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| Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen | |
| Autor | Nachricht |
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Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Mo 12 Nov 2012, 10:34 © Paula | |
| Hallo zusammen,
seit Mitte Oktober wehren sich bei uns amb. Dienste gegen die Pflegereform, und die Bürokratie. Durch einen Zusammenschluß aller amb. Dienste protestieren sie gegen die Bürokratie und die wenige Zeit am Patienten. Erst mit einem Autokorso durch die Stadt, und am letzten Samstag mit einer Demo durch die Innenstadt. Wie unser Lokalradiosender heute berichtete, wurden sie von pfl. Angehörigen unterstützt. Vielleicht macht das Schule, und alle amb. Dienste in Deutschland, schließen sich an.
Desweiteren gab es heute im Lokalsender einen erschreckenden Beitrag eines Apothekers. Er bemängelte die Bürokratie bzgl. Hilfsmittel zu Lasten der Patienten. Eine Kundin sollte eine lebensrettende Infusion bekommen. Die dazugehörigen Infusionsschläuche bedürfen der Genehmigung der KK. Es dauerte 3 Tage, bis die Genehmigung erteilt wurde. Ein Schmerzpatient bekam kein Morphium, weil auf dem Rezept ein Komma fehlte. Man muß schon hartnäckig gegen die KK vorgehen, um schnelle Bearbeitung zu erreichen. Es kann doch nicht sein, daß einfache Hilfsmittel schneller genehmigt werden, als die, die pflegerisch notwendig sind, und dem Patienten mehr Lebensqualität, und den pfl. Angehörigen Erleichterung bieten.
Liebe Grüße
Paula |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Mo 12 Nov 2012, 13:37 © Biggi | |
| Liebe Paula, das mit der Demo ist eine klasse Sache. Wäre wünschenswert, wenn das Schule machen würde. Ich wäre sofort dabei, denn es muss endlich was passieren. Wir brauchen eine komplette Pflegereform und kein "Reförmchen"....
Unsere Pflegemappe von Mutter wird auch ständig dicker, weil immer mehr, in vielen Fällen unnötiges, dokumentiert werden muss. Das kostet wertvolle Zeit, die bei der Pflege dann wegfällt. Die Büroarbeit fällt dabei auch sehr ins Gewicht. Unsere Pflegerin macht es schon öfter jetzt zuhause in ihrer "Freizeit", weil die Zeit während der Arbeitszeit einfach fehlt.
Und bei dem Dreigestirn KK, Apotheker, Arzt liegt oft auch vieles im argen. Wobei ich sagen muss, dass wir bei Mutter noch nie zeitliche oder bürokratische Probleme hatten, bei Verordnungen oder Rezepten. Aber man hört es von anderen. Auch das, was du jetzt schreibst, darf nicht passieren.
LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Ele Ist hier Zuhause
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| | | | Inka B. Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Mi 16 Jan 2013, 22:19 © Inka B. | |
| Ohhhhh jaaaa, da wäre ich auch dabei. Aber ich bin der Kirche anhängig ... !!! Da gibt es ja auch kein Streikrecht. Die Dokumentation ist ein absolutes Desaster und total übertrieben. Wenn ich überlege, 27 Minuten für eine große Grundpflege ... davon bin ich je nach Patient, sorry: Klient, im Schnitt 5 Minuten mit der Doku beschäftigt. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Geht gar nicht, dazu kommt die Fahrzeit mit 5 Minuten von A nach B. In der Realität aber zwischen 10 und 15 Minuten. Fakt ist, ich sitze bis zu 90 Minuten nach Feierabend noch in der Station und schreibe, schreibe, schreibe! Und vor allem bin ich ab dem dritten Klient überall zu spät, ich werde ja nach Protokoll angemeldet. |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Do 17 Jan 2013, 07:56 © dirtsa66 | |
| Hallo ihr Lieben,
da bei Mama in der Hausgemeinschaft ja der Schreibplatz der Pflegekräfte direkt dort ist und es keine extra Stützpunkte gibt krieg ich mit, wann sie ihre Dokumentation machen. Sie machen sie nach ihrem Dienst ! Die die um drei aufhören arbeiten meist noch eine Stunde länger mit und machen dann noch die Doku. Meist sind die Vormittagskräfte nicht vor 5 draussen. Wann die Nachmittagskräfte gehen (haben normal bis 10 am Abend weiß ich nicht). Die die um drei anfangen sollen, sind immer schon um zwei da. ich denke mir oft, die müssen ja Überstunden haben bis zum geht nicht mehr.
Alle sind total engagiert, kommen teilweise auch in ihrer Freizeit (um bei Geburtstagsfeiern zu helfen, bei der Deko, schauen nach zwei freien tagen am Abend noch einmal herein, was sich getan hat wenn sie am nächsten Tag Frühdienst haben, damit sie wissen was los war usw.).
Engagement schön und gut, aber manchmal denk ich mir schon, wie kommen die Leute dazu so viel in ihrer Freizeit zu machen, die haben doch auch ein Privatleben. Über die viele Dokumentation jammern alle.
Alles Liebe
Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Do 17 Jan 2013, 09:32 © Marie | |
| Ich denke, sie machen auch alle massig Überstunden. Die Schwägerin meines Sohnes arbeitet Teilzeit im Pflegeheim. Sie sagte mir vor Weihnachten, sie könne von Resturlaub und Überstunden locker mal 6 Wochen daheim bleiben - wenn sie denn nicht ständig gebraucht würde.
Wir haben zwar nicht speziell über Zeit für Doku. gesprochen aber ich sehe ja den Papierwust in der Pflegemappe meines Vaters.
Da werden Dinge abverlangt, die nur jemand einschätzen kann - wenn er besonders darauf achtet - der 24 Stunden um den Patienten herum ist.
Für Besonderheiten der Dementen wie besondere Langsamkeit, Verweigerung aber auch Körperbehinderung ist keinerlei Raum.
Es ist bewundernswert, wenn Pflegepersonal für seine Patienten auf die Straße geht - obwohl ich Demos generell für ziemlich nutzlos halte, wie die meisten Beispiele auch zeigen. Selbst Streiks bis hin zu Hungerstreiks bringen oft kein Ergebnis, wenn es nicht einem Privaten ans Geld geht. |
| | | Lena Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Wenn Pflegekräfte auf die Straße gehen Do 17 Jan 2013, 12:52 © Lena | |
| Meine Lieben, die sogenannten Überstunden sind meistens "persönlicher Einsatz" und werden oft nicht bezahlt. Viele Pflegekräfte kommen früher zum Dienst, weil sie einiges vorbereiten können/müssen, damit....sie, die " gewonnene" Zeit im Dienst benutzen um die Dokumentation zu machen. Der Spätdienst macht meistens 15-20 Min länger, weil er einfach nicht dazu kommt, die Doku zu machen. Zeit, die nicht bezahlt wird! Es sei denn, man schreibt einen Hinweis, wieso, weshalb man länger gearbeitet hat. Und dann....wird erst geprüft, ob das so stimmt. Leider müssen die Pflegekräfte (stationäre) nebenher einige Arbeiten machen, wie Wäsche verteilen, Essenswagen holen, Essen verteilen, Getränke in die Zimmer verteilen, Küchendienst.
Meine Erfahrungen!!
Liebe Grüße Lena. |
| | | Inka B. Ist sich am Einleben
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