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| Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? | |
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Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 01 Okt 2013, 19:55 © Quintilia | |
| Hallo, ihr Lieben,
durch einen Zufall bin ich heute auf euer Forum gestoßen, hab mich mal so durch die Beiträge gelesen und dann kurzerhand beschlossen, mich anzumelden. Ich brauche nämlich irgendwie Unterstützung.
Dabei bin ich - besser gesagt: "sind wir..." doch erst am Anfang:
Mit meiner Mutter (jetzt 82 Jahre) erlebe ich schon seit einigen Jahren vereinzelt Episoden bzw. Episödchen, die mir die Nackenhaare hochgestellt haben. Zu meiner Beruhigung aber sehr vereinzelt und immer nur in Stresssituationen. Außer mir merkt(e) das offenbar keiner?!???!!! Vielleicht kennt ihr das auch?! Bei meinem Bruder nur tiefes Schweigen, nicht mal Schulterzucken, als ich ihm nach solchen Erlebnissen mal meine Befürchtung mitgeteilt habe, bei Mama könne sich eine Demenz anbahnen.
So, und nun kriegt Mutter diesen Sommer zu allem übel auch noch eine FSME (Gehirnhautentzündung durch Zeckenbiss) mit sehr schwerem Verlauf. Insgesamt 9 Wochen Klinik- und Rehaaufenthalte und ich immer an ihrer Seite (KH täglich, Reha bei 60 km Anfahrt jeden 2. Tag). Fazit: Sie hat sich körperlich erstaunlich gut erholt, auch wenn sie noch Gangunsicherheiten hat und jetzt besser den Rollator benutzt. Aber sie hat "kognitive Defizite", ums mal so zu sagen, hat auch ein Mittel verordnet bekommen, das gegen Alzheimer-Demenz eingesetzt wird. Ein genauer Bericht aus der Reha-Klinik mit der entsprechenden Diagnose ist noch nicht da. Am Ende der ersten drei Reha-Wochen wurde ich aber über den Sozialdienst angesprochen, meine Mutter könne jetzt nicht mehr alleine leben, solle auch keine elektrischen Geräte (insbesonder Herd) mehr benutzen. Später meinte der Herr Professor dann, er habe den Eindruck, hier habe schon eine Demenz bestanden, die sich nun durch die Hirnhautentzündung verschlimmert oder beschleunigt haben könnte - genau wollte er sich aber nicht festlegen. Immerhin hat er dieses Pflaster gegen Alzheimer-Demenz verordnet. Wie gesagt, der Bericht ist noch nicht da.
Seit zwei Wochen ist Mutter nun daheim (sie bewohnt das Erdgeschoss, ich den Rest eines Zweifamilienhauses, zwei eigene Wohnungen.) Da ich krank geschrieben bin, konnte ich sie einigermaßen beobachten und es klappt auch alles recht gut, sie kommt gut mit sich zurecht (waschen, anziehen). Essen hab ich gekocht. Aber stur wie meine Mutter nun mal ist, erkämpft sie sich nun mehr und mehr ihr "altes Leben" zurück und lässt sich insbesondere von mir überhaupt nichts sagen, explodiert dann. Zum Beispiel sollte sie eigentlich nicht in den Keller gehen, da wir hier im Altbau nur eine extrem steile Treppe mit geringem Auftritt haben. Hat sie aber gleich am ersten Tag gemacht, um die Gefriertruhe im Keller "abzutauen": Alles Gefriergut herausgeräumt, Gefriertruhe offen stehen lassen, war aber weder abgeschaltet noch ausgesteckt. Schuld daran natürlich "wir" (der inzwischen arg ungeliebte Ex-Lebenspartner und ich), denn wir hätten irgendwas am Kabel verändert. Erster Krach. Zweiter Krach: Ich bestelle einige Pullis und Sweatshirts zur Auswahl, weil sie wirklich nichts mehr Brauchbares im Schrank hatte, sie tickt aus, sie wäre auch ohne meine Hilfe noch nie im Dreck erstickt. Und heute komme ich zuguterletzt vom Arzt und sie kocht munter vor sich hin (mit Backröhre). Ich weise sie ruhig darauf hin, dass sie doch den Herd nicht benutzen solle und ich mich doch um das Essen kümmere. Das mit dem Herd habe ihr persönlich niemand gesagt und ihren Apfelstrudel könne man ja auch noch zu einem anderen Zeitpunkt essen, mein Kind wolle doch auch mal sowas. Als ich nochmal darum bitte, den Herd bestenfalls während meiner Anwesenheit zu benutzen, tickt sie vollkommen aus, sie bringe sich um, ihr ganzes Leben wäre nicht so schlimm gewesen wie die letzten vier Wochen mit mir .... und da sei die Tür.
Kommentar bzw. Meinung meines Bruders (der nicht im Haus lebt): Man müsse sie ihr Leben leben lassen und in Kauf nehmen, dass dabei etwas passiere. Dann brennt halt mal was an oder es entsteht irgendein anderer Schaden. Den werde man dann schon beheben können. Beim Herd falle dann schon die Sicherung, was da wohl passieren solle. Und er rechnet auch damit, dass sie mal die Kellertreppe hinunterfällt, aber letztendlich kann man ihr doch keine Vorschriften machen (das habe man nie gekonnt, man könne von ihr nicht erwarten, dass sie nur noch in der Küche sitze und aus dem Fenster schaue). Man könne sie doch nicht entmündigen und sie nicht ins Heim tun (zum jetzigen Zeitpunkt). Wenn man sie nicht machen ließe, wüsste man auch nicht, was man ihr letztendlich zutrauen könne..... Die Diagnose Demenz steht ja auch nirgendwo.
Auch eine Meinung und ich respektiere diesen Ansatz auch. Letztendlich bleibt mir gar nichts anderes übrig, als sie einfach nur machen zu lassen, was sie will. So lange nicht wirklich was Ernsthaftes passiert, finde ich offensichtlich mit meinen Bedenken und meiner Angst ohnehin nirgendwo Gehör. Und selbst dann: Ich stehe es jetzt schon psychisch nicht mehr durch, wenn sie so austickt. Ich bin so am Ende und habe so Angst davor, was jetzt kommt. Bin daher mit schweren Depressionen krank geschrieben.
Entschuldigt bitte, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich musste mit meiner Verzweiflung und meiner Traurigkeit einfach irgendwo hin.
LG |
| | | EinzigeTochter Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 01 Okt 2013, 20:19 © EinzigeTochter | |
| Hallo
ich weiß, das ist eine ganz schwierige Situation, in der du bist. Hast du schon einmal mit dem Hausarzt deiner Mutter gesprochen, oder eventuell mit einem Neurologen.
Es einfach laufen lassen, weil man doch nichts machen kann - ich verstehe, dass dich das fertig macht. Und wenn sich deine Mutter gefährdet, kann man sicher nicht so einfach zuschauen.
Aber wie gesagt, da würde ich noch einmal einen Arzt zu Rate ziehen, wenn es geht.
Was aber mich noch mehr aufhorchen läßt, ist dass es dir ziemlich schlecht geht. Du musst in diesem Fall an dich denken, mit Depressionen ist nicht zu spaßen. Vor allem, wenn du deswegen schon in Krankenstand gehen musst.
Du musst dir unbedingt Hilfe holen, am besten in Form einer Psychotherapie. Ich denke, da geht schon viel länger etwas schief, als erst jetzt. Nimm das, wenns noch nicht geschehen ist, schnell in Angriff. Denn wenn du krank bist, kannst du ohnehin niemandem helfen.
Geh selber einmal zum Arzt und lass dich wegen einer Therapie beraten und bitte lass wieder von dir hören.
Edith
Und quatsch dich nur wieder aus, wenn dus brauchst!
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| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 01 Okt 2013, 20:41 © Quintilia | |
| Herzlichen Dank, liebe Edith, für deine schnelle Antwort.
Ja, da hast du Recht: Es geht schon länger vieles schief in meinem Leben. Und vor allem die Beziehung zu meiner Mutter habe ich niemals als gut empfunden. Bestenfalls würde ich sagen, hatten wir uns "arranigert" bzw. ich hatte mich arrangiert.
Mit dem Hausarzt habe ich bereits über meine Mutter gesprochen und der Termin mit dem Neurologen zwecks Untersuchung auf Alzheimer Demenz wurde bereits gemacht. Es ist allerdings auch erst Ende November frei.
Und wegen der Depressionen bin ich natürlich in Behandlung - vorerst aber erst beim Hausarzt. Auch da ist es schwierig gewesen, einen Termin beim Facharzt zu kriegen. Ist erst nächste Woche so weit.
LG Petra |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 01 Okt 2013, 20:48 © dirtsa66 | |
| Liebe Petra,
auch hier noch einmal ein herzliches Willkommen.
Toll, dass du schon viel organisiert hast. leider ist es nicht so einfach einen Facharzttermin zu bekommen. Gut, dass du nicht nur an die Gesundheit deiner Mama denkst, sondern in erster Linie auch an dich. Wenn du ganz zusammenbrichst kannst du ihr auch nicht mehr helfen. Dass euer Verhältnis nicht wirklich gut ist macht es natürlich auch nicht leichter.
Alles Liebe
Astrid
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| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 02 Okt 2013, 08:10 © Quintilia | |
| Danke auch Dir, liebe Astrid, für den warmherzigen Empfang.
Das Schlimmste für mich ist zur Zeit, dass ich mich so alleine fühle. Kontakt und Austausch habe ich zu diesem Thema ja nur mit meinem Bruder, der alles ganz gelassen sieht und keinerlei Verständnis für mich hat.
Der Rest der Familie (wir haben eine große Verwandtschaft) würde wahrscheinlich genauso denken: dass ich es bin, die spinnt. Denn Mama merkt man ja im Allgmeinen nichts Großartiges an. Sie tritt nach wie vor fast 100% so souverän wie immer auf. Ist ja offenbar erst ein Anfangsstadium. Nur ich sitze hier vor Ort und kriege die "kleinen Macken" mit. Vorgestern haben wir zum Beispiel gemeinsam Kuchen gebacken und ich hab sie gebeten, mal den Herd auf 170 Grad einzustellen. Wollte ja selber sehen, ob ich übertreibe bzw. wie sie damit noch umgehen kann. Fazit: Sie hat eine Minute lang den Schalter hin und her gedreht und schließlich stand er dann wieder auf Null. Bin es also tatsächlich ich, die "wieder mal spinnt" bzw. alles zu eng sieht???? Und dann der Zoff mit ihr: Sie lässt sich nichts sagen, denn sie ist ja nicht doof. Sie ist wieder ganz gesund (FSME) und sie sei ihr ganzes Leben lang allein zurecht gekommen.....
Na ja, habe in einer Stunde Termin beim Hausarzt. Vielleicht kann ich nochmal einiges ansprechen.
LG Petra |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 02 Okt 2013, 08:25 © dirtsa66 | |
| Liebe Petra,
am Anfang können die Demenzkranken sehr gut ihre Defizite überspielen, das funktioniert noch lange und wenn man nicht direkt dabei ist und solche Sachen mitbekommt, wie das mit dem Herd kann man es gar nicht glauben.
Ich war noch 2011 mit meiner Mama in Urlaub und da war sie schon ziemlich dement, konnte auch nicht mehr alleine gelassen werden. trotzdem - ich glaube nicht, dass irgendjemand das gemerkt hat. In Gesprächen hat sie immer mit den gleichen (passenden) Phrasen geantwortet und so viel Kontakt hatten wir dann ja auch nicht zu anderen.
Mittlerweile ist ihre Demenz schon sehr weit fortgeschritten, aber damals (3 Jahre nach der Diagnose) konnte sie sich für kurze zeit noch immer sehr gut verstellen. Zum Beispiel wenn Besuch kam. Sie war wie ausgewechselt, aber kaum waren wir wieder allein, kam der totale Zusammenbruch. Dieses noch einmal zusammensammeln aller geistigen Kräfte für eine kurze Zeit muss total anstrengend sein.
Du hast ja nun bald den Neurologentermin mit deiner Mama. Wenn es Demenz ist kommen bei den Tests die Defizite ganz schön zum Vorschein. ich war beim ersten Test damals ganz schön geschockt sehen zu müssen, was alles nicht mehr ging.
Leider lässt sich ja nichts heilen, aber mit den Medis kann man den Verlauf ganz schön hinauszögern. Es ist zwar nicht bei jedem gleich, aber bei Mama hat es ganz gut gewirkt. Von 2008-2011 konnte sie noch viel selber machen, das war ein Geschenk.
Ich wünsche dir alles Gute erst einmal bei deinem Arzttermin. Eine gute Gesprächsbasis ist hier sehr wichtig.
Alles Liebe
Astrid
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| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 02 Okt 2013, 08:32 © Quintilia | |
| Genau, Astrid, dieses Zusammenreißen kenne ich auch: Da werden ein paar Phrasen bedient, ein wenig Small Talk gemacht oder notfalls "diplomatisch geschwiegen" und alle sind begeistert, wie toll es Mama doch nun wieder ginge und wie toll sie die Hirnhautentzündung überwunden habe. Teilweise funktioniert das sogar bei mir.
Deswegen denke ich ja manchmal, dass ich es bin, die spinnt. Bleibt die Tatsache, dass ich gewisse "Erlebnisse" mit ihr schon Jahre vor dieser Erkrankung hatte (Kind ohne Hose im Kindergarten bei Minusgraden, Fischstäbchen aus der Gefriertruhe zu Backformen gepackt, bei Durchfall Augentropfen oral einnehmen wollen, um nur einige zu nennen....).
Auf diese neurologischen Tests bin ich nun wirklich SEHR gespannt. Meine größte Angst ist, dass sie auch dabei noch zu gut überspielen kann. Eigentlich sollte man meinen, dass solche auch auf dieser neurologischen Reha stattgefunden haben. Der ausführliche Bericht war ja letzte Woche noch nicht da. Mal sehen, vielleicht ist das heute der Fall. |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 02 Okt 2013, 09:43 © Paula | |
| Hallo Petra,
du bist mit deiner Mutter täglich zusammen, du bekommst alles mit. Ich habe genau die selbe Situation. Wir wohnen bei den Eltern im Haus. Als meine Mutter vor einigen Monaten die ersten Anzeichen einer Demenz zeigte, konnte sie sich bei meinen Schwestern gut verstellen. Doch wir haben zusammen schnell reagiert, und einen Termin in der Gerontoambulanz gemacht. Der erste Test zeigte schon Auffälligkeiten. Bei einem Neurologentermin wurden kurze Zeit später weitere Untersuchungen gemacht. Sie bekommt jetzt Pflaster, die ich ihr jeden Tag aufklebe. Sie ist deutlich entspannter und ruhiger geworden. Da sie sich selbst immer Streß macht, in allen Angelegenheiten, merken wir trotzdem zunehmend, dass sie Hilfe und Unterstützung braucht.
Wenn deine Mama gerne kocht und backt, dann solltet ihr das zusammen machen. Evtl. solltet ihr in ihrer Küche eine automatische Herdabschaltung einbauen lassen. Dann kann nichts passieren, wenn sie doch mal selbst kochen will.
Überzeuge deine Brüder, euch zu der neurologischen Untersuchung zu begleiten, oder schicke deine Mama mal einen Tag zu ihnen. Du wirst sehen, ihre Maske kann sie dann nicht lange aufrecht erhalten, und deine Brüder verstehen dann besser, was dich bedrückt.
Liebe Grüße Paula |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 02 Okt 2013, 14:36 © Marie | |
| Liebe Petra,
Einzelerscheinungen, die ich später einer beginnenden Demenz zuordnen konnte, hat es auch bei meinem Vater gegeben. Das ist wahrscheinlich immer so. Man tut sie im Allgemeinen als Altersstarrsinn oder - wenn sie ins Bild passen - als persönliche Eigenheiten ab. Ich finde daher Paulas Idee, Deine Brüder zum Neurologentermin mitzunehmen oder sie mal einen Tag mit der Mutter allein zu lassen sehr hilfreich. Ob sie sich allerdings darauf einlassen ist eine andere Frage. |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Do 03 Okt 2013, 10:56 © Quintilia | |
| Liebe Marie, liebe Paula,
danke für eure Tipps. Ich werde auf alle Fälle versuchen, den Neurologen-Termin meiner Mutter noch einmal so zu legen, dass mein Bruder mitgehen kann.
Sicherlich läuft es bei meiner Mutter auch deshalb momentan so gut, weil sie ja täglich diese Exelon-Pflaster geklebt bekommt. Außerdem tut sie außer fernsehen, lesen und stricken auch so gut wie nichts - gottlob. Ich brauche diese Auszeit für meine Nerven sehr dringend.
Der Arzt auf der Reha hat die Exelon-Pflaster ja sicherlich nicht ohne Grund verordnet. Der Bericht ist übrigens noch immer nicht beim Hausarzt eingetroffen (nach drei Wochen!).
Auch das mit der automatischen Herdabschaltung ist eine tolle Idee. Danke dafür. Ich werde mich gleich mal erkundigen. Das würde mich ungemein beruhigen. Alles andere (Stürze etc.) werde ich eh nicht verhindern können. Von ihrer ganzen Persönlichkeit her lässt sie sich einfach nichts sagen, sei es noch so gut gemeint. Das habe ich ja vorgestern gemerkt, als ich sie gebeten habe, nur noch den Herd zu benutzen, wenn ich zuhause bin: So schlimm wäre ihr ganzes Leben nicht gewesen wie diese vier Wochen mit mir, sie bringe sich um, so wolle sie nicht enden...... So wäre sie zu meinem Bruder oder überhaupt nur in seiner Anwesenheit NIEMALS! Es geht für mich und meine Nerven nicht anders, als sie vorerst einfach nur "machen zu lassen". Wenn ich weiß, dass sie mir das Haus nicht abfackeln kann, bin ich schon beruhigt.
Um selber jetzt einigermaßen wieder auf die Füße zu kommen und meinen Weg mit ihr zu finden, suche ich mir therapeutische Unterstützung. Nehme auch selber erstmal Medikamente und bin krank geschrieben. Es ist mir so wichtig, in die richtige Spur zu kommen, damit dieser Weg mit ihr jetzt nicht zu einer Schlammschlacht und einer Gesamtabrechnung unseres nicht so guten Verhältnisses lebenslang wird. Ich merke ja jetzt schon, wie regelrechte Hassgefühle in mir hochkommen, wenn sie mich so anschreit wie vorgestern.
LG und einen schönen Feiertag euch. |
| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Do 03 Okt 2013, 11:28 © Paula | |
| Hallo Petra,
meine Mutter hat vor ca. 6 Wochen auch die Exelon-Pflaster vom Neurologen bekommen. Bei ihr trat relativ schnell eine Besserung ein. Vorher war sie sehr nervös, konnte kaum noch Gespräche führen, und war sehr vergesslich. Ich würde an deiner Stelle in der Reha anrufen, und nach dem Befund fragen. Wenn ihr einen Neurologentermin habt, wäre es gut, diesen Befund mitzunehmen. Ansonsten sollen die Mitarbeiterinnen vom Hausarzt dort anrufen. Der Hausarzt bräuchte diesen Befund doch auch.
Die Herdabschaltung solltet ihr vom Fachmann - Elektriker machen lassen. Mittlerweile gibt es einige nützlich Techniken, nur "Normalverbraucher" kennen diese oftmals nicht.
Laß deine Mutter machen, wonach ihr ist, solange sie sich und andere nicht gefährden kann. Wir haben es auch eingesehen, dass unsere Mutter sehr ungehalten wird, wenn wir ihr Vorschriften machen, oder ihr eigentlich nur Sachen abnehmen möchten.
Denk erst einmal an dich, und spann auch deine Brüder ein.
Ich weiß, es ist schwer loszulassen, wenn man besorgt ist.
Du schaffst das schon.
Liebe Grüße Paula |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Do 03 Okt 2013, 13:56 © Quintilia | |
| Vielen Dank, liebe Paula!
Da hast du recht: das Schwierigste ist das Loslassen!
Ich hoffe, es gelingt mir. Heute haben wir auch miteinander wieder einen sehr guten Tag und ich danke Gott dafür! So kann ich Kraft sammeln für den nächsten schlechten.
Petra |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 18:57 © Quintilia | |
| Meine Lieben,
ich kann wirklich nicht mehr - dabei waren wir noch nicht einmal beim Facharzt um "uns" die Diagnose bestätigen zu lassen. Der Termin wäre erst am 29.11.
So ca. einmal pro Woche kommt es inzwischen zu irgendeinem "Eklat", meist wegen Kleinigkeiten, dann verlässt meine Mutter mit einem Türenknallen die Wohnung und verschwindet mit ihrem Rollator für Stunden irgendwo im Wald (gottlob ist sie noch fit genug, um auch wieder heim zu finden). Einer der letzten Gründe war zum Beispiel, dass ich sie nachdrücklich gebeten habe, Unterlagen auf meinem Schreibtisch liegen zu lassen. Sie fängt nämlich immer an, "meine Sachen aufzuräumen", sobald sie zu mir in die Wohnung kommt, obwohl ich sie gebeten habe, das zu lassen.
Sie respektiert mich einfach nicht und schon gar nicht kann sie akzeptieren dass sie vielleicht nicht mehr so fit ist wie früher. Ich hab sogar das Gefühl, sie muss mir ständig demonstrieren, wie fit sie noch ist.
Heute hat sie beispielsweise die schweren Geranienkästen von ihrem Küchenfenster entfernt. Die wollte sie mit ihrem Rollator einzeln die anderthalb Kilometer (!) zu unserem Schrebergarten transportieren. Mische ich mich ein, knallen die Türen und sie "bring sich wieder mal um, weil mit mir alles so schlimm ist, wie ihr ganzes Leben lang nicht". Ich kann sie doch nicht kommentarlos so einen Blödsinn machen lassen, oder????
So kann es doch nicht weitergehen! Könnte ich es mir finanziell leisten, dann würde ich noch heute ausziehen. Obwohl das hier inzwischen MEIN Haus ist (zumindest auf dem Papier).
Was soll ich bloß tun? |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 19:21 © quid.novi | |
| Liebe Petra, ich kann dich total verstehen, bei mir/uns war es ähnlich mit meinem Mann. Er war total aggressiv, ich erlitt sogar durch die täglichen Attacken einen Nervenzusammenbruch und war im KKH. Ich bin auch noch blutiger Laie. Bei der Demenz im Anfangsstadium merken die Erkrankten sehr wohl, dass mit ihnen was nicht in Ordnung ist. Sie projizieren das auf ihr Umfeld und machen Schuldzuweisungen, um, tja, nicht von sich ab zu lenken , sondern dem Anderen die Misere in die Schuhe zu schieben. Es ist wirklich eine schwierige Situation. Vor allen Dingen, dass wir Frauen oft diese Geschichten an der Backe haben. Wir versuchen zu vermitteln und ein vernünftiges Gespräch. Geht dann leider aber nicht. Musste ich auch erst sehr schmerzlich lernen. Diskutiere nicht, es verschlimmert die Situation. Mache klare Ansagen. Mir fällt das heute oft noch schwer, gerade jetzt, wo es bei mir ruhig läuft. Ich verfalle dann in die Option wie früher. Normale Unterhaltung. Funktioniert nicht. Es tut sehr weh, ich weiß. Du stößt dann auch an deine Grenzen und wirst irgendwann auch laut. Ist auch normal und menschlich, bringen tut es nichts. Es ist gut, dass du zum Forum gefunden hast. Mir geht es noch genauso wie dir, bin aber vorsichtiger geworden. Eine klare Diagnose gibt es bei dir auch noch nicht, obwohl du es weißt. Ich wusste es auch. Ist aber schwierig, hoffentlich weigert sie sich nicht kurz davor den Termin wahr zu nehmen. Diese Anfangsstadium ist sehr stressig und man geht echt auf dem Zahnfleisch. Ich weiß was du durchmachst. Nur am Rande, mein Mann bekam die Medikamente, wollte sie aber zwischenzeitlich nicht nehmen. Da kriegt man gleich Panik. Ich möchte dich in keinster Weise runterziehen, einfach ist es aber nicht. Es kommen Höhen und wieder Tiefen. Durch diese Forum hier habe ich aber sehr, sehr viel gelernt. Das können dir hier auch andere Foris sagen, man zweifelt nicht mehr an sich selbst, es gibt Kraft. Ich umarme dich mal herzlich mit Kraftwünschen LG Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 19:24 © Quintilia | |
| danke, liebe Anita, ich bin nur noch am Weinen. Das mit dem Nervenzusammenbruch kann ich bestens nachvollziehen. Bin ja ohnehin wegen der Depressionen krank geschrieben. Kaum habe ich die eine "Episode" so einigermaßen verdaut - nein, eher verdrängt - dann kommt schon die nächste. Und dann die ewige Angst vor dem morgen. Wird es besser? Oder gar noch schlechter? Ich werde allmählich wahnsinnig. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 19:48 © quid.novi | |
| Liebe Petra,
ich mag dich wirklich nicht runterziehen, aber bei mir im Frühjahr war es so, dass ich 8 Wochen krank geschrieben war, zwischendurch im KKH und dann wieder zu Hause. Ich wurde nur noch kränker, bin dann zur Arbeit und hing dann heulend jeden Tag über dem Schreibtisch.
Nein du wirst nicht wahnsinnig.
Es geht. Du musst dir Nischen suchen.
Ich weiß nicht was du für einen Arbeitsplatz hast, bei mir ging es.
Ich bin auch im Außendienst tätig, wollte aber auch raus fahren um Abstand zu haben. Hatte auch Firmen, wo ich schon am Tresen bei der Begrüßung zusammengebrochen bin und die mich erst in die gegenüberliegende Apotheke schickten. Eine andere Firma: der Sicherheitsdienst wollte mich nicht mehr nach Hause fahren lassen.
Es war wirklich heftig.
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Wenn du nur am Weinen bist, dann ist das schon ein Nervenzusammenbruch, ich weiß wirklich was du durch machst. Bei dir ist Holland in Not.
Hast du bei deiner Arbeitsstelle Verständnis und Auffangmöglichkeiten? Arbeit lenkt ab. Ist nicht einfach, hilft aber.
Wenn du in der Produktion beschäftigt bist, ist es schwierig, ich kenne aber auch Firmen, welche kooperativ sind wenn man in die Offensive geht.
Du wärest erst mal aus dem Schussfeld und in der Hängematte deiner Firma. Wenn es denn ginge.
Jedenfalls musst du erst mal da raus.
LG
Anita
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| | | stellanne Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 20:33 © stellanne | |
| Guten Abend, Petra,
Anitas Worte kann ich nur bestätigen, Petra und in der Erinnerung der vergangenen Jahre ging es mir mit meiner Mutter genauso, wie es Dir jetzt ergeht. Ich war auch nur am Heulen, antriebslos und hatte keine Lust auf das Morgen. Ewiger Streit und Drohungen zermürben sehr!
Entweder Du gehst kaputt oder Du legst Dir einen ganz dicken Umhang um, durch den nichts durchdringt, nichts Dich bedrängen und belasten kann. Kein schlechtes Gewissen Dich mutlos macht! Ich weiß auch, dass man das von heute auf morgen nicht lernen kann, ist es doch schwierig mit einem Angehörigen, mit dem man emotional sehr verbunden ist.
Aber, wenn Du bemerkst, das Dein Leben sich gravierend ändert, solltest Du Dir andere Wege suchen. Du mußt achtgeben, nicht selbst krank zu werden.
Alles Gute und viel Kraft für das MORGEN
Stellanne --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
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| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mo 28 Okt 2013, 21:03 © Quintilia | |
| ich bin lehrerin - eigentlich. und da gibt es natürlich keine "rückzugsgebiete". da stehst du von 8 uhr bis eins im rampenlicht, alle augenpaare auf dich gerichtet ... daher bin ich ja krank geschrieben, bekomme zur zeit antidepressiva, die mich nun wengistens einigermaßen gut schlafen lassen.
ich weiß, ich müsste mir den ganz dicken umhang anziehen und ich mache mir vorwürfe, dass ich es nicht schaffe. aber ich schaffs einfach nicht.
für MICH ist das die hölle. aber lässt man seine eigene mutter einfach zurück? hier auf dem dorf? glaubt mir, ich würde es so gerne tun! |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| | | | stellanne Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 29 Okt 2013, 17:42 © Quintilia | |
| liebe stellane, gerade deshalb ziehe ich meinen hut vor allen hier!
ich selbst bin unendlich traurig, dass ich anscheinend unfähig dazu bin, den letzten jahren (?) mit meiner mutter einen anderen "anstrich" zu geben.
ich lese gerade in den tagebüchern - ich denke, ich beginne auch eines. |
| | | stellanne Ist hier Zuhause
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| | | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Di 29 Okt 2013, 21:40 © quid.novi | |
| Liebe Petra, ja , beginn ein Tagebuch, du bist definitiv nicht unfähig. Du bist Lehrerin und hast ein Potential in dir, das du wahrscheinlich vergessen hast. Entdecke es wieder neu, du wirst feststellen, welch toller Mensch du bist. ich umarme dich und ich weiß, du schaffst das :-) LG Anita
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| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 30 Okt 2013, 12:03 © Quintilia | |
| Liebe Stellane, liebe Anita, das Tagebuch werde ich definitiv hier beginnen - im öffentlichen Bereich, sobald die Diagnose Demenz offiziell bestätigt ist. In erster Linie muss ich mich um mich selber kümmern. Wurde heute krank geschrieben für den Rest des Jahres, ich denke, das sagt genug aus. Zeit meines Lebens habe ich immer wieder Depressionen. Nicht nur dieser akute schwere Schub ist meiner Mutter geschuldet, sondern sehr wahrscheinlich ist sie die Ursache für meine Depressionen überhaupt. Ich will sie nicht verdammen - sie hat es eben so gemacht, wie sie es für richtig hielt und im Prinzip ist sie selbst auch nur ein Produkt einer "unglücklichen" Mutterfigur. Gerade deswegen ist es so hart, dass ausgerechnet wir beide diesen Weg mit der Demenz nun zusammen gehen müssen, wo unser gemeinsamer Weg eigentlich immer so super schwierig war. Nur haben wir uns das beide niemals eingestanden. Und das war unser Fehler. Wir hätten uns rechtzeitig aus dem Weg gehen müssen. Mit einer gewissen Distanz hat es eigentlich immer recht gut geklappt zwischen uns. Zu spät! Vielleicht sollte ich das aber alles schon ins Tagebuch schreiben. Ich bin so froh, dass ich dank dieses Forums nicht alleine bin. Und wenn ich "Geschichten" wie deine, liebe Anita, verfolge, dann weiß ich immer, dass ich noch lange keinen Grund habe im Selbstmitleid zu ersticken. |
| | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? Mi 30 Okt 2013, 12:48 © quid.novi | |
| Liebe Petra, es bringt ja nichts, deine Mutter zu verdammen. Du schreibst ja selbst, dass sie es nach bestem Wissen und Gewissen machte. So wird es bei dir auch sein. Die meißten Menschen machen ihr Ding in dem Glauben, dass es so richtig ist. Dass dadurch auch Fehler entstehen oder gemacht werden erkennt man meistens erst später, sonst würde man ja Fehlentscheidungen nicht treffen. Du wirst auch deine Mutter nichtim Stich lassen, dass würde dich dann auch belasten, da bin ich mir sicher. Der Umgang mit Demenz wird dir aber irgendwann leichter fallen, da du es ja nicht ändern kannst und deine Mutter ja nichts dafür kann. Auch das Lesen hier ergibt oft einen Aha-Effekt. Im Selbstmitleid zerfließen nützt auch nichts und bringt einen nicht weiter. Du schaffst das. Ich wünsche dir, dass du dein Kranksein jetzt nutzen kannst, um dich wirklich zu erholen. Komm , ich umarme dich mal herzlich viele Kraftwünsche Anita
("Augen AUF und durch" , denn mit "Augen zu und durch" ist einem nicht geholfen, man muss schon gucken, gegen welche Wand man rennt) |
| | | | Neu hier: Erst am Anfang, aber schon am Ende? | |
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