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| Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" | |
| Autor | Nachricht |
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JJasmin Ist sich am Einleben
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| Thema: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Do 30 Apr 2015, 15:13 © JJasmin | |
| Hallo zusammen,
ich brauche dringende Hilfe von Euch. Papa weint seit 1 Stunde rum und möchte nach Hause. Meine Mutter sagt ihm, dass wir zu Hause sind und er schreit sie sehr laut und aggressiv an. Es geht immer weiter... er weint immer noch.. Meine Mutter fragte ihn wie denn die Straße heißt, in der er wohnt und er schreit erneut, nennt aber nicht den Straßennamen. Er ist die ganze Zeit am heulen. Er möchte jetzt das Taxi anrufen und weg.
Was sollen wir tun? Er ist richtig aggressiv, schreit und weint.. Wir wissen gerade nicht was wir tun sollen. Meine Mutter ist gerade zu Hause und ich bin noch auf der Arbeit. |
| | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Do 30 Apr 2015, 16:02 © kurt | |
| Hallo Jasmin,
verstehe ich das richtig, dein Vater ist zu hause und führt sich auf, weil er nach hause möchte.
In diesem Fall würde ich einen Krisendienst um Rat fragen.
Für München gibt es:
Der Krisendienst Psychiatrie München stellt seit April 2007 allen Bürgerinnen und Bürgern aus dem gesamten Stadtgebiet München qualifizierte psychiatrische Soforthilfe bei seelischen Krisen jeder Art zur Verfügung. Wer die Telefonnummer des Krisendienstes wählt, trifft auf erfahrene, speziell in Krisenintervention geschulte psychiatrische Fachkräfte, die unbürokratisch, rasch, verbindlich und kompetent weiterhelfen.
Der Krisendienst bietet: · Eine telefonische Anlaufstelle für ganz München täglich von 9 bis 21 · Notruf für Betroffene, Angehörige, Bezugspersonen, Betreuer, Ärzte, Psychotherapeuten, Fachstellen, Polizei, Rettungsdienste · Kein Ausschluss bestimmter Krisen und Notfälle · Soforthilfe verbindlich vermittelt · Kurzfristige ambulante Krisentermine im Atriumhaus, in der Ambulanz Nord des Klinikums München-Ost (KMO) am Schwabinger Krankenhaus, am Standort Haar des KMO oder in einer Nervenarztpraxis · Vor-Ort-Einsätze durch mobile Teams · Vermittlung in stationäre Krisen- und Akutbehandlungen
Krisendienst Psychiatrie München Täglich von 9 bis 21 Uhr Tel. 089 / 72 95 96 - 0
Vielleicht gibt bei euch etwas entsprechendes. |
| | | Betty007 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Do 30 Apr 2015, 20:20 © Betty007 | |
| Liebe Jasmin das ist leider ein typisches Symptom der Krankheit - dein Vater möchte in sein "altes" Zuhause - also eventuell das aus seiner Kindheit... Vielleicht hilft ein kleiner Spaziergang - und dann steht man wieder vor der Haustür und sagt "Schau mal jetzt sind wir wieder zuhause" Einfach versuchen abzulenken -NICHT widersprechen oder verbessern - das löst dann die Aggressionen aus bzw. macht sie noch schlimmer - oder vertrösten - zum Beispiel: Morgen gehen wir - heute ist das Wetter nicht so gut, oder es wird ja schon gleich dunkel.... Notlügen sind absolut erlaubt und auch manchmal notwendig. Ich hoffe du kannst die Situation entschärfen... Ich drück dir die Daumen
Bettina Lächeln ist die eleganteste Art einem Gegner die Zähne zu zeigen. Werner Finck |
| | | Ulli Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Do 30 Apr 2015, 20:50 © Ulli | |
| Hallo Jasmin,
hat sich dein Papa wieder beruhigt ?
In diese, Fall hilft meist nur eine Notlüge. Wie Betty schon geschrieben hat, evtl. einmal ums Haus und anschl. ist es wieder gut. Jede andere Erklärung funktioniert nicht.
Liebe Grüße - Ulli |
| | | JJasmin Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Do 30 Apr 2015, 21:21 © JJasmin | |
| Hallo,
Vielen Dank für eure Tipps. Ja mein Vater hat sich etwas beruhigt. Ich war als ich von der Arbeit kam mit ihm spazieren und dann fragte er mich aber wieder wann wir heimfahren. Als ich dann sagte wo meinst du genau, dann meinte er ja dort wo gestern noch geschlafen hat. Ich meinte dann keine Ahnung was du genau meinst, ich habe zumindest immer in dieser Wohnung geschlafen in der wir vorhin waren. Er wird das nicht so schnell vergessen. Auch wenn ich ihm sagen würde, ja wir gehen morgen "nach Hause" würde er mich 100% am nächsten Tag darauf ansprechen. Und was soll ich dann antworten? Wieder morgen? Dann wird er erst recht aggressiv... |
| | | Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Fr 01 Mai 2015, 05:05 © Rita | |
| Liebe Jasim,
seinen Papa weinen sehen, das tut weh. Das möchte keiner, und man möchte ihm helfen, weiss aber nicht wie und ist hilflos.
Wie die Andern schon sagten : Notlügen sind manchmal Gold wert.
Manchmal hilft, wie du gemacht hast, einfach raus gehen und zurück kommen. Oder ein Taxi nehmen und rasch mal 1 Runde um den Block fahren. Wenn das nichts nutzt, und der Papa immer noch sagt er will nach Hause, dann kannst du folgendes machen : lüg einfach.
Sag z.B. wir würden ja gerne dahin, aber im Moment geht das nicht weil das voller Handwerker ist, weisst du, da war doch ein Wasserrohrbruch, ein übler Wasserschaden, die müssen das zuerst reparieren, so können wir da ja gar nicht hinein. Oder sonstwas in der Art. So vertröstest du ihn dass er ja dann dahin kann, aber halt nicht jetzt.
Manchmal ist die Demenz dann gnädig und er vergisst es. Kann aber auch sein es kommt eine ganze Weile immer und immer wieder. Wenn die eine Variante was gebracht hat, dann nimmst die einfach immer wieder. Wenn sie nichts mehr nutzt, erfindest du eine neue.
Weisst du, er wird es nicht verstehen wenn ihr sagt er IST doch zu Hause. Weil keiner weiss welches zu Hause er meint, und er kann's auch nicht sagen.
Ablenken ist auch gut. Manchmal hilft das auch.
Dein Papa ist in seiner eigenen Realität, und die ist für ihn real. Die kann ihm keiner "gerade biegen" und ihm klar machen dass seine Realität nicht so ist, das wird er nicht verstehen, weil sie doch für ihn so ist und nicht anders.
ich hoffe das hilft euch beim nächsten "Anfall" von "ich will nach Hause".
Rita |
| | | Marie Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Fr 01 Mai 2015, 09:21 © Marie | |
| Liebe Jasmin,
ich kann meinen Vor-Schreiberinnen nur zustimmen. Selbst mein Vater, der seit seinem 4. Lebensjahr immer im gleichen Haus wohnte, wollte mit über 9o Jahren plötzlich "nach Hause". Das war zwar selten und auch nicht so heftig wie bei Deinem Papa aber es kam vor. Auch von meiner Mutter kannte ich das. Am Telefon sagte sie mir mal, daß sie noch zwei Tage bleiben würde und dann wieder nach Hause ginge.
Meinen Vater konnte ich immer ganz leicht zufrieden stellen, wenn ich ihm sagte, daß er heute nirgends mehr hingehen müsse (er konnte zu der Zeit schon sehr schlecht laufen), weil es dunkel sei, weil es regnen oder schneien würde usw.
Es bleibt wirklich nur, etwas zu erfinden, was Deinen Papa beruhigt. Wenn er ein Taxi will, dann ruhig einen Anruf vortäuschen und sagen, daß im Moment keines frei sei, man mehrere Sunden warten müsse oder wirklich mit ihm eine Runde gehen oder fahren (vielleicht im Dunkeln, damit er nicht merkt, daß es nur eine Runde ist). Evtl. ihm an der Tür zeigen, daß es regnet und er doch warten solle, bis das Wetter besser ist.
Mit der Zeit werdet Ihr mitbekommen, was Deinen Papa am meisten beruhigt. Du kannst Dich auch einigermaßen darauf verlassen, daß solche Forderungen nur eine Phase der Erkrankung darstellen. Die Phase zu überstehen, wünsche ich Euch viel Kraft und die nötige Phantasie für Ausreden. |
| | | gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hilfe, brauche dringende Hilfe Papa will "nach Hause" Sa 02 Mai 2015, 13:08 © gisela | |
| liebe jasmin
ja, es ist schwierig, wenn demente "nach hause" wollen. so wie die anderen schon gesagt haben,helfen da meist nur kleine lügen. "nach hause", damit meint ein dementer nicht immer eine räumlichkeit, manchmal ist es die geborgenheit,das gefühl sich sicher zu fühlen, was er vermisst.sie finden sich in der jetzigen welt nicht zurecht und möchten in eine welt,die sie wieder verstehen. es ist nicht einfach, und manchmal sogar unmöglich ihnen dieses gefühl zu vermitteln. manchmal hilft ein spaziergang,so wie die anderen schon gesagt haben,manchmal ein in den arm nehmen und über den kopf streichen (so wie die mutter es früher getan hat). es ist schwierig ,weil jede situation andere reaktionen erfordert. ich wünsche euch viel kraft solche situationen zu bewältigen. lieben gruß gisela |
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