Hallo

ihr wisst ja, daß ich wegen meine Freundin Christa hier schreibe, sie ist nicht dement, aber schwer drepressiv. Sie verlässt seit Jahren nicht das Haus, geht nicht zum Arzt, selbst als sie eines Tages fast blind auffwachte, war die Angst zum Arzt zu gehen, zu groß.


Nun hat sie seit der letzten Woche kein Gefühl mehr im linken Fuß. Als ich ihr am Wochenende sagte, sie solle einen Notarzt kommen lassen, weil es ja durchaus gefährlich sein kann (Trombose), weigerte sie sich, meinte sie schaffe das nicht, weil der Arzt sie wahrscheinlich ins Krankenhaus schicken würde. Nun überlege ich ob
es nicht an der Zeit ist weiter zu gehen. Sie will ja keine Veränderung,
aber kann ich sie wirklich so weitermachen lassen?



Der nächste Schritt, weil sie freiwillige Hilfe ablehnt, wäre dem
Amtsgericht einen Brief zu schreiben und ihre Lage dort zu schildern.
Würde dann auf eine Betreuung rauslaufen.



Ach Mensch wenn wenigstens ihr Bruder noch fit wäre, aber der lebt in Spanien und ist auch krank nach einem Schlaganfall.

Hallo Mendi,
schade, dass deine Freundin sich nicht helfen lassen will. Die Angst vor Ärzten, und dem Krankenhaus, verschlechtert oftmals den Gesundheitszustand. Da möchte man helfen, und meint es nur gut, aber man kommt bei manchen einfach nicht weiter. Ausfallerscheinungen im Bein und Fuß können verschiedene Ursachen haben. Zum einen Verdacht auf Schlaganfall, Rückenleiden, Venenverschluss. Sie ist dadurch auch noch sturzgefährdet. Versuch sie weiterhin zu unterstützen. Sage ihr, dass du sie nicht alleine läßt, und sie auch begleiten würdest.
Ich wünsche dir viel Kraft, und ein Einsehen seitens deiner Freundin.

Liebe Grüße
Paula

Guten Morgen Mendi,

vor ein paar Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie Du! Ich habe meine Freundin gesagt das ich mich für Sie verantwortlich fühle
und das ich nicht mehr tatenlos zu schaue.


Ich habe Ihr klipp und klar erklärt wenn Sie nicht mit mir einen Arzt-Termin vereinbart und mit
mir dort gemeinsam hingeht, dann rufe ich den Notarzt. Sie hat das nur belächelt und ich habe den Notarzt gerufen!

Meine Freundin hatte einen leichten Schlaganfall und eine beginnende Diabetes, natürlich auch Depressionen. Die Depressionen waren vorerst mal zweitrangig.

Erst wurden die anderen beiden Krankheitsbilder behandelt und ihr ging es jeden Tag besser. Anfangs war sie Sauer auf mich und damit konnte ich umgehen,
ich habe sie jeden Tag im Krankenhaus besucht und jeder Tag wurde angenehmer mit ihr. Sie hat mir sogar zu verstehen gegeben das ich richtig
entschieden habe. Sie erklärte mir sonst wäre sie wahrscheinlich schon gestorben und sie wolle doch leben.

Sie war anschließend für 6 Wochen in einer Reha und hat dort neue Freunde gefunden und ist auch wieder lebensfroher geworden.

Liebe Mendi, ich würde wieder so handeln und die Ärzte haben mir versichert dass das auch richtig war.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft mit Deiner Freundin.

Liebe Grüße
Luise

Liebe Mendi,
Luise hat Recht. Versuche dich durchzusetzen, denn das hört sich gar nicht gut an.

Ich kann mir denken, wenn schlimmeres passiert, machst du dir Vorwürfe nicht gehandelt zu haben. Es ist doch zum Wohl deiner Freundin.

Viel Glück und liebe Grüße
Biggi

Sofie-Luise schrieb:

entschieden habe. Sie erklärte mir sonst wäre sie wahrscheinlich schon gestorben und sie wolle doch leben.

Hallo Luise,

das Problem ist, daß Christa schon seit Jahren nicht mehr leben will, sie wünscht sich den Tod, jetzt mehr denn je. Wahrscheinlich hofft sie, daran zu sterben.

Aber ich werde es wohl tun müssen, danke für eure Antworten.

Liebe Mendi,

ich verstehe deine Zerrissenheit. Manche Menschen wollen sich einfach nicht helfen lassen ...

Eine liebe Nachbarin von mir hatte eine Zeit, wo es ihr nicht gut ging. Mehrmals bat sie mich um Hilfe, wollte dann jedoch keinen Arzt und nicht auf die Notfallstation. Sie vertraute auf meine "medizinischen Kenntnisse" und dass es ihr damit wieder besser gehen werde.

Als sie mich mal nachts wieder anrief und ich zu ihr ging, entschied ich, den Notarzt zu rufen:
weil ich endlich wissen wollte, was genau mit ihr los war, weil sie mir wichtig war und ich nicht mehr mit ansehen mochte, wie sie litt, weil ich die Verantwortung und ihre Erwartung nicht mehr tragen konnte und weil ich ihr einfach zeigen wollte, dass es SO nicht mehr weiter ging. Sie hat geschumpfen, geweint, gesagt, das sei nicht nötig etc. etc.
Ich hab ihr die Tasche gepackt und bin mitgefahren.

Die Untersuchungen ergaben ein grosses Magengeschwür, das mit Medikamenten behandelt werden konnte. Sie kam wieder zu Kräften und ist nach wie vor selbständig zu Hause. Sie hat aus der Geschichte gelernt, dass Krankenhäuser und Ärzte "gar nicht so schlimm sind"
Im Nachhinein war sie sogar froh darüber, dass ich da für sie entschieden habe.

Was ich damit sagen will: du bist eine erwachsene, selbständige, vernünftig denkende Frau. Was möchtest du, dass für dich in einer solchen Situation gemacht würde? Was ist das Schlimmste, das passieren könnte? Dass Christa wütend ist auf dich?

Alles Gute, liebe Grüsse

Hallo Therese, danke für deine Antwort. Du hast natürlich recht.

Ich werde offen sprechen müssen, wenn ein Arzt kommt. Habe mir das jetzt
für meinen nächsten Besuch fest vorgenommen. Ich selbst bin auch nicht
gesund, wahrscheinlich fällt es mir deshalb so schwer, weil ich genau
weiß, wie sie sich fühlt. Trotzdem sagt die Vernunft, daß es so nicht weitergeht.

Ich danke euch, daß ihr mich bestärkt, das richtige zu tun.

Hallo

ich war gestern bei Christa, wie erwartet hat sie es abgelehnt einen Arzt zu rufen, morgens hatte sie zu einer Freundin noch gesagt, sie wisse ja, sie müsse ins Krankenhaus. Sie meinte zu mir, sie hätte sich auf Samstgabeingeshcossen, dann würde sie auch freiwillig ins Krankenhaus gehen. Was hätte ich machen sollen? Plötzlich behauptete sie, es sein ja scon etwas besser, der Fuß würde kribbeln, dabei weiß ich, daß sie seit Freitag keinerlei Gefühl im Fuss hat, jaaa ich bin shcwach geworden.

Ich habe ihr gesagt, ich käme am Samstag wieder, wenn sie sich dann nicht einlässt, werde ich am Montag am Gericht anrufen und um Hilfe eines Amtsarztes bitten.

Ich habe ihr auch gesagt, ich könnte es nicht mehr mitansehen, bin ja auch nicht gesund. Es ist soweit, ich lasse es los.

Kann nicht sagen, daß es mir schlecht damit geht, fühlt sich komsich an, nach all den Jahren, aber nicht verkehrt.

Liebe Mendi,
du hast es so oft versucht, irgendwann ist auch deine Kraft erschöpft. Zumal du selber nicht gesund bist. Wenn sie nicht auf Samstag eingeht, bleib dir wohl Montag nur noch dieser Schritt.

Ich wünsche dir, dass sich alles doch zum Guten wendet.

LG Biggi

Hallo Mendi,



du befindest dich in einer echt schwierigen Situation. Deine Zerrissenheit kann ich sehr gut nachempfinden.

Und ich finde es auch richtig, wenn du nun versuchst los zu lassen.

Ich drücke dir die Daumen, dass sich doch noch alles zum Guten wendet.

Hallo Mendi,



Du schreibst es fühlt sich gar nicht so verkehrt an, ich nenne das Du bist auf dem richtigen Weg;)



Viel Glück wenn Du doch den Weg am Montag gehen mußt!!

Hallo

ich danke euch für die guten Wünsche.

Habe eben mit ihr telefoniert, sie meinte ich solle eine Tasche mitbringen morgen. Bisher scheint sie einsichtig zu sein, aber Morgen wenn es ernst wird, kann das alles schon wieder anders sein.

, liebe Mendi!

Liebe Mendi,

ich denke fest an dich und dass ihr Morgen "einen Schritt weiter kommt".
Ich finde es toll, dass du dich um Christa kümmerst und sorgst.

Herzliche Grüsse

Hallo guten Abend,

Chrsta ist im Krankenhaus und wird schon operiert, sie hat einen Venenverschluß, drei Zehen waren schon schwarz.

Bin gerade total fertich.

liebe Mendi

ich schicke dir viele gute Gedanken und :-trost-:

Schön, dass du dich um Christa kümmerst und gut dass sie die OP hinter sich hat, so traurig es auch ist. Hoffe es wird ihr bald besser gehen. Gute Besserung für sie.

lG
Janine

Liebe Mendi,

Gut, dass du es doch noch geschafft hast, sie ins KH zu kriegen, wer weiss wie schlimm das für sie hätte ausgehen können. Vielleicht ist es ja auch ein erster Schritt in die richtige Richtung, dass sie sieht, dass sie auch Hilfe annehmen KANN.

Du bist eine tolle Freundin

Alles Liebe

Astrid

Liebe Mendi,

hey, das hast du gut hinbekommen, da wundert es mich überhaupt nicht, dass du jetzt erstmal fertig bist. :schweissabwisc
Deine Beharrlichkeit ist ein ganz großer Gewinn für deine Freundin und wie Astrid schon sagt, jetzt hast du im wahrsten Sinne des Wortes "den Fuss" drin
und vielleicht kann man ihr jetzt Schrittchen für Schrittchen weitere Hilfen so geben, dass sie sie annimmt.

Ich drücke die Daumen, dass sie die Kurve dafür hinbekommt und hoffentlich jetzt nicht alle Zehen verliert...

Liebe Grüße
Ute

Guten Morgen,

habe gerade mit dem Krankenhaus telefoniert, sie ist bei Bewußtsein und ihr wurden nur die schwarzen Stellen entfernt. Werde sie später besuchen gehen.

Habe dank Medis ganz gut geschlafen, fühle mich ausgeruht wenn auch etwas angespannt.

Glückwunsch, liebe Mendi. Der Anfang ist geschafft. Weiter so!

Hallo Mendi,
nur gut, dass sie jetzt in guten Händen ist.
Weiterhin viel Kraft, dass du sie weiterhin gut unterstützen kannst.

Liebe Grüße

Paula

Guten Morgen Mendi,

das liest sich ja gut ! Ich freue mich für dich dass der erste Schritt gemacht ist und weitere werden jetzt bestimmt folgen.... .

Schön ist es auch zu lesen, dass Christa die OP gut überstanden hat und das Du gut schlafen konntest.

Ich wünsche euch weiterhin einen guten Weg.... !

Luise

Liebe Mendi,

wie gut zu lesen, dass der schwere Schritt geschaft und deine Freundin nun im Krankenhaus aufgehoben ist.
Vielleicht gibt es dort einen Sozialdienst, den du kontaktieren könntest und der euch helfen könnte, für Christa eine gewisse Unterstützung für zu Hause zu organisieren?
Dann würde nicht mehr alles "auf deinen Schultern lasten".

Ich wünsche dir einen guten Sonntag.
Liebe Grüsse

Liebe Mendi,
kannst stolz auf dich sein . Gut, dass du so beharrlich geblieben bist. Wer weiss, was sonst noch passiert wäre.

LG Biggi

Hallo

Heute habe ich Christa erst mal suchen müssen,
erst habe ich mich verlaufen und stand vor der falschen Intensivstation,
dann komm ich zur richtigen und sie haben sie gerade verlegt. Bis ich
dann die richtige Station gefunden hatte, war eine geschlagene halbe
Stunde durchs Haus gelaufen. Christa hatte mcih shcon sehnlichst
erwartet, weil ich spät dran war, auf Intensiv ist erst ab 16:30
Besuchszeit.



Es geht ihr nicht gut, sie sieht nichts, findet sich nicht zurecht,
aufstehen darf sie eh noch nicht, kann das schwer akzeptieren. Der Arzt
hätte gesagt "es sähe nicht gut aus" ich weiß jetzt allerdings nicht,
in welchem Zusammenhang.