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| Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld | |
| Autor | Nachricht |
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DetlefM Neu im Forum
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| Thema: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 11:37 © DetlefM | |
| Liebe Forums Mitglieder, möchte hier gerne mal meinen Fall schildern, der eine weitere Kollegin und mich aus dem unmittelbaren beruflichen Umfeld seit einiger Zeit beschäftigt. Ich bzw. meine Kollegin, die im Übrigen noch näher an der "Demenzverdächtigen" ist, beobachten seit geraumer Zeit, entsprechende Situationen. Hier mal ein paar Beispiele: Eigene wichtige private Termine, über die am Tag gesprochen wurde, werden vergessen; Themen die vor wenigen Stunden oder gar Minuten besprochen wurden, werden als neu betrachtet. Erklärungen zu einfachen Vorgängen werden aufgenommen, um sie im nächsten Moment (5 min später) genauso falsch wie vorher zu Wiederholen; eine zuvor längere Zeit defekte, eigentlich selbstschließende Tür, die jetzt seit gut vier Wochen repariert ist, wird von der betreffenden Kollegin immernoch händisch geschlossen obwohl das gar nicht notwendig ist, sondern eher im Gegenteil der Schließmechanik schadet und wir ihr das immer wieder gesagt haben. Es gibt noch mehr solche oder ähliche Situationen, aber ich will es mal dabei bewenden lassen. Meiner Meinung nach, ich bin natürlich kein Arzt, sind das schon Anzeichen einer beginnenden Demenz.
Nun ist aber die große Frage für mich, spreche ich die Kollegin daraufhin an und wenn ja, wie? Steht mir das überhaupt zu? Außer meiner o.g. Kollegin hat es wohl noch kein weiterer Mitarbeiter / keine weitere Mitarbeiterin und wohl auch kein Chef mitbekommen. Sollte man jetzt warten bis die Situation noch merklich schlimmer wird? Ich weiss wirklich nicht, was jetzt das Gebot der Stunde ist und hoffe auf gute und hilfreiche Hinweise, Tipps und Meinungen aus dem Forum.
Herzliche Grüße an alle und Danke im Voraus an die Hinweisgeber.
Detlef |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 12:00 © Ulli | |
| Hallo Detlef,
hat vielleicht jemand persönlichen Kontakt zu deiner Kollegin und am besten auch ihrem Partner bzw. Familie ? Könntet ihr da mal vorsichtig anklopfen, ob denen schon was aufgefallen ist ?
Evtl. wäre in privater Runde auch möglich sie darauf anzusprechen (in einem lustigen Tonfall) "Bist aber auch ganz schön vergesslich geworden" und ihre Reaktion abzuwarten. Im günstigsten Fall entsteht daraus ein Gespräch.
Höre auf deine Intuition. Der Bauch weiß in solchen Situationen oft besser was angebracht ist.
Liebe Grüße - Ulli |
| | | Mollchen Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 14:42 © Mollchen | |
| Hallo Detlef,
ich bin jetzt wahrlich noch kein Experte im Thema Demenz - aber ich habe dazu ein paar Gedanken. Auffälligkeiten, wie du sie schilderst, können alle mögliche Ursachen haben. Angefangen mit extremen Stress und Sorgen (wer weiss, was privat bei ihr los ist?) bis zu organischen Ursachen (Schilddrüsenerkrankung, o.ä.). Demenz ist vielleicht auch möglich. Ich würde schon mit ihr ein Gespräch wagen, natürlich unter vier Augen, in einer möglichst entspannten Situation. Und ich finde es gut, es bei ihr anzusprechen - weil du es gemerkt hast und weil es besser ist, es jetzt anzusprechen, als zu warten, bis das Ganze eskaliert und es auch alle anderen merken. Wenn du das nicht wagst, wie wäre es mit einem persönlichen Brief? Den kann sie in Ruhe lesen, ohne dass sie beobachtet wird und selbst entscheiden, ob und wie sie reagiert.
Viele Grüße Mollchen |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 15:05 © Rita | |
| Hallo Detlef,
das ist sehr heikel, und es gibt alles mögliche für Ursachen dafür.
Ich war selber mal in der Situation wo ich dachte nun krieg ich auch Demenz. Ich konnte mir nichts mehr merken, gar nichts mehr. Vergass einfach alles, ich fand zum Teil Wörter nicht mehr, fielen mir einfach nicht mehr ein, konnte nicht mehr so gut Gespräche führen weil ich eben einfach Probleme damit hatte. War überzeugt ich hab Demenz im Anfangsstadium.
Tja, dem war zum Glück nicht so. Es hatte total andere Gründe. Mein Gehirn war einfach überfordert und streikte. Genügend Ruhe und es wurde wieder besser.
Kann es evtl. sein dass die Kollegin überfordert ist? Oder private Probleme hat? Burnout könnte auch dahinter stecken, Schilddrüsenprobleme, Vitamin B12 Mangel, zuwenig trinken (ohja, auch das kenn ich, dann funktioniert mein Gehirn auch nur noch auf Sparflamme), es gibt da sehr viele Möglichkeiten.
Mit der Kollegin sprechen ist etwas heikel, da musst du schon gut überlegen wie da vor gehen. Stell dich einfach an ihre Stelle und frag dich wie du es empfinden würdest wenn ein Kollege mit dir darüber redet. Dann ist du den passenden Weg finden.
Wenn es meine Kollegin wäre, würde ich sie einfach mal fragen ob es ihr gut geht. Aber meine Kolleginnen sind nicht deine, mit meinen kann ich offen reden da wir ein sehr gutes Verhältnis haben.
Was ist mit dem Vorgesetzten? Der müsste ja bemerken dass sie Probleme hat.
Rita |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 15:15 © Marie | |
| Hallo Detlef, auch von mir erst mal Ich würde gern noch auf eine Sache hinweisen: Du merkst sicher, wie Deine Kollegin reagiert, wenn man sie im konkreten Fall auf Vergessenes hinweist. Ab und zu wird das ja vorkommen. Bitte achte mal genau darauf ob sie versucht, Ihr Vergessen zu vertuschen, anderen Verantwortung zuzuschieben. Das wäre für mich eine Situation, in der ich sie nicht ansprechen würde, schon gar nicht im Hinblick auf eine mögliche Krankheit. Das wäre zum Beispiel ein Zeichen, daß sie ihre Defizite bemerkt aber nicht wahrhaben will, daß es krankhaft sein könnte. Aber alle anderen bereits aufgezählten Möglichkeiten sind auch denkbar. Wirklich feststellen kann das meines Erachtens nur ein Facharzt. Ich würde vorziehen, eventuell mit nahen Angehörigen (Ehemann, Lebensgefährte, erwachsene Kinder) das Gespräch zu suchen. Einfach aus der Sorge heraus, daß sie beruflich Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn es nicht abgeklärt wird. Vielleicht ist es wirklich etwas, was behandelbar/heilbar ist. |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mi 16 Sep 2015, 19:25 © gisela | |
| lieber detlef schwierige situation. wie die anderen schon geschrieben haben, können die auffälligkeiten sehr viele ursachen haben. die frage ist, wie steht ihr zueinander? seid ihr "nur" kollegen, oder habt ihr ein eher enges freundschaftliches verhältnis. sollte es so sein, könntest du sie natürlich darauf ansprechen, natürlich ohne dabei deinen verdacht zu äußern. aber du könntest ihr schon sagen, dass sie dir in letzter zeit etwas fahrig und vergesslich vorkommt, dass du dir sorgen um sie machst ,und ob es nicht besser wäre, wenn sie mal zum arzt geht. was ich auf gar keinen fall tun würde, ihr gegenüber einen demenzverdacht äußern. schön übrigens, dass du dir sorgen um eine kollegin machst, das ist heute nicht mehr der normalfall. lieben gruß gisela
lieben gruß gisela mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Verdacht auf Demenz im beruflichen Umfeld Mo 21 Sep 2015, 10:09 © soda1964 | |
| Lieber Detlef ich schliesse mich den Vorschreiberinnen an: es kann verschiedene Ursachen geben, warum sich jemand nicht mehr gut konzentrieren kann, Dinge vergisst oder verwechselt und nicht mehr gut arbeitet. Sich um jemanden zu sorgen ist nie schlecht und wenn diese Sorge aufrichtig und ehrlich geäussert wird, kann das Gegenüber diese in der Regel annehmen. Ein anderer Weg wäre: - Zitat :
- ... eventuell mit nahen Angehörigen (Ehemann, Lebensgefährte, erwachsene Kinder) das Gespräch zu suchen. Einfach aus der Sorge heraus, daß sie beruflich Schwierigkeiten bekommen könnte, wenn es nicht abgeklärt wird.
Kennst du jemanden aus ihrer Familie? Liebe Grüsse
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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