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Petra * Gast
| Thema: Pflegeheim Mo 22 Feb 2016, 14:48 © Petra * | |
| Meine Mutter ist 90 Jahre alt und körperlich ist sie noch ganz gut auf dem Damm , nur der Kopf will nicht mehr . Sie hat bisher noch alleine gewohnt , vor ein paar Wochen mussten wir sie ins Krankenhaus bringen . Alles was wir ihr an Essen gebracht haben hat sie nicht gegessen und auch nicht getrunken sie war vollkommen verwirrt . Nach 2 Wochen auf der Gerieartristation wurde sie entlassen . Wir haben sie jetzt in der Kurzzeitpflege untergebracht . Sie weint wenn wir sie besuchen will nur nach Hause , egal wer kommt fleht sie an hol mich hier raus . Letztes mal hat sie uns beschimpft weil wir gesagt haben sie müsse noch bleiben .
Sie kann nicht mehr alleine bleiben , irrt durchs Dorf weiß nicht mehr wo sie wohnt . Wir haben mindestens 10 Maschinen schmutzige Wäsche gefunden die sie überall versteckt hat . Sie weiß weder Wochentag noch Tageszeit , schaltet den Strom ab oder läßt den Herd an .
Sie ist so unglücklich und ich bin fix und fertig , was soll ich tun selber pflegen geht nicht weil ich kein Zimmer für sie habe und auch damit überfordert bin . Die Heimleiterin hat uns jetzt empfohlen sie nicht so oft zu besuchen , aber in 2 Wochen geht die Kurzzeitpflege zu Ende und dann ???
Meine Schwester und ich sind so verzweiflet wir wollen doch nur das beste für SIE aber ist das der richtige Weg ?? |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Mo 22 Feb 2016, 16:46 © Fussel | |
| Liebe Petra!
Was wolltest Du für Deine Zukunft, wenn Du einmal in die Situation Deiner Mama kommst.
Möchtest Du in der Gegend herum irren und Dich nicht zurecht finden , oder würdest Du sofern Du Kinder hast, von denen erwarten, daß sie ihren Beruf, oder ihr Leben aufgeben um sich ausschließlich Tag und Nacht um Dich zu kümmern ?
Liebe Grüße Christina |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Mo 22 Feb 2016, 18:03 © Rita | |
| LIebe Petra,
Christina hat da schon recht. Überleg dir das mal, was würde die Mama wirklich wollen?
Auch die Heimleitung hat damit recht dass ihr sie nicht zu oft besuchen sollt, das ist leider so. Sonst leben sie sich nicht wirklich ein. SIe haben es uns auch gesagt wo Papa ins Heim gekommen ist. Wir hatten so ein schlechtes GEwissen, und gerade auch weil wir ihn nicht so oft besuchen konnten. Doch das wurde uns genommen, das schlechte Gewissen, denn es war richtig so. Und Papa hat sich sehr schnell sehr gut eingelebt.
Am Anfang ist klar, es ist neu, es ist ungewohnt, und sie möchten wieder in ihre altes Leben zurück. Es braucht halteinfach Zeit sich ein zu gewöhnen. Aber dann geht das schon. Wirst sehen.
Du musst mit dem Sozialdient reden, denn die Mama kann ja unmöglich nach Hause so. Alleine leben geht nicht mehr, da muss es eine Zwischenlösung geben. Entweder wird sie zu Hause durch Pflegedienst betreut (Tagsüber wäre auch die Option ins Tagesheim). Irgendwas muss es zur Überbrückung geben bis sie einen Heimplatz hat. Wenn es so ist wie bei deiner Mutter, dann ist es ja immer dringend, dann findet der Sozialdienst meist auch Lösungen. Rede mit ihnen.
Rita |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Di 23 Feb 2016, 07:05 © Fussel | |
| Viele Senioren machen den großen Fehler, sich nicht rechtzeitig mit der Frage zu beschäftigen, wie sie leben möchten, wenn sie alleine nicht mehr zu Recht kommen.
Normalerweise sähe das im Alter doch so aus, daß man sich um eine altersgerechte Umgebung bemüht, in dem man z.b. aus dem Haus oder der Wohnung kommt, ohne daß man die Treppen heruntergetragen werden muß, oder mit dem Rollator oder Rollstuhl überall festhängt.
Wenn man ein großes Zimmer mit Bad, evtl in Appartementform zur Verfügung hat in dem man sich wie zuhause fühlen kann, und zum Essen wie im Hotel im Saal essen geht oder das Essen auf dem Zimmer serviert bekommt, sich überlegt, ob man an Veranstaltungen und Angeboten teilnehmen möchte, daß das gar kein so großes Problem darstellen müßte.
Dieses ständige Bespielt werden müssen, würde mich wenn ich darüber nachdenke im Moment schockelig machen, denn natürlich zieht man sich auch mal in Ruhe zurück, hört Musik, schaut einen Film oder liest ein Buch sofern das noch möglich ist.
( Gäbe es keine Demenzerkrankung wäre daran nicht viel das abstoßen muß.)
Man könnte mal besucht werden, oder die Kinder zuhause besuchen, einen Ausflug machen, sofern das möglich ist und mit Menschen, die man neu kennenlernt zb einen Spieleabend machen, oder sich zu einer Tasse Kaffee nett zusammen setzen.
Die gesamte Situation ist jedoch meist negativ belegt und das Leben wird den Senioren und Angehörigen möglichst schwer gemacht, anstatt sich mit den Gegebenheiten des Lebens möglichst abzufinden/ bzw. anzufreunden.
In unserem Kulturkreis sieht es nicht mehr so aus, daß einer ( meißtens die Frau ) zuhause bleibt, die Kinder und später die ältere Generation versorgen kann. Viele Frauen sind berufstätig. Oftmals fällt das Alter der Eltern in eine Phase in der man schon selbst nicht mehr kraftvoll und gesund ist, sondern ebenfalls aufgrund des Alters langsam schwächelt.
Wie der Pflegeheimaufenthalt für einen ausschaut, hängt in besonderem Maße mit der eigenen Einstellung zusammen.
Warum nicht im gehobenen Alter in eine betreute Wohnform einziehen? Warum abwarten, bis die Angehörige vor der Situation stehen, etwas aus dem Boden stampfen zu müssen, wenn die Eingewöhnung aufgrund einer dementiellen Erkrankung oder der normalen Alterserscheinungen immer schwerer fällt ?
Was passiert denn groß im Pflegeheim?
Ich bekomme meine Wäsche gemacht, mein Essen zubereitet, ( nötigenfalls angereicht). Ich werde wenn nötig gewaschen und gebadet, gewindelt und kann an Veranstaltungen an denen ich noch teilnehmen kann oder möchte teilnehmen. Es wird darauf geachtet, daß ich möglichst nicht über die Autobahn spaziere.
Ist dieser große Zinober, ( den auch meine Mama täglich abzieht, wirklich immer notwendig ? )
Wie oft im Leben sitze ich in Situationen, die mir nicht mundgerecht gereicht werden und muß mich damit arrangieren, auch als junger Mensch und muß mich abfinden ? Solange man von seinen Verwandten besucht wird und die mit mir etwas unternehmen wollen gibt es ja Highlights. Wenn ich das nicht ständig selbst boyktiere, in dem ich die Situation unerträglich und zu einer Tortur mache, sondern auch mal so gestalte, daß es uns allen Spaß und Freude macht, vermiese ich mir das Leben nicht selbst.
Nun sind manche Menschen schon dement, wenn sie ihre Wohnform wechseln müssen. Leider wird oft selbst viel zu lange damit gewartet, Es wird sich selbst damit nicht auseinandergesetzt, sondern erwartet, daß sich das Problem schon alleine lösen wird.
Tut es aber nicht, so lange ich jede lebensverlängernde Maßnahme in Anspruch nehme, sprich jedes Medikament einnehme, das verhindert daß ich eines Tages relativ "gesund" sterben könnte.
( ich weiß, das ist ein heißes Eisen, daß ich anspreche, will aber nur heißen: Wir alle müssen uns eines Tages damit auseinandersetzen, es sei denn wir sterben vorher.) Wie sieht unser Alter aus, wenn ich nicht mehr in der Lage bin mich alleine zu versorgen? Ich finde nichts schlimmes daran mir ein Zimmer in einem betreuten Wohnen zu nehmen.
Wie siehst Du die Situation für Dich selbst und ist diese evtl. gar nicht so schlimm, wie sie sich im Moment anfühlt ? Du läßt Deine Mama ja nicht im Stich, sondern kannst sie durchaus noch begleiten, so oft und lange Du möchtest.
Allerliebste Grüße Christina |
| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Di 23 Feb 2016, 09:36 © Amelu | |
| Hallo Christina,
das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht!
Aber es spricht leider viel Emotionales gegen diese kluge Vorsorge, die man für sich selber treffen kann. Dazu gehört erstes mal die finanzielle Situation. Es gibt dermaßen viele Menschen in höherem Alter, die einfach die nötigen Mittel nicht haben, rechtzeitig in eine Pflegeeinrichtung zu wechseln, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, den Kindern gewaltig auf der Tasche zu liegen. Das genau wäre bei mir auch der Knackpunkt, meine Rente reicht hinten und vorne nicht, um eine angemessene Unterbringung im Alter zu gewährleisten.
Und da wäre noch der Gedanken, daß man 'alte Bäume nicht verpflanzt'. Oft im Eigenen, vertraute Umgebung, vertraute Nachbarn, das ganze Leben irgendwie noch präsent. Da wird man wahrhaftig nicht gern rausgerissen, in eine Zukunft, die so fremd und unbekannt vor einem liegt, das Gefühl, jetzt zum Sterben abgeschoben zu werden.
Amelu |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Di 23 Feb 2016, 12:41 © Ann | |
| Liebe Petra, herzlich willkommen bei uns! Die schwierige Situation in der ihr euch befindet, haben hier bei uns schon ganz viele durchleben müssen. Vielleicht magst du dich ja anmelden und hier ein bisschen in den Beiträgen stöbern. |
| | | Kathra Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Pflegeheim Di 23 Feb 2016, 13:07 © Kathra | |
| Liebe Christina,
das ist tatsächlich ein „heißes Eisen“ das du hier ansprichst und so, wie eine vielleicht künftige Wohnsituation aussehen kann, hast du sehr gut beschrieben.
Ich hatte damals, als ich mich um eine pflegerische Einrichtung für meinen Vater kümmern musste, viel Zeit das Richtige für ihn zu finden da er zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus lag und absehbar war, das er da noch länger bleiben musste. Jedenfalls war es schwer einen geeigneten Platz für ihn zu finden denn er war leider, als er ins Heim einziehen konnte, bettlägerisch geworden und leidenschaftlicher Raucher, was er nicht aufgeben wollte! Zu dem hatte ich meine hysterische und uneinsichtige Mutter im Schlepptau, seine seit Jahren geschiedene Frau.
Das Glück stand aber auf meiner Seite! Er bezog ein Einzelzimmer, das ihn so ein kleines bisschen an sein damaliges Wohnzimmer erinnerte und bekam Raucherlaubnis wenn jemand anwesend war. So manche Schwester/Pfleger hielten sich dadurch gerne, auf eine Zigarettenlänge, bei ihm auf. Zu dem richtete ich ihm eine kleine Kaffeeküche mit seiner Lieblings- und Besuchertassen ein, so dass mein Vater und auch jeder Besucher, so was wie ein „ Ist - ja – ganz - nett – hier - Gefühl“ bekommen musste.
Tja und wäre meine Mutter nicht gewesen, wäre es perfekt geworden! Sie fand immer etwas zum Meckern und tat das auch laut kund! Erst als sie (leider viel viel zu spät) Hausverbot bekam, war, zumindest in dem Heim, Ruhe.
Meinen Vater von der Notwendigkeit meines Tuns zu überzeugen, glückte, als er noch im Krankenhaus lag, nicht. Im Gegenteil. Er brachte es fertig in Anwesenheit fremder Leute, mich, als seine Tochter die ihn abschieben will, hinzustellen. Manchmal hatte ich das Gefühl vor Scham im Boden versinken zu müssen, zumal die Reaktionen der Anwesenden nicht gerade tröstend, wissend oder unparteiisch waren. Nein... empörende Blicke oder ein Kopfschütteln musste ich mir gefallen lassen. Eine Rechtfertigung kam für mich nicht in Frage...Lohnt nicht, sagte ich mir immer.
Liebe Amelu,
davor habe ich auch eine heiden Angst meinen Kindern später auf der Tasche liegen zu müssen, wenn es vielleicht mal um meine eigene Heimunterbringung geht. Meine Rente ist auch klein und deswegen könnte ich mir meinen Wunsch, beispielsweise ein Einzelzimmer zu bekommen, abschminken.
Mein Vater hatte jedenfalls das Geld für seine Angenehmlichkeiten und als es verbraucht war kam das Amt auf, da von den Kindern nichts zu holen war.
Liebe Petra,
ich kann das sehr gut nachempfinden wie es dir und deiner Schwester geht. Ihr wollt doch nur das Beste für eure Mutti, so wie sie das Beste für euch wollte und sicherlich auch noch will. Heute seit ihr gefordert und müsst nun eine Entscheidung zum Wohl eurer Mutter treffen und das ist ein Heim zu finden, wo sie gut aufgehoben und umsorgt wird. Das das eine riesige Umstellung für euch alle wird und das Mutti eure Entscheidung erst mal nicht so kampflos hin nimmt, ja...damit muss man rechnen. Bereitet sie, so gut wie es geht, auf den Umzug vor. Steht hinter eurer Entscheidung und versucht ihr spezielle Wünsche zu entlocken, ohne ihr Versprechungen zu geben... Das ist ganz wichtig, denn zu den Klagen könnten dann noch Vorwürfe kommen... Du wirst sehen, alles wird gut werden...es braucht nur seine Zeit und ein paar Ideen von euch, sofern sie das kann, um Abwechslung zu bekommen (z.B. Mandalas bis zum nächsten Besuch fertig gemalt zu haben....).
Alles erdenklich Gute wünsche ich dir und ganz viel Kraft! Liebe Grüße Kathra |
| | | bettyford Neu im Forum
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| Thema: Re: Pflegeheim Di 08 März 2016, 23:30 © bettyford | |
| "Einfach so, zur Vorsorge ins Pflegeheim" gibt es hier nicht. Ohne Pflegestufe 1 geht da garnix, ich bin schon von Pontius zu Pilatus gerannt. Schön wäre es gewesen meine Mutter hier einzugewöhnen so dass sie alleine spazierengehen kann,ging aber nicht.
Schwiegereltern lebten im betreuten Wohnen, 2200 Euro OHNE Essen und Medikamente. Das muss man sich erstmal leisten können. |
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