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| Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe | |
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maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe So 12 Apr 2009, 07:53 © maxmoritz | |
| Hallo Anja,
also, meine Mama hatte genaue, konkrete Suizidpläne. Dank intensiver Gespräche und dem erwartetet Enkel waren die vom Tisch.
Agression scheint deshalb bei Demenz oft unterschwellig am gähren zu sein da einiges an anderen Art der Verbalen und non-Verbalen Kommunikation nicht mehr möglich ist. Und auch wenn andere ich sage mal Erpressungsmethoden nicht von Erfolg gekrönt sind dann brechen diese unterschwelligen gerne an die Oberfläche.
Ich habe jetzt Deinen Bericht mehrfach durchgelsen und versucht mich Deine Ma hinein zu versetzten.
- Mein Kinder sind nicht rund um die Uhr hier. - Diese Heim ist Sche...! - Wenn ich jammere passiert nix, wenn ich bitte passiert nix. - Verdammt nochmal Du undankbares Kind Du gehst nicht.
RUMMS, Rollator in die Beine denn anders bin ich Dir nicht gewachsen.
Meine Mama hatte zu meinem Entsetzen Schälmesser, Hümmelken und Kartoffelmesser gesammelt. 13 Stück insgesammt. Ich dachte immer die sind in unserer Restmülltonne versehentlich gelandet. Aber nee. Ma hatte Sie.
Ihr Neurologe meinte zu mir: Seine Sie froh das Sie nicht wirklich wissen für wen die bestimmt waren. Es können durchaus Sie gewesen sein. Nach der körperlichen Attacke sind Sie wohl vor dem nächsten Schritt davon gekommen.
Ganz am Anfang meines Kontaktes mit Demenz habe ich im WWW gesucht. Und auch etwas gefunden. Aber meine Quelle war Mamas Neurologe.
Demenzkranken haben eine Bezugsperson. Für die tun Sie alles. Das ist selten ein Familienangehöriger sondern jemand ganz anderes. Bei uns war es eine Freundin bis mein Vater diese wichtige Beziehung zerstört hat. Seitdem fehlt Ihr auch etwas wichtiges im Leben. Denn wir Angehörigen sind manchmal in den Augen/Sichtweisen der Demeneten die Übeltäter die in Kliniken, zu Ärzten oder noch schlimmer diese kleinen Unpässlichkeiten in die Krankheit Demenz verwandeln. Ich war es weil ich offen darüber gesprochen habe. Mama wäre sonst in fast allen Geschäften bei uns im Ort als Ladendiebin mit Hausverbot belegt worden. Und ich undankbare Brut habe einfach so behauptet Sie wäre dementkrank obwohl Sie nur ab und zu mal ne Kleinigkeit vergisst oder verlegt. Das durfte ich als unfreiwilliger Zuhörer erfahren als Sie mit meiner Patentante gesprochen hat und Ihr alles Wiederliche erzählt hatte. Ich habe aus diesem Gespräch manches erfahren wie Sie tickte. Hat sehr geholfen und mir auch alle Illusionen genommen über den weitern Verlauf und das Ende. Ich habe mich innerlich schon von meiner Mama verabschiedet. Für mich ist Sie tot.
Aber diese zu mir liebe Frau die Ihr so absolut ähnlich sieht da gehe ich hin. Da kümmere ich mich gerne drum wenn ich kann.
medikamente sind so eine Sache. Antidepressiva sind bei Mama erforderlich. Denn sonst hat Sie solche Angstzustände die Sie aber nicht konkretisieren oder gar benennen kann. Excellon wird wohl abgesetzt denn es zeigt jetzt keinerlei Wirkung mehr. Die anderen kenne ich nicht beim Namen. Und zum Glück ist dieser Neurologe kein Pillendoc. Ach ja eines gegen diese schizophrenen Züge und eines das die Agressivität dämpft ist dabei. Also alles das es Ihr Leben erleichtert. Denn jetzt lauert nicht hinter jeder Ecke ein böser Mensch und jeder will Ihr was. Das letzte Mal als Sie zu mir von Suizid sprach war letztes Frühjahr. Also in Gedanken schien es notwendig zu sein da Sie dort noch genau mitbekam wie schrecklich diese Krankheit ihre Lebensqualität eingeschränkt hat.
Ich spreche noch nicht vom dahin vegetieren. Aber Lebensqualität würde ich auch nicht mehr nennen.
Sie wollte nich vergessen wer Ihre Tochter und wer Ihr Enkel ist. Und in einer Einrichtung wollte Sie auch nicht leben. Sie wollte z.B. noch nach Ägypten und vom Rest der Welt auch noch was. Sie wollte spazieren gehen und sich an den Blumen erfreuen. Sie wollte nicht gewickelt und gefüttert werden wie ein kleines Kind.
Sie wollte sehen, fühlen, riechen, schmecken und erleben! Und zwar SELBST!!!
Ein Leben wie Sie es jetzt führen muss, wollte Sie niemals.
Sie hat mich Gott sein Dank von dem Versprechen entbunden das Sie mir als junger Mensch abnahm ihr zu helfen aus dem Leben zu gehen mit Würde.
Seid Sie nicht mehr funktioniert und vorzeigbar ist scheint Sie vielen peinlich zu sein. Unsere Gesellschaft ist schlecht. Hat jemand einen Makel gehört er nicht mehr ins öffentliche leben sondern an den Rand. Da ich meine Mama nicht habe an den Rand drängen lassen sondern mit ihr mitten durch habe ich genug Anfeindungen erlebt.
Naja. Erst mal tschöö Monika |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 13 Apr 2009, 09:16 © sylvia | |
| Moin Monika, was Du hier geschrieben hast, erschreckt schon.
Denke mal, so kann man es nicht sehen und sollte es auch nicht sehen.
Ich hab mich erst von meinem Papa verabschiedet als er im sterben lag. Klar verändert man sich durch die Demenz und wir wissen bis heute nicht, wie sie bei jedem einzelnen abläuft.
Man kann auch in einem Seniorenstift lebensqualität haben und dadurch nicht vereinsamen.
Unsere Gesellschaft ist nicht so schlecht, sie können auch verstehen und begreifen, wenn man es erklärt. Ich hab gelernt offen auf die Menschen zuzugehen und dann wird man auch verstanden. Ja, man bekommt sogar tröstende Worte, kein Mitleid, sie begreifen dann und das ist doch was schönes. Klar gibt es immer ein paar Querköppe, die läßt man links liegen. Wenn ich solche Menschen vor mir hatte sagte ich nur: auch sie werden mal alt.
LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Zuletzt von sylvia am Mo 13 Apr 2009, 17:36 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | chiara Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 13 Apr 2009, 14:43 © chiara | |
| Hallo Monika
das sind sehr, sehr harte Worte, die du geschrieben hast....nein, für mich ist meine Mutter nicht tot - das wird sie auch nicht sein, solange sie noch nicht unter der Erde ist....
Weißt du - überlege mal - ich bin der Meinung, dass Demenzkranke - wenigstens diejenigen in einem fortgeschrittenen Stadium - jeden Tag leben. Sie KÖNNEN nicht mehr daran denken, was sie mit einem Messer, einem Angehörigen, einem Besuch anfangen....sie schaffen es nicht mehr, weil das Gehirn diese Leistungen nicht mehr zustande bringt. So schlimm es ist - ich bin sicher, dass meine Mutter in dem Moment, in dem ich tatsächlich das Heim verlassen habe, nicht mehr weiß, dass ich da war. Sie kann auch nicht mehr denken: "Rollator in die Beine, anders bin ich dir nicht gewachsen". Sie denkt, handelt und fühlt wie ein kleines Kind - mit den Möglichkeiten, die ihr zur Verfügung stehen.
In dem Moment, das ist richtig, erlebt sie den Abschiedsschmerz intensiv, heftig, verzweifelt, ängstlich - also "handelt" sie einfach. Stell dir mal vor, du hast ein kleines Kind vor dir, dass im KH ist, und du musst abends nach Hause gehen. Wie würde es handeln, wenn es sich einsam fühlt? Auch das Kind würde schreien, verzeifelt sein, vielleicht sogar um sich schlagen oder wütend werden....es "handelt" aus dem reinen Gefühl heraus - nicht aus dem "logischen Denken", wie wir.
Der Unterschied ist: Das kleine Kind wird auch noch eine Stunde nach deinem Abschied weinen, traurig sein, in der Nacht vielleicht noch weinend aufwachen, dich vermissen - unsere Mütter können das nicht mehr! Für sie beginnt das Leben irgendwie jeden Tag, jede Stunde, völlig neu!
Ich bin der Auffassung - und daran arbeite ich momentan sehr intensiv - dass sie (zumindest in diesem Stadium) wirklich nur noch "Momente leiden" - im nächsten Moment ist dieses Leiden bereits vergessen - und der nächste Moment - welcher auch immer! - ist da.....Ich sage nicht, dass meine Mutter nichts mehr fühlt, nichts mehr wahrnimmt - doch sie tut es ANDERS, als uns das bewusst werden kann. DAs "Leiden" empfinden eigentlich mehr wir - weniger sie..... Es sind UNSERE Gefühle, die mangelnde Abgrenzung zwischen dem, was wir empfinden und dem, was "ihr" ist, ist der Grund für dieses Denken! Wenn wir es schaffen, dieses "andere Leben" anzuerkennen, anzunehmen, dass sie nicht mehr so "leben", wie wir es (natürlich auch sie selbst irgendwann!) wollten oder wollen, dann werden wir auch mit diesem Leben klar kommen können. Weißt du - wir können uns darüber streiten - aber es wäre für mich ein Riesenunterschied, wenn meine Mutter bpsw. geistig vollkommen in Ordnung, das Gehirn und der Verstand vollkommen intakt, sie selbst aber körperlich gebrechlich, nicht mehr in der Lage wäre, sich zu bewegen - "alterspflegebedürftig" den ganzen Tag im Bett verbringen müsste, gefüttert, gewickelt, gewaschen zu werden - mit dem festen Bewusstsein, WAS da geschieht und WAS das bedeutet, wenn sie noch 10, 20 oder 30 Jahre lebt.......ich würde mich - sollte ich zwischen diesen beiden Dingen einmal wählen können - für das Leben entscheiden, das meine Mutter führt...... Ist es irgendwie verständlich, wie ich das meine?
Deine Worte - ich weiß sehr gut, dass du es nicht so meinst und dass sie rein aus der Verzweiflung geschrieben wurden - aber setze sie doch dem Leben eines Schwerst- Geistig-Behinderten gleich........ist auch er für dich praktisch "tot" und sollte besser nicht leben dürfen, damit sein Leiden beendet wird?
Ich versuche, meine Mutter mittlerweile auf eine ähnliche Stufe zu stellen - und ich weiß, WELCHE Lebensqualität von diesen Menschen noch ausgehen KANN, welche sie vermitteln können - vielleicht ist es nicht miteinander zu vergleichen, aber für mich ähnelt es einander sehr.....
Wie gesagt - ich bin selbst gerade in dieser Phase - und ich bin dabei, mich von DER Mutter zu verabschieden, die ich bisher gekannt habe - aber dieses Denken hilft mir hoffentlich, DAS Leben meiner Mutter jetzt zu würdigen - und zwar auch und hauptsächlich, in dem ich mich selbst versuche, abzugrenzen und versuche, zu unterscheiden, ob ich nun MEIN Leid meine, das ich bei all dem empfinde - vielleicht auch meine Angst, einmal so zu werden - oder ob es tatsächlich SIE ist, worüber ich gerade so verzweifele.....und wichtig, so denke ich, ist es auch, ein völlig geändertes Verhalten im Umgang mit Dementen zu handhaben. Ruhe, Gelassenheit, klare "Ansagen" und "Aufforderungen" wirken besser, als immer wieder auf sie und ihre "Wortspiralen" einzugehen. Ebenfalls ändert sich auch - so ist es bei meiner Mutter zumindest - das VErlangen verbal zu kommunizieren, zugunsten körperlicher Nähe, wie Umarmen, Streicheln, fest in die Augen sehen, die Hand halten. Auch das ist für mich sehr schwer, zu lernen - denn es is, als würde ich einen anderen Menschen kennenlernen....
Das allerdings ändert ja nichts daran, dass man nicht trotzdem verzweifelt ist und solche Gedanken, wie du sie hier sehr ehrlich und offen aufgeschrieben hast, immer wieder zum Vorschein kommen und auch DÜRFEN!!!!!!
Ich wünsch dir alles Liebe Anja |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 13 Apr 2009, 17:37 © sylvia | |
| Liebe Anja, ich kann mich Deinen Worten anschließen, ich sehe es genauso, wie Du es beschrieben hast. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| | | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 20 Apr 2009, 22:04 © Babs2105 | |
| Heute morgen hatte ich ein Gespräch mit dem Oberarzt meiner S.Mutter in der Klinik. Meine Gefühle fahren Karussel. Zuerst als ich bei ihr ankam, bot sich mir ein Bild des Elends. Sie saß in ihren Liegestuhl, na ja saß ..., den Rücken total durchgebogen und den Kopf fast auf den Knien. Mein Mann war mit. ALs ich in die Knie ging und versuchte sie aufzurichten, ging es gar nicht. Ich sprach auf sie ein und fragte ob sie mich erkennt, aber sie saß mich nur leidend an, dann sagte ich ihr daß Ingo, mein Mann-ihr Sohn- auch da sei. Sie hob nicht mal den Blick. Meinem MAnn standen die Tränen im Gesicht. Die Spucke lief ihr unkontrollier aus dem Mund. Bei Oberarzt, wurde mir auch noch gesgt, daß sie unkontrollierten Speichelfluß hat (hab ich auch schon gemerkt) und keinen Schluckreflex, wurde mir ganz übel. "Nun kann sie gar nichts mehr" ging mir durch den Kopf. Freitag wird sie nach Hasue gebracht. Donnerstag habe ich noch ein Gespräch mit dem Arzt und bekomme die Entlassungspapiere. Ich weiß momentan nicht, wie es zu Hause weiter gehen wird. Ich lasse es es einfach auf mich zukommen. Meine ehrliche Meinung ist, sie kommt zum sterben heim. Meine Tochter erträgt den Gedanken nicht, sie kam auch schon gar nicht mehr mit ins KH. Die Jungs sehen das anders, Alex (hat heute seinen 15 Geb.), geht das anders an. Auch er sagte schon, "Mum wenn Oma nur endlcih sterben könnte, wäre es viel besser für sie". Ich versuche es ihr so bequem und schön zu machen wie es geht zu machen und bete für sie, daß sie SO nicht mehr lange zu leben hat. Diese AUgen heute beim Abschied ... ... Sprechen kann sie auch nicht mehr zumindest heute nicht, gestern soll sie noch ein paar mal nach mir gerufen haben, so die Schwestern. Samstag bin ich noch bei ihr gewesen und sagte ihr ich hätte ihre Bettwäsche gewaschen und sie riecht nun nach Frühling. Da lächelte sie etwas und bat mich immer wieder mal, ihr zu helfen die Betten zu waschen und sie beziehen, damit sie wieder nach Frühlig riecht. Das war das Letzte was ich auch ihren Munde noch wahrnahm .... heute ??? NICHTS. Ich bin im Moment einfach nur traurig.
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 21 Apr 2009, 07:30 © sylvia | |
| Moin Babs, es ist schwer etwas dazu zu schreiben. Es tut mir so unendlich leid für Euch alle, wie Ihr "Leiden" müßt. Hoffe sehr die Familie steht hinter Dir und was Dein Sohn mit 15 Jahren sagt, zeigt seine Größe, kannst sehr stolz sein. Ich nehme mal an, es hängt mit den Medikamenten zusammen. Als mein Papa eine Pille bekam um ruhiger zu werden, heißt nachts nicht spazieren zu gehen im Seniorenstift erkannte ich ihn nicht wieder. Ließ die Pille sofort absetzen und es ging ihm wieder gut.
Könnte mir vorstellen, Deine SMutter hat schon abgeschlossen und sie möchte nur noch sterben. Drücke Euch die Daumen, das der Weg nicht zulang ist.
Wie Du alles daheim machst ist schon schön und braucht viel Kraft.
Mir geht es nicht gut, ich hab wohl immer noch nicht die Tage am Bett meines Papas verarbeitet. Mit meinem Mann kann ich nicht reden und dieser Zustand ist schwer zu ertragen. Überlege schon, ob ich mich nicht einfach trenne. Klar schmeißt man 30 Jahre nicht einfach weg. Aber ich werde 52 Jahre und soll es das schon gewesen sein?!
Sei lieb gedrückt Babs
LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 21 Apr 2009, 09:56 © Admin | |
| Liebe Barbara
Ich finde keine Worte die auch nur annähernd auszudrücken vermögen, was ihr gerade durchmacht. Ich kann nur mein grösstes Mitgefühl aussprechen und deine Worte in meinem Herzen hin und her bewegen. Werde euch ebenfalls in meine Gebete mit einschliessen, in der Hoffnung, das es so wie es nun um deine S-Mutter steht wirklich nicht lange dauern wird (was ich eigentlich auch glaube).
Ich wünsche euch in eurer Familie viele Umarmungen und gute, gemeinsam tragende, kraft spendende Gespräche.
Fühle dich auch von uns hier ganz lieb Umarmt.
Liebe Sylvia
Es ist schon nicht leicht, weil du mit deinem Mann, über das was in dir vor geht nicht sprechen kannst. Ich kann verstehen, das diese Tatsache auch über Trennung nachdenken lässt. Ich glaube dabei aber nicht, das dies in erster Linie die Frage sein sollte wieviele Jahre man nun schon zusammen ist oder nicht, sondern eher die Frage wieweit man in der langen gemeinsamen Zeit überhaupt Zusammenwachsen konnte.....Ich kann dir dazu leider schlecht einen Rat geben, weil soviele Faktoren des gemeinsamen tragens - oder auch nicht, sowie gegenseitige Verletzungen dabei eine Hauptrolle spielen. Gemeinsamkeit ist so vielschichtig und passt selten in allen Bereichen zusammen. Darum braucht es schon ein genaues abwägen, ob nun Trennung auch wirklich eine Lösung ist....Ich bin mir aber sicher das du dies für euch herausfinden wirst. Manchmal führen auch nur schon Trennungsgespräche zu einer gegenseitigen Lösung von tiefgreifenden Problemen. Da solche Gespräche nicht selten der Schuss vor den Bug sind, wo erst aus Alltagsroutinen überhaupt wachrütteln kann und ein neu Überdenken der Beziehung bewirkt. Ich hoffe für euch, das ihr eine gute Lösung finden werdet - unabhängig ob dies nun einen weiteren gemeinsamen Weg bedeutet oder auch nicht.
Fühle auch du dich ganz lieb Umarmt
Ursula |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 21 Apr 2009, 14:30 © sylvia | |
| Danke Ursula, es gehört hier ja eigentlich auch nicht hin. Aber ich kann mit ihm nicht reden. Er ist so ungerecht und oft verletzend. Also hab ich die letzten Monate fast nur geschwiegen. Wollte keinen Streit, nur meine Ruhe. Ich genieße das Wetter, fahre raus und setze mich in ein Cafe. Bin natürlich vor ihm wieder daheim, weil es sonst Streß gibt. Wenn er mich nur ein wenig verstehen würde.......
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 21 Apr 2009, 15:35 © Babs2105 | |
| Liebe Sylvia, es tut mir für Dich unendlich leid, daß Dein Mann derart egoistisch ist. Dann wird mir immer wieder klar, was für einen "Glücksgriff" ich getan habe. Allerdings hatte unsere Ehe auch sehr viele schlechte Zeiten die wir gemeinsam durchgestanden haben die uns nur noch mehr zusammen geschweißt haben. Ich brauche manchmal noch nichtmal etwas zu sagen, er sieht es mir an. Das ist das was mir in all diesen Monaten, Wochen, Tagen die Kraft gegeben hat weiter zu machen. Wenn Du noch nicht einmal heute mit Deinem Mann sprechen kannst ... finde ich sehr schlimm. Ich kann nur meine Meinung dazu sagen "ich würde diesen Kerl ganz schnell in den Wind schiessen". Du hast mit Deinen jungen 52 weiß Gott noch viel schönes zu erleben. Da gehört ganz sicher nicht ein MAnn rein, der Dich psychisch so runter zieht. Es wird allmällich Zeit jetzt an Dich selbst zu denken. Dazu wünsche ich Dir viel Kraft Übrigens ich danke Euch für Eure aufmunternde und mitfühlende Worte.
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mi 22 Apr 2009, 07:15 © sylvia | |
| Moin, danke Babs für die mit mut zusprechenden Worte. Ich bin halt hin und hergerissen. Meine Jungs aus dem Haus und sie stehen zu mir. Wir hatten dieses Thema schon öfter. Dabei haben wir auch soviel zusammen durchgestanden. Denke ich nur an seine Gehirnblutung. Es war ein neues Leben was ihm geschenkt wurde. Ich stand und stehe immer zu ihm. Wenn er nur nicht so Stimmungsschwankungen hätte, er wird 55, soll es die Midlife Crisis sein?! Er kann doch glücklich sein, hat zwei gesunde Söhne, die im Leben stehen. Haus ist bezahlt, Auto und Motorrad und geht im Juni in den Vorruhestand. Was soll es da für Ängste geben. Er kann sein Rentnerdasein genießen und wir könnten uns die Welt anschauen. Gestern als er heim kam, war er wie ausgewechselt. Wollte mit mir rausfahren, Gartenbänke anschauen und er redete über belangloses. Mein Kleiner sagte mir nur, ganz einfach ist sowas nie, sich trennen und ich müsse wohl von Hartz 4 leben. Wenn er ein Haus hätte, dürfte ich sofort einziehen - lächle. Ich möchte nur einen Mann, der mich etwas versteht und wirklich zuhört. Denn oft scheine ich an ihn vorbei zureden. Mein Kleiner muß nächste Woche in die CT-Röhre (Computertomographie). Weil er wieder Probleme mit dem Schultergelenk hat. Zweimal wurde er schon operiert. Es ging mit 15 Jahren los, als ein schwergewichtiger Junge auf ihn viel. Nun wird er 27 Jahre. Sie haben es mit Fäden zusammengehalten. Dann etwas vorgesetzt, damit das Gelenk sich nicht mehr ausrenkt. Wir haben nun schon einige Sorge, was jetzt kommt. Genug gejammer - hier ist es bewölkt und gibt wohl endlich regen für den Garten. Danke fürs zuhören, es erleichtert etwas. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mi 22 Apr 2009, 09:44 © Babs2105 | |
| Hallo Sylvia, hast Du schon mal das Thema "Trennung" bei Deinem MAnn angesprochen. Vielleicht kann er sich das ganz einfach nicht vorstellen, wie es in Dir aussieht. Das er gestern wie ausgewechselt war, spricht doch schon für ihn. Vielleicht fängt er auch an die Neue Zeit mit Dir zu geniessen, etwas spät aber immerhin. Da Du ja sehr viel Zeit mit Deinem Vater verbracht hast, fühlte er sich vielleicht einfach "zurückgestellt". Nicht jeder kann mit der Situation umgehen, daß ein Anderer sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommt, schon gar nicht, wenn er nah am Tod ist. Meine Tochter z.B. hat mir gleich gesagt "wenn Oma im Sterben liegt möchte ich nicht dabei sein, ich kann das nicht". Sie hat jetzt schon die Gedanken, daß sie es nicht verarbeiten könnte und nur noch Albträume bekommt. Ich werde sie zwar anrufen, sollte es soweit sein, werde ihr aber nicht böse, wenn sie erst spät kommt. Versuch doch mal an einem schönen TAg Deinen Mann darauf anzusprechen, daß Du dringend seine Hilfe brauchst. Vielleicht hat auch er irgendwelche Ängste die er so mit sich herumschleppt. Meine Tochter hat auch einen Freund, mit dem sie zusammen lebt, den muß man auch erst in "den Allerwertesten" tretten, bevor der etwas versteht. Ansonsten prima Mensch. 30 Jahre ist ja auch lange Zeit, kann mir gut vorstellen, daß ihr auch schlechte Zeiten hattet. Aber es muß doch einen Weg geben um sich wieder zusammen zuraufen. Wenn ich Du wäre, würde ich nochmal einen Versuch starten mit ihm zu reden und ihm klartext sagen, was Dich so verletzt und daß DU so nicht mehr weitermachen kannst und willst. Vielleicht wird er dann endlich aufwachen.
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Do 23 Apr 2009, 07:11 © sylvia | |
| Moin Babs, ja ich habe das Thema Trennung schon angesprochen. Ich denke er hat Verlustängste, alles soll sich um ihn drehen, so ist auch der Vater. Mein Mann mag es auch nicht, wenn ich mit den Jungs etwas unternehme. Wie oft hab ich schon versucht ihm zu verstehen zu geben, das wir nur einmal leben und das Leben nicht ewig dauert. Wir es uns jetzt schön machen können. Aber irgendwie ist da eine Blockade. Er kam auch nicht mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Seniorenstift klar. Ich wünsche es mir so sehr das alles gut wird. Deine Tochter verstehe ich gut. Meine Söhne wollten ihren Opa auch so in Erinnerung behalten, wie sie ihn Weihnachten und März gesehen haben. Aber sie standen mir zur Seite und nahmen mich in den Arm. Vielleicht bin ich auch einfach einen Schritt weiter als mein Mann, so drückte es mal ein guter Freund aus. Auch das ich mir nicht alles so zu herzen nehmen soll und einfach mal die Ohren auf Durchzug. Doch es ist nicht leicht, wenn man hört: ich habe mich an Dich gewöhnt oder nach 30 Jahren kann nun meine Frau für mich sorgen und das sagt er nicht nur in unseren 4 Wänden. Auch wenn man es nicht so meint, sollte man überlegen, was man redet. Dadurch stellt er sich nur in ein schlechtes Licht. LG Sylvia
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Fr 24 Apr 2009, 15:48 © Babs2105 | |
| Manche Männer sind einfach nicht so gestrickt wie wir sie haben möchten. Auch mein Mann sagt etwas, was mich kränkt, entschuldigt sich aber dann auch wieder. Der Lebensgefährte meiner Tochter z.B. kann seine Gefühle so gut wie gar nicht zeigen, inzwischen hat er´s gelernt sich meiner Tochter gegenüber zu öffnen. Auch das hat lange gedauert. Es kling schon bald, daß Dein Mann einfach nur neidisch ist, daß Du "lebst". Du machst Dein Ding und ziehst es auch durch, z.B. die ARbeit im Seniorenstift. Der Tipp mit den Ohren auf Durchzug stellen, ist gar nicht so abwegig, aber man kann es nicht ewig. Manche Sachen krachen dann um so mehr ein, als sonst. Ich bin ja kein Mensch, der alles auf die Goldwaage legt, aber auch ich habe Grenzen, das teile ich aber den Anderen mit. Ich nehme mal tatsächlich an, daß er die Mitlivecrisis durchmacht. Aber doch nicht auf Deine Kosten. Dadurch, daß mir meine Gebärmutter entfernt worden ist, merke ich dass sich meine Wechseljahre "melden". Ich hab´auch schlechte TAge, aber das mache ich mit mir aus. Gelegentlich flippe ich mal aus :lol!: aber das kennen meine Lieben. Ich weiß auch keinen RAt für Dich. Aber wenn Du Dich so weiter "abrackerst" und seinerseits kommt nichts zurück, geht Du irgendwann daran kaputt. "Ich habe mich so an Dich gewöhnt" ... ehrlich das klingt nicht nach "ich liebe dich".
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Fr 24 Apr 2009, 17:20 © sylvia | |
| Hallo Babs, wir sind alle nicht vollkommen und sagen mal was unbedachtes. Ich denke einfach ich bin wohl in unserer Ehe die Stärkere. Habe viel erkämpfen müssen und gewonnen. Unsere Ehe hab ich noch nicht aufgegeben und versuche weiter dran zu arbeiten. Vielleicht nehm ich mir alles zu sehr zu herzen. Meine Gebärmutter hab ich auch vor ein paar Jahren entfernen lassen, da ich Dauerblutung hatte. Muß sagen mir geht es jetzt viel besser, hab auch keine Wechseljahre. In der Zeit meiner Regel war ich oft "launisch". Mal schauen was die nächsten Wochen so bringen. Öfter rückt sein Sohn ihm den Kopf grade und komisch, der darf es ohne das mein Mann ausflippt. Liegt wohl daran, das sie sich sehr ähnlich sind - auch vom Sternzeichen Zwilling. LG Sylvia und danke
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 27 Apr 2009, 11:47 © Babs2105 | |
| Hey ich bin auch ein Zwilling gerade so :lol!: Aich ich hatte Dauerblutungen mit Geburtsähnlichen Krämpfen und drei Zisten. Wurde drei MAl ausgeschabt und ein mal haben die Ärzte das damals neue Verfahren "Therma-Choice" ausprobiert. Danach hatte ich nur noch Krämpfe. Also habe ich beschlossen: weg damit :lol!: Aber seit dem ist das Leben wieder lebenswert, auch mir geht es viiieeeel besser ! Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen, daß sich das mit Deinem Mann wieder von alleine regelt. In manchen Ehen, gibt´s eben auch solche Phasen! Fetten Knuddler schicke ich Dir Barbara
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mo 27 Apr 2009, 13:28 © sylvia | |
| Hi Babs, Frauen vom Sternzeichen Zwilling sind etwas anderst als die Männer gestrickt. Solang hab ich nicht gewartet, hab die Ärztin gleich gebeten raus damit, ich brauch sie eh nicht mehr. Danke Dir. LG Sylvia
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| | | chiara Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 28 Apr 2009, 15:45 © chiara | |
| Hallo
ich wollte mich mal wieder zu Wort melden....ich weiß nicht, was ich machen soll und traue mich kaum, es zu schreiben: Ich schaffe es derzeit nicht mehr, meine Mutter zu besuchen. Ich weiß nicht, was es ist - es geht einfach nicht....
Momentan ist es so, dass tausende Erinnerungen hochkommen - wie so ein "Blitz" - ganz kurz irgendwelche Gedanklen, was hat sie da gesagt, wíe hätte sie reagiert, da war es immer so oder so. In meinem näheren Bekanntenkreis sind in den letzten 32 Wochen 4 Mütter gestorben, klar, alle diese Bekannten sind in etwa so alt wie ich, ergo also auch die Eltern - und es ist logisch, dass damit "so langsam das Alter erreicht wird", wo man damit rechnen muss....ABER....
Ist schwer zu beschreiben - aber sobald jemand in meiner Nähe das Thema erwähnt, in irgendeiner Form - oder aber irgendwelche Dinge zur Sprache kommen, die mich an sie erinnern, brech ich in Tränen aus. Was ist denn nur los? Weder ist sie tot, noch liegt sie todkrank in irgendeiner Klinik.....
Heut nacht hab ich von ihr geträumt: Ich wohnte wieder bei meinen Eltern, plötzlich lag meine Mutter wieder im Bett neben meinem Vater - wir wussten alle nicht, wo sie so plötzlich herkam. Sie war äußerst aggressiv, aber absolut im "hier und jetzt". Das war so hart, als ich aufwachte....es war mitten in der Nacht und für mich wie ein Albtraum, so dass ich das Licht einschalten musste.
Traurige Grüße Anja |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 28 Apr 2009, 17:18 © sylvia | |
| Liebe Anja, sei mal ganz lieb gedrückt und geknuddelt.
Es gibt solche Phasen, ist wohl ganz normal. Erzwingen soll man es nicht, wird auch wieder anderst.
In Alpträumen verarbeiten wir vieles. Geht mir bis heute so und mein Papa ist vor fast 9 Monaten eingeschlafen.
Vielleicht ein kleiner Trost, jeder stirbt nun einmal. Ich war 51 Jahre und mein Papa 22 Tage vor seinem 86 Geburtstag. Ich kann nicht nur bei dem Thema heulen, sondern auch bei jeder anderen Kleinigkeit. Mich hat wohl diese Zeit mit meinem Papa sehr geprägt. Sehe ich Filme, wo ältere Menschen mitspielen, Filme mit Inge Meysel, die mich an meine Mutter erinnern. Oder auch wo Familien mehrerer Generationen zusammen sind.
LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 28 Apr 2009, 19:44 © Babs2105 | |
| Coole Signatur Ursula Meine schw.Mutter liegt nun im Sterben. Der Hausarzt gestern war der Meinung, daß in ihrem so schlechten Zustand selbst eine Infusion schon lebensverlängert ist. Ich mache es ihr so angenhem wie möglich. Gebe ihr sooft ich kann zum Trinken und zum Essen nur noch zwischendurch, was sie so schlucken kann. Selbst beim windeln empfinde ich für sie so viel Liebe und Dankbarkeit, daß ich manchmal erschrecke, daß ich so intensiv empfinden kann. Zuletzt tat ich es bei meinen Kindern, als sie noch klein waren. Das ist doch NUR Deine Schw.Mutter sagte mir eine Bekannte ... NUR ... Seit meine Mutti vor fast genau 15 JAhren gestorben ist, war sie doch für mich da. Sie und ihr Mann haben mich damals so aufgefangen. ICh hab´für sie immer Liebe empfunden, zwar nich solche wie zur meiner eigenen Mutter, aber das Band zwischen uns war fast genau so dick. Nur verpflege ich sie wie einen Säugling und sie kann mir nichts mehr sagen. Selbst ihre Augen hält sie geschlossen. Heute saß ich neben ihr und erzählte ihr wie das Wetter ist, daß Alex morgen Firmung hat und ich mich freue, daß sie zu Hause ist. Da öffnete sie ganz plötzlich ihre Augen, ganz weit, ich erschrack in dem moment sogar. Dann schloss sie sie wieder und liegt den ganzen TAg teilnahmslos im Bett. Ich denke sie wollte mir etwas mitteilen ... Morgens wenn ich sie wasche, oder wenn ich sie "wickeln" muß (meistens 2x am Tag) laufen ihr die Tränen. Ich denke, es ist ihr so sehr unangenehm, daß man sie so "behandelt" oder aber wie mein MAnn sagte es ist ganz sicher die DAnkbarkeit, die sie für mich immer empfand, weil ich immer für sie da war, wenn sie mich brauchte. Danach halte ich ihre HAnd und sie hält die meine ganz fest. Ich weiß es klingt, sehr mitleiderregend, aber ich will keinen Mitleid. Ich verspühre im moment so viel Karft in mir, ich kann´s nicht beschreiben und ich werde an ihrer Seite sein, so lange ich kann, denn ich denke das ist ihr letzter Weg, ich weiß zwar nicht wie lange, aber sicher nicht mehr sehr lange. Weinen kann ich nicht. (Noch nicht) Liebe anja, ich kann Dich sehr gut verstehen, was Du empfindest. Ich weiß ja auch nicht wie lange Du in dieser Phase steckst, aber versuche es zu überwinden, oder sprich mit jemandem darüber. Die Mädles hier, haben mir auch schon sehr geholfen. Alleine durch das schreiben, bekommt man manchmal eine andere Sich der Dinge. Warte nicht sehr lange mit dem Besuch Deiner Mutter, ich habe meine ganz plötzlich verloren und konnte nichts mehr tun. Aber ich war mit ihr im Reinen. Bei meiner Schw.Mutter ist auch schon alles gesagt worden und wenn es so weit ist, daß sie "gehen" will/muß werde ich hoffentlich ihre Hand halten.
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 28 Apr 2009, 21:04 © Admin | |
| Liebe Barbara - Zitat :
- Das ist doch NUR Deine Schw.Mutter sagte mir eine Bekannte
Wie gut ich solche Sprüche kenne. Bei uns hiess es, Erik ist doch NUR euer Freund..... Aber es hängt eben von der tiefe der schon vorangegangen Beziehung ab. Nur wer das kennt, kann auch wirklich mitfühlen und verstehen. Das was du schreibst klingt für mich nicht Mitleidig. Sondern es zeigt durch jede einzelne Zeile hindurch, was es bedeutet, gegenseitige Liebe erlebt zu haben und zu leben. Mich erinnert das an eine Stelle in der Bibel, wo die Definition der Liebe so treffend beschrieben ist. 1.Kor.13;4 "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht gross, sie bläht sich nicht auf, sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das ihre, sie lässt sich nicht erbitten, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe vergeht niemals"..... Viel davon müssen du und deine Schwiegermutter gegenseitig gelebt und erlebt haben. Genau das ist nun deine Kraftquelle die du jetzt spühren darfst. Ich zweifle in deinem Fall keine Minute daran das du es nicht schaffen wirst. Auch das dich selbst diese Situation, mit unheimlich viel Wärme und Zuwendung erfüllt. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wieviel ungeahnte Kräfte sich da entwickeln können. Auch das du jetzt noch nicht weinen kannst hat damit zu tun. Es ist für dich noch nicht die Zeit dazu..... Ich wünsche mir und hoffe ganz fest liebe Barbara, das wir dich "danach", wenigstens ein bisschen auffangen können. Weil dann wirst du es brauchen.... Ich sende dir viele, nicht mitleidige Gedanken, sondern aus ganzem Herzen mein tiefstes Mitgefühl und Verständnis. Eine ganz feste, liebe Umarmung Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Di 28 Apr 2009, 21:40 © Babs2105 | |
| Liebe Ursula, vielen Dank für die tollen Zeilen. Hier fühle ich mich verstanden, ich kann und will im moment mit keinem, der keine Ahnung hat, drüber diskutieren. Allein schon die Erwähnung, daß ich meine S.Mutter pflege, stieß bei manchen auf unverständnis. Entweder verstehen sie nicht, daß wir sie zu Hause pflegen oder sie meinen ich hätte meinen Job aufgegeben egen dem Pflegegeld ... Das ich nicht lache, von dem Geld bekomme ich 200,- Euro, alles andere fliesst entw. in meine Krankenkasse oder für S.Mutter. S.Vater bezahlt zwar alles, aber es kommen immer so kleinigkeiten zusammen. SO z.B. nach dem Waschen creme ich sie gern ein, sie riecht immer gern gut, ein Flässchen Parfüm (ihr Lieblingsduft Lavendel) habe ich ihr vorgestern gekauft auch das gebe ich ihr ganz wenig hinter die Ohren.
1.Kor.13;4 ... kenne ich. Meine Nichte hat diesen Spruch zu ihren Hochzeitsspruch gewählt. Ich liebe diese Stelle auch.
Unser Spruch lautet (habe ich damals ausgesucht) "Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet" ... Römer 12; 12 Ich bin zwar katholisch, aber mein Mann ist evangelisch, wir haben ökomenisch (mir beiden Pfarrern) geheiratet, deshalb der Trauspruch.
Sei auch Du von mir umarmt Barbara
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| | | redzora66 Neu im Forum
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mi 29 Apr 2009, 06:16 © redzora66 | |
| Liebe Barbara, ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg ! Auch ich kennne die Sprüche wie : ist doch nur..... Ich habe vor 10 Jahren die Oma meines Mannes bis zum Tod begleitet, sie hatte Parkinson und war im Heim. Ich habe viel Zeit mit ihr verbracht, weil kein anderer da war ( Schwiegis leben in Griechenland) ich habe sie gewaschen, gefüttert, gewickelt ihr Liebe und Zuwendung geschenkt. Oft habe ich mir angehört. Warum machst du das? es ist doch nur die Oma von.... Aber macht es sie deshalb zu einem weniger wertvollen Menschen. Hat sie es deswegen weniger verdient das sich jemand liebevoll um sie kümmert und auf ihrem letztem Weg begleitet? Ich weiß das es nicht jeder kann. Aber wer es tut, tut es mit ganzem Herzen. Für mich war es Bestimmung, da bin ich überzeugt. Der liebe Gott hat mich vorbereitet auf das was noch kommt. Manchen Menschen teilt er spezielle Aufgaben zu.
Ich bin dankbar das ich es sein darf, auch wenn es viel Kraft kostet. Aber es schenkt so viel Freude und Hoffnung !!! |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vorstellen aber auch Bitte um Hilfe Mi 29 Apr 2009, 10:10 © sylvia | |
| Liebe Barbara, laß die Leute reden, sie haben weder Herz noch Verstand, sind gefühlskalt.
Was Du machst ist keine leichte Aufgabe, aber ihr habt Euch gut verstanden und versteht euch gut, das ist was zählt. Glaube mir, sie merkt, wie Du bemüht bist und sie ist bestimmt erleichtert, das sie in frieden gehen darf ohne verlängernde Maßnahmen.
Alles im Leben ist Schicksal und uns sind Aufgaben auferlegt die wir erledigen sollen.
So haben wir auch ein reihnes Gewissen und können mit erhobenem Haupt durch die Welt gehen ohne uns verstecken zu müssen oder den Kopf zwischen den Schultern einziehen.
Wir denken an Dich alles Liebe.
LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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