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| Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? | |
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Regenbogenkatze Neu im Forum
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| Thema: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 00:16 © Regenbogenkatze | |
| Guten Abend, liebe Forenmember.nach einer kurzen Vorstellung im entsprechenden Thread möchte ich hier einmal etwas ausführlicher auf meine Geschichte eingehen Im Vorfeld möchte ich sagen, daß ich selbst seit einigen Jahren chronisch krank bin. Ich leide unter Asthma, div. schweren Allergien und Psoriasis, einer Form von Neurodermitis. Ausgelöst durch psychischen Stress verschlimmert sich das Krankheitsbild und führt zudem seit einiger Zeit zu chronischen Ekzemen im Gesichtsbereich. Ich bin wahrhaft kein schwacher Mensch, aber ich muß zugeben, daß meine Krankheit, meine persönlichen Lebensumstände (14 Jahre Partnerschaft mit einem cholerischen Alkoholiker, die ich erst jetzt, nach meinem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, beenden konnte) sowie der Tod meines Vaters und die Sorge um und die Pflege für meine Mutter zunehmend an meinen Kräften zehrt. Hinzu kommen meine eigenen Zukunftsängste. Ich grüble ständig darüber nach wie es in Zukunft wohl weitergehen wird. Wie es weitergehen kann! Ich suche daher dringend Menschen in vergleichbarer Situation, mit denen ich mich austauschen kann und die mir ggf. auch mit Tipps weiterhelfen können. Auf diese Hilfe und Unterstützung hoffe ich hier in diesem Forum.In den letzten Lebensjahren meines Vaters wurden meine Eltern durch einen Pflegedienst betreut, der leider die Bettlägerigkeit meines Vaters und die Demenzerkrankung meiner Mutter zum Anlaß genommen hat, sie nach Strich und Faden auszunehmen. Zum Zeitpunkt des Todes meines Vaters war der Dispo auf dem Girokonto meiner Eltern mit 5.000 Euro bis zum Äußersten ausgereizt. In der Wohnung fanden sich weder Schmuck noch Sparbücher. Nicht einmal die Spardose meiner Mutter war noch auffindbar. Mein Vater hat sein Leben lang hart für seine Familie gearbeitet und vorausschauend ein Sparbuch angelegt auf dem mit 5.000 Euro ein Betrag für evtl. anfallende Beerdigungskosten zur Verfügung stehen sollte.Auf diesem Sparbuch fand sich nach dem Tod meines Vaters nur noch wenig mehr als 100 Euro. Selbst das Auto meiner Eltern war aus der Garage verschwunden. Die Schlüssel habe ich, bei der Durchsicht der Unterlagen meiner Eltern, gefunden, aber keinen Vertrag über einen evtl. stattgefundenen Verkauf. Was mir in die Hände gefallen ist, waren hingegen viele Zettel auf denen meine Mutter vermerkt hatte, wann sie wieviel Geld in bar an den Leiter des Pflegedienstes gezahlt hatte. Quittungen dieses Unternehmens für geleistete Barzahlungen habe ich hingegen nicht gefunden. Durch Nachbarn habe ich später erfahren, daß Mitarbeiter des Pflegedienstes auch während diverser Krankenhausaufenthalte meiner Eltern ständig in deren Wohnung ein und aus gingen. Nach dem Tod meines Vaters habe ich die Zusammenarbeit mit diesem Pflegedienst mit sofortiger Wirkung beendet und noch am gleichen Tag das Schloss zur Wohnung austauschen lassen. Eine Grundlage für eine Anzeige gegen den Pflegedienst bieten all diese Tatsachen jedoch lt. Aussage der Polizei nicht. Es ärgert mich maßloß, daß Menschen, denen man schon von berufswegen vertraut dieses Vertrauen aufs Schamloseste ausnutzen und dann auch noch damit durchkommen. Wann gibt es endlich ein Kontrollorgan für Pflegedienste? Noch in derselben Woche habe ich im Kreditinstitut meiner Eltern vorgesprochen, um das Konto auf meine Mutter überschreiben zu lassen. Das einzige woran die Mitarbeiterin dort interessiert war, war meine Mutter dazu zu bringen, eine Rückzahlungsvereinbarung über den in Anspruch genommenen Dispo zu unterschreiben. Auf meinen Hinweis, daß es möglicherweise auch zu einer Betreuung kommen könnte, riet man mir umso dringenender dazu mit meiner Mutter vorbeizukommen, um einen entsprechenden Vertrag zu unterschreiben. Wohlgemerkt: Man wollte einer demenzkranken Frau einen Vertrag zur Unterschrift vorlegen! Bevor es dazu kommen konnte, flatterte uns allerdings nur 1 Tag vor dem vereinbarten Gesprächstermin, eine Kündigung bzw. eine Kürzung des Dispos von 5.000 Euro auf 3.000 Euro ins Haus. Für mich hatte sich damit ein Termin erledigt. Das Konto wurde bis heute nicht auf den Namen meiner Mutter umgeschrieben und jeden Monat, wenn ich Geld hole, habe ich Angst, daß man den Dispo evtl. wieder gekürzt bzw. ganz gekündigt haben könnte. Mein Vater hat in seinen letzten Lebensjahren die Erkrankung meiner Mutter nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Für ihn war 'Vergesslichkeit' einfach keine Krankheit. Er wurde regelrecht ungehalten, wenn ich von ihrer Krankheit sprach. Dabei wurde bei seiner jüngeren Schwester vor Jahren bereits mit Anfang 50 eine Form von Alzheimer festgestellt. Sie starb im Alter von nur 64 Jahren. Und auch die Mutter und die ältere Schwester meiner Mutter litten an Alzheimer. Und immer wenn ich mich dafür stark gemacht habe, daß mein Vater dem Pflegedienst mal genauer auf die Finger sehen und auch die Geldangelegenheiten im Auge behalten sollte, fühlte er sich von mir gemaßregelt. Er war der Meinung, der Pflegedienst sei wunderbar und würde bei weitem mehr leisten als nötig wäre. Desweiteren war er der Meinung, daß meine Mutter sich all die Jahre wunderbar um alle finanziellen Dinge gekümmert habe und er sie jetzt, im Alter, diesbezüglich bestimmt nicht kontrollieren müsse. Das hat das sonst immer sehr enge Verhältnis zwischen meinen Eltern und mir enorm belastet und als mein Vater mich dann eines Tages sogar fragte, warum ich denn so penetrant an ihren Geldangelegenheiten interessiert sei, ob ich mir Sorgen um mein Erbe machen würde, da beschränkte sich der Kontakt nur noch auf Telefonate und einige seltene Besuche. Ich war derart verletzt und gekränkt, daß mir diese Worte sogar heute noch weh tun. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, daß ich mit meinem Lebenspartner im Münsterland gelebt habe, während meine Eltern im westlichen Ruhrgebiet zu Hause waren.Nach dem Tod meines Vaters habe ich mich um alles Wesentliche gekümmert. Gott sei Dank, hatte mir meine Mutter bereits vorab eine Vorsorgevollmacht für alle Bereiche ihres Lebens erteilt. Erst später habe ich erfahren müssen, daß ich damit nicht einmal für ihre Lohnsteuerkarte unterschreiben durfte. Ich frage mich, warum dann eine Vollmacht, wenn die sowieso nicht anerkannt wird?Nun ja, von jetzt auf gleich schwappten die finanziellen Probleme über mir zusammen. Ich bin froh, daß der Rentenantrag meiner Mutter überaus zügig bearbeitet wurde und das Geld relativ kurzfristig auf dem Konto war. Nur so war es mir überhaupt möglich die fristgerechte Zahlung von Miete und Strom/Heizung vorzunehmen.Wie ich allerdings die 3.000 Euro Dispo für meine Mutter zurückzahlen soll, weiß ich bis heute nicht. Nicht einmal die Bestattungskosten für meinen Vater haben wir komplett begleichen können. Ich kann mich glücklich schätzen, daß der Bestatter ein langjähriger Bekannter meiner Eltern ist und sich mit unregelmäßigen und kleinen Raten zufrieden gibt.Bis heute lebt meine Mutter in der 3-Zimmer-Wohnung, die sie 52 Jahre lang zusammen mit ihrem Mann bewohnt hat und wo sie alles kennt. Anfangs ging es auch noch relativ gut, aber in den letzten Monaten habe ich bemerkt, daß sie immer weniger gegessen hat. Viele Mahlzeiten, die ich vorbereitet hatte, mußte ich entsorgen, weil sie sie schlecht werden ließ. Bis sie nur noch 38 kg wog. Zu dem Zeitpunkt habe ich die Reißleine gezogen und beschlossen in die Nähe meiner Mutter zu ziehen, um mich intensiv um sie kümmern zu können. Wie ich all das geschafft habe, weiß ich bis heute nicht. Es scheint mir mein eigenes, ganz privates Wunder zu sein. Also bin ich im Februar wieder in meine Heimatstadt gezogen und habe eine kleine, erschwingliche Wohnung nur 5 km von meiner Mutter entfernt gefunden. Ein Zusammenleben unter einem Dach kam zu keinem Zeitpunkt in Frage. Morgens fahre ich zu meiner Mutter. Wir frühstücken gemeinsam, ich gehe einkaufen und koche unser gemeinsames Mittagessen. Und während meine Mutter ihr Mittagsschläfchen hält, kümmere ich mich um Haushalt, Wäsche etc. Am Nachmittag gönnen wir uns eine gemeinsame Tasse Kaffee, sehen uns die Zoogeschichten im TV an (das einzige Programm für das ich sie noch interessieren kann) und gegen 19 h richte ich ihr noch ein Abendbrot, bevor sie zu Bett geht und ich in meine eigene Wohnung fahre.Bisher hatte ich einen Minijob, für den Lebensunterhalt kam mein Lebensgefährte auf. Diesen Job mußte ich aufgeben. Stattdessen lebe ich nun von 440 Euro Pflegegeld, die meine Mutter aufgrund der ihr bewilligten Pflegestufe 2 erhält. Von diesem Geld kann ich meine Miete bezahlen und die Kosten für eine freiwillige Krankenversicherung, aber darüber hinaus bleibt nichts mehr übrig. Kein Geld für Telefon, TV, Kfz oder gar Lebenshaltstungskosten. Aber ich muß doch auch leben! Was wird, wenn sich der Gesundheitszustand meiner Mutter weiter verschlechtert und sie doch eines Tages in ein Pflegeheim ziehen muß? Wie soll ich das finanzieren und wie kann ich meinen Lebensunterhalt sichern? Wer trägt die Kosten für eine mögliche Wohnungsauflösung? Welche Konsequenzen hätte es, wenn ich im Fall des Falles das Erbe ausschlagen würde? Bestimmen dann fremde Menschen über die Bestattungsmodalitäten meiner Mutter?
Das klingt vielleicht für manchen unter euch furchtbar herzlos, wenn ich mir schon jetzt Gedanken über das Ende mache, aber ich kann einfach nicht aufhören mir die "Worst Case Szenarien" auszumalen. Von Politik und Gesellschaft hört man immer wieder, daß doch mehr Kinder ihre kranken Eltern pflegen sollen, aber hört man auch etwas darüber wie man in dieser Situation seinen eigenen Lebensunterhalt sicherstellen kann?
Wenn ich Nachbarn treffe oder Bekannte, dann fragen sie stets "wie geht es denn Deiner Mutter?". Finde ich einerseits ja sehr schön, aber wenn es sie wirklich interessieren würde, wie es ihr geht, dann könnten sie ja mal anrufen. Ich habe am 13. Februar die Pflege meiner Mutter übernommen und bin 6 Tage die Woche in ihrer Wohnung (den Sonntag muß ich mir einfach freihalten, sonst könnte ich schon längst nicht mehr), aber das Telefon hat noch nie geklingelt. Und noch mehr freuen würde es mich, wenn mal jemand fragen würde wie es mir geht, aber die Hoffnung habe ich schon lange aufgegeben. Im Gegenteil, die ganz Klugen schlagen vor, ich solle doch zu meiner Mutter ziehen, dann könnte ich doch das Geld für einen eigenen Hausstand sparen! Das macht mich so traurig. Stehen mir evtl. zusätzlich zum Pflegegeld noch weitere Mittel zu? Dann habe ich das Problem, daß die Vorratshaltung im Haushalt meiner Mutter praktisch unmöglich geworden ist. Ich gehe montags und freitags einkaufen, aber wenn ich dann montags 4 Bananen und 4 Yoghurts für die Woche kaufe, dann kann ich fast sicher sein, daß am Dienstag davon nichts mehr da ist. Meine Mutter scheint während ihrer nächtlichen Wachphasen Appetit zu entwickeln. In der letzten Woche hatte ich ein Stück Rinderbraten und 2 Bratwürste gekauft, die ich am nächsten Tag zubereiten wollte. Als ich morgens kam und in den Kühlschrank sah, mußte ich feststellen, daß meine Mutter bereits eine der Bratwürste roh gegessen hatte! Auch Aufschnitt kann ich nicht liegen lassen. Meine Mutter isst innerhalb einer Nacht 400 g Gouda oder einen ganzen Camembert … allerdings leider ohne das dazu gehörige Brot. Selbst 1 Becher saurer Sahne hat sie gelöffelt. In nur 1 Woche verschwindet ein großes Glas (450 g) Marmelade, dabei essen wir lediglich morgens je 1 Scheibe Toast mit Marmelade. Wo bleibt der ganze Rest? Ich kann doch kein Schloss am Kühlschrank anbringen. Hat jemand hierzu vielleicht einen Tipp? Inzwschen lege ich nur noch das in den Kühlschrank, was sie in der Nacht ruhig essen kann. Den Rest schließe ich im Schlafzimmer (ungeheizt und daher kühl) ein. Viele Dinge im Haushalt werden verlegt und/oder nicht mehr erinnert. Innerhalb der letzten 10 Tage mußte ich 3 x Pfeffer kaufen. Inzwischen sind 2 davon wieder aufgetaucht, aber vieles bleibt einfach verschwunden.Diese Schwierigkeiten und die Tatsache, daß die Kommunikation mit meiner Mutter praktisch bei Null angekommen ist (sie hört überaus schlecht, weigert sich aber ihre diversen Hörgeräte zu nutzen!) macht den Tagesablauf zusehends schwerer. Ich kann sie für nichts interessieren oder gar motivieren. Sie liegt nur noch auf dem Bett und starrt Löcher in die Luft. Sie hat inzwischen jegliche Lebensfreude verloren. Sie hat an nichts mehr Interesse. Nicht einmal der Frühling hat ihr früher reges Interesse an Spaziergängen wieder wecken können. Ich kann mich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal vor der Tür war. Die Wohnung ist ständig überheizt, weil sie friert wie ein Schneider. Inzwischen liegen die Kosten für Heizung und Strom bei monatlich 155 Euro. Ich weiß nicht, wie ich all das bezahlen soll. Sie liest weder Buch, noch Zeitung und am Fernsehen hat sie auch kein Interesse mehr. Einzige Ausnahme: Das von mir eingeführte nachmittägliche Ritual der Zoogeschichten. Selbst telefonieren mag sie nicht mehr. Ihr Cousin hat mir vor kurzem berichtet, daß er schon so oft angerufen habe, aber sie sei nie ans Telefon gegangen. Soll ich denn alles abbestellen? Kein Telefon, keine Zeitung, kein Fernsehen? Was ist das denn für ein Leben?Ich grüble und grüble und komme doch zu keiner Lösung. Ich fühle mich total hilflos und leide zusehends unter der Belastung. Meine eigene Krankheit zeigt mir bei jedem Blick in den Spiegel, daß ich dringend eine Lösung finden muß.Was kann ich tun? Wie kommt ihr mit der Erkrankung eures Angehörigen klar? Ich würde mich wirklich über einen regen Austausch und jeden noch so kleinen Tipp freuen.Bitte entschuldigt, daß dies ein so langer Beitrag geworden ist (bestimmt habe ich auch noch das eine oder andere vergessen), aber es tat einfach gut sich alles einmal von der Seele zu schreiben.Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.Liebe Grüße, Pia
P.S. Vielleicht das allerschlimmste an der Situation ist, daß ich immer, wenn ich meine Mutti anschaue, meine, ich sehe mich selbst in 10-20 Jahren, denn bei der Vorgeschichte ist mir mein Schicksal heute schon klar. Und das kann doch kein Mensch allein bewältigen, oder? Ich freue mich daher, endlich den Weg hierher gefunden zu haben.
Liebe Grüße von der Regenbogenkatze =´`..´`= |
| | | bibo50 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 08:41 © bibo50 | |
| Hallo Pia, lass dich erst mal in den Arm nehmen und mal ein bissl trösten :-trost-: Das ist viel auf einmal. Erst einmal Respekt für das, was du bisher geleistet hast trotz deiner eigenen, nicht gerade einfachen Krankheit und Vergangenheit. Zunächst würde mich interessieren, ist deine Mutter in Behandlung bei einem Neurologen? Nimmt sie Medikamente? Denn diese Stimmung incl. Essen verkommen lassen etc. kenne ich auch. Nachdem sie ein Antidepressivum bekommen hatte, gings nach einer Weile wesentlich besser, man konnte wieder mit ihr reden, Emotionen zeigten sich wieder etc. Heute können wir sogar gemeinsam lachen, weinen - eben Emotionen haben. Da du kein Einkommen ausser dem Pflegegeld hast, hast du bei der Pflegekasse einen Antrag auf Rentenversicherung gestellt? Die zahlen dann Rentenbeiträge für dich ein und du bist gleichzeitig unfallversichert für die Zeit der Pflege. Damit kannst du zumindest ein wenig für deine Zukunft tun. Das steht dir lt. Gesetz zu und ich nehme das auch in Anspruch. Tja... und das Zusammenziehen....ich kenne eure Situation nicht, für mich wäre es vielleicht eine Option - allerdings kann ich das nur aus meiner Situation beurteilen. Für mich war es das Optimum bis heute. Es ist so vieles einfacher geworden, was vorher ein Problem war. Und das mal niemand fragt, wie es uns geht - ich glaube das kennen wir alle. Aber dafür sind wir da. Ich bin froh, dass du uns gefunden hast, es hilft ein bisschen beim sortieren der vielen Probleme und vor allem ist es gut für die Seele. Ich muss deinen Beitrag noch mal in Ruhe lesen, das war jetzt in Schnelle ein wenig. Ich bin sicher, du wirst in Kürze noch viel Gutes von vielen zu lesen haben. Für jetzt wünsche ich dir einen sonnigen Tag und lass den Kopf nicht hängen! Lg Birgit
Ärgere dich nicht, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue dich, dass der Dornenstrauch Rosen trägt. |
| | | Betty007 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 09:35 © Betty007 | |
| Liebe Pia erstmal auch von mir ! Oh mann, da hast du ja eine ganz schwere Situation! In deiner Stelle würde ich ersmal zum Arbeitsamt gehen du müsstest doch eigentlich Anspruch auf mind. ALG II haben - warum bist du privat Krankenversichert, wenn du vorher einen Minijob hattest? Wenn du das durchbekommst, sieht es finanziell vielleicht etwas besser aus. Du kannst dir auch rechtlichen Beistand holen, wegen dem Pflegedienst, der deine Eltern so ausgenommen hat. Wenn du Zettel hast, wo drauf steht, dass deine Mutter Geld an den Pflegedienst gegeben hat und gleichzeitig die Nachbarn bestätigen können, das während der Abwesendheit deiner Eltern unbefugt Personen in der Wohnung waren ist das doch Grund genug zur Anzeige. Auch das mit dem Auto ist doch seltsam. Es gibt sogenannte Beratungsscheine für Anwälte - normalerweise läuft das auch über das Arbeitsamt, da ist mind. die Beratung dann kostenlos. Sollte es zum Prozess kommen bekommst du dann auch Prozesskostenhilfe, lass dich beraten. Gehe zu einer Sozialarbeiter/in, die Caritas oder Arbeiterwohlfahrt, die haben solche die einem Kostenlos helfen...die wissen auch genau, was dir zusteht und machen mit dir die Anträge etc. Das war erstmal zu dir. Nun zu deiner Mutter, wenn sie schon Pflegestufe 2 hat, dann kannst du sie auch in die Tagespflege geben, zb. für einen Tag. wo du dann diese Sachen wie Ämter etc abarbeiten kannst, ich meine es wären zur Zeit ca 200 Euro die man als Sachleistung (= Tagespflege) in Anspruch nehmen kann. Da weiss jemand anders aber vielleicht noch besser Bescheid. Dann solltest du auch unbedingt zum Neurologen, damit sie medikamentös richtig eingestellt werden kann. Das ist wichtig, die Medikamente förden die Selbstständigkeit. Das war erstmal ein Anfang, die anderen Foris haben bestimmt auch noch gute Ideen. Aber Hut Ab, wie du das bisher alles gemeistert hast!!!
Bettina Lächeln ist die eleganteste Art einem Gegner die Zähne zu zeigen. Werner Finck |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 14:40 © Ann | |
| Liebe Pia, puuuh, da meisterst du ja eine Menge . Ich kann gut verstehen, dass du dir da Sorgen um dich und deine Mum machst. Spontan ist mir, beim Lesen deines Textes, auch erst einmal eingefallen - da muss Entlastung für dich her! Ich würde auch meinen dass du Anspruch auf Hartz IV hast und dir dann Entlastung durch einen (vernünftigen, ist ja unglaublich was da abgegangen ist) Pflegedienst nehmen kannst. Aber vielleicht weiß da jemand von unseren anderen Foris genaues ?! In Bezug auf das Pflegeheim kann ich dich vielleicht ein wenig beruhigen, wenn die Einkünfte deiner Mutter nicht für den Aufenthalt reichen, erhält sie finanzielle Hilfe vom Sozialamt. Die Kinder sind zwar unterhaltspflichtig aber da ist ein Mindestselbsterhalt gegeben. Vieles von dem was du schreibst kommt mir aus unseren eigenen Geschichte sehr bekannt vor. Diese Essattaken, das Löcher in die Luft starren, der Verlust von Lebensfreude und diese Interessenlosigkeit an allem und jedem. Oft ist es möglich mit Medikamente die Symtome zu mildern, deswegen fände ich es auch wichtig, dass du mit eurer Neurologin die Probleme besprichst. Ach Mensch, liebe Pia, ich hoffe wir können dir hier ein wenig Stütze sein. :-trost-: Wie schwer es ist die Schuppenflechte in den Griff zubekommen weiß ich von meiner Mutter. Solang ich denken kann hatte sie immer wieder Schübe. Seit der Erkrankung meines Vaters ist es aber ganz schlimm geworden und da helfen ihr zur Zeit auch nicht die Mittel die ihr vorher schon mal Linderung verschafft haben. Sei herzlich |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 14:53 © Biggi | |
| Liebe Pia, das Wesentliche haben meine Vorschreiberinnen schon geschrieben. Es ist Wahnsinn, was du leistet. Aber ich denke auch, du brauchst dringend Unterstützung. Was nützt es, wenn es deiner Mutter gut geht, und du klappst irgendwann zusammen? Ich würde auch mal bei der Arge nachfragen, was dir an Unterstützung zusteht. Es kann rechtlich nicht angehen, dass du ausschliesslich von den paar Euro Pflegegeld leben musst. Ich hoffe, du findest eine schnelle Lösung, damit du mal wieder durchatmen kannst. Ganz liebe Grüsse Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 19:56 © Rita | |
| Liebe Pia, ich kenn mich in Deutschland leider überhaupt nicht aus, bin aber der Meinung dass : - du mit Sicherheit Anrecht auf Geld hast, sei dies nun Harz IV oder sonstwas - du auf jeden Fall etwas Entlastung brauchst, und zwar dringend Entlastung könntest du finden - Pflegedienst - Tagesheim (Tagesaufenthalt) Sonst weiss ich auch nicht was es bei euch sonst noch gibt. Aber denke sowas wäre auf jeden Fall schon mal eine Entlastung für dich. Ich weiss nur : Mama ist immer liebend gerne ins Tagesheim gegangen. Hoffe du findest was tolles für euch beide. Rita |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Fr 30 März 2012, 21:09 © Eisi | |
| Liebe Pia, das ist ja wirklich ein ganzer Berg Probleme, die da zu bewältigen sind. Ich würde Dir vorschlagen, einen Termin beim Sozialamt zu machen und Dich dort beraten zu lassen. Entgegen anders lautender Aussagen waren die Sachbearbeiter bei uns dort sehr hilfsbereit (sogar am Telefon). Ruf' doch einfach mal dort an und erkundige Dich einfach, ob man Dir dort mit Auskünften helfen kann. Bei der Pflegestufe 2 hast Du seit dem 1.1.2012 Anspruch auf Sachleistungen in Höhe von 1100 Euro + 440 Euro in bar an Pflegegeld für die pflegende Person. Das zusammengenommen sollte für eine tägliche Betreuung in einer Tagespflegeeinrichtung ausreichen. Auskunft erteilt Dir da auch die zuständige Krankenkasse (bei unserer Mutter die AOK, sehr, sehr freundlich und hilfsbereit - auch bei manchmal blöden Fragen ). Hab' keine Hemmungen, frag' Dich durch und nimm in Anspruch, was Dir zusteht. |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| | | | gardy Ist hier Zuhause
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| | | | Shali Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? So 15 Apr 2012, 23:59 © Shali | |
| Hallo Pia,
wenn auch etwas spät,aber schließe mich meinen Vorschreiberinnen an,Hilfe bekommst du von den Krankenkassen und Pflegediensten.
Dir steht Hartz 4 zu und das Pflegegeld dürfen Sie dir nicht mal anrechnen.
Deine Geschichte ähneld der meinen ,nur das ich nicht in die Nähe meines Vater gezogen bin sondern Ihn zu mir in den Ort geholt habe,doch leider ist nicht alles so glatt gelaufen,so das er nun in einem Pflegeheim hier ist.
Wünsche dir Erfolg bei allen Vorschlägen die man dir hier gegeben hat und hoffe auf eine Antwort,wie es dir ergangen ist.
Shali
Nimm ein Jeden wie er ist,so nimmt man Dich auch wie Du bist! |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Mo 16 Apr 2012, 14:41 © jellyamber | |
| Liebe Pia,
wie geht's es dir heute? Magst du nicht berichten, ob sich bei dir inzwischen etwas getan hat?
Liebe Grüße Jelly
"Und was die Jugend dalässt, ist ein Spiegel. Da guckt man rein und sieht: Man hat keine Eierschale mehr auf dem Kopf. Man hat jetzt eine Frisur."Martina Holzapfl |
| | | Kessi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Ängste, Zweifel, Selbstzweifel - Wie kann es weitergehen? Mo 16 Apr 2012, 18:37 © Kessi | |
| Liebe Pia, ich habe erst heute von Dir gelesen und bin erschrocken, wie jemand wie Du allein gelassen wird. Toll, wie Du Dich für Deine Mama einsetzt! Wie alle Vorschreiberinnen hier finde auch ich, dass Du dringend Unterstützung brauchst. Bei uns in Hamburg habe ich ganz ausgezeichneten Rat beim Pflegestützpunkt bekommen. Ich habe mal gegooglet - "Pflegestützpunkte Ruhrgebiet" um zu sehen, ob es so etwas bei Euch auch gibt - Treffer! Gleich der erste Vorschlag ist eine umfassende Seite mit vielen sinnvollen Links - vielleicht hilft Dir das ja. Richte Dich auf ein längeres Gespräch ein, denn es brennt ja bei Dir an mehreren Enden. Wenn Du Deine Mama nicht so lange allein lassen kannst, pack sie ein und nimm sie mit (falls das geht) oder besser noch, bitte jemanden aus dem Nachbars- oder Freundeskreis, Dir endlich einmal zu helfen indem er/sie ein paar Stunden Deiner Mutter Gesellschaft leistet. Das ist etwas, was wir alle erst lernen müssen und Du wirst nicht drum herum kommen: Offensiv nach Hilfe fragen und sie auch annehmen - leichter gesagt als getan, wir wissen das hier alle aus eigener Erfahrung. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und vielversprechende Aussichten auf Besserung Eurer momentanen Situation.
Kessi
Gib jedem Tag die Chance, der Schönste Deines Lebens zu werden! |
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