Hallo!
Mein Mann und ich - wir sind nun endlich wieder zu Hause!
Meine Operation (Knie-Totalendoprothese) verlief gut, besser als ich gedacht hatte. Im letzten Jahr wurde ja mein rechtes Knie operiert und danach hatte ich ziemliche Schmerzen. Diesmal, beim linken Knie, blieben die Schmerzen im sehr erträglichen Bereich. Und das, obwohl die Operation viel länger dauerte und das Knie schon viel schlimmer dran war.
Es war erstaunlich, mit welcher Geduld mein Mann alles mitgemacht hat. Es war ihm nur wichtig, dass ich da war.
Als er mein Knie sah, nachdem der Verband weggegeben wurde, war er sehr erstaunt und erschrocken, was denn mit mir los sei. Er hatte es wohl vergessen, was wir dort machten.
Das Pflegepersonal (und auch die Ärzte) waren sehr, sehr lieb zu uns beiden! Mein Mann war zu allen, die unser Krankenzimmer betraten, sehr freundlich und immer, wenn z.B. eine Schwester wieder aus dem Zimmer ging, sagte er: "Auf Wiedersehen! Alles Gute!" Die Schwester musste dann immer lächeln.
Ich habe ihn bereits am zweiten Tag nach der OP wieder rasiert, aber alles andere hat die jeweilige Schwester getan (gewaschen, neue Hose gegeben, etc.)
Als wir nach etwa zwei Wochen gingen, sagte die Stationsärztin: "Man hat sie ja hier kaum gespürt!"
Die Reha war sofort anschließend - wir wurden vom Krankenhaus direkt dorthin gefahren. Auch dort hat es keine Komplikationen gegeben.
Zu Beginn habe ich meinem Mann immer einen Zettel gegeben, auf den ich geschrieben habe, wo ich gerade war und wann ich wieder da sei. So habe ich einmal geschrieben, dass ich um 16.00 Uhr wieder da bin. Ich habe natürlich einen Zeitpuffer mit eingerechnet, um nicht zu spät wieder bei ihm zu sein und so kam es, dass ich bereits um 15.00 Uhr wieder da war.
Er schaute mich sehr erstaunt an und fragte, warum ich denn jetzt schon wieder da sei. Ich hätte doch geschrieben, dass ich um 16.00 Uhr wieder da sei!
Aber es ist erstaunlich, dass die anderen Rehapatienten doch mehr Verständnis aufbringen, als man glaubt. Sie haben natürlich schnell bemerkt, dass irgendetwas mit ihm anders läuft - und haben ihn und mich akzeptiert. Das Essengehen war für mich eine etwas angespannte Situation; ich musste dauernd etwas auf der Hut sein, dass er nach dem Essen nicht seine Zähne auf den Teller legte um sie zu putzen oder den Teller und das Besteck schon an Ort und Stelle mit den Fingern zu putzen. Zu der Serviererin hat er dann gesagt: "Das ist schon sauber!"
Er war zu jedem so höflich und hat jeden immer gegrüßt - auch wenn dieser jemand bereits zum vierten Mal an uns vorbeikam.
Aber das konnte auch "gefährlich" sein, wenn man seinen Gruß nicht erwiederte. Dann brummelte er etwas schimpfend vor sich hin.
Als wir vergangenen Mittwoch mit der Reha fertig waren, hat die Tischnachbarin beim Verabschieden fast geweint, weil sie uns irgendwie wohl schon ins Herz geschlossen hatte.
Alles in allem war es schön, für mich zu sehen, dass es auch auf der Reha gut geklappt hat.
Eine unserer Töchter holte uns dort ab und fuhr uns nach Hause. Er verstand zwar nicht, warum wir dort nun wieder wegfuhren, weil es ja dort recht schön war, aber als wir dann einige Stunden zu Hause waren, war alles wieder im Lot.
Danke für Eure Geduld, meine vielen Zeilen zu lesen.
Noch ein schönes Wochenende wünscht Euch allen
Lioba