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| Falschen Behauptungen widersprechen ? | |
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Wuselchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 14:49 © Wuselchen | |
| Hallo zusammen ! Vielleicht habt ihr ja einen anderen Ansatzpunkt zu meinem Problem Meine Schwiegermutter unterhielt sich immer gerne. Mittlerweile so ist mir aufgefallen hat sie sozusagen „Standardgespräche“ Beispiel Wir steigen ins Auto. „ Wie lange hast du denn schon den Führerschein? Ich habe meinen 19… gemacht, Da war ich eine der ersten Frauen...“ Sie sieht unsere Katze „ oh wie schön, wir durften früher keine Haustiere haben, wie alt ist die denn?“ Usw. je nach Lage der Dinge haben wir dann schöne unterschiedlich lange Gespräche, die sie dann froh stimmen. Zum Ende finden wir immer etwas Positives und wir trennen uns lächelnd. Mein Problem das Negative das leider bei jedem „Verlieren“ hochkommt. „Ich finde meine Sachen nicht. Also, der Umzug kam total überraschend, Tochter 1 hat mich einfach abgeschoben. Ich hatte gar keine Zeit zum Packen...“ Dann schaut sie traurig und verzweifelt. Dann dauert es lange bis ich sie da ablenken kann. Dass es so gar nicht war, weiß sie nicht mehr. Soll ich ihr widersprechen?
- Sagen, du und Tochter A hattet mindestens 4 Wochen Zeit zum Packen.
- Sagen, du hast über die Einsamkeit dort geklagt.
- Sagen, du kannst keine Wohnung im 2. Stock (ohne Aufzug) mehr bewohnen.
- Sagen, du konntest dein Telefon nicht mehr auflegen.
Momentan ist es eher ein Ablenken, wir freuen uns, dass du hier bist, nicht mehr allein sondern in der Familie. Aber ich merke, das dieses „Standartgespräch“ Umzug mich Nerven kostet und bevor es irgendwann aus mir raus bricht, möchte ich versuchen ruhig und sachlich zu widersprechen. Keine Ahnung warum es gerade dieses Thema ist, was mich so stört. Wie reagiert ihr auf falsche Behauptungen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Lg Wuselchen die merkt dass es schon gut tut es einfach mal aufzuschreiben |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 15:26 © Marie | |
| liebes Wuselchen auch von mir. Dein Problem, einer Dementen zu widersprechen, sie zu berichtigen oder auch Notlügen zu gebrauchen ist eines, das wir sicherlich alle kennen. Wir haben lernen müssen, daß widersprechen, berichtigen nicht hilfreich ist, Notlügen nichts Schlimmes sind im Umgang mit Dementen. Oben auf der Seite findest Du den 3. Button von links "Suchen". Klicke ihn an und gib den Begriff Validation ein. Dort findest Du eine ganze Menge Forumsbeiträge zu dem Thema. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 16:32 © jellyamber | |
| - Wuselchen schrieb:
- „Ich finde meine Sachen nicht. Also, der Umzug kam total überraschend, Tochter 1 hat mich einfach abgeschoben. Ich hatte gar keine Zeit zum Packen...“
Von mir auch ein liches Willkommen hier, Wuselchen. Dass Widersprechen nicht den Erfolg bringt, den wir uns wünschen, hast du ja schon selber erfahren, sonst würdest du es weiter anwenden. Dass geht uns übrigens bei nicht-dementen Menschen genauso... Dass vier Wochen eigentlich keine lange Zeit sind, um sich an den Gedanken des Umzugs zu gewöhnen, die Sachen zu packen, ist eigentlich auch ein ganz normales Empfinden. Auch wenn wir alle rationale Wesen sind, hinken unsere Gefühle und Gewöhnungen immer im Schneckentempo hinter uns her. Und Emotionen sind das, was auch bei dementen Menschen am längsten währen, selbst wenn das Kurzzeitgedächtnis schon flöten gegangen ist. Ich bin z.B. auch gerade vor vier Wochen umgezogen, mit großem Wunsch und Traraaa und einem "endlich wieder zuhause Gefühl". Trotzdem hänge ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve und muss mich sortieren und kriege meine Gefühle und mein Chaos nicht so schnell auf die Reihe wie ich es mir wünschen würde. Und ich bin nur Angehörigen-dement...chchch, bzw. Überforderungsdement... Was ich dir eigentlich sagen will: Überprüfe dein Empfinden ruhig immer wieder. Ist nicht das, was unsere dementen Angehörigen empfinden, eigentlich ziemlich normal, vor allem im Angesicht ihres Vergessens? Wenn du das so sehen kannst, findest du leichter eine Antwort auf "Behauptungen" und "falsche Aussagen" "Ja, so ein Umzug ist echt total anstrengend. Kein Wunder, dass wir uns hier zusammen einen Wolf suchen!" "Das war eine ganz schöne Überraschung, gell, dass du jetzt hier wohnst. Da darfst du ruhig noch ein paar Wochen länger deine Sachen suchen, das habe ich bei meinem letzten Umzug auch." Stimm ihr zu und lass das Negative über das Abschiebegefühl Richtung Tochter einfach außen vor. Man muß nicht alles kommentieren, aber wenn man Gefühle ernst nimmt und bestätigt, macht dass das Hirn und Herz frei - bei beiden, übrigens. Liebe Grüße und schön, dass du zu uns gefunden hast. Viel Spaß beim Üben Ute
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Wuselchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 18:02 © Wuselchen | |
| Danke für die schnellen Antworten. Es ist schwer die Situation zu Beschreiben ohne das ewig lange Texte entstehen und trotzdem ist das Bild nicht vollständig. Aber das ist bei Neulingen nun mal so bis man sich kennengelernt hat. Umzug vor 6 Monaten. Das Hauptproblem ist, dass gar nichts von ihr und Tochter A vor dem Umzugstag geräumt wurde. Umzugswagen vor der Tür, 3 Männer zum Schrankabbau und Küchenabbau doch die waren noch voll. Wir hatten vereinbart, ihr (Tochter A und Familie) kümmert euch um Auszug, wir (Sohn und Familie) renovieren in der neuen Wohnung und ziehen dann ein. Umzug machen wir mit 2 starken Enkeln gemeinsam. Validation Danke für den Begriff, da schaue ich mal gezielt nach. Ein paar der Links scheinen nicht mehr aktuell zu sein. Bis jetzt habe ich in dem Zusammenhang Umzug nicht widersprochen. Es ist meistens in Kombination mit einer Suche und ich möchte "Suchen" nicht mit "verärgerte, böse" Wuselchen in Verbindung bringen. Wir suchen und finden immer gemeinsam, dabei sage ich immer wieder wie gut es ist, dass sie fragt,.... und das meine ich absolut ehrlich. Wenn der gesuchte Gegenstand aufgetaucht ist, schaltet sie dann um und sie wird traurig weil sie alt und vergesslich ist. Vielleicht kann ich irgendwie die beiden Themen trennen. Mir fällt gerade ein, meine Oma hatte immer einen bestimmten Heiligen der beim Wiederfinden geholfen hat. Dann könnten wir über "Gott und die Welt" reden und Religion ist immer gut. Notlügen sind nicht so einfach, weil gerade dann das Gedächtnis bestens funktioniert. Da möchte ich mich nicht "erwischen" lassen. Wir stehn noch am Anfang des Weges. Lg Wuselchen die mal nach Validation googelt |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 18:06 © kurt | |
| - Marie schrieb:
Oben auf der Seite findest Du den 3. Button von links "Suchen". Klicke ihn an und gib den Begriff Validation ein. Dort findest Du eine ganze Menge Forumsbeiträge zu dem Thema. Ich sehe die Validation als etwas problematisch weil sie meines Erachtens nur auf den Dementen eingeht aber zu wenig berücksichtigt, daß der Gesprächspartner auch ein Mensch ist mit Bedürfnissen wie z. B. Selbstbestätigung und Anerkennung. Wenn z.B. eine demente Person sich gegenüber dem Gegenüber ehrverletzend oder erniedrigend verhält so dürfte kaum eine Bestätigung zu erwarten sein. Beispiel: Der demente Patent äußert das der Pfleger ein blöder Kerl sei. Nach Validation müßte dieser etwa erwidern: „Das haben sie gut erkannt“. Kein Mensch kann ohne Schaden zu nehmen sich immer nur erniedrigen lassen und jeder Mensch ist auf die Achtung seines Selbstwertes angewiesen. Nicht nur der Demente hat einen Selbstwert sondern auch der Gesunde sonst ist er nicht allzu lange gesund. Daher müßte mehr nach Lösungen gesucht werden den Selbstwert jedes Menschen, unahängig vom Vorhandensein einer Krankheit oder Behinderung zu achten. |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 18:39 © Silvi | |
| Wir haben bei uns eine Dame , die ziemlich agressiv ist , schlimme Wörter von sich gibt und manchmal auch zuschlägt !
Ich kann es ihr aber nicht übel nehmen , denn ich kenne ihre Lebensgeschichte , weiss was sie in ihrem Leben erlebt und durchlebt hat !
Wenn sie so drauf ist versuche ich sie abzulenken , oder aber ich sage ihr das es nicht schön ist was sie da gerade sagt , das sie mich traurig macht , meistens hört sie dann suf damit !
Sie entschuldigt sich sogar , nicht immer , letztens hat sie mich in den Arm genommen , mir ein Küsschen gegeben und hat mich gestreichelt !
Wahrscheinlich ist es bei mir etwas anderes , da es ja nicht meine Verwandten sind , die mich beschimpfen oder nach mir schlagen !
Vielleicht kann ich deshalb damit anders umgehen !
Man darf einfach nicht vergessen " Sie tun es nicht mit Absicht !
Alles liebe Silvi |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 18:52 © Silvi | |
| Ich denke das die Angehörigen , die mit solchen äusserungen konfrontiert werden , das dem Dementen ruhig sagen sollten !
Ansonsten ist entweder der Partner oder aber die Freundin oder der Freund , vielleicht ein Forum wie unseres , das richtige um sich mal auszukotzen , hilfe zu holen und auch bestätigung für alles was getan wird !
Ich denke das viele hier bei uns im Forum , schon manchmesmal gedacht haben , jetzt reichts , ich reiss mir den Arsch auf , mache und tue und was bekomme ich dafür ?
Der oder die kann mich mal ,soll sie , er doch zusehen wie es weitergeht !
Nach einemguten Gespräch mit den oben aufgeführten oder hier im Forum , denke ich geht es den meisten dann wieder besser und sie wissen das sie das richtige tun und es auch wergechätzt wird !
Alles liebe Silvi |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 19:00 © kurt | |
| - Silvi schrieb:
Wahrscheinlich ist es bei mir etwas anderes , da es ja nicht meine Verwandten sind , die mich beschimpfen oder nach mir schlagen !
Vielleicht kann ich deshalb damit anders umgehen !
Man darf einfach nicht vergessen " Sie tun es nicht mit Absicht !
Ich glaube schon das es ein Unterschied ist ob man die Arbeit mit Dementen beruflich macht oder ob es sich um einen Angehörigen handelt. Eine gewisse Frustration am Arbeitsplatz ist leichter zu ertragen wenn man als ausgleichenden Gegenpol seine Freizeit haben kann und man für diese selbstgewählte Tätigkeit auch entlohnt wird. Ein belastender Arbeitsplatz ist nicht gleich einem belastenden Leben. Aber bei Angehörigen darf keiner durch sein Verhalten einen Mitmenschen schädigen. Wenn einem Dementen hierzu die Einsicht fehlt so muß eine Lösung gefunden werden welche beide Seiten berücksichtigt. Meines Erachtens muß der Demente, bevor er Mitmenschen schädigt in professionelle Obhut gegeben werden und nicht noch ein gesellschaftlicher Druck auf den belastenden Mitmenschen erfolgen. In dem Fall benötigen beide Hilfe. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 19:17 © quid.novi | |
| Lieber Kurt, was du da schilderst hat Silvi gut erklärt.
Bei dir und mir ist die Situation eine andere: Du und deine Partnerin/Wohnungsgenossin lebt zusammen, genau wie ich mit meinem Mann.
Bei Wuselchen ist es so, dass ihre Schw.-Mutter in der Einliegerwohnung wohnt.
Es ist aber sicherlich nicht einfacher , sondern anders.
Mir ist auch schon der Gedanke gekommen: Wäre es eine mir fremde Person, wäre es evtl. leichter.
Es ist aber keine fremde Person. Auch ich gehe manchmal hin und biete Paroli. Schwupps, siehe da, manchmal funktioniert es.
Letztes WE war ja Forentreffen, nachdem ich zurück war, fragte ich meinen Mann , was er so gemacht hat. Antwort: wenn du dich amüsierst brauche ich auch nichts machen. Ich schluckte und ...ging einfach weg...
Diese Haltung hielt noch zwei Tage an, dann wurde ich schwach und bot die Stirn, da ich kein Übermensch bin. Bei ihm hat es geholfen und er lief wieder in der Spur.
Aber jeder ist anders, der Kranke genauso wie der Gesunde. Man kennt sich aber in seiner Umgebung und dementsprechend denke ich: Learning bei doing.
LG mit schönen Sonntagswünschen
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 20:31 © kurt | |
| Ich vertrat immer die Auffassung:
„Jeder Mensch ist Verursacher (Täter) und Betroffener (Opfer) in einer Person. Kindern wird durch Erziehung, die Einsicht anerzogen auch Verursacher zu sein und hierfür die Verantwortung zu übernehmen.
Jetzt gibt es eine neue, immer größere Gruppe „Demente“, welche gesellschaftlich für ihr Verursachen oftmals keine Einsicht haben und als Folge sollen meistens die Betreuer zusätzlich die Verantwortung für die Folgen des Verhaltens der Dementen übernehmen.
"Dementer wird durch Andere geschädigt --- Dementer schädigt Andere
Andere werden durch Dementen geschädigt --- Andere schädigen Dementen"
Hierbei wird der Blick nur auf die Hälfte der Realität gelenkt und der Rest ausgeblendet.
Die Validation bestärkt die Pfleger von Dementen, das sie die Verantwortung für die Probleme haben und diese zu lösen haben. Sie ist keine Anleitung für einen möglichst optimalen Umgang miteinander unter Beachtung der Würde aller Menschen.
Es geht mir mit diesem Beitrag nicht um das Für und Wider von Einzelfällen sondern um meinen Eindruck, das unsere Gesellschaft nur unzureichend auf die Lösung des Problems einzugehen vermag. Die Bezahlung von etwas mehr für die Angehörigen von Betroffenen kann nicht darüber hinweg täuschen das diese meist mit dem Problem allein gelassen werden und die breite Masse diese Entwicklung verdrängen kann.
Meines Erachtens wäre eine gesellschaftspolitische Umorientierung, nötig um die Änderungen durch Zunahme von Dementen und immer mehr Ältere zukunftsorientiert lösen zu können. |
| | | Wuselchen Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 21:17 © Wuselchen | |
| Ich stehe irgendwie zwischen beidem. Meine Schwiegermutter ist für mich eine „Fremde“. Sie könnte meine Oma sein. Sie ist fast 45 Jahre älter als ich und unsere Beziehung war bis jetzt freundlich distanziert. Ist nicht negativ gemeint, aber z.B. als Freundin würde ich sie nicht bezeichnen dazu sind wir einfach zu verschieden. Nach einigem Auf und ab in meinem Leben habe ich mit 40 zwei Wörter neu gelernt : ich und nein. Diese hart erkämpfte Erkenntnis werde ich nicht mehr aufgeben. Manche werden sagen oh wie egoistisch, aber auch ich habe nur ein Leben dass vielleicht schon halb vorbei ist. Für mich habe ich eine Grenze gezogen und wenn die überschritten wird, muss sie anders untergebracht werden, so hart es klingt. Aber wir hoffen dass es noch lange dauert bis wir an diesen Punkt kommen. Die Hauptbelastung sehe ich in der 24 Stunden-Bereitschaft als Angehöriger. Heute morgen um 8 Uhr in unserem Schlafzimmer, Diskussion wir wollen doch um 9 Uhr in die Kirche, und ihr schlaft noch? Das habe ich im Beruf nicht. Hallo Kurt Was mich erschreckt, die Planlosigkeit und Verdrängung vieler Älterer. Ich habe eine Wohnung/Haus. Da bleibe ich bis ich dann morgens nicht mehr aufwache. Im 2. Stock ohne Aufzug Das nächste Geschäft nur mit dem Auto erreichbar Polin pflegt mich, ob sie die Sprache spricht … egal Dann kommt der große Knall, es geht nicht mehr und dann ? Darüber möchte man nicht nachdenken ob wohl klar ist, dass wir alle älter werden und manches noch selbst verändern können. Ich denke wenn mich ein Dementer schädigt muss mir erlaubt sein mich zu schützen ohne belastenden Druck von außen wie du so gut geschrieben hast. Mit Geld alleine ist das nicht getan, da sich an der Situation selbst ja nicht ändert. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 22:14 © quid.novi | |
| Lieber Kurt, liebes Wuselchen,
ich stimme euch voll zu, da müssen Lösungen gefunden werden.
Wir sind alle hier in diesem Forum, weil wir mit Dementen zu tun haben und denen, ähnlich wie einem heranwachsenden Kind, das Leben erträglich zu machen.
Ein heranwachsendes Kind kann noch nicht alles, ein Dementer nicht mehr. In jeder Stufe muss man diese Personengruppe abholen.
Auch bei einem ungekrönten König, sprich Kind, muss man Grenzen setzen.
Deswegen, Wuselchen, ist es richtig, ich und nein zu können.
Wir alle sind täglich am Lernen. Jede Demenz/Dementer ist, genauso wie jedes Kind, anders.
Auch die Erzieher/Eltern und auch die Betreuer Dementer und alter Menschen sind anders.
Es ist eine Problematik neu entstanden, welche wir alle lernen.
Es gibt kein Patentrezept, Kinder zu erziehen, schon gar kein Patentrezept mit "störrischen" Alten um zu gehen.
Wir waren alle mal Kinder, wir werden alle mal alt.
Ich möchte versuchen, das Beste draus zu machen, ist nicht einfach, ganz sicher nicht, aber spannend.
Hat irgend jemand mal gesagt, dass es einfach ist, dieses Leben?
LG und einen schönen Sonntag Anita
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| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? Sa 01 Nov 2014, 22:26 © quid.novi | |
| Lieber Kurt
Zitat:
Ich vertrat immer die Auffassung:
„Jeder Mensch ist Verursacher (Täter) und Betroffener (Opfer) in einer Person. Kindern wird durch Erziehung, die Einsicht anerzogen auch Verursacher zu sein und hierfür die Verantwortung zu übernehmen.
Jetzt gibt es eine neue, immer größere Gruppe „Demente“, welche gesellschaftlich für ihr Verursachen oftmals keine Einsicht haben und als Folge sollen meistens die Betreuer zusätzlich die Verantwortung für die Folgen des Verhaltens der Dementen übernehmen. Zitat Ende
Ich gehöre der Gruppe Baby-Boomer an, damals gab es eine immer größer werdende Gruppe Kinder, welche gesellschaftlich für ihr Verursachen oftmals keine Einsicht hatten. Unsere Eltern schafften es, dass wir die Verantwortung für die Folgen unseres Verhaltens irgendwann lernten und auch übernahmen. Jetzt geht es rückwärts. Wir sind gefragt, die immer mehr defizitär werdenden Verhaltensweisen unserer Eltern zu akzeptieren und auch auffangen zu können.
Im individuellen Fall vielleicht etwas schwierig (auch bei mir), generell ist es aber doch so, dass wir das wuppen können. Noch sind wir geburtenstarke Jahrgänge, welche die Alten auffangen können.
Den geburtenstarken Jahrgängen wird es schwieriger daher kommen.
LG
Anita
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| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 06:17 © Silvi | |
| Ihr lieben , zuerst mal Hut ab vor allen die zu Hause pflegen , ich weiss wie das ist !
Also ich denke , jeder der zu Hause pflegt und mekt das er physisch wie psychisch an seine Grenzen stösst ,sollte überlegen ob er sich Hilfe holt oder aber sagt es geht zu Hause nicht mehr !
Des Geldes wegen mache ich diese Arbeit nicht , da könnte ich woanders mehr verdienen ! Ich möchte dazu beitragen das es nicht so läuft wie früher , auch wenn einigeältere Menshen nicht so leicht zu händeln sind !
Validation ist für mich der ,hoffentlich , richtige Schlüssel , den Demenzerkrankten ihre Krankheit , ja wie sage ich das jetzt , erträglicher , angenehmer , macht !
Früher sind sie unter stärkste Tabletten gesetzt worden oder einfach weggeschlossen worden !
Für mich eine schreckliche Vorstellung , ich hoffe , das falls ich mal an Demenz erkranke oder gepflegt werden muss , das es Menschen gibt , die mit mir Menschenwürdig umgehen !
Jeder Mensch hat seine Geschichte und im alter kommen nun mal alte Errinnerungen , diese zu akzeptieren und versuchen zu verstehen , ist ,denke ich sehr wichtig !
Demenzerkrankte können ihr Verhalten leider nicht mehr steuern , svhlimmer finde ich Menshen die es können und trotzdem Rücksichtslos mit anderen umgehen ! |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 10:53 © kurt | |
| - Silvi schrieb:
Validation ist für mich der ,hoffentlich , richtige Schlüssel , den Demenzerkrankten ihre Krankheit , ja wie sage ich das jetzt , erträglicher , angenehmer , macht !
Und daran richtet sich meine Kritik. Es wäre besser den Focus nicht nur darauf lenken dem Dementen die Krankheit erträglicher zu machen sondern Mittel zu finden welche das Miteinander verbessern denn davon würden beide Seiten profitieren und damit die Lebensqualität des Dementen und des Betreuers verbessern. So werden die Probleme nicht verbessert und das Scheitern einer Verbesserung dem Betreuer angelastet. Man kann keine Verbesserung finden wenn man seine Kreativität damit blockiert das man sich ständig vorsagt: "Ein Dementer hat keine Einsicht in sein Verhalten und kann diese auch nicht mehr lernen was die Anderen zu akzeptieren haben". Wenn wir uns immer vorsagen dass keine Änderung möglich ist können wir nie eine Änderung finden. Watzlawick: "Die Prognose des Ereignisses führt zum Ereignis der Prognose"
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 12:07 © Marie | |
| - Zitat :
- "Ein Dementer hat keine Einsicht in sein Verhalten und kann diese auch nicht mehr lernen was die Anderen zu akzeptieren haben".
Lieber Kurt, genau so sehe ich das auch. Ich verstehe wirklich nicht, wie Du das widerlegen willst. Als pflegende Angehörige ist man doch in erster Linie darauf bedacht, daß es dem/der an Demenz erkrankten noch so lange wie möglich gut geht, er/sie sich möglichst wohl fühlt. Teilweise kann man sicher mit Medikamenten etwas ausrichten (Wahnvorstellungen beeinflussen) aber wie willst Du einem Dementen beibringen, Deine Meinung - wenn sie seiner entgegensteht - auch nur zu akzeptieren oder gar künftiges Verhalten danach auszurichten? Er kann nicht erkennen, daß man es nur gut mit ihm meint, zu seinem Besten handelt oder handeln muß. Deshalb finde ich auch die Aussage, Demente entwickeln sich in den Status eines Kleinkindes zurück, nicht wirklich zutreffend. Eben weil sie - entgegen dem Kleinkind - nicht in der Lage sind, bei wiederholten negativen Erfahrungen ihr Verhalten zu ändern. - Zitat :
- sondern Mittel zu finden welche das Miteinander verbessern denn davon würden beide Seiten profitieren und damit die Lebensqualität des Dementen und des Betreuers verbessern.
Wie stellst Du Dir ein solches "Mittel" vor? Ein Medikament? Und was tun als Angehöriger bis es ein solches Medikament gibt? Sicher ist Validation kein Allheilmittel - es ist aber meines Erachtens durchaus ein Mittel, die Demenz für den Betroffenen und die umgebenden Personen erträglicher zu machen. |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 12:44 © kurt | |
| - Marie schrieb:
Wie stellst Du Dir ein solches "Mittel" vor? Ein Medikament? Und was tun als Angehöriger bis es ein solches Medikament gibt?
In einer Veränderung unserer Lebensweise welche stärker auf die tatsächliche Situation eingeht. Hierzu bedarf es als erstes Kreativität und den Blick über den Tellerrand und das Zulassen von Neuem. |
| | | Theresa Ist hier Zuhause
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| Thema: Falschen Behauptungen widersprechen So 02 Nov 2014, 15:46 © Theresa | |
| Meine Lieben,
Das ist ja ein interessantes Thema! Im Kopf eines Dementen passiert nämlich Folgendes, er hat immer recht. Für die Person die eben einen demente Person zu betreuen hat, ist das am Anfang schwer, sehr schwer. Im Anfangsstadium hingegen ist es möglich dem Patient zu sagen, hallo mein Lieber, in dieser oder jener Sache täuscht Du Dich vielleicht, diese Beschuldigung kann ich nicht annehmen,das tut mir weh, und für ein paar Minuten weg aus dem Zimmer gehen. Bei fortgeschrittener Demenz,glaub ich,.. gibt es nur Eines, Beleidigungen einstecken, ganz ruhig werden. Das ist noch viel schwerer, ich glaube aber es ist dann erlaubt, sich ein paar Minuten zu entfernen vom Patient, und dann auch ein wenig zu heulen. Denn solche Sachen tun unserem Ego weh. Und erinnere Dich immer, es ist die Krankheit.......... Ich bin auch der Meinung, dass niemand gezwungen werden sollte, zum Beispiel, eine schwierige demente Schwiergermutter zu betreuen.Ein wenig Idealismus oder einwenig Nächsten Liebe ist bestimmt nötig, dies zu tun.Niemand soll sich schlecht fühlen, wen er diese Aufgabe nicht auf sich nehmen kann und die Person ins Heim muss. Ich wünsche Allen viel Mut und Kraft, die mit dementen Patienten zu tun haben. Grüsse Theresa
und immer immer wieder geht die Sonne auf |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 16:50 © Marie | |
| - Kurt schrieb:
- Veränderung unserer Lebensweise welche stärker auf die tatsächliche Situation eingeht.
Lieber Kurt, die "tatsächliche Situation" ist doch aber so, daß der/die Demente in seiner eigenen Vorstellungswelt, in einer früheren Zeit seines Lebens usw. lebt und die anderen (auch durch Validation) auf diese Situation eingehen. Vielleicht fehlt es mir ja an Kreativität, mir etwas anderes vorstellen zu können. Ich verstehe allen Ernstes nicht, was Du meinst. Vielleicht kannst Du es an einem Beispiel deutlich machen. Bliebe letztlich noch die Frage, wie man im gesamten Umfeld auch nur eines einzigen Dementen eine Veränderung der Lebensweise des Einzelnen bewirken könnte. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| | | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 17:28 © kurt | |
| - quid.novi schrieb:
Wir die pflegenden müssen das tun, so schwer es manchmal ist. Die an Demenz erkrankten können es nicht.
Nicht die Pflegenden müssen dies tun sondern alle weil es sich um ein gesellschaftliches Problem handelt. Es wird nur auf den Einzelnen abgeschoben. Vielleicht müssen wir in größeren Gemeinschaftsgruppen zusammenleben das solche Probleme nicht nur von Einzelnen getragen werden müssen und automatisch mehr gegenseitige Unterstützung erfolgt. Wie leben z.B. in unserer Welt die Menschen anderer Kulturkreise zusammen. Könnten wir davon etwas übernehmen und nicht nur unsere Lebensweise als die einzig richtige darzustellen und den Anderen als Vorbild aufdrängen zu wollen. In meinem Wohnort endet die Lebensweise immer am Gartenzaun und eine Gemeinsamkeit kommt nicht zustande. Der Blick über den Gartenzaun erfolgt nur um neidisch zu sehen ob einem etwas entgeht. Gemeinsam könnten wir stark sein wenn wir die Probleme anpacken würden und nicht nur zu schauen wer zur Lösung zuständig sein könnte. Und dieser zuständige Jemand bekommt dann Regeln zur Bewältigung als große Unterstützung verkauft.
Zuletzt von kurt am So 02 Nov 2014, 17:46 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 17:45 © kurt | |
| - Wuselchen schrieb:
-
Hallo Kurt Was mich erschreckt, die Planlosigkeit und Verdrängung vieler Älterer. Ich habe eine Wohnung/Haus. Da bleibe ich bis ich dann morgens nicht mehr aufwache. Im 2. Stock ohne Aufzug Das nächste Geschäft nur mit dem Auto erreichbar Polin pflegt mich, ob sie die Sprache spricht … egal Dann kommt der große Knall, es geht nicht mehr und dann ? Darüber möchte man nicht nachdenken ob wohl klar ist, dass wir alle älter werden und manches noch selbst verändern können. Ich denke wenn mich ein Dementer schädigt muss mir erlaubt sein mich zu schützen ohne belastenden Druck von außen wie du so gut geschrieben hast. Mit Geld alleine ist das nicht getan, da sich an der Situation selbst ja nicht ändert. Gerade weil ich 2007 durch Erkrankung vollständig gelähmt wurde, alles neu lernen und trainieren mußte und trotzdem mit Behinderungen lebe, mache ich mir sehr viele Gedanken über das Leben in unserer Gesellschaft mit Einschränkungen und wie dies verbessert werden kann. Hierbei habe ich immer wieder Schwierigkeiten mit welcher selbstverständlichen Sorglosigkeit viele Ältere die Zukunft zu bewältigen trachten. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 18:54 © quid.novi | |
| Lieber Kurt,
das ist selbstverständlich ein Problem, jedoch wirst du es nicht lösen. Der Mensch war , ist und wird auch immer ein Egoist sein.
Wir hier in Deutschland haben es durch die Hängematte Sozialversicherung noch vergleichsweise sehr gut.
Auch gibt es, standortbedingt immer wieder Hilfe und Möglichkeiten, jedoch nicht überall, aber es gibt es sie.
Man kann die Welt nicht verbessern.
Es gibt z.B. auch hier unser Forum , welches uns hilft.
Der Mensch ist ein selbstständiges Individuum, was er auch bleiben soll.
Du kannst nicht auferlegen: Du musst dich um mich kümmern! Du musst meine Kinder betreuen.
Obwohl wir dass ja haben.
LG
Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 20:36 © Silvi | |
| Ihr lieben , klar wäre es schön , wenn wir alle gut miteinander auskämen , die Nachbarn alle gute Freunde wären , unsere Verwandten , egal ob Geschwister , Cousin's , Onkel oder Tanten , alle sich lieb hätten und zusammen halten würden !
Sicher gibt es Länder in denen zumindest der Familiäre zusammenhalt besser funktioniert als bei uns , leider leben wir in einer Gesellschaft , wo das nicht oder nur selten ist !
Die Aussage das WIR über den Tellerrand gucken müssen und nicht der Demenzkranke , ist genau was ich auch denke ! Der Erkrankte kann es nicht mehr !
Lieber Kurt , eine Frage , vor deiner schweren Erkrankung , hast du da jemals vorher , als es dir noch gut ging , daran gedacht , in eine Behindertengerechten Wohnung zu ziehen ? Weil du vielleicht irgendwann mal keine treppen mehr steigen kannst , oder die Beine nicht mehr hoch genug bekommst um in die Duschtasse zu steigen ?
Ehrlich , ich denke das wir solche Gedanken erst haben wenn wir körperlich merken , oh jetzt wirds schwer , das kann ich nicht mehr , was aber wichtig ist , das wir dabei noch nicht an Demenz erkrankt sind !
Denn dann fehlt uns das " normale Denken " !
Kreativität ist genau das was Validation ausmacht , in meinen Augen , die Kreativität den erkrankten abzuholen , ihn abzulenken , ihn ernst zu nehmen , ihm das Gefühl zu geben ernst genommen zu werden , |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Falschen Behauptungen widersprechen ? So 02 Nov 2014, 20:41 © Silvi | |
| seine Ängste und Sorgen wahrzunehmen !
Sicher ist nur eines ,niemand sollte einen Menschen pflegen , wenn er Emotional und Körperlich überfordert ist ! Ich finde es gehört eine ganz grosse Portion MUT dazu sich das einzugestehen , und ich finde es auch besser jemanden in ein Heim zugeben als das der Erkrankte und der Pflegende am Ende auf der Strecke bleiben !
Alles liebe Silvi |
| | | | Falschen Behauptungen widersprechen ? | |
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