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ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Besuch bei Papa Mi 13 Jun 2012, 15:59 © ina75 | |
| Hallo.
Heute besuchen mein Mann und ich Papa im Heim.Ich bin angespannt und nervös und das ärgert mich am meisten.Denn ich weiß ja, wird er aggressiv, kann ich einfach gehen.Ich habe in den letzten Tagen viel überlegt und weiß, dass dieses Verhalten immer noch auf all die Erinnerungen beruht.Er schreit und ist aggressiv und ich und meine Mama können nicht einfach weggehen.Daran, dass ich ihm jetzt den Rücken kehren kann, muss ich mich erst gewöhnen.
Ich bin sehr gespannt, wies heute sein wird und werde berichten.
LG Marina |
| | | Biggi Moderator
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| | | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Mi 13 Jun 2012, 17:08 © Ann | |
| Liebe Marina, drücke die Daumen, dass euer Besuch gut verläuft. Weiß wie schwer es ist :-trost-: |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Mi 13 Jun 2012, 17:28 © dirtsa66 | |
| Liebe Marina, ich wünsche Euch, dass alles gut läuft heute. Und ja, wenn es schlimm werden sollte kannst du einfach weggehen Alles Liebe Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Mi 13 Jun 2012, 18:25 © Rita | |
| Liebe Marina,
wie ist es gelaufen? Wie war's? Hoffentlich nicht schlimm.
Wie die andern sagen : wenn's nicht geht, dann drehst du dich um und gehst.
Weisst du, meine Kollegin, die mit dem Vater der Frontotemporal-Demenz hat, erzählte mir von fast jedem Besuch. Wir haben uns gegenseitig gestützt als es schlimm war, bei ihr wie bei mir. Sie erzählte mir auch von den Besuchen wo er total agressiv war, ausfallend, verletzend usw. Sie sagte ihm dann zuerst immer : Weisst du Papa, so musst du mit mir nicht reden, red bitte vernünftig und freundlich mit mir.
Manchmal hat er sich dann wieder eingerenkt. Manchmal sagte er "ja aber dieses und jenes nervt mich so usw", dann hat sie versucht es ihm zu erklären. Manchmal hat's geholfen, manchmal wurde er durch das alles nur noch agressiver. Dann war sie konsequent und sagte ihm : Weisst du Papa, ich glaube ich komme besser ein anderes mal wieder.
Ist dann gegangen, ob der getobt hat oder nicht, sie ging einfach. Sie erzählte mir immer wie schwer ihr das alles fiel, und vorallem nicht in seinem Beisein zu heulen. Sie heulte dann oft sowie sie ausser Sichtweite von ihm war. Besonders wenn er sie wieder beschimpft hat. Aber sie war beharrlich. Ist in so einem Fall dann 2-3 Tage nicht hin, und dann hat sie's wieder probiert. Immer und immer wieder. Ich bewundere sie, wieviel Kraft sie da an den Tag legt, und wie konsequent sie sein kann, ohne jedoch überheblich oder agressiv oder was auch immer zu wirken. Sie hat's einfach drauf.
Trete bestimmt auf, selbstsicher, und ich denke dein Vater wird's merken. Zeig ihm nicht dass du nervös bist und Angst vor einem seiner Ausbrüche hast, und eben, wenn's nicht geht dann geh einfach. Sag ihm du kommst einen andern Tag wieder.
Aber ich bin so gespannt wie's gelaufen ist....
Rita |
| | | ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 08:55 © ina75 | |
| Guten Morgen ihr Lieben.
So schön, wenn man schon am Morgen Eure Antworten lesen darf.
Besuch bei Papa war gestern ok.Er erscheint mir sehr müde, aber hat sich gefreut uns zu sehen.Wir haben ein bisschen geplaudert, aber ich merke, er kann nicht alles realisieren was los ist.Die Dame vom Heim meinte auch, er sei zeitweise schon wirklich sehr weit weg und sie denkt, er hat auch kein Zeitgefühl mehr.Wir können diese Scharade mit Mamas Erholungskur also noch durchziehen für längere Zeit.Die Dame meinte auch, auf keinen Fall soll Mama in der Eingewöhnungszeit kommen.Begutachtung bzgl Pflegestufe war auch schon, der Pfleger hat ausgerechnet Stufe 4, sie hoffen, sie bekommen es.Bei uns in Ö ist ja die Einteilung anders als in D, wir haben 7 Stufen, 4 ist also bei Erstbegutachtung gar nicht mal so wenig.Ich denke, Mama und ich haben die schleichende Entwicklung und Verschlechterung einfach nicht wahrgenommen.Ist vielleicht so, wenn man jemanden täglich bzw.regelmäßig sieht.
Eine Pflegerin erzählte mir, sie hätten grade einen Patienten, alt und dement, der AUF WUNSCH DER ANGEHÖRIGEN, eine Magensonde erhalten hat.Sie war traurig darüber und meinte selber, warum tut man das einem Menschen, der bereit ist zum Gehen, noch an??
Ich weiß nur, dass mein Papa solche Strapazen sicher nicht erleiden wird müssen.
Irgendwie bete ich und hoffe ich für ihn, dass er bald gehen darf, ich merke so sehr, dass er schwächer und verwirrter wird und wartet..
Er hatte nie Angst vor dem Tod, das weiß ich und wir werden alles versuchen, ihm die Zeit noch so angenehm wie möglich zu machen.
Er bekommt am Samstag einen größeren TV in sein Zimmer, auch wenn wir ahnen, er wird nicht mehr viel TV schauen.Er hat sich gefreut über den Vorschlag, hat immer gern ferngesehen, also warum nicht.
LG und allen einen schönen, ruhigen Tag voll Kraft und Zuversicht.!!
Marina |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 13:10 © Biggi | |
| Liebe Marina, freut mich zu lesen, dass der Besuch o.k. war und er sich gefreut hat, euch zu sehen. Mit dem Fernseher ist eine gute Idee. Auch wenn er vielleicht nicht mehr viel hinschaut, aber zumindest hat er die Möglichkeit und hat ein wenig Unterhaltung. Dass ihr euch einig seid, keine Sonde legen zu lassen, ist eine sehr gute Entscheidung. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 13:14 © Rita | |
| Liebe Martina, als erstes finde ich schön wieder von dir zu lesen, war ja gespannt wie's gelaufen ist. Nun bin ich beruhigt, war ja ganz ok wie du sagst. Aber mich schockiert auch bisschen dass sie diesem Patienten eine Magensonde haben legen lassen.... ich frage mich was sich die Leute überlegt haben. Wahrscheinlich ist es ihr erster Fall in der Familie und sie sind überfordert mit der Entscheidung, und dann kommt wohl sowas raus. Oder sie haben nie gelernt los zu lassen. Ich weiss, es ist nicht einfach, besonders wenn's der 1. Fall in der Familie ist, und man sich keine Gedanken drüber gemacht hat. Du hast recht, wenn ein Mensch zu gehen bereit ist, sollte man ihn lassen, so schwer es einen auch fällt. Ich denke du bist ein ganz vernünftiger Mensch und deine Eltern können stolz auf dich sein. Nicht jeder hat das Glück so eine Tochter zu haben. Du machst das prima, und ich denke auch dein Vater ist dort gut aufgehoben. Hört sich auf jeden Fall sehr vernünftig an. Ich kann dich gut verstehen, wenn du sagst dass du betest und hoffst dass er bald gehen darf. Es ist so schwer die Lieben leiden zu sehen. Hoffe er leidet nicht zu sehr, oder kriegt's zumindest nicht mehr so mit. Rita |
| | | Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 13:15 © Gine | |
| Hallo Marina, liest sich doch alles ganz gut. Ich würde auch immer weiche Kniee bekommen und Angst haben. Hoffe es legt sich mit der Zeit. Du weist ja du kannst immer die Tür schliesen und gehen. Mein Dad hat in seiner Patientenverfügung die Sonde abgelehnt. Ich bin froh, dass er das vor Jahren schriftlich festgehalten hat. Alles Gute LG Gine |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 13:49 © jellyamber | |
| - Rita schrieb:
- Aber mich schockiert auch bisschen dass sie diesem Patienten eine Magensonde haben legen lassen.... ich frage mich was sich die Leute überlegt haben. Wahrscheinlich ist es ihr erster Fall in der Familie und sie sind überfordert mit der Entscheidung, und dann kommt wohl sowas raus.
Oder sie haben nie gelernt los zu lassen. Ich weiss, es ist nicht einfach, besonders wenn's der 1. Fall in der Familie ist, und man sich keine Gedanken drüber gemacht hat. Liebe alle, seid bitte nicht so vorschnell in eurer Beurteilung, was die Entscheidung für eine Magensonde betrifft. Ihr könnt nicht wissen, wie die Familienverhältnisse, Abhängigkeiten oder auch das Umfeld sind. Manch einer ist enormen Druck seitens der Ärzte, Pfleger oder auch anderen Angehörigen ausgesetzt. Oder sein eigenes Weltbild hindert ihn, sich dagegen zu entscheiden. Die wenigsten werden wahrscheinlich allumfassend aufgeklärt, was eine Magensonde für einen Demenzkranken bedeuten KANN. Ich denke, keiner trifft die Entscheidung OHNE sich viele Gedanken darüber gemacht zu haben. Mir hat man versucht es schmackhaft zu machen, dass ich mit der Magensonde quasi die Entscheidung für's "Abschalten" auf später verschieben könnte. Das war kein guter Rat, und ich habe kapiert, dass es mir später um nichts leichter fallen würde. Trotzdem würde ich die Entscheidung anderer versuchen, erstmal zu verstehen. Dazu fehlen aber in diesem Fall die Infos. Schockiert muss man deswegen erstmal nicht sein, oder? :;-zwinkernd;-: Und mal ehrlich: so locker flockig loslassen kann keiner von uns LG Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | ina75 Wohnt oft hier
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 13:58 © ina75 | |
| Liebe Jelly!
Ja Du hast wohl Recht.Man soll nicht vorschnell urteilen.Ich hoffe nur sehr, dass ich, wenn es jemals so weit kommen sollte, die Kraft habe, abzulehen, und nicht aus purem Egoismus das Leben eines Menschen, der nicht mehr will, künstlich zu verlängern.
LG Marina |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 14:03 © jellyamber | |
| Hallo Marina,
jetzt wo du weißt, dass das Thema auf dich zukommen wird, hast du genügend Zeit, dich damit auseinander zu setzten. In unserem Lexikon steht einiges dazu und auch wir anderen Foris haben schon Entscheidungen und Überlegungen getroffen. Hier kannst du mal anfangen zu lesen:
http://forum.demenzforum.ch/t3044-magensonde-peg-ja-oder-nein
oder hier http://forum.demenzforum.ch/t2920-magensonde-ja-oder-nein
Liebe Grüße Jelly
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| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 14:20 © Marie | |
| Besonders der erste Link, der zu einem weiteren von Ursula eingestellten führt, hat mich überzeugt. Hier werden Vor- und Nachteile klar und verständlich aufgezeigt.
Glücklicherweise ißt und trinkt mein Vater noch überwiegend selbständig bzw. mit mehrfacher Aufforderung. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 14:41 © jellyamber | |
| - Marie schrieb:
- Besonders der erste Link, der zu einem weiteren von Ursula eingestellten führt, hat mich überzeugt. Hier werden Vor- und Nachteile klar und verständlich aufgezeigt.
welchen meinst du? Kannst du den mal hier reinstellen?
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
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| | | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Besuch bei Papa Do 14 Jun 2012, 21:21 © Marie | |
| Ich meinte den ersten Link Deines obigen Beitrags, der zu einem weiteren von Ursula führt.
Da ist er schon:
http://www.nahrungsverweigerung.de/scripts/sub/broschueren/muenster.html |
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