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ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Betreuung Fr 06 Apr 2012, 15:16 © ildiko | |
| Liebe Forumsmitglieder,
wir haben für unsere Mutter das Betreuungsverfahren beantragt. Finanzielle Dinge überblickt sie nicht mehr, sie kann auch nicht mehr selbständig leben (Pflegestufe 2).
Jetzt frage ich mich, wie es gehen soll, wenn ich zum Betreuuer bestellt werde. Sicher, die finanziellen Dinge sehe ich nicht als Problem, das werde ich regeln. Aber wie ist es mit ihrer Pflege. Alleine geht nicht, die polnische Pflegekraft wird sie rausekeln. Irgendwann wird keiner mehr da sein. Was mache ich dann? Der Betreuuer muss den Willen der Betreuten beachten. Gut, ins Heim will sie nicht, eine Pflegekraft auch nicht. Sie möchte von meiner Schwester uns mir versorgt werden, aber das können und wollen wir nicht. Was soll ich tun?
Ich kann sie ja nicht gegen ihren Willen in einem Heim unterbringen. Ist auch nicht nötig, wenn sie die Pflegekraft akzeptieren würde. Wenn Betreuer für alle Bereiche werde, bin ich ja auch dafür verantwortlich. Was soll ich tun?
Wenn ich nur für den finanziellen Bereich zum Betreuer bestellt werde und sie keine Fremdhilfe annimmt, was dann? Ich kann ja nicht zuschauen, wie sie verwahrlost, verhungert und verdurstet. Oder sie wird andauernd bei meiner Schwester oder mir vor der Tür stehen und uns dadurch zur Hilfe zwingen.
Hat einer von Euch schon so eine Situation erlebt? Was kann ich da tun? Ich will mich ja nicht wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar machen.
Gruß, Ildiko |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Fr 06 Apr 2012, 17:22 © Marie | |
| Hallo Ildiko,
das ist wirklich eine verfahrene Situation. Ohne große Überlegung würde ich sagen: Weder Du noch Deine Schwester sollten sich als Betreuer für irgendeinen Bereich bestellen lassen. Es gibt ehrenamtliche und auch hauptamtliche Betreuer, die vielleicht mit so einer Situation schon vertraut sind. Davon setzt dann das Gericht einen ein. |
| | | Ele Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Fr 06 Apr 2012, 21:49 © Ele | |
| Hallo Ildiko,
wie Dir schon geraten wurde, würde ich keineswegs die Betreuung übernehmen!! Auch Deiner Schwester würde ich es nicht anraten!! Im äußersten Fall, für den finanziellen Bereich, aber selbst da gibt es doch z.B. auch Berufsbetreuer!
Sonst hätte ich bei ihr das Gefühl benutzt zu werden!! Ich rate dir, lass es eine fremde Person entscheiden, die setzt sich mit Deiner Mutter als auch mit euch auseinander! In der Regel wird sie auch nichts ohne Euch entscheiden!!
Liebe Grüße, Gabi |
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| | | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Sa 07 Apr 2012, 17:28 © jellyamber | |
| Liebe Ildiko,
ich stimme Ulli voll und ganz zu. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, dass deine Ma nicht mehr alleine leben und sich versorgen kann. Dann bleibt nur noch die Entscheidung des Betreuers. Der Wille des Betreuten muss beachtet werden, ja, das stimmt. Doch in dem Moment, wo der Wille des Betreuten sein Leib und Gut gefährdet, muss der Betreuer im Sinne des gesunden Menschenverstandes und der Rechtmäßigkeit entscheiden: Heim, wo alleine leben nicht mehr geht. OPs, auch gegen den Willen. Medikamentengabe auch gegen den Willen. Sobald der Betreute durch seinen eigenen Willen schaden nehmen würde, muss gehandelt werden...
Heißt doch nichts anderes: Deine Ma mag noch so stur und eigenwillig sein. Sobald eine Betreuung eingerichtet ist, wird entsprechend gehandelt. Wie du schon von vielen hier gehört hast: Lass dich noch mal beraten, ob es nicht wirklich sinnvoll ist, die GESAMTE Betreuung in "fremde" Hände zu geben. Dann bist du raus und kannst deiner Mutter nur noch als Tochter begegnen. Sie besuchen, so weit möglich gemeinsames Genießen und meinetwegen gemeinsam auf den blöden Betreuer schimpfen. Das eint auch irgendwie...
Oder einfach die Fliege machen und endlich dein eigenes Leben leben.
Ich wünsche dir dafür ganz ganz viel Kraft! Du schaffst das! Liebe Grüße Jelly
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| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung So 08 Apr 2012, 18:04 © ildiko | |
| Vielen Dank für Eure Antworten! Für den finanziellen Bereich werde ich die Betreuung auf jeden Fall machen. Das möchte ich schon aus dem Grund, da ich ja auch diejenige sein werde, die irgendwann dafür bezahlt. Ich glaube, das funktioniert auch, weil ich da die Distanz habe und es "nur" Geld ist. Vor allem darf dann meine "liebe Tante" mir die Abrechnung vorlegen, wenn sie Geld für meine Mutter möchte. Ich habe nämlich gesehen, dass im letzten Herbst 5000 Euro abgehoben wurden. Gut, sie waren im Urlaub, aber so teuer war er nicht. Egal, darum geht es nicht. Ich würde bestimmt nicht geizig sein. Vor allem ist es das Geld meiner Mutter. Ich glaube auch, dass ich meine Mutter am besten kenne und weiß, wofür sie Geld ausgeben würde. Und das möchte ich ihr auch gönnen. Auch wenn es vielleicht nicht wirtschaftlich ist. Bei den anderen Bereichen, habt Ihr bestimmt recht. Irgendwie schaffe ich es aber nicht, die Verantwortung dafür abzugeben. Es sei denn, das Gericht kommt zu dem Ergebnis. Kämpfen werde ich dafür bestimmt nicht. Ich würde gerne einfach abhauen und mein Leben leben, jedoch ist es so, dass ich durch die räumliche Nähe nie ganz raus sein werde. Wenn ich weiter weg wohnen würde, würde ich die Betreuung auf keinen Fall machen. So ist es schwierig. Ach ich bin so unentschlossen und zögerlich. Wenn ich bedenke wie viele Entscheidungen ich täglich über wirklich große Beträge im Job treffen muss, dann ist es wirklich lachhaft, dass ich es hier nicht schaffe, eine konsequente Linie zu vertreten. Ich habe irgendwo gelesen, dass man den mutmaßlichen Willen des Betreuten beachten muss. Das wäre bei Medikamenten so, dass wenn man weiß, dass der Betreute, wenn er die Entscheidung überblicken würde, das Medikament nicht nehmen würde, es ihm auch nicht aufzwingen kann. Das weitere ist das Problem mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht. Meine Mutter will auf gar keinen Fall ins Heim. Im momentanen Zustand ist eine 24-Stunden-Kraft auch die ideale Lösung. Wenn der Berufsbetreuuer diese einsetzt und meine Mutter die vergrault, wird sie auch bei meiner Schwester und mir vor der Tür stehen. Was macht man dann? Sicher, ich könnte den Betreuuer anrufen, aber trotzdem könnte ich meine Mutter nicht verhungern und verdursten lassen. Ich habe ja die Hoffung, dass meine Mutter doch noch einsichtig ist. Die Hoffung stirbt zuletzt. Gruß, Ildiko |
| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:20 © ildiko | |
| So, jetzt bin ich der Betreuer meiner Mutter. Das war bestimmt nicht das, womit ich vor einigen Jahren gerechnet habe. Meine Mutter ist doch erst 67! Meine Schwester und ich haben uns darüber unterhalten, ob es besser wäre, wenn es ein fremder Berufsbetreuer machen würde. Wir kamen zum Ergebnis, dass sich nicht wirklich etwas ändern würde. Meine Mutter würde dennoch mehrmals täglich bei einem von uns vor der Türe stehen. Dann müssten wir bei einigen Dingen den Betreuer informieren und könnten nicht selbst entscheiden. Aber an Arbeitserleichterung hätten wir nicht viel. Für den Betreuer wäre es ein Hauptgewinn: Beide Kinder vor Ort, die für ihn nahezu alles regeln. Im übrigen habe ich das Gefühl, es meiner Mutter auch schuldig zu sein. Ich pflege sie nicht, aber ich tue meinen Teil, damit ihre Belange geregelt werden. Im übrigen glaube ich, dass es auch keinen Berufsbetreuer gibt, der besser dafür qualifiziert ist als ich. Die letzten 2 Wochen waren sehr traurig. Nach einer kurzzeitigen Besserung im März/ April, hat sie jetzt massiv abgebaut. Ich könnte wirklich heulen, wenn ich sie so sehe. Meine Mutter war mal eine richtige Powerfrau: Vollzeitjob, 2 Kinder. Gut es ist Jahre her und sie hatte dann auch einen Burnout, aber vor meinem inneren Auge sehe ich sie, wie sie vor 20 Jahren war. Mein einziger Trost ist, dass ich glaube, dass sie die Defizite nicht in dem Ausmaß erlebt, wie wir sie sehen. Wenn dem so wäre, würde sie es nicht ertragen. Es ist einfach nur schrecklich zu sehen, wie hilflos sie die Straße entlangläuft. Ich muss direkt neben ihr stehen bleiben, dass sie mich erkennt. Obwohl sie eigentlich damit rechnen muss, mich zu treffen, da ich hier wohne. Oft ist sie auch auf dem Weg zu mir. Ich weiß, es ist schön, dass sie mich überhaupt noch erkennt, aber irgendwie ist es dennoch kein großer Trost. Es ist einfach nur zum Schreien. Ich hatte immer eine ziemlich junge Mutter. Und dennoch bin ich mit 40 Jahren ihre Betreuerin. Das kann doch nicht sein. |
| | | Lena Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:26 © Lena | |
| Liebe Ildiko, komm mal her....ich nehm dich mal ganz ganz lieb in den Arm. Es ist nicht leicht, das alles zu verkraften, möchte dir etwas Trost spenden. Du bist nicht allein!! Wir sind alle hier, bei dir! Daumen hoch!! Herzlichst Lena
Liebe Grüße Lena. |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:36 © dirtsa66 | |
| Liebe Ildiko,
es ist vor allem schlimm weil deine Mutter noch so jung ist. Du hast schon richtig so entschieden wie du es getan hast, denke nur immer dran, dich trotzdem auch ein bisschen abzugrenzen.
Wie Lena schon sagt, du bist nicht allein !
Alles Liebe
Astrid
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| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:42 © ildiko | |
| Danke für Eure lieben Worte! Ja Astrid, das Problem ist wirklich, dass sie so jung ist. Wenn ich ihre älteren Geschwister anschaue, sehe ich, wie fit man in diesem Alter noch sein kann. Oder meine Tante oder meine Kinderfrau. Beide sind älter als meine Mutter und stehen mitten im Leben, sind körperlich und geistig gesund, strotzen vor Kraft. Reisen. Arbeiten sogar noch. Sicher wäre es auch fürchterlich, wenn meine Mutter 80 wäre. Aber so kann ich es noch viel schlechter akzeptieren. |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:46 © dirtsa66 | |
| Liebe Ildiko, meine Mama ist ja 80, es fällt mir genauso schwer, aber wenn ich daran denke, wie es ihr mit 67 gegangen ist, dann kann sich dich so gut verstehen. Mama war damals so fit und stark und hat sich um alles gekümmert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre... Mein Papa war ja schwer krank und sie hat ihn gepflegt, ich war ja arbeiten, also lag auf ihr die Hauptlast,...nein ich kann es mir nicht vorstellen, ich kann dich wirklich gut verstehen... Alles Liebe Astrid
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| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 17:53 © ildiko | |
| Astrid, Du hast ja auch noch einen kranken Vater gehabt. Der war wahrscheinlich auch noch jünger damals.
Ich habe das Gutachten der Neurologen im Rahmen der Betreuung gelesen. Darin steht, dass die Demenz insgesamt atypisch erscheint. Aber der Verfall schreitet voran. Das ist das einzig typische. |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Di 12 Jun 2012, 18:31 © dirtsa66 | |
| Liebe Ildiko,
mein Vater war umeiniges älter als meine Mutter. Er starb von 9 Jahren mit 84. Aber davor war er viele Jahre krank, er hatte eine schwere COPD (Lungenerkrankung) und hing am Sauerstoff, oft im Krankenhaus usw. Mama war 71 als er starb und da fehlte ihr gar nichts, sie war absolut gesund.
Wie immer sich die Krankheit zeigt, sie ist immer gemein und unfair und ich denke mir oft, ich möchte in der früh aufwachen und alles ist nicht wahr. Leider geht das nicht und wir müssen damit leben.
Ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe (obwohl ich lange gebraucht habe bis ich von stillen Mitlesen zum Anmelden gekommen bin. ich habe hier Freunde gefunden und bin nicht mehr allein. Das ist so viel wert. Niemand sollte allein mit all diesen Dingen sein.
Wir schaffen das schon, irgendwie...
Alles Liebe
Astrid
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Mi 13 Jun 2012, 10:27 © jellyamber | |
| Liebe Ildiko, dass deine Ma so früh so krank wird und von dir geht, ist ganz schlimm. Meine war nur ein bisschen älter, diagnostiziert wurde ihr Alzheimer, als sie 69 Jahre alt war - die Zeit davor war aber auch schon sehr geprägt von den Symptomen und unserer Hilfe. Ich habe lange lange regelrechte Eifersuchtsanfälle auf alle gesunden und vitalen alte Menschen gehabt. Vor allem auf die Freunde meiner Ma, die überhaupt nicht versucht haben zu verstehen, was mit ihr passiert. Ich habe so gehadert damit, dass sie so früh von mir geht - sie war eine absolut vitale, Lebensfrohe und überaus engagierte, kreative Frau - und ich konnte das nur überwinden, weil ich mich wieder mehr und mehr meinem eigenem Leben zugewendet habe. Der Satz von Ursula hat mir damals soo geholfen - es ist wichtig, im jetzigen Leben auch an das Leben "danach" zu denken und jetzt schon damit zu beginnen. Du hast damit begonnen, die Weichen dafür zu stellen. Fühl dich mal ganz ganz feste umarmt von mir! LG Jelly
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| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Mi 13 Jun 2012, 14:05 © soda1964 | |
| Liebe Ildiko, das Leben ist oft hart zu uns... Wie gut kann ich verstehen, dass du dich "schlecht" fühlst - und auch, dass da Gefühle wie Wut und "Eifersucht" (wie Jelly schreibt) aufkommen ist verständlich. 67 ja noch kein Alter. Deine Mutter ist da, ihr Körper funktioniert - und doch ist sie längst nicht mehr die Person, die sie mal war... Ich finde es gut, dass du nun die Betreuungsvollmacht hast. Du kennst deine Mutter am Besten, du weisst, was sie für Vorlieben und Gewohnheiten hat, du kannst dich in sie hinein versetzen und "durch ihre Augen sehen". Schreib hier was dich bedrückt und beschäftigt. Auch wenn die meisten hier sich nur virtuell kennen, so sind wir hier doch eine Familie, nehmen Anteil, unterstützen einander und so wird das Leid und die Belastung ein bisschen leichter Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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| | | ildiko Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Betreuung Fr 15 Jun 2012, 13:08 © ildiko | |
| Vielen Dank für Eure mutmachenden Worte; sie helfen mir sehr.
Mit der Eifersucht geht es eigentlich. Sicher ist es so, dass ich es traurig und vor allem völlig unverständlich finde, dass meine Mutter so früh dement ist, aber ich bin in meinem eigenen Leben sehr glücklich, dass ich meistens doch sehr dankbar bin. Egoistisch, ich weiß.
Mich beschäftigt eigentlich mehr die Frage, ob wir es hätten irgendwie verhindern, oder hinauszögern können. Denn meine Mutter war schon seit sehr vielen Jahren depressiv und untätig. Vor 4 Jahren waren die Anzeichen schon so, dass man es nicht mehr leugnen konnte, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Leider haben diverse Neurologen keine Diagnose gestellt, da sie völlig unspezifische Symptome hatte.
Ich beschäftige mich sehr damit, ob es möglich ist, den Ausbruch der Krankheit hinauszuzögern. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich denke: "Wenn es mich schon trifft, dann bitte später." Ich merke immer wieder, wie mein Egoisimus durchkommt. Sicher möchte ich, dass es meiner Mutter gut geht und ich versuche auch, ihr Leben in den Grenzen, die ihr die Krankheit vorgibt, angenehm zu gestalten. Aber mich treibt eben auch der Gedanke, was ich tun kann, um selbst nicht so früh daran zu erkranken.
Viele Grüße, Ildiko |
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