Ein liebes Hallo an alle...

mein Vater hat vor einem Jahr fast schon eine angehende Demenz "diagnostiziert" bekommen, resp. dementielle Strukturen. Es ging auch nach Lungenembolie, zwei kleinen Schlaganfällen und Thrombose relativ gut. In den letzten paar Monaten war er schlecht verdünnt und hatte somit letzten Mittwoch einen weiteren kleinen Schlag erlitten. In allen Tests (Mini Mental, Memory Klinik) entspricht er jedoch völlig der Norm.
Er wurde aus dem Krankenhaus am letzten Mittwoch entlassen...am Anfang war auch alles gut. Er ist immer noch sehr aktiv (Fahrrad fahren alleine im Wald, unterrichten an der Uni, im Büro arbeiten etc.). In den letzten 3 Tagen war es jedoch schrecklich:

man kann ihn nicht alleine Zuhause lassen, da er so starke Gleichgewichtsstörungen hat, dass wir damit überhaupt nicht umgehen können. Alleine können wir ihn auch nicht halten. Wir mussten ihn heute zu dritt aus der Badewanne fischen. Das Haus ist auf 2 Stöcken, er war vollkommen verwirrt und desorientiert, wusste nicht, dass das sein Zuhause ist, wo ich (Tochter) dann schlafe und auf unserem kleinen Sonntagsausflug konnte er weder alleine gehen noch sich setzen. Er fällt bei allen Tätigkeiten um und merkt das auch ("Ich fühle mich wie ein Waschlappen").
Ich fliege eigentlich am Mittwoch nach Israel zurück, habe aber keine Ahnung, wie ich meine Mutter so alleine lassen kann. Sie kann ja nicht mehr aus dem Haus, wenn er andauernd auf den Treppen stolpert. Das Haus verfügt aber nur im mittleren Stock über eine Toilette (er hat heute auch plötzlich im Gehen gepinkelt, das aber jedoch begriffen). So muss er rauf und runter...was können wir denn nur tun????

bitte helft uns!

Sarianna

ich würde ihn auf jeden Fall zum Hausarzt bringen und ins Krankenhaus.

Kann es sein dass er wieder einen kleinen Schlaganfall gehabt hat? Könnte zumindest erklären warum er so plötzlich wieder schlechter drauf ist.
Das kann ja wirklich nicht gut gehen wenn er so einknickt. Das ist ja für deine Mutter und für ihn gefährlich. Auf jeden Fall vom Neurologen begutachten lassen, würde ich mal sagen.

Hoffe es ist nicht wieder ein Schlaganfall dahinter.

Rita

Liebe Sarianna,

Ich glaub auch, es geht nur, dass ihr ihn so rasch wie moeglich wiedere ins Krankenhaus bringt. Diese ploetzliche extreme Verschlechterung muss ja eine Ursache haben, voe allem wwenn du sagst, dass ja nachdem er aus dem Krankenhaus kam, erst alles in Ordnung war.

Nicht lange zoegrn, wenn es wirklich wieder ein kleiner Schlaganfalll war muss man schnell handeln. ihr koennt zuhause ja nichts tun, erst Recht wenn du wegfaehrst.

Alles Liebr

Astrid

das ist genau unser Problem...sie finden in den Tests einfach nichts. Mein Vater hat extrem viele Ressourcen. Heute morgen ging es ihm wieder normal, d.h. er schwankt zwar noch, aber ansonsten ist er völlig klar. Wir überlegen uns nun, ob wir das Bett nach unten stellen...bezahlt eigentlich irgendwer auch, wenn man (damit man Zuhause pflegen kann) im Haus etwas umbauen muss?
Wenn es nochmal so schlimm wie gestern ist, gehen wir ins Spital...das meinte nun auch der Hausarzt...resp. die Praxisassistentin...Es ist einfach so schwer, weil man immer alles alleine entscheiden muss!!!

Liebe Sarianna,
für mich hört es sich auch nach einem evtl. Schlaganfall an. Vielleicht bringt ihr ihn vorsorglich ins KH, so lange du noch da bist. Oder ist deine Mutter alleine in der Lage, dass zu veranlassen, wenn es nochmal schlimmer wird? Bei Schlaganfall zählt jede Minute.

Bei uns gibt es Zuschüsse für Wohnungsumbau. Leider weiss ich nicht, wie es in der Schweiz ist. Es gibt auch fahrbare Toilettenstühle, wenn es mit den Treppen nicht klappt. Wäre vielleicht eine Alternative, bis ihr umgebaut habt.

LG Biggi

Liebe Sarianna

Wenn ich dich recht verstehe, dann hatte dein Vater letzten Mittwoch einen weiteren kleinen Schlaganfall, der aber angeblich keine Verschlechterungen seiner Verfassung beinhaltete. Wenn es ihm jedoch nun seit genau 4 Tagen so schlecht geht, dann würde ich meinen, das am Freitag nochmals etwas eingetroffen war, was die jetztigen Ausmasse seiner Defizite erst ausgelöst hat. Also nach meiner Meinung dringendst eine neue Abklärung benötigt, mit eventueller anschliessender Reha.

Was die Entlastung deiner Mutter betrifft, falls sich der Zustand deines Vaters weiter verschlechtern sollte. Müsstet ihr unbedingt mal mit der Krankenkasse Kontakt aufnehmen, oder euch bei der Spitex, oder vorallem der Pro Senectute beraten lassen. Letztgenannte ist auch ermächtigt im Notfall punktuelle finanzielle Unterstützung zu geben Pro Senectute . Hier noch eine Seite, die grob das Ganze beschreibt Schweizer Portal von Bund, Kantonen und Gemeinden

Wegen dem erschwerten Weg zur Toilette würde ich wie Biggi schon geschrieben hat einen Toilettenstuhl empfehlen, oder wenigstens einen Kübel auf einem Stuhl platziert.

Und jetzt möchte ich noch ein herzliches Willkommen im Forum an dich richten

Liebe Sarianna,

erstmal auch von mir ein herzliches Willkommen!
Das klingt ja gar nicht gut, was Du da geschrieben hast. Ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen: Auch ich vermute einen erneuten Schlaganfall oder etwas Ähnliches und hätte Euch zur sofortigen Einweisung ins Krankenhaus geraten. Nun habe ich aber ja erst heute von Dir gelesen und hoffe sehr, dass Du den Rat der Anderen angenommen hast. Habt Ihr? Wie geht es Deinem Papa denn jetzt?

Ich wünsche Euch eine baldige Besserung seines Zustandes, so dass Du etwas beruhigter nach Israel zurück kehren kannst. Hat Deine Mutter denn jemanden, der sie unterstützt wenn Du so weit weg bist? Gibt es Verwandte, Nachbarn, Freunde, die im Notfall helfen würden? Wenn nicht, könnte sie vielleicht über eine soziale Einrichtung, Kirchengemeinde, Sozialstation o.ä. Kontakte aufbauen.

LIeben Gruß
Kessi

Liebe Forummitglieder...

ich habe mich überhaupt nicht mehr gemeldet, trotz den vielen lieben Antworten. Deshalb jetzt die Zusammenfassung zu meinem Vater...schlussendlich war er beim Hausarzt und nicht im Spital. Interessant war auch die Idee, dass eventuell etwas Einschneidendes passiert ist...dem war nämlich auch so: wir haben meinen Vater bei dem Hausarzt zu viert gefragt, ob er sich vorstellen könnte, Spitex zu haben (zum Spritzen seines Blutverdünners). Damit haben wir ihn wahrscheinlich völlig aus dem Konzept geworfen. Danach hatte er nämlich auch 21 Stunden geschlafen und danach diesen Anfall. Eine Streifung hatte er nämlich keine (oder Schlaganfall). Jetzt fährt er wieder auf dem Fahrrad und die "dementen Phasen" sind wieder weniger geworden, obwohl er nun ab und zu schon Halluzinationen hat (und auch begreift, dass es Halluzinationen sind, jedenfalls sagt er das so zu meiner Mutter).
Trotzdem hat uns dieser Tag wachgerüttelt und wir werden am Haus Änderungen unternehmen und auch sonst Hilfsmittel anschaffen (Badewannelift, wird zur Hälfte von der Zusatzversicherung bezahlt). Ich bin momentan in Israel, meine Mutter wird von meiner Schwester unterstützt und ihrem Mann, die wohnen nahe und meine Schwester arbeitet als Krankenschwester. Ich hoffe, dass es nur langsam vorangeht mit dieser Krankheit, mein Vater findet es schrecklich und er merkt es noch...

ich melde mich wieder

herzlich, Sarianna

Wahnsinn, wie du das erkennt hast!!!! danke dir!