Habe jetzt eine Zeit lang in diesem Forum gestöbert und gelesen, und ich merke, dass es mir gut tut. Ich spüre bereits, dass sich in mir etwas zu verändern anfängt. Hoffe sehr, dass ich mit der Zeit immer besser mit meiner Situation umgehen kann. Meine Mutter ist 83 und wird jetzt dement. Ich lebe mit meinem Mann zusammen in ihrem Haus, d. h. wir haben keine abgeschlossene Wohnung, sondern leben quasi in einer WG, was schon vor der Erkrankung nicht immer leicht war. Meine Mutter hatte im März eine schwere OP und wurde Anfang Mai mit Pflegestufe I entlassen. Obwohl es anfangs so aussah, dass sie sich wieder erholen würde, hat sich ihr Zustand ziemlich schnell verschlechtert.

Ich bin 54 und berufstätig. Deshalb haben wir von Anfang an einen Pflegedienst eingeschaltet, mit dem wir auch sehr zufrieden sind. Aber es bleibt natürlich noch genug Arbeit an mir hängen. Durch die große emotionale Nähe ist diese Situation für mich nicht leicht. Ich bin sehr dankbar, dass mein Mann das alles mit (er)trägt.

So, das reicht fürs Erste. Schaue morgen wieder rein.

Liebe Grüße
Karin

Hej, Karina,

schön, dass Du hier gelandet bist! Du wirst Dich hier wohlfühlen, in unserer kleine Gemeinschaft der "Kämpfer", und wirst hier mit offenen Armen empfangen. Wenn Du Sorgen, Fragen oder dich "Auskotzen" willst, sorry, nicht "Lady-like", hast Du hier immer ein offenes Wort und Foris, die Dir versuchen zu helfen!. Mir selber hat dieses Forum sehr viel gebracht in den letzten Wochen, leider aber zu spät, aber egal, ich bin hier daheim und möchte es nicht missen.

LG

Frederik

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum

Je näher man mit einer Demenz zu tun hat (vorallem Emotional), je mehr kreisen auch Gedanken, Sorgen, Fragen u.s.w durch den Kopf. Unweigerlich wird auch das eigene Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Da tut es als erstes schon mal gut zu wissen, das man damit nicht alleine da steht und mit Menschen reden/schreiben kann die wissen wovon die Rede ist. Hier hat sich wirklich eine liebevolle Gemeinschaft zusammen gefunden, die sich gegenseitig soweit möglich etwas durchträgt. Ich denke, oder besser gesagt ich hoffe das du dich hier genau so wohl fühlen wirst

Schreibe soviel du möchtest und wann immer es dir danach ist. Schreiben hilft gleichzeitig auch die eigenen Gedanken etwas zu sortieren.

Nun aber erstmals liebe Willkommensgrüsse

Ursula

liebe Karina,
setz Dich hin, nimm einen Kaffee und lies einfach wonach Dir ist oder schreibe Dir alles vom herzen.

LG Sylvia

Liebe Karin,
schön, dass ihr in so einer kleinen WG wohnt. Das es nicht immer leicht ist, kann ich mir denken. Zumal jetzt die Demenz deiner Mutter dazukommt. Aber wenn man zusammenhält ist das schon die halbe Miete.

Und gut gemeistert, dass ihr sofort den Pflegdienst mit einbezieht. Man kann nicht alles selber schaffen, zumal du auch noch berufstätig bist.

Dass du die ganze Sache emotionaler siehst, ist verständlich. Es ist deine Mutter. Und Veränderungen an der eigenen Mutter miterleben zu müssen, ist besonders schlimm.

Wir versuchen dir gerne bei Fragen zur Seite zu stehen und wenn möglich helfen. Also scheue nicht zu schreiben, wenn dir danach ist.

LG Biggi

Hallo, Ihr Lieben!

Danke für den netten Empfang.

Hatte mich gestern übrigens nicht richtig angemeldet, obwohl ich bereits registriert war. Als Gast wurde mein Name "Karin" nicht akzeptiert, deshalb bin ich als Karina erschienen.

Ja, Biggi, es ist schlimm, mit anzusehen, wie die einst stolze und starke Mutter, die alles im Griff und unter Kontrolle hatte, plötzlich so zusammenfällt. Ich habe auch noch drei Brüder. Zwei leben sehr weit entfernt, aber einer wohnt gerade mal fünf Minuten mit dem Auto weg, aber er ist keine wirkliche Entlastung. Habe ihm auch schon gesagt, dass ich von ihm mehr Unterstützung erwartet hätte. Seine Antwort war: "Wieso? Ich komm doch jetzt schon öfter als vorher." Ja, toll. Er kommt jetzt einmal pro Woche und nicht mehr alle zwei Wochen. Und wenn er sich mal um eine Verordnung oder ein Hilfsmittel gekümmert hat, meint er schon, wer weiß was Tolles geleistet zu haben. Das ist ein Punkt, der mich sehr sehr ärgert. Dabei ist er im Vorruhestand und hat nichts anderes zu tun, als seine Freizeit zu organisieren.

Interessant ist, dass meine beiden anderen Brüder viel mehr Verständnis für meine Situation haben. Sie fragen auch immer wieder, wie es MIR geht. Das hat der andere noch nie gefragt. Für ihn ist es selbstverständlich, dass ich mich hier um alles kümmere. Seine Freundin hat mir den Spruch reingehauen: "Ja, so ist das eben, wenn man zusammenlebt."

Als mein Mann und ich mal eine Woche Urlaub machen wollten, habe ich meinen Bruder gebeten, sich um unsere Mutter zu kümmern. Er meinte, er könne ja ab und zu mal hinfahren. Ich bat ihn, täglich zu kommen, ihr z. B. auch morgens das Frühstück zu machen. Seine Antwort war: "Nö, da schlaf ich noch. Das kann ja der Pflegedienst machen."

Das sind Dinge, die mich ärgern und auch sehr enttäuschen. Denn gerade von diesem Bruder hätte ich das nicht erwartet.

Wie sind eure Erfahrungen mit Familienangehörigen? Habt ihr Unterstützung?

Liebe Grüße
Karin

Hej Karin,

habe zwar keine Geschwister, aber in der Zeit, wo ich meine Mutter gepflegt habe, spüren müssen. dass sich die meisten, gut so 95 %. meiner Verwandten sich von mir oder von meiner Mutter abgewendet haben, da Sie mit einem Demenzkranken nicht mehr anfangen konnten, traurig aber war.

Wünsche Euch viel Kraft und Durchhaltungsvermögen!


LG

Frederik

Liebe Karin,
ich kann ruhig sagen ich habe gottseidank keine Geschwister oder andere Verwandschaft.

Als ich meinen Papa pflegte haben mich meine beiden Jungs und ab und an mein Mann unterstützt. Es ist viel Wert, erwachsene Söhne zu haben und eine Schulter zum anlehnen. Auch hat mich der Seniorenstift dort die Schwestern etwas aufgefangen, als er im sterben lag.

Ich sehe jetzt mal wieder, was abgeht, wo mein Schwager eingeschlafen ist und nun will der Vater die Beerdigung nicht bezahlen - es ist doch traurig.

LG Sylvia

Hallo Karin,

was du über deine Geschwister schreibst hätte genau so von mir stammen können. Wir sind vier Geschwister, ich kümmere mich um alles, meine beiden Schwestern rufen ab und zu an,
mein Bruder verweigert jeden Kontakt zu meinem Vater.
Und alle gehen wie selbstverständlich davon aus, dass mein Mann und ich alles regeln weil man ja zusammen wohnt.
Kritisch wird's dann, wenn der Partner, der einen unterstützt, auch der einzige ist, mit dem man über die Situation, die Probleme spricht. Die anderen wollen's ja nicht hören.
Für mich ist es wichtig, hier Rat und Hilfe von anderen Angehörigen zu bekommen, weil ich in der konkreten Situation davon profitiere und weil ich dann hoffentlich nicht
meinen Mann als seelischen Mülleimer mißbrauche.
Irgendwie scheint es in den meisten Familien ähnlich zu laufen, ich fühle mich von meinen Geschwistern ziemlich ausgenutzt. Ausser mir hätte auch niemand ein Problem damit
meinen Vater in einem Pflegeheim unterzubringen.
Schade, dass unter dieser Situation auch immer die Beziehungen der Geschwister untereinander leiden müssen.
Deinen Ärger kann ich absolut verstehen, deine Geschwister haben keine Ahnung was ihr leistet.
Also, hier kannst du deinen Ärger oder deine Traurigkeit gefahrlos abladen, gute Neuigkeiten werden auch gerne genommen!

Viele Grüße
Farina

Liebe Karin,
erst noch mal herzlich Willkommen im Forum.

Leider ist es ganz oft so, dass sich Familien in Notsituationen erst richtig kennenlernen. Wenn alles Friede,Freude,Eierkuchen ist, hat man das beste Verhältnis. Doch wenn etwas diese Idylle zerstört, outet sich die Menschlichkeit und der Zusammenhalt.

Ich kann auch ein Lied davon singen mit Schwager und Schwägerin. Hatte es hier mal niedergeschrieben und wäre jetzt zu lang alles zu erzählen. Unsere Mutter ist bei uns zuhause. Schwager und Schägerin wohnen auch im Haus (eigene Wohnung). Da wird sich auch so gut wie gar nicht gekümmert. ::nein:: Wir hatten auch schon heftige Streitgespräche.

Mein Fazit ist, da kann ich jetzt nur von mir reden, entweder man regt sich ständig darüber auf, aber das geht echt an die Substanz, oder man lässt sie ziehen...

LG Biggi

Hallo Karin!
Ich muss mich nicht um Schwager oder Schwägerin kümmern, habe keine solchen von meines Mannes Seite!
Habe aber das Glück dass ich mit meiner Freundin und einer Bekannten sehr gut über die Demenz sprechen kann, meine Bekannte ist auch vom Fach, und als ich meine Schwiegermutter nach Kanada begleitet habe um ihre Geschwister zu besuchen, ist sie vorbeigekommen, um meinen Schwiegervater zu baden, hat hinterher auch die Betten abgezogen.
Mein Mann hat sich in Der Zeit um unsere Kinder gekümmert und um seinen Vater.
Es ist eine Aufgabe, wenn man sowas übernimmt, hätte ich früher von mir auch gar nicht gedacht, trotz des Berufs, aber man wächst mit den Anforderungen!
Fühl Dich hier wohl, schau Dich um! Und denke daran, dass ihr auch zwischendurch mal eine Auszeit braucht, um wieder neue Kraft zu schöpfen! WICHTIG!!!
Habe hier auch schon viel mitgenommen!

LG
Kerstin

Die Auszeit werde ich wohl bald bekommen. So, wie es aussieht, bekomme ich im Oktober Urlaub, und dann wollen wir auch ein paar Tage wegfahren. Darauf freue ich mich.

Liebe Grüße
Karin