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RayRise Gast
| Thema: Verdacht. An wen wenden? Mi 19 Dez 2012, 19:43 © RayRise | |
| Hallo zusammen.
Ich habe das Problem, dass ich nicht weiß, an wen ich mich nun wenden könnte und würde mich über einen Rat freuen.
Situation: Vor zwei Tagen ging mein Vermieter, Herr C., zu meinem Vater und erzählte jenem, dass ich nicht zu erreichen sei, er aber ganz dringend wegen Formalia mit mir sprechen müsste. Kurz darauf rief ich ihn an und wir vereinbarten Terminabsprachen, tauschten erneut Telefonnummern aus, ich erklärte ihm alles ganz in Ruhe und teilweise mehrfach. Dieses Mal war es äußerst anstrengend und ich schob es darauf zurück, dass es anscheinend ein wichtiges Gespräch werden würde (der kommende Termin) und ihm die Nerven blank lagen. Bis zu drei mal erklären waren bei ihm stets normal. Alleine durch seine Pingeligkeit und Schusseligkeit kam das öfter vor. Er wurde seit dem Tod seiner Frau, die vieles bzgl. Mietern verwaltet hat, recht überfordert. Aber seine Zahlen und Daten hatte er immer stets akribisch und korrekt. Auch seine Notizen waren sehr säuberlich.
Nun rief mich heute mein Vater an, dass mein Vermieter erneut bei ihm gewesen sein, und äußerte entsprechenden Verdacht. Anscheinend musste mein Vater ihm alles fünfach erklären, da Herr C. das Besprochene wieder vergessen hatte. Unter anderem Dinge, die er sich, lt. seiner Aussage am Telefon mit mir, notiert hatte. Es wäre so gewesen, als hätten Herr C. und ich zwar telefoniert, aber nicht über die wichtigen Inhalte gesprochen. Desweiteren hat mein Vermieter wohl mehrfach sowohl seine Tasche, als auch seinen Ordner gesucht und jedes Mal hat mein Vater ihn darauf hingewiesen, dass er nichts dergleichen mitgebracht hat. Die Spitze war dann, dass er nicht wusste, ob ich nun volle Miete gezahlt hätte oder nicht. Wie oben beschrieben mussten seine Zahlen immer stets korrekt sein.
Ich weiß, dass er einen Stiefsohn hat, dessen Name mir leider nicht bekannt ist. Seine Frau, wie oben erwähnt, ist verstorben. Anscheinend lebt er alleine (er ist eine Plaudertasche und redet gerne über Privates, aber es fiel seit Jahren nichts über eine Lebensgefährtin). Seinen Arzt weiß ich auch nicht oder sonst jemanden, den ich kontaktieren könnte. Auch meine Nachbarn wüssten niemanden.
Ich möchte das Thema eigentlich recht diskret behandeln, da er einen guten Namen hat und ich mit dem Verdacht nichts "zerstören" möchte... Doch wenn ich richtig liege, dann wird das nicht nur für mich unangenehm. Nein, dann braucht er einfach Hilfe. Ich möchte mich gar nicht erst ausmahlen, wie verstörend das Leben für ihn sein muss oder wo er landen könnte und nicht weiß warum, weil niemand etwas gemerkt hat...
Vielleicht hätte hier jemand einen Rat für mich.
Vielen Dank
Ray |
| | | Ele Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Mi 19 Dez 2012, 22:24 © Ele | |
| Boah, Ray, da ist guter Rat wohl echt teuer! Bei fremden Menschen, für welche man selbst eigentlich keine Verantwortung trägt, bzw. gar nicht weiß, an wen man sich wenden könnte? Ich würde zuerst einmal das persönliche Gespräch zu dieser Person suchen, um evtl. auch den Namen des Stiefkindes, oder anderer Verwanden zu erfahren, um mit diesen in Kontakt zu treten! Was sonst könntest du tun? Da weiß ich sonst echt keinen Rat, dies sind fremde Angelegenheiten, in die Du Dich als fremde Person nicht so wirklich einmischen kannst! Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Lieben Gruß,
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| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Do 20 Dez 2012, 09:38 © Paula | |
| Hallo Ray,
es ist immer schwierig, sich in fremde Angelegenheiten einzubringen. Ich kann dich gut verstehen, daß du dich kümmern möchtest, mir ginge es auch so, wenn mir das, was du beschrieben hast, aufgefallen wäre. Wir haben doch Weihnachten, vielleicht nimmst du eine Kleinigkeit, und besuchst deinen Vermieter als gute Geste. Dann kannst du ja nebenbei fragen, ob er Besuch bekommt, ob er Kinder oder Verwandte hat. Bei einem lieben Gespräch, kann man viel erfahren. Ansonsten, wenn er schon länger dort wohnt, müsste es evtuell doch den einen oder anderen Nachbarn in den Nachbarhäusern geben, der mehr über ihn weiß.
Ich wünsche dir viel Glück, und schön, daß du dich kümmerst.
Liebe Grüße
Paula |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Do 20 Dez 2012, 16:14 © soda1964 | |
| Hallo Ray, ich hatte den gleichen Gedanken wie Paula. Geh bei deinem Vermieter vorbei und wünsche ihm schöne Feiertage. Nimm das Gespräch, wie es kommt, lass dich auf ihn ein. So hast du eine eigene Begegnung, aus der du dir deine Meinung bilden kannst und nicht nur die Schilderung deines Vaters. Je nach dem, wie dein Eindruck ist, kannst du daraus weitere Schritte unternehmen, z. Bsp. jemand Angehörigem von deinen Beobachtungen erzählen. Hut ab, dass du dir Gedanken machst Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | RayRise Gast
| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Do 20 Dez 2012, 19:52 © RayRise | |
| Hallo und Danke für eure Antworten!
Ihr habt recht. Darauf hätte ich in dem Moment aber wohl in der Sorge nicht kommen können...
Es hat sich heraus gestellt, dass der Stiefsohn meines Vermieters, Vermieter meiner Nachbarn ist. Also werde ich die kommenden Tage versuchen, jene zu erwischen. Sonst gehe ich Heiligabend über Tag zu meinem Vermieter und suche ein nettes Gespräch. Auch wenn ich befürchte, dass er wieder sehr nervös werden wird.
Liebe soda,
für mich ist es normal auch auf meine Umwelt zu achten... Auch wenn das inzwischen leider nicht mehr normal zu sein scheint. Dabei würde sich doch jeder freuen, wenn man weiß, dass man Hilfe bekommt, wenn man jene benötigt. Oder sich zumindest jemand sorgt.
Zu Jugendzeiten habe ich stundenweise demente Personen betreut, damit der Partner beispielsweise den Einkauf erledigen konnte. Daher weiß ich zumindest ein wenig und ziehe vor euch hier einen riesigen Hut.
Erneut Danke und liebe Grüße
Ray
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| | | RayRise Gast
| Thema: Lang ist's her Mo 24 Nov 2014, 14:01 © RayRise | |
| Viel Zeit ist vergangen und beinahe hätte ich das Forum nicht mehr gefunden... Geschweige diesen Beitrag.
Viele Nerven lagen und liegen Blank. Weder Familie war ausfindig zu machen, noch die scheinbare Lebensgefährtin. Selbst die Polizei wollte nicht vorbei kommen, als ich sagte, dass mein Vermieter nun schon seit Stunden klingelt und ich nervlich am Ende bin. Selbst mit Hinweis, dass ich da Hilfe brauche und vor allem der Herr hilfebedürftig sei. Nichts. Auch vom Ordnungs- sowie Gesundheitsamt kamen nie Rückmeldungen. Und mit ihm im Geschäft stehende Instanzen handelten wohl auch nie. Es lief ja alles, zahle ich weiter meine Miete.
Inzwischen: Derweil klingelt mein Vermieter spätestens alle drei Tage bei mir, man hätte sich lange nicht gesehen. Ob denn auch alles in Ordnung sei, die Handwerker da waren etc. Hier und da dann mal gemeinsam ein Käffchen; an das über mich in dritter Person reden musste ich mich erst gewöhnen, aber stets hole ich ihn an seinem Punkt ab. Schlimm wird es lediglich, wenn ich ihn nachts draußen vor der Wohnung spazieren sehe oder er alle Stunde klingelt. Es ist hart. Aber ich weigere mich bis heute eine Anzeige wegen Stalking zu starten, die mir nahe gelegt wurde. Mein Vermieter kann doch auch nichts dafür geschweige könnte er sich an ein Urteil halten. Derweil kommt er mit allerlei Sachen zu mir. Er mag mich halt. Aber ich habe Angst um ihn. Zuletzt landete er bei einem Raumausstatter für Stoffe etc., da er einen Handwerker für Fenster suchte und verstand nicht, warum man ihm nicht helfen könne, bis der Ausstatter mich anrief.
Aus lauter Verzweiflung, da es einen Abend wieder ganz schrecklich war und meine Nerven nicht mehr wollten, zudem meine Sorge galt, dass er nun plötzlich auf der Autobahn wandert (die ist nicht weit entfernt), schrieb ich MAILS an Polizei und Stadt. Da ich hinein schrieb, dass der man Hilfe braucht sowie ich um ihm zu helfen und als Topping, dass ich darunter leide... Meldete man sich wenige Tage später. Der psychosoziale Dienst, wenn ich recht verstand, wurde eingeschaltet. Ggf. nimmt die Polizei mit mir Kontakt auf. Erst wird geprüft, ob der Vermieter Alltagshilfe benötigt. Dann sieht man weiter. Aber es kommt durch MAILS etwas ins Rollen. Meine Anrufe brachten ja nie etwas. Und mein Anwalt riet mir stets von dem Entmündigungsantrag durch Dritte ab.
Viel Zeit, viel Geduld und zwei Mails haben nun den Stein ins Rollen gebracht.
Nochmal danke für eure damaligen Antworten. Wer weiß, vielleicht ist der Mann bald endlich richtig versorgt. Ich wünsche es ihm sehr.
LG |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Mo 24 Nov 2014, 15:22 © Marie | |
| Hallo Ray, das kann ich nur bewundern, daß Du da wirklich dran geblieben bist. daß ihm nun endlich geholfen wird. |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht. An wen wenden? Mo 24 Nov 2014, 15:37 © lucky | |
| Entmündigungsanträge gibt es zum Glück schon viele Jahre nicht mehr. Aber, der (Psycho-)soziale Dienst ist genau richtig. Die bringen das ins Rollen, wenn was zu tun ist. |
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