Hallo,

ich bin so eben auf diese Seite gekommen und finde es super, dass es auch viele andere Menschen gibt die viele Fragen zu diesem Krankheitsverlauf haben.

Meine Situation ist folgende, meine Oma 86 Jahre alt hat schon seit ca 20Jahren demenz, nur wurde dies erst sehr spät erkannt(ca 7Jahre her).
damals hieß es halt immer "Oma ist tüttelig". Heute hat das ganze den Namen DEMENZ! Nun wohnt sie seit knapp 5 Jahren im Heim und es gefällt ihr dort gut.
Ich habe vor ca einen halben Jahr einen Kurs von der Barmer zu dem Thema besucht und dadurch konnte ich erst meine Oma richtig verstehen.
Leider ist meine Mutter (die Tochter meiner Oma) ein Mensch der damit nicht umgehen kann. Für sie ist es eine Pflicht meine Oma zu besuchen und sie sagt selber immer sie MUSS da hin.
Ich merke jedes Mal, wenn meine Mutter bei ihr zu Besuch war, denn meine Oma ist dann nicht so gut drauf. Ich habe meine Mutter schon sooo oft versucht zuerklären, wie sich die Demenz verhält. Aber ich glaube sie will es gar nicht verstehhen und hat nur immer dieses Gefühl sie muss dort hin. Jedesmal fragt sie mich was Oma gesagt hat und das sie nie zuhört. Ich könnte jedes Mal schreien, wenn mich meine Mutter das fragt. Auch immer diese Frage, ob ich bei ihr im Heim war?! Es wäre ja schließlich meine Oma,...
ich gehe sehr gerne zu meiner Oma, aber muss ich dazu immer bereit sein? Ich muss mich auch immer darauf einstellen, denn in dem Moment wo ich bei ihr bin, werde ich auch zu einem anderen Menschen.
Jemand der damals mit ihr gelebt hat und von früher spricht. Wir singen Kinderlieder oder gucken in die Zeitung.
Könnt ihr mir helfeb? mach ich das so falsch? Was kann ich mit meiner Mutter machen?

Viele Grüße

Liebe Shorty,
du machst nichts falsch. Schön, dass du dich gemeldet hast.
Sorry, aber ich werde morgen antworten, habe noch mit Mutter zu tun. Vielleicht gibt es hier ja noch ein Spätschreiber, der weiter darauf eingehen.

LG Biggi

Lieber Shorty,
ersteinmal alle Achtung, das Du sogar einen Kurs besucht hast. Das sollten alle tun, die mit Demenz zutun haben. Deine Mutter kann sehr stolz auf Dich sein. Darf ich fragen, wie jung Du bist?

Es ist sehr schwierig, wenn sich jemand damit nicht auseinandersetzen will. Ich hatte es bei meinem Mann und so machte er bei seinem Schwiegervater viele Fehler. Irgendwann war er ihm dann egal.
So sollte es aber nie sein. Du hast ein Gefühl dafür bekommen und besuchst ihn, wann Dir danach ist und wenn es Dir gut geht. Das ist sehr wichtig, da ein Dementer Unruhe spürt. Regelmäßige Besuche sind nicht das wichtige, da der Demente es sofort wieder vergißt. Sondern der richtige und liebevolle Umgang.
Laß Dir von Deiner Mutter kein schlechtes Gewissen machen. Sie sollte mal darüber lesen oder auch einen Kurs besuchen, Gleichgesinnte. So macht sie sich nur verrückt und wird krank.

Alles Gute.

LG Sylvia

Hallo,

interessantes Thema, meine Schwiegermutter hat die Demenz Ihres Mannes auch noch nicht richtig akzeptiert, und möchte auch nicht mitkommen, wenn wir zum Neurologen fahren müssen. Ich denke es täte ihr gut, sich dort mal richtig aussprechen zu können (haben auch Psychologen mit in der Praxis). Das macht es für mich teilweise sehr schwer, da ich 'Puffer' spielen muss.

Habe ihr auch schon gesagt, dass ich nicht immer alles abfangen kann, wenn sie Probleme mit Ihrem Mann hat, sondern dass sie sich auch in Bezug auf das Verhalten mit der Krankheit Tipps geben lassen muss, damit sie sich nicht immer so über Kleinigkeiten aufregt. Das macht sie ganz mürbe!

LG
Kerstin

Hallo Sylvia,

ich bin richtig erfreut, dass ich sooo schnelle Antwort bekommen habe.

Ich bin 25 Jahre und habe gerne diesen Kurs mitgemacht. Dieser Kurs wurde von meinem Arbeitgeber angeboten für Mitarbeiter die Betroffene in der Familie haben. Dieser Kurs war zwar nur 6 Stunden aber die Leiterin hat mit den Teilnehmeren richtige Rollenspiele gemacht.
Daher konnte man viel besser dazu Bezug nehmen.
Ich werde nochmal versuchen mit meiner Mutter zu sprechen. Denn ich habe mir auch schon Bücher über die Krankheit besorgt, ich werde da auch mal welche drüber geben, mit der Hoffnung sie liest es.

Viele Grüße

Liebe Shorty,
dann muß ich sagen, Du bist sehr reif und kann man sagen weise?! Du hast vieles erkannt und machst was. Da muß Deine Mutter leider erst hinkommen. Aber ich drück die Daumen.

LG Sylvia

Liebe Shorty,
ich finde es schön, dass du so ein gutes Verhältnis zur Oma hast. Ein bisschen Kenntnis über diese Krankheit ist schon hilfreich. Aber da bist du ja bestens gerüstet.

Schade, dass deine Mutter da anders ist. Wie war denn das Verhältnis der beiden, als deine Oma noch gesund war?

Meine Schwägerin setzt sich auch nicht damit auseinander. Bei ihr ist es so, dass sie sagt, sie habe Angst davor.
Kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde je mehr Informationen man darüber hat, je mehr verliert die Krankheit den Schrecken.

Vielleicht ist es auch eine Art Selbstschutz von deiner Mutter, die Gefühle nicht an sich ranzulassen!? Aber das kann ich nicht beurteilen, wäre eine Vermutung.

LG Biggi