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peruzzi Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Unsicheres Gehen? Do 14 Jul 2016, 08:45 © peruzzi | |
| Hallo ihr Lieben,
wie bereits in einem anderen Thread geschrieben, leidet meine Schwiegermutter, die bei uns in der Einliegerwohnung wohnt, an fortgeschrittener Demenz. Bisher benötigt sie aber noch keine Hilfe bei der täglichen Körperhygiene oder aber beim Essen zubereiten etc..
Allerdings ist meienr Frau und mir aufgefallen, dass sie zunehmend unsicher auf den Beinen ist (83 Jahre). Das war bis vor einem halben Jahr noch komplett anders. Sie hat keine weiteren körperlichen Gebrechen, aber das ist schon sehr auffällig. Sie hält sich beim Gehen überall fest, an den Wänden, an Sträuchern, an unserem Wagen und geht sehr vorsichtig. Einen Spazierstock oder gar Rolator konnten wir ihr bisher nicht schmackhaft machen ("was sollen denn die Leute von mir denken").
Ist dieses unsichere Gehen auch auf die Demenz zurückzuführen?
Mein Vater, der wesentlich stärkere Demenz hatte konnte Laufen wie ein Jüngling. |
| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Do 14 Jul 2016, 10:59 © Amelu | |
| Bekommt Deine Schwiegermutter irgendwelche Medikamente bezüglich ihrer Demenz?
Amelu |
| | | peruzzi Hat sich hier schon eingelebt
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Do 14 Jul 2016, 11:07 © peruzzi | |
| - Amelu schrieb:
- Bekommt Deine Schwiegermutter irgendwelche Medikamente bezüglich ihrer Demenz?
Amelu Ja, Sie nimmt Memantin und Abends ein Antidepressivum ( Mirtazapin). Gruß Werner |
| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Do 14 Jul 2016, 18:19 © Amelu | |
| Ich könnte mir vorstellen, daß diese Unsicherheit durch die Medikamente kommt, die beide entspannend wirken sollen und somit auch die Muskelbeherrschung und Sicherheit bei allen Bewegungen etwas beeinträchtigen. Man sagt auch, daß durch diese Wirkung vor allem die Sturzgefähr sehr erhöht ist.
Diese Nebenwirkungen sind der Grund, warum meine Mutter keinerlei Arzneien dieser Art bekommt, es wäre wirklich zu gefährlich, weil sie immer noch auf zwei Ebenen wohnt, als häufig die Teppe steigen muß. Natürlich ist sie auch nimmer so sicher auf den Beinen und hält sich meistens mit zwei Händen am Geländer fest, aber bisher ist sie nur selten hingefallen und wenn, dann im Dunklen in ihrem Zimmer und Flur, wenn sie die Möbel in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Dagegen gibts jetzt nachts überall kleine Notlämpchen, die die Konturen der ganzen Einrichtung und Wände erkennen läßt.
Amelu |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Fr 15 Jul 2016, 06:14 © Fussel | |
| Liebe Amelu!
Hast Du deine Mama schon mal mit einem Rollator laufen lassen , daß sie feststellen konnte wie toll sich mit dem Teil läuft?
Der ist oft eine solche Entlastung, daß die Mama vielleicht gar nicht mehr ohne laufen möchte.
Für in der Wohnung gibt es auch Indoor-Rollatoren, die nicht so ausschauen wie ein "normaler " Rollator.
Wenn Deiner Mama ein Rollator peinlich ist nimmt sie den vielleicht als leichte Gehhilfe an.
Vielleicht ist ihr Arzt so nett und verschreibt ihr ein paar Anwendungen Krankengymnastik. Der Krankengymnast könnte mit Deiner Mama mit dem Rollator laufen üben. Vielleicht nimmt die Mama einen Rollator dann eher an.
Auch ein Gehstock ist schon eine große Hilfe beim Laufen.
Mein Schwiegervater nahm im fortgeschrittenem Stadium weder Gehstock noch Rollator an. Den ließ er einfach stehen. Der gehörte ihm irgendwie nicht.
Wenn Du damit später anfängst hast Du vielleicht dasselbe Problem, daß diese Hilfen ignoriert werden.
Eine Möglichkeit wäre auch den Rollator erst einmal selbst zu benutzen, weil man z.b. vorgibt das man starke Rückenschmerzen hat und ihn der Mama zwischendurch anzubieten. Dann sähe sie, daß auch jüngere Menschen damit herumlaufen können, ohne sich dafür zu schämen.
Ich selbst finde es auch sehr peinlich mit einem Rollator zu laufen.
Dennoch habe ich einen, den ich zuhause benutze wenn ich starke Rückenschmerzen habe. Das Teil ist eine solche Entlastung, daß ich den am liebsten ständig benutzen würde, weil man damit wirklich länger und schmerzfreier laufen kann. ( Mit starken Rückenschmerzen bleibe ich lieber von draußen weg, könnte aber mit dem Rollator wirklich dann auch dort besser laufen.. Ich finde das auch beschämend und auch der Gehstock ist mir peinlich. Den habe ich draußen einmal benutzt, als es dunkel draußen war und ich wegen einer Kolik eines Pferdes trotz größerer Beschwerden raus mußte. Ich dachte auch: Hoffentlich sieht mich mit dem Teil keiner.
Gemerkt wie toll man mit so einem Teil laufen kann, habe ich als ich den Rollator eines Patienten über den Stationsflur zu ihm ins Zimmer schob. Husch, war ich mit dem Teil über den Stationsflur gedüst. An das Tempo ist leider überhaupt nicht zu denken, schade.
Ich konnte damit losspurten wie ein junger Hüpfer, und dachte: "Schade... wenn es nicht so peinlich wäre, wäre das toll."
Ich kann aber nicht mit einen Rollator über die Station laufen. Damit könnte ich tatsächlich ein paar Stunden länger arbeiten, so entlastend wirkt der Rollator für den Rücken, die Hüftgelenke und die Beine. Das kam mir fast so schön wie Fliegen können vor. Es ist plötzlich so eins schönes leichtes Laufen gewesen.
Vielleicht empfindet Deine Mama das Teil genauso toll, wenn sie die Vorteile erst einmal erlebt hat, auch daß sie zwischendurch darauf sitzen kann und daß man die Einkaufstasche transportieren kann, oder in der Wohnung zb. ganz einfach den Tisch abdecken kann, wenn man das Geschirr in den Korb stellt. Solche kleinen Aufgaben könnten auch ein Anreiz sein. Je nachdem wie Mama das aufnehmen kann.
Ein Indoorrollator kann sich um die eigene Achse drehen. Gerade für alte Menschen wird damit der Toilettengang und das Aufstehen vom Stuhl oder Sessel einfacher.
Und in der Wohnung sieht das ja erst einmal kein Fremder.
Meine Cousine hat ihren von uns zu Weihnachten bekommen. Sie hatte zunächst dieselben Bedenken und nun ist das Teil im ständigen Einsatz, weil man die Vorteile mit Handycap ganz schnell am eigenen Körper spürt.
In der Wohnung könnten auch Haltegriffe hilfreich sein.
Das Problem ist halt, daß sie wenn sie nicht frühzeitig benutzt werden oftmals
späterhin ignoriert werden wie der Rollator oder Gehstock. Vom Arzt verschrieben könnte ebenfalls noch eine Möglichkeit sein: Je nachdem wie Deine Mama Arztanordnungen findet. Gerade manche älteren Menschen halten daß was der Arzt anordnet für ein Gesetz, daß man einhalten muss. ( gilt natürlich nicht für alle.)
Viel Glück herzlichst Christina |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Fr 15 Jul 2016, 11:50 © kurt | |
| Ich sehe es als gut für das Gehen mit dem Rollator sich Krankengymnastik verschreiben lassen. Dann wird der Rollator optimal eingestellt und es erfolgt eine fachliche Anleitung. |
| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Unsicheres Gehen? Fr 15 Jul 2016, 12:28 © Amelu | |
| Ich vermute, daß Mutter einen Rollator nicht nur strikt ablehnen würde, solch ein Hilfmittel wäre auch nur sehr bedingt hier einzusetzen, weil sich das Leben in zwei Stockwerken abspielt, oben sind Eß- und Schlafzimmer und Bad, unten Küche, Toilette, Zugang zum Garten (noch drei Stufen runter, aber mit gutem Handlauf) und zum Hauseingang. Spazierstöcke stehen sowohl oben als auch unten, schnell greifbar. Die nimmt Mutter aber so gut wie garnicht, lediglich zum Ausgang auf die Straße lege ICH wert drauf, daß sie einen benutzt.
Die nächtlichen Stürze kamen eher in der Dunkelheit, wenn sie Wände, Türen, Treppengeländer und Möbel nicht erkannt hatte und zu Stürzen geführt hat. Das Problem ist aber insofern behoben, weil jetzt im ganzen nächtlichen Haus kleine Glimmlampen soviel Licht geben, daß alle Konturen gut zu erkennen sind, zumal Mutter noch sehr gut sieht.
Seit sehr sorgfältig ausgesuchte Heilmittel (NEM) eingesetzt werden, ist sogar ihr Gang sicherer geworden, und wenn sie ausreichend getrunken hat, ist ihr auch nicht so schwindlig.
Aufs Klo begleite ich sie deswegen, weil sie nicht mehr immer die Toilettenschüssel als das Ziel sieht, sondern sich bisweilen auf den Hocker setzt und das möchte ich natürlich vermeiden, da darf sie sich nicht erleichtern.
Für ihre 99 Jahre ist sie körperlich noch sehr gut erhalten, nur spielt halt leider der Kopf nicht mehr so mit. Das letzte Blutbild Ende April ergab lediglich eine leichte Niereninsuffizienz, ansonsten alle Werte im Bilderbuchbereich (auch Cholesterin!), kann ich selber nur neidisch werden.
Natürlich wäre es angebracht, auch mit einem Rollator die körperlichen Fähigkeiten weiter so gut zu erhalten, aber sie läuft selber in ihren unruhigen Phasen dermaßen viel rum, auch Treppe rauf und runter, daß es nicht soooo nötig, diesbezüglich spezielle Trainingstunden einzulegen.
Wenn ich in der Küche bin, rufe ich sie bisweilen runter, dann kommt sie, setzt sich auf einen Hocker vor die Küche und wenn sie genug davon hat, geht sie wieder nauf (15 Stufen, die immer mitgezählt werden), sorgfältig die Röcke raffend, um nicht drüber zu stolpern.
Amelu |
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