebe. Wenn sie dann mit ihr in den Ess-Salon gehen, und ich sehe wie zierlich, zerbrechlich und klein sie ist, so total verloren in dieser Welt, dann muss ich auch jedesmal mich total zusammen reissen damit ich nicht heule.

Es ist verdammt schwer. Die Krankheit verteufelt.
Manchmal muss man einfach zulassen dass man weint. Es ist ein Ventil und entspannt doch ein kleines Bisschen die Seele.



Rita

Danke Rita

Doch ein paar Patienten hatte ich schon die ich schon seit Kindheit kenne und paar hab ich noch immer. Da kann es auch mal passieren das Tränen kommen vor allem wenn man alles getan hat und der Tod sie doch holt.

Das glaube ich dir ich glaube das hat jeder so das mal tränen kommen oder man mit wem sprechen muss Freunde Familie etc

Liebe Kati,

ist das nicht schwer wenn du dann solche Patienten hast die du ewig kennst?

Als ich im Tagesheim von meiner Mutter meinen Fahrlehrer wieder traf, traf mich fast der Schlag. Ich denke er hat Parkinson.
Es war schrecklich. Und dünn ist er geworden!
Aber immer noch ein sehr eleganter und kultivierter Mann, wie eh und je.
Eines Tages zog er sich eine dünne Sommerjacke an und wollte den Reissverschluss zu machen, es ging aber nicht. Er fragte mich dann ob ich ihm helfen könne.
Klar, kein Problem.
Aber merkwürdig war's schon, hat mich schon traurig gemacht.

Aber so ist das Leben. Da müssen wir wohl oder übel durch, auch wenn's schwer ist.

Ja, das stimmt, ist genau wie du sagst, manchmal wenn man mit Freuden oder Bekannten redet, ihnen erklärt was mit der Person los ist (z.B. wenn sie sich lange nicht gesehen haben und sie noch gar nicht auf dem Laufenden sind), kann's gut passieren dass man anfängt zu heulen. Das stimmt wohl.
Bei mir geht's noch besser, weil Mama glücklich ist. Da ist es weniger schlimm als wo sie noch zu Hause war und es wirklich schlecht lief.

RIta

Liebe Kati,

ich denke, dass geht uns allen hier so.

Deshalb fühlen wir uns auch so wohl hier in Ursulas Forum. Hier sind Menschen, die wissen wovon man spricht, wenn einen die Traurigkeit, Hoffnungs- oder Hilflosigkeit und manchmal auch Wut überkommt.

Deshalb schreib es dir einfach von der Seele wenn es zwickt und zwackt.

@ Rita hier eines meiner schönsten Erlebnisse beim Pflegedinst: Ich kannte die Dame wie gesagt von klein auf und ich hatte mich so sehr gefreut das ich hin darf zur Pflege weil ich sie lange nicht gesehen habe. Sie machte die Tür auf und plapperte mich voll sie hörte gar nicht mehr auf und ich wartet darauf das sie sagte sie kennt mich. Nein es kam nix ,bis ich sagte wissen sie denn gar nicht wer ich bin?? sie guckte mich von oben bis unten rechts links an und und fing an zu qwicken sie viel mir um den Hals. Sie konnte es nicht fassen tränen kamen und ich musste mich wirklich zusammenreissen das ich nicht mit heule. Das war sooo schön wir hatten so viele Gespräche zusammen alte Zeiten kamen wieder hoch das war so schön !! Nach ein paar Monaten stab sie in meinen Arm und ja es kamen da auch Tränen aber ich hatte ihr wenigstens auf den letzten Weg vor ihren Tod helfen können.

Die anderen die ich noch kenne von früher wussten auch gleich wohin ich gehöre auch da ist es schön alte Geschichten zu hören und ich bin sehr gern dort. ich könnte jetzt nicht sagen " ey leute ich mach mal Pause hab mit vater genug zu tun " wenn sie ins heim gehen ist das was anderes od sterben aber solange versuch ich da noch hin zu fahren etc

danke für die tolle Geschichte. Die ist wunderbar, auch wenn die Dame am Ende leider verstorben ist. Trotzdem eine schöne Geschichte.

Du, das tut den Patienten mit Sicherheit auch gut wenn sie mit dir über früher reden können, weil du verstehst sie, du kanntest sie früher ja schon. Das ist sicher noch eine Bereicherung.

Das kann ich mir gut vorstellen dass wenn dann ein Patient "geht", es nicht leicht ist.
Im Heim sagte eine Pflegerin zu mir : "ihr Mutter ist so goldig. Man hängt dann halt auch an den Patienten, und ich sage ihnen oft : ihr dürft schon sterben, aber nicht wenn ich Schicht habe!" Sie sagte die Menschen wachsen ihr so ans Herz, und dann ist es jedesmal schrecklich wenn einer von ihnen geht.

Das kann ich mir noch vorstellen. Wenn man mit ihnen jeden Tag zu tun hat, das ist ja fast schon wie Familie dann.

Bis jetzt habe ich da auch Glück gehabt ich habe schon so viele kennen gelernt + dessen Familien alle so lieb und dankbar das wir das machen. Und wenn dann die Trauerkarte kommt mit Samt ladung zum essen danach, weiß Ich auch das die Familie mich ins/uns ins Herz geschlossen hat.



Ich könnt mal nen beitrag über Pflegedinst starten lol

du das ist eine gute Idee Kati!
Das wäre sicher noch interessant.

Wir können von deinen Erlebnissen eh nur profitieren und interessant ist's obendrein auch noch.

Liebe Kati,
ich habe 3 Jahre ehrenamtlich im Stift gearbeitet und gut 2 Jahre mit einer über 90 jährigen schach gespielt - es tat weh, als sie ging.
Doch bei meinem Papa war es ganz anderst, ich heulte oft und es tat gut alles raus lassen, ich sprach auch viel über sein Schicksal es erleichtert.
Allerdings muß ich auch sagen ich konnte nach dem Einschlafen meines Papas dort nicht mehr arbeiten. Noch heute wird mir komisch sehe ich ältere Herren.
LG Sylvia

Liebe Kati,

Du bist etwas ganz Besonderes, so wie du mit den Menschen umgehst. Schön, dass wir dich bei uns haben !

Alles Liebe

Astrid

Danke Astrid

@sylvia das glaube ich dir jeder geht damit anders um aber ich ohne mein PD da würde mir was fehlen

Liebe Kati,

danke für deinen Situationsbericht. Nun ist dein Vati im Krankenhaus. Schau, dass du ein bisschen "verschnaufen" kannst!
Was wohl morgen bei der Magenspiegelung raus kommt? Bestimmt wirst du uns berichten.
Du machst das alles toll

Liebe Grüsse
Therese

Nix mit verschnaufen war Arbeiten und dann bei ihn im Krankenhaus.

Im krankenhaus kümmern sie sich ja nicht rund um die Uhr um ihn und damit er bald wieder heim kann habe ich ihn heut aus den Bett geholt und auf ein Sessel gesetzt und auch gewartet das er isst und trinkt. Er kommt evtl Dienstag wieder raus bis dahin jeden tag hin schauen das er isst trinkt aus dem Bett holen.

Zum Glück wurde nicht s schlimmes gefunden das einzigste was er hat mangel an Natrium (salz) und wenn man zu wenig salz in sich hat, führt es dazu das er zu schlapp zu sein Müde und noch mehr gedechnisstörungen.

Neuer tag

Heute geht es ihn gar nicht gut er atmet sehr schlecht.

Sie haben ein Schatten auf seiner Lunge gefunden was am Montag weiter untersucht wird was es genau ist

Liebe Kati,
LG Sylvia

Morgen sind weitere Untersuchungen wegen Schatten auf der Lunge

Er bekommt immer sehr schlecht Luft er japst richtig da denkt man er erstikt fast..

Habe heute mit ein pfleger gesprochen die gehen nun im wechsel nach ihn gucken ...

na hoffentl nicht das er noch erstikt

Liebe Kati,

ich drück dir die Daumen, hoffe dass da nichts Schlimmes bei raus kommt

Rita

Danke

bisschen schiss hab ich ja schon das da morgen ne hiobsbotschft kommt...

aber schon mal gut das Pfleger nun immer gucken

Liebe Kati,

Gut, dass dir Pfleger immer wieder mal reinschauen. Mein Papa hatte eine kaputte Lunge und oft Erstickungsanfälle, das ist wirklich schlimm, er hat immer gesagt, da hat man Todesangst.

Ich hoffe ganz fest, dass es doch nicht etwas ganz so Schlimmes ist und dass es ihm bald wieder besser geht .

Alles Liebe

Astrid

Astrid war er Raucher?

meiner hat nur als Jugendlicher geraucht dann nicht mehr hoffe deswegen das es nichts schlimmes ist

Ja Kati, mein Papa hat sehr viel geraucht, schon als Bub mit 12 Jahren angefangen und geraucht bis er schon so krank war, dass er nicht mehr an der Zigarette ziehen konnte. Er war wirklch sehr krank, aber er viel selbst daran schuld. Am Beginn seiner Krankheit (COPD und zum Schluss Lungenkrebs) haben die Ärzte gesagt, hörern sie auf zu rauchen, noch kann man es stoppen, sonst hängen sie irgendwann am Sauerstoff. Er hat nicht darauf gehört.

Gut, man weiß ja nie wie es gekommen wäre, wenn er damals aufgehört hätte, vielleicht wäre alles genauso gewesen, aber manchmal denkt man schon nach, ob das viele Leiden nicht zu verhindern gewesen wäre. Er wurde übrigens trotzdem 83 Jahr alt, nur waren die letzten Jahre nicht mehr sehr schön.

Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes bei deinem Papa!

Alles Liebe

Astrid

Morgen weiß ich hoffentlich mehr gehe morgen den Ärzten auf den Keks^^.

Astrid das hört sich nicht gut an das er da nicht hören konnte aber immerhin stolzes Alter.

Ja, geh ihnen auf den Keks bis du Bescheid weißt, nicht lockerlassen!

Eines meiner Hobbys : Ärzten auf den Keks gehen