Hallo ihr alle,

Am Donnerstag rief mich der Pflegeleiter an um mir mitzuteilen, dass mein Vater nachts Zahnweh hatte, er eine Schmerztablette bekam, die Schmerzen momentan fast weg wären. Und dann die Frage, ob ich mit ihm zum Zaharzt fahre. Bis vor einem halben Jahr bin ich noch zu seiner früheren Zahnärztin mit ihm und da war er noch besser drauf als jetzt. Da ich krank war hab ich das abgelehnt und darum gebeten, dass sie die Zahnärztin kommen lassen die gleich in der Nachbarschaft ist und eh immer kommt wenn ein Heimbewohner was hat. Ich dachte, dass dies nun gleich am Do passiert oder zumindest Freitag. Immerhin war es ja da ein Schmerzpatient. Als ich gestern ins Heim kam hatte mein Vater eine total dicke Backe. Ich gleich eine Schwester geholt und gefragt ob das denn niemandem aufgefallen wäre. Nein - war es nicht - muß wohl grad erst in dem Moment gekommen sein???
Die Schwester hat was zum Kühlen geholt. Und als ich meinen Vater gefragt hab obs weh tut fiel sie mir gleich ins Wort:" Weh tun sieht anders aus."  Morgen soll nun VIELLEICHT die Ärztin kommen wenn sie denn Zeit hat. Aber bohren kann sie zum Beispl. nicht dort.
Wie ist das in anderen Heimen wenn ein Zahnarzt gebraucht wird? Bin ich als Angehöriger verpflichtet ihn zum Zahnarzt zu bringen?
Ich hab bisher das immer alles gemacht - auch zur Schrittmacherkontrolle zum Internisten hab ich ihn gefahren. Nun gehts mir im Moment nicht so gut und dann hab ich jetzt auch irgendwie Angst ihn selbst zu fahren. Er ist so wackelig beim Laufen.

Liebe Grüße
Margit

Liebe Margit,

Mir graut auch schon. Vor dem Augenblick, wenn Mama wieder einmal einen Zahnarzt braucht. im sommer war ich noch selbst mit ihr dort, aber jetzt kann ich das vergessen. Ich weiss garnicht, ob es bei uns einen Zahnarzt gibt der ins Haus kommt.

Mein Gedanke dazu: wäre es nicht am einfachsten deinen Papa mit den Krankentransport (Rotes Kreuz oder wer auch immer das bei euch macht) zum Zahnarzt oder am besten gleich in eine Zahnklinik bringen lassen. Bei uns geht das - wenn der Arzt einen Transportschein ausstellt, kann man mit der Rettung zum Arzt fahren (auch in Begleitung). Wir sind letztes mal so zum Ultraschall gekommen und auch im KH zu einer Untersuchung sind wir so gefahren. Bezahlt wurde das über die Krankenkasse. Ich denke, so etwas ist auch bei euch möglich. Was nutzt ein Hausbesuch wenn sie im Heim sowieso nichts machen kann.

Ich würd mich erkundigen.

Alles Liebe

Astrid

Hallo Margit,
als mein Vater noch im Heim war und sein Gebiss unterfüttert werden mußte, kam auch ein Zahnarzt ins Heim. Er hat angepaßt und ist immer wieder gekommen, bis alles gesessen hat. Ich wurde gefragt, welchen ZA sie beauftragen sollten, hatten 3 zur Auswahl.

- Arztbesuche- so viel ich weiß, muß das Heim (mittlerweile) dafür sorgen, das der Bewohner zum Arzttermin kommt. Früher habe ich auch immer alle Termine selbst erledigt mit ihm. Wenn du weiter weg wohnen würdest, müßten sie es ja auch regeln. Erkundige dich doch mal bei Angehörigen anderer Mitbewohner aus dem Heim.

Liebe Margit, liebe Lena,

Die Transporte bei meiner Mama haben auch die vom Heim organisiert (Transportschein vom Arzt, Termin mit Krankentransport usw). Ich bin nur als Begleitperson mit gefahren.

Alles Liebe

Astrid

Hallo meine lieben, ich arbeite in einem Pflegeheim und kann zum Thema Zahnarzt sagen, dass es ZÄ gibt, die ins Heim kommen. Leider sind da aber die Behandlungsmöglichkeiten beschränkt, der kann ja kein ganzes Behandlungszimmer mitbringen.

Man kann aber immer einen Transportschein beantragen, leider genehmigt das dann aber nicht jede KK. Wegen der Begleitung durch das Heim - wir sind immer froh und dankbar, wenn Angehörige sich bereit erklären, die Bewohner zu begleiten. Sonst muss man auf Praktikanten oder Ehrenamtliche zurückgreifen, weil das Personal dafür einfach keine Zeit hat.

Ich begleite manchmal zum Arzt, mach ich auch gerne, aber dann kommen meine anderen zu betreuenden zu kurz. Ich bin Demenzbegleiter, jeder § 87b Bewohner hat Anspruch auf 1 1/2 Std. Betreuung in der Woche, ich habe 16 Personen zu betreuen und arbeite 25 Std. in der Woche - so nun rechnet mal, wieviel Luft für Arztbesuche da noch bleibt. (Ach, noch vergessen: Zu meinen Aufgaben gehört zusätzlich noch die Dokumentation (1 Std. am Tag), verschiedene Gruppenbetreuungen außerhalb "meiner" Gruppe, Transfer der Bewohner zu den Gruppen und noch verschiedene Kleinigkeiten (wie Essen reichen z. B.).

Aaaaaaber - ich habe den schönsten Beruf, den ich mir vorstellen kann - (und das ist so gemeint, wie ich es geschrieben habe.)

Hallo drops,

das Pflegeheim muss im Rahmen der pflegerischen und allgemeinnen Betreuung dafür sorgen, dass dein Vater zum Zahnarzt kommt, und zwar zeitnah! Natürlich schmerzt eine dicke Backe, und deren Behandlung ist im Heim nicht mehr möglich. Viell. muss dein Vater wegen seiner Vorerkrankungen sogar besser in eine Zahnklinik gebracht werden
Aber das muss das Heim organisieren!
Rede bitte mit der PDL oder der Einrichtungsleitung ein ernstes Wörtchen. So geht es nicht! Jemanden mit dicker Backe so lange unversorgt zu lassen grenzt schon an unterlassener Hilfeleistung.
Dadurch wird ja nicht ausgeschlossen, dass du deinen Vater nach Möglichkeit begleitest.

Danke an Alle für die Antworten. Ich hab heut früh im Heim angerufen und die Zahnärztin soll heut Nachmittag kommen. Eine dicke Backe hätte er nicht mehr, aber leichte Schmerzen - es grummelt also. Die Zahnärztin hat ihre Praxis gleich um die Ecke vom Heim.
Auf jeden Fall bleibe ich dran und ruf morgen wieder an im Heim. Wenn ich es zeitlich hinbekomme begleite ich meinen Vater natürlich zu solchen Terminen. Aber es geht eben nicht immer. Und es muß da halt auch eine Möglichkeit geben, dass ein Arztbesuch wahrgenommen werden kann auch wenn ich nicht kann. Nun hoffe ich, dass keine größere Behandlung nötig wird.

Liebe Grüße von Margit

Hallo Margit,

eine plötzlich auftretende dicke Backe könnte auch eine Ohrspeicheldrüsenentzündung sein und die tritt tatsächlich sehr spontan auf, geradezu als wenn man die Backe aufpustet von einem Moment auf die andere. Bin gespannt, was die Zahnärztin heute herausgefunden hat.

LG
Ute

So, das Heim hat angerufen - die Zahnärztin war da. Die Prothese sitzt nicht richtig - etwas ist abgebrochen und es hat sich dadurch alles entzündet. Ich soll morgen was zum Spülen vorbei bringen. Die Ärztin kommt nächste Woche wieder und sieht sich das nochmal an und kuckt was sie mit der Prothese machen kann. Mein Vater will aber zu seiner Ärztin wo er bisher war. Ich möchte aber, dass es die Ärtzin übernimmt die ins Heim kommt und auserdem gleich um die Ecke praktiziert. Ich hab zur ehemaligen Zahnärztin auch kein rechtes Vertrauen mehr. Die Prothese hat von Anfang an nicht richtig gepasst - und sie war sauteuer. Mal schaun ob er sich überzeugen läßt. Nun muß ich in meinen Zeitplan morgen noch einschieben zur Apotheke gehn und Spülung kaufen sowie sie dann ins Heim schaffen. Ich betreue morgen meinen Enkel - passt also nicht wirklich. Aber ich will auch nicht bis Mittwoch warten - denk daß es schon wichtig ist fix mit der Spülung zu beginnen. Hauptsache er machts dann auch - er ist so schrecklich stur und alles was ihm unangenehm ist oder wo er keine Lust zu hat macht er eben nicht.

Hach, ist alles nicht einfach.
Viel Glück und Erfolg!