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| Schwierigkeiten im Pflegeheim | |
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boppi Neu im Forum
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| Thema: Schwierigkeiten im Pflegeheim Do 20 Aug 2009, 20:45 © boppi | |
| Hallo, ich brauche dringend Hilfe wegen meiner Mutter. Sie ist 85 Jahre und seit 10 Mon. im Seniorenheim aufgrund ihrer Demenz. Es wird im Moment immer schlimmer was das Essen anbelangt. Meine Schwester und ich sind die ganze Zeit 3 mal am Tag zu den Essenszeiten hingefahren damit sie auch ordentlich isst und trinkt. Wir sind mittlerweile nervlich total am Ende. Im Pflegeheim sagen sie uns, sie dürfen sie zum Essen nicht zwingen wenn sie nicht will. Bei uns aber isst sie, da wir einen härteren Ton anschlagen. Unser beider Familienleben ist -gelinde ausgedrückt- schon keins mehr da wir außer unserer Arbeit (berufstätig ) ständig im Pflegeheim sind zum spazierengehen und essen geben. Wir hatten nun vor 1 Woche mit dem gesamten Team ein Gespräch wie es weitergehen soll und wir wurden zum ausprobieren aufgefordert mal nicht zu den Essenszeiten zu kommen. Dies haben wir getan. Das Resultat heute sie isst nicht. Bei mir hat sie dann wieder gegessen als ich es im Micro angewärmt habe. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass sie ständig nach Salz verlangt obwohl genügend gewürzt ist. Ich kann salzen wie ich will es ist immerr noch ohne Salz. Ich habe keinen Rat mehr wie ich weitermachen soll. Kann sie doch nicht verhungern lassen.
LG |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Do 20 Aug 2009, 20:50 © Admin | |
| Ein herzliches Willkommen im Forum Ich finde es immer wieder traurig, das in Heimen oft nicht die Zeit aufgebracht wird/werden kann um in gewissen Situationen für Zwischenmalzeiten zu sorgen. Manchmal auch bis und mit ein Grundwissen im Umgang mit Dementen und deren Essenverhalten fehlt.... Etwas wo ich ganz wichtig finde, um die Problematik besser zu verstehen ist: Das die Geschmacksnerven bei Dementen speziell nachlassen. Sprich, erst etwas als Gesalzen wahrgenommen wird, wenn es für Gesunde definitiv als versalzen gilt. Da zuviel Salz jedoch schadet, sollte man speziell mit etwas extra Gewürzen arbeiten, damit im Essen wieder Geschmack wahrgenommen werden kann. Auch das optische Wahrnehmen wird bei Demenz speziell schlecht. Ich habe öfters festgestellt, das helle Nahrung (z.B Kartoffelstock), auf weissem Teller oft nicht wirklich wahrgenommen wird. Sprich, für Demente ist es so als ob sie vor einem leeren Teller sitzen würden. Je Kontrastreicher die Nahrung je eher wird sie auch als solche wahrgenommen werden - eben so Getränke. Dabei eignet sich (bei hellen Teller) z.B die farbe Rot speziell gut (Bei dunklen Teller gelb). Im schlimmsten Fall lässt sich da auch mit Lebensmittelfarbe etwas nachhelfen. Bitte probiere das mit gut sichtbaren Farbkontrasten, sowie extra Gewürze mal aus. Wenn sich dies bestätigen sollte und dennoch das Personal im Heim nichts verändern will - würde ich persönlich über einen Heimwechsel nachdenken. Solange sich bei deiner Mutter keine anderen organischen, gesundheitlichen Probleme zeigen, sollte es durchaus möglich sein ihr die Freude am Essen immer wieder von neuem vermitteln zu können. Da deine Mutter mit deiner Hilfe isst, aber nicht in der alleinigen "Heimobhut" würde ich empfehlen mal alles aufzuschreiben, was diese Unterschiede ausmachen könnte. Ich würde dir auch empfehlen deine Anliegen direkt ins Forum zu schreiben. Da die einen oder anderen Mitglieder schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben, könnten noch zusätzliche für dich nützliche Tipps dazu kommen. Ich hoffe, das sich für euch baldigst eine gute Lösung finden lässt, so das ihr alle wieder mehr zur Ruhe kommen dürft. Liebe Willkommensgrüsse Ursula
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Fr 21 Aug 2009, 07:31 © sylvia | |
| Herzlich Willkommen Boppi ja, diese Situation kenne ich etwas. Allerdings waren die Schwestern wirklich sehr bemüht und haben sich viel Zeit genommen, oft sogar zu dritt. Ich hab meinem Papa sein Lieblingsessen mitgebracht - Mettbrötchen mit viel Zwiebeln. Das mit dem Würzen, versuch es einfach mal mit Kräutern aus. Oder aber iß mit und sag, wie lecker es schmeckt. Es ist schön, das Ihr euch soviel Zeit nehmt und auch zwei Personen seit, aber klar leidet Ihr, nicht nur gesundheitlich und familär, sondern auch die Seele. Das sie von Euch eher das Essen annimmt liegt daran, ihr seit die Töchter. Mein Papa hat bei mir auch fast alles gemacht, es ist die Liebe der Tochter, die kann oft Berge versetzen. Allerdings machte ich alles im ruhigen Ton, da er 51 Jahre von einem "Feldwebel" regiert wurde. Vielleicht hat Deine Mutter auch ein gesundheitliches Problem, was sagt denn der Arzt? Ich wünche Dir viel Kraft und Stärke. LG Sylvia
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Fr 21 Aug 2009, 14:21 © Biggi | |
| Hallo Boppi, willkommen im Forum Ich kann mich den Tips von Ursula und Sylvia nur anschliessen. Ist das Heim denn für Demenzerkrankungen ausgelegt oder zumindest die Station deiner Mutter. Es ist tatsächlich so, dass viele Heime noch nicht darauf eingehen. Es wird zwar das Nötigste für die Patienten getan, aber der Zeitaufwand für Demente wird nicht kalkuliert, auch wenn die Pfleger sich die Zeit, die sie nicht haben, gerne nehmen würden. Klar darf sie nicht gezwungen werden zu essen, aber bei Dementen dauert es halt manchmal länger, weil sie zwischendurch verweigern. Da kann eine Schnitte schon mal 2 Stunden beanspruchen, bis sie aufgegessen ist. (ist bei uns täglich der Fall...) Es ist zwar lieb von euch, dass ihr selber hinfahrt, um Essen zu reichen, aber bestimmt nicht auf Dauer Sinn der Sache. Ich denke, man sollte sich sicher sein, dass die Versorgung passt. Ich kann mir den Stress bei euch vorstellen immer zu bestimmten Zeiten hinfahren zu müssen, um beruhigt zu sein. Ein Besuch sollte doch entspannt für beide Parteien sein. Ich würde wirklich noch mal Alarmschlagen bei der Heimleitung und sonst tatsächlich über einen Wechsel nachdenken. Essen möchte sie ja wohl, sonst täte sie es bei euch ja nicht. Ich wünsche dir und auch deiner Mutter alles Gute und eine zufriedenstellende Lösung. LG Biggi
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| | | boppi Neu im Forum
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Fr 21 Aug 2009, 21:44 © boppi | |
| - Biggi schrieb:
- Hallo Boppi, willkommen im Forum
Ich kann mich den Tips von Ursula und Sylvia nur anschliessen. Ist das Heim denn für Demenzerkrankungen ausgelegt oder zumindest die Station deiner Mutter. Es ist tatsächlich so, dass viele Heime noch nicht darauf eingehen. Es wird zwar das Nötigste für die Patienten getan, aber der Zeitaufwand für Demente wird nicht kalkuliert, auch wenn die Pfleger sich die Zeit, die sie nicht haben, gerne nehmen würden. Klar darf sie nicht gezwungen werden zu essen, aber bei Dementen dauert es halt manchmal länger, weil sie zwischendurch verweigern. Da kann eine Schnitte schon mal 2 Stunden beanspruchen, bis sie aufgegessen ist. (ist bei uns täglich der Fall...) Es ist zwar lieb von euch, dass ihr selber hinfahrt, um Essen zu reichen, aber bestimmt nicht auf Dauer Sinn der Sache. Ich denke, man sollte sich sicher sein, dass die Versorgung passt. Ich kann mir den Stress bei euch vorstellen immer zu bestimmten Zeiten hinfahren zu müssen, um beruhigt zu sein. Ein Besuch sollte doch entspannt für beide Parteien sein. Ich würde wirklich noch mal Alarmschlagen bei der Heimleitung und sonst tatsächlich über einen Wechsel nachdenken. Essen möchte sie ja wohl, sonst täte sie es bei euch ja nicht. Ich wünsche dir und auch deiner Mutter alles Gute und eine zufriedenstellende Lösung. LG Biggi Hallo zusammen, es ist eigentlich eine Schande, wenn man ein Anliegen hat und dies der Station bzw. der Leiterin mitteilt, man nur belächelt wird und für blöd hingestellt wird. Die erzählen einem dann von einem BMI-Wert der sich noch in Grenzen hält obwohl meine Mutter eigentlich schon genug abgenommen hat. Ich weiss nicht wie es anderswo zugeht aber die Kosten, die die Bewohner aufbringen müssen sind doch eigentlich überall gleich da sie sich ja nach der Pflegestufe richten. Da meine Mutter Pflegestufe 2 hat bekommen wir erzählt, dass füttern dies nicht beinhaltet. Dies wurde uns süffisant ins Gesicht gesagt. Auch mussten wir feststellen, dass diese Abteilung total unterbesetzt ist. Die haben einen Schichtwechsel von jeweils 3 Personen für 20 Bewohner die noch am Tisch essen können, was auf den Zimmern an Essen ausgeteilt wird und wie da die Pflege eingeteilt ist, weiss ich allerdungs nicht. Ich denke, dass hier der Hund begraben ist PERSONALMANGEL Auch wurden in letzter Zeit einige entlassen und nicht wieder ersetzt. Ist doch klar dass der Rest die Arbeit nicht mehr schaffen kann. Rechnet man hier die Einnahmen durch die Bewohner hoch setzt die Personalkosten dagegen, kann man sich in etwa vorstellen was da hängen bleibt und dies geht dann alles auf Kosten der Bewohner. Dies ist eine Schande, dass man so mit unseren alten und kranken Menschen umgeht. LG |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Sa 22 Aug 2009, 08:44 © sylvia | |
| Hi Boppi, vielleicht versucht Ihr es mal mit der Nahrung aus der Apotheke, ist ein Getränk mit vielen Nährwerten, gibt es in Kakao, Erdbeer, Vanillegeschmack. Auch hab ich es mit speziellen Pulvern aus dem Fitnesszenter probiert. Babynahrung könntet Ihr auch versuchen.
Alles Gute.
LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Sa 22 Aug 2009, 09:48 © Admin | |
| Liebe Boppi
Es ist wirklich so wie Biggi schrieb. Nicht alle Heime sind auf Demente eingerichtet. Im Falle deiner Mutter scheint dies auch ganz klar der Fall zu sein. Wieso die einen Heime, für die gleiche Summe an Einnahmen mehr bieten können als andere, darüber lässt sich spekulieren.....
Was mich jedoch immer wieder Tröstet, ist die Tatsache, das hier im Forum auch immer wieder mal Heime erwähnt werden, wo die Bewohner das bekommen was ihnen eigentlich auch zusteht.
An deiner Stelle würde ich empfehlen, dich mal in anderen Heimen (in eurer Umgebung) umzusehen und zu schauen wieweit dort auf Demente persönlich eingegangen werden kann. Eventuell ist ein Umzug tatsächlich die beste Lösung. Weil so wie es jetzt für deine Mutter aussieht sollte es wirklich nicht sein.
Wenn Angehörige sich so intensiv einsetzen und persönlich mit einbinden und dennoch nur belächelt werden, ohne das konstruktive Gespräche möglich sind, ist es für mich ein Armutszeugnis. Schon alleine desshalb, weil Angehörige manchmal mehr erreichen können als Angestellte, bei denen es schlussentlich um ihren Job geht.
Der Tipp von Sylvia mit nahrungsergänzenden Getränken finde ich auch gut. Schliesslich geht es nicht nur um den BMI-Index sondern auch um die notwendigen Mineralien und Vitamine. Diese in einem Getränk aufzunehmen, geht oft einfacher als durch Mahlzeiten - erst recht wenn das Personal nicht die Zeit dazu aufbringen kann.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und sende viele liebe Grüsse
Ursula
Liebe Grüsse
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Sa 22 Aug 2009, 10:39 © sylvia | |
| Dort wo mein Papa wohnte die gehören dem Sozialkonzept an und sind überall vertreten. LG Sylvia
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| | | Biggi Moderator
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| | | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Sa 22 Aug 2009, 19:05 © sylvia | |
| Ja Biggi, wie recht Du hast. Aber gottseidank ist es nicht überall so. Wir haben soviele Arbeitssuchende. Wenn es den Politikern selber passieren würde, in so einen Seniorenstift zu kommen, dann würden sie anderst denken. Ist vieles im argen.
Schönen Abend.
LG Sylvia
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Zuletzt von sylvia am So 23 Aug 2009, 08:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | boppi Neu im Forum
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Sa 22 Aug 2009, 21:05 © boppi | |
| - sylvia schrieb:
- Ja Biggi, wie recht Du hast. Aber gottseidank ist es nicht überall so. Wir haben soviele Arbeitssuchende. Wenn es den Politikern selber passieren würde, in seinen Seniorenstift zu kommen, dann würden sie anderst denken. Ist vieles im argen.
Schönen Abend.
LG Sylvia Hallo an Biggi, Ursula u. Sylvia ich danke Euch sehr für Eure mitfühlenden Worte auch konnte ich einige Ratschläge von Euch sehr gut gebrauchen und werde auch versuchen diese umzusetzen. Besten Dank nochmals und ich wünsche Euch allen eine Gute Nacht- LG Bobbi |
| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim So 23 Aug 2009, 10:28 © maxmoritz | |
| Hallo Boppi, Auc ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen. Manchmal hilft Konfrontation mit den Missständen und manchmal nicht. Das allerdings sollte extrem überlegt werden. Was das Personal angeht, stelle ich leider fest das die spezifizierung für Demenz, das spezielle einfach in ganz vielen Lehreinrichtung noch immer fehlt oder nur am Rande angesprochen wird. Zum Thema Wechsel der Einrichtung: Ja! Denn wenn Ihr Euch dort nicht wohl fühlt, wird es bei Eurer Mutter nicht anders sein, nur kann Sie nicht sagen wieso. Bleibt tapfer. Moni |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Di 25 Aug 2009, 19:00 © Babs2105 | |
| So, jetzt muß ich mich auch mal zu Wort melden. In unseren Senioren Domicil gehen wir ganz auf die Wünsche der Bewohner ein. Wenn diese Essen, essen wir (Personal) auch mit. Da in meiner Gruppe auch Bewohner gibt, die zugefüttert werden müssen, klappt es ganz prima, wenn ich daneben sitze und selbst mit esse. Wir haben eine Bewohnerin, deren Töchter sie aufgegeben haben und uns mitgeteilt haben, wenn sie nicht mehr alleine essen kann, soll sie nicht "gefüttert" werden. Genau das Gegenteil tue ich jetzt ... Sie hat zugenommen, kann wieder selbst ihren Kopf heben und lacht manchaml über unsere Witze. Allerdings muß ich zugestehen, daß gerade dafür wurde ich (Alltagsbegleiterin) angestellt, um das Pflegepersonal zu entlasten. In den Zeiten, wo meine Mädels und ein Mann in "Gruppen-Therapie" sind (musizieren, singen, Stuhlgymnastik) helfe ich in den anderen Bereichen mit. In unseren Domicil gibt es drei Bereiche: 1. Demente, die auch körperlich kaum noch zu etwas fähig sind. Die meisten im Rollstuhl (meine) 2. Psychiatrisch und rege Demente 3. Nur Psychiatrische, auch agressive. Eigenartiger ist es ein Phänomen, die Agressiven unter sich zu lassen. Wenn der Eine anfängt zu meckern oder schimpft, schimpf dann noch jemand und plötzlich herrscht stille. In allen Bereichen haben wir auch Bettlägerige, die wir auch noch nebenbei gut versorgen.
In jedem dieser Bereiche betreuen wir zwschen 13 und 15 Bewohner mit insgesamt 7 Mitarbeiterinnen. Wir kommen gut zurecht und haben mal immer wieder was zum lachen, das steckt auch unsere Bewohner an. Ist manchmal aber auch ansträngend, aber mir macht es Spaß und die Umarmungen, oder ein liebevolles Danke macht alles wieder wett. Die "Schlimmen"vergesse ich sobald ich mich entfernt habe. Sie meinen mich ja nicht persönlich und wissen es nach einiger Zeit ja eh nicht mehr.
Natürlich kenne ich auch andere "Heime" wo sich die Demenzkranke sich selbst überlassen werden. In so einen würde ich nie arbeiten wollen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Di 25 Aug 2009, 20:25 © Admin | |
| Liebe Babs Hab lieben Dank, das du uns an deinen Erfahrungen so teilnehmen lässt. Gerade dieser Punkt: - Babs2105 schrieb:
- 3. Nur Psychiatrische, auch agressive.
Eigenartiger ist es ein Phänomen, die Agressiven unter sich zu lassen. Wenn der Eine anfängt zu meckern oder schimpft, schimpf dann noch jemand und plötzlich herrscht stille. Darüber habe ich mir schon öfters meine Gedanken gemacht, hatte damit selber aber leider zuwenig Erfahrung, um mir darüber eine Meinung bilden zu können. Somit habe ich schon wieder etwas dazu gelernt - danke dir dafür. Das es solche Heime gibt, wie dieses wo du arbeitest, gibt mir immer wieder von neuem Zuversicht, das sich doch noch das eine oder andere auch ins positive (für bessere Pflege) entwickeln tut. Liebe dankbare Grüsse Ursula
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Di 25 Aug 2009, 21:51 © Babs2105 | |
| Nichts zu Danken Ursula. Ich würde niemals in einem "Heim" arbeiten, wo die Bewohner sich selbst überlassen werden. Oder wie unmündige Kinder behandelt. Man darf nicht vergessen, was diese Menschen in Vergangenheit für uns geschaffen haben. Ich habe zwei Frauen die schon über 90 sind und einen Mann, der schon 96 ist. Wenn ich sie frage wie es damals war; was glaubst Du wie die erzählen können und freuen sich wenn jemand fragt und Interesse zeigt. Vor allem die, die schon beide Kriege hinter sich haben. Und die Zeit danach, stolz wie Oskar, was sie mit ihren Händen gaarbeitet haben. Da kommt bei mir jedes mal Hochachtung vor diesen alten Menschen.
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| | | boppi Neu im Forum
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 04:35 © boppi | |
| - Babs2105 schrieb:
- Nichts zu Danken Ursula.
Ich würde niemals in einem "Heim" arbeiten, wo die Bewohner sich selbst überlassen werden. Oder wie unmündige Kinder behandelt. Man darf nicht vergessen, was diese Menschen in Vergangenheit für uns geschaffen haben. Ich habe zwei Frauen die schon über 90 sind und einen Mann, der schon 96 ist. Wenn ich sie frage wie es damals war; was glaubst Du wie die erzählen können und freuen sich wenn jemand fragt und Interesse zeigt. Vor allem die, die schon beide Kriege hinter sich haben. Und die Zeit danach, stolz wie Oskar, was sie mit ihren Händen gaarbeitet haben. Da kommt bei mir jedes mal Hochachtung vor diesen alten Menschen. Hallo zusammen, ich finde es ganz toll, dass es auch andere Heime gibt wo man sich wohl fühlt und das ist für mich das wichtigste. Stellt Euch mal vor, in dem Heim meiner Mutter war dieser Tage ein Landtagsabgeordneter und tat Dienst. Nur so . In der Tageszeitung stand dann, das dies sehr anstrengend wäre aber die Angestellten sehr viel und hart arbeiten müssten um jeden zufrieden zu stellen, was allerdings bei dem Personalstand nicht umzusetzen wäre. Er wolle sich dafür einsetzen, dass man sich darum kümmert. Nun bin ich mal gwspannt wie das wird ob das mal wieder nicht nur mal ne Wahlprobaganda ist??? Ich werde dies im Auge behalten. LG |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 07:22 © sylvia | |
| Moin Boppi, das ist doch nur heiße Luft. Mal zu dem was Babs schrieb: wenn einer schimpft....... Ich konnte diese Erfahrung so nicht machen. Es hat auch eine Frau lautstark geschimpf und jemand anderes wurde dann auch laut, aber das störte die Frau nicht. Aber es gibt wirklich herrliche Geschichten, wenn man sich etwas auf die ältere Generation einläßt. Meine Dame 92 Jahre, mit der ich schach spielte schwärmte nur so aus ihrer Jugend und den Männern und wie schön sie mal war, dann leuchteten die Augen. Sie sind sehr dankbar, wenn sich jemand auf sie einläßt. Wir sollten sowieso mit offenen Augen durchs Leben gehen und freundlicher. Nur so eine kleine Geschichte: gestern auf dem Friedhof, ein älteres Paar (beide über 82) er sagte zu mir freundlich guten Morgen und dann, immer schimpft sie mit mir und lächelte. Ja, sagte ich, seien sie froh, das sie jemanden haben an ihrer Seite, und lächelte freundlich zurück. Bin ich sagte er, und wir kamen ins plaudern. Es war einfach schön, wir kannten uns nicht und sprachen ganz vertraut. Einen schönen Tag. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 09:45 © Admin | |
| Hallo ihr Lieben @Sylvia Ich sehe das ein bisschen anders. Ob dieser Einsatz im Heim von diesem Landtagsabgeordneten, nur Wahlpropaganda ist oder nicht, spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Es reicht die Tatsache, das die Presse darüber berichtet und somit das Thema in der öffentlichkeit Präsent bleibt. Oder ich sags anders: Gäbe es keine Wahlpropaganda, würde die Realtität noch schlimmer sein - oder, lieber heisse Luft als gar kein Wind. Die Macht der Medien wird oft sehr unterschätzt - ob im positiven, wie auch im negativen Sinne. Ich hatte des öfteren schon Gespräche mit Politikern. Dabei hatte ich einige kennengelernt die wirklich etwas verändern und bewegen wollten, aus ganzem Herzen. Gegen Oben rannten sie jedoch gegen eine Wand und gegen Unten (Bevölkerung) wurden sie kaputt gemacht, weil dessen Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Politik zu betreiben, weil man sozial etwas verbessern möchte, ist aus meiner sicht "Vereinsamung pur" (wenige können dies aushalten) - sowohl nach oben wie nach unten. Viele davon bekommen nicht mal Geld dafür und werden dennoch von der Gesellschaft schon kaputt gemacht. All meine Gespräche, haben mich dazu gebracht auf vieles mit anderen Augen zu sehen. Auch ich gehöre zu denjenigen die obwohl schon angefragt, ob ich mich nicht politisch angaschieren möchte, ein klares Nein gesagt haben. Einfach aus der Tatsache heraus, das ich erstens eher ein Einzelkämpfer bin und dadurch in meinem eigenen begrenzten Rahmen mehr bewegen kann, als mich in eine Gruppe einzufügen (was aber ansich, ebenfalls notwendig wäre). Ich sehe heute mit anderen Augen sowohl auf die Politiker wie auch auf das "Fussfolk" wo ich dazu gehöre. Meine Bilanz dazu: Beide Seiten sind blind und verfolgen nur ihre eigenen Ziele/Wünsche, dabei möglichst ohne sich selbst wirklich einsetzen zu müssen. Es sind 2 Welten, beide genau so Grausam und Unerbittlich....... Nun das ganze Thema ist leider wesentlich komplexer als was man wahrhaben möchte - mit endlosen Diskussionen, die ich schon so oft geführt hatte. Ich persönlich bin aber davon überzeugt, wenn ein jedes in seinem Umfeld das an sozialem, fürsorglichen Einsatz tut was möglich ist, dies schlussentlich ebenfalls die Politik beeinflussen würde/muss. Nicht mehr und nicht weniger ist meine Aufgabe. Dabei habe ich gelernt mich auch über jeden Tropfen auf den heissen Stein zu freuen. Nur so kann, und werde ich nie Resignieren, indem was ich nicht Gedenken will aufzuhören, in meinem persönlichen Tun. @Boppi Halte uns bitte weiterhin auf dem Laufenden, was und wieweit sich wirklich in dem Heim nun langfristig verändern wird (wenn überhaupt). Vielleicht tut sich sogar mehr, als was dieser Landtagsabgeordnete sich selber dabei gedacht hatte. Auch heisse Luft zu betreiben, kann manchmal, anstatt nur Wahlpropaganda, eine Veränderung erzwingen. Auch Politiker schiessen manchmal ein Eigentor Liebe Grüsse an euch alle Eure Ursula
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 17:02 © Biggi | |
| Hallo ihr Lieben, @ Boppi, bin ja mal echt gespannt wie es bei euch weitergeht. Aber du hälst uns ja bestimmt auf dem Laufenden.
@ Ursula, wie Recht du hast, dass jeder im Umfeld seinen kleinen Beitrag leisten kann. Wie heisst es so schön: Die Familie ist die kleinste Einheit in unserem Staat. Dort sollte man auch ansetzen und nicht wegschauen.
@ Sylvia, schöne kleine Geschichte. Ich hab da auch mal was niedliches erlebt: gehe abends mit dem Hund. An einer Laterne steht ein Opa ziemlich schwankend. Wie ich so bin, bin hingegangen und gefragt, ob es ihm nicht gut geht und ob ich helfen könnte. Da lächelt er mich an und sagt: nee, Mädchen, ich bin einfach nur besoffen......aber vielen Dank, dass sie gefragt haben......
@ Babs, ich freue mich für dich, dass du dich dort wohlfühlst und den Menschen gut tust.
LG Biggi
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 17:13 © sylvia | |
| Hi Biggi, lächle - es ist doch schon, wenn wir uns um den anderen kümmern. Jeden Tag eine gute Tat. Schönen Abend. LG Sylvia
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 17:59 © Biggi | |
| Genauo sehe ich es auch. Allen auch einen schönen Abend. LG Biggi
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| | | boppi Neu im Forum
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Mi 26 Aug 2009, 19:30 © boppi | |
| - Biggi schrieb:
- Genauo sehe ich es auch.
Allen auch einen schönen Abend. LG Biggi Hi zusammen, natürlich werde ich Euch auf dem Laufenden halten. Nur noch soviel: meine Mutter isst immer noch nicht ohne uns. Die kriegen das nicht hin. Wir machen jetzt das Essen später in der Mikrowelle nochmals warm und dann isst sie. Die Stationsschwester hat uns jetzt den Vorschlag gemacht, meiner Mutter das Mittagessen zu einem späteren Zeitpunkt zu reichen könnte ja sein dass sie vom Frühstück noch satt ist und dann evtl. isst. Wieder ein neuer Versuch- Allerdings testen wir die Situation auch um sicher zu sein, dass dies auch umgesetzt wird. Auch habe ich eine Waage im Zimmer deponiert und mitgeteilt, dass ich meine Mutter alle zwei Tage wiege, damit sie mir hier nichts vormachen können. Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend bis bald boppi |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Do 27 Aug 2009, 07:19 © sylvia | |
| Moin Boppi, wir haben auch immer neue Versuche gestartet, wenn etwas nicht klappte. Man wird sehr ideenreich. Wenn dann etwas klappte haben wir uns gefreut wie Bolle. Mein Papa wurde mit einem art Stuhl gewogen, wo man sich einfach nur draufsetzt, fand ich sehr praktisch. Sah es öfter, wenn die Schwestern es machten. Jeden morgen wurde gewogen und mir auch das Gewicht gesagt. Ich hoffe sehr für Euch das der Versuch mit dem später Essen klappt - Däumchen drück. LG Sylvi
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| | | boppi Neu im Forum
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Do 27 Aug 2009, 14:44 © boppi | |
| - sylvia schrieb:
- Moin Boppi,
wir haben auch immer neue Versuche gestartet, wenn etwas nicht klappte. Man wird sehr ideenreich. Wenn dann etwas klappte haben wir uns gefreut wie Bolle.
Mein Papa wurde mit einem art Stuhl gewogen, wo man sich einfach nur draufsetzt, fand ich sehr praktisch. Sah es öfter, wenn die Schwestern es machten. Jeden morgen wurde gewogen und mir auch das Gewicht gesagt.
Ich hoffe sehr für Euch das der Versuch mit dem später Essen klappt - Däumchen drück.
LG Sylvi Hallo zusammen, komme gerade wieder aus dem Heim. Um 2:00 Uhr genau wurde Kaffee verteilt und die Schwester sagte mir: Ihre Mutter möchte keinen Kaffee und Hunger hat sie auch nicht. Ich setzte mich neben sie und packte 1 Stück Frankfurter Kranz aus (habe ich vorher beim Bäcker geholt) sie bekam eine Tasse Kaffee dazu sie aß das Stück Kuchen aus der Hand und dies innerhalb von 5 Min. und verlangte noch eine 2. Tasse Kaffee. Was sagt Ihr nun? Ich werde noch bald blöd wenn das so weitergeht. Wieso bekommen die das dort nicht in den Griff. Was sie zum Mittag gegessen hat weiss ich allerdings nicht weil ich niemanden fragen konnte die waren alle auf den Zimmern. LG |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Schwierigkeiten im Pflegeheim Do 27 Aug 2009, 15:01 © sylvia | |
| Liebe Boppi, ja, ich denke das ist "normal". Das bist Du, der ihr das gibt, die Tochter eine vertraute Person. Da wird ganz anderst reagiert. Daher war auch ich jeden Tag im Seniorenstift, brachte viel frisches Obst, was mein Papa so liebte. Auch im Winter Heidelbeeren, Himbeeren er mochte alles. Nicht immer nur ne Banane oder einen Apfel. Wo es ihm nicht mehr so gut ging saß ich 1 Stunde daneben bis er seine Schale mit Heidelbeeren leer hatte und freute mich. Die Schwestern bestellten sogar extra Pflaumenmus zum Frühstück, weil er das gern mochte. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | | Schwierigkeiten im Pflegeheim | |
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