Hallo,
ich bin Heute durch Zufall auf diese Seite gestoßen.... na ganz zufällig war es nicht.... ich habe ja gezielt nach einem solchen Forum gesucht.
Meine Mutter und ich vermuten, dass mein Vater Anzeichen von Demenz hat. Er erzählt viel von früher... versteckt irgendwelche Dinge und vergisst wo er sie hingetan hat und beschuldigt andere... die Dinge gestohlen zu haben, bis sie wieder auftauchen.... er geistert Nachts mit der Taschenlampe im Haus umher..... er hat meine Mutter schon Nachts gesagt, dass er nicht nach Hause fahren könne, da er sein Auto nicht finden kann (er war aber zu Hause)... und viele der Dinge mehr. Das Problem ist, dass mein Vater zur Gewaltätigkeit neigt und meine Mutter angst hat, etwas in der Richtung zu unternehmen, dass er zum Arzt geht. Welche Möglichkeiten bieten sich da an, um einen eventuell kranken Menschen in ärztliche Behandlung zu bekommen, ohne das meine Mutter Gefahr läuft von meinem Vater misshandelt zu werden? Es gibt doch bestimmt viele Menschen (Angehörige eines Erkrankten) die am Anfang einer solchen Krankheit mit einem ähnlichem Problem konfrontiert wurden.
Würde mich freuen.... hier einen guten Rat zu bekommen

Hallo Ralfi,

man kann nicht viel machen! Ist es wichtig, dem Kranken klar zumachen, dass er krank ist? Stell Dir vor, dir würde jemand sagen, Du bist krank, obwohl Du Dich gut fühlst.

Deine Mutter kann nur sich selber schützen, auch wenn sie weiß, dass er krank ist. Es fordert viel Verständniss und Beherrschung, aber man sollte sich bei allem immer vor Augen halten, er kann für sein tun nichts!

Man kan niemanden Zwingen zum Arzt zu gehen, man es ihm nur Raten! (In schlimmen Fällen durch psychische Erkrankungen, Alkoholismus, Drogenmißbrauch o.ä. kann man einen Amtsarzt beauftragen, denjenigen Zwangseinzuweisen -dabei muss aber eine akute Gefährdung der eigenen Person oder Gefährdung anderer vorliegen)!

Durch Deine Schilderung hört es sich nach Demenz an und es wäre Ratsam sich Hilfe beim Hausarzt zu suchen, vllt. wäre ein Hausbesuch möglich oder deine Mutter und Du erhaltet Anlaufstellen und Informationen, was ihr in bestimmten Situation tun solltet.

Auch hier kannst Du wertvolle Tipps von Angehörigen bekommen, vllt. hast DU ja Lust Dich anzumelden wir würden uns freuen!

Alles Gute

Liebe Grüße Knutschelch

Hallo Ralfi!

Deine Eltern haben doch bestimmt ein Hausarzt, zudem dein Vater auch hingeht, ohne Probleme zu machen.
Besprecht es vorher mit dem Hausarzt, was ihr für eine Vermutung habt und dann kann er sich euren Vater anschauen und eventuelle nächste Schritte mit ihm besprechen.
Neigt denn dein Vater schon immer dazu gewaltätig zu sein, oder erst seid einiger Zeit?

Hallo Marina....
....ja mein Vater hatte schon immer den Hang zur Gewalt. Meine Mutter hat früher viel Schläge bekommen.... das hat sich aber dann gelegt, als sie ihm sagte, dass sie in verlassen würde, wenn er sie nochmals schlägt. In letzter Zeit häufen sich die Situationen, wo sich mein Vater vor meiner Mutter aufbaut.... da werden natürlich alte Ängste wach.
Ich habe meiner Mutter den Vorschlag gemacht, mit ihr in der kommenden Woche zu ihrem Hausarzt zu gehen und erstmal mit ihm darüber zu reden... das es ja auch um ihre Gesundheit geht..... sie will aber nicht so recht..... erstmal weil sie Angst hat und die Jüngste ist sie ja auch nicht mehr...

Hallo Ralfi!

Es ist aber wichtig, gerade für deine Mutter, denn sie wird nicht jünger und die Demenz deines Vaters wird voranschreiten und meistens kommen dann wieder gewaltausbrüche.
Ich denke der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner und sollte gut über eure Geschichte aufgeklärt werden, soweit es noch nicht geschehen ist.

Danke für deine schnelle Antwort Marina...
... ich denke ja auch dass wir Aktiv werden müssen... und ich habe ja auch Gedacht, dass der weg über den Hausarzt meiner Mutter den Stein ins Rollen bringt... wenn schon mein Vater nicht auf dieses Thema ansprechbar ist.... so denke ich doch, dass es umso wichtiger ist meine Mutter ins Boot zu holen.... und sie hat pure Angst... da nützt es auch nichts, dass ich ihr sage, dass der Arzt eine Schweigepflicht hat..... und das es für einen Arzt auch bestimmt keine außergewöhnliche Situation ist.... ich werde aber auf jeden Fall am Ball bleiben.... ich fühle mich auch dazu verpflichtet, da ich mit meiner uitter eine gemeinsame Patientenverfügung von meinem Vater habe.....

Hallo Ralfi,
das hört sich ja nicht so gut an. Ich würde mich da mit der "Demenz" noch nicht so gant festlegen.
Vergesslichkeit kann im Alter auch andere Ursachen haben. Kann er sich nur an Dinge von früher erinnern?
Hat er denn kein Kurzzeitgedächtnis mehr? Bei Demenz ist das immer ein sicheres Zeichen, wenn der Mensch
all das vergisst, was z. B. in den letzten 2 Stunden passiert. Agressionen wäre auch ein Zeichen, aber auch
für andere Ursachen. Und wenn er schon immer aggrssiv war?!
Der richtige Weg ist sicher mit dem Arzt zu sprechen.Vielleicht ist es ihm sogar auch schon aufgefallen und
hat es nur noch nicht angesprochen.
Ganz wichtig ist, auch wenn nur der Verdacht besteht, er sollte auf keinen Fall mehr Auto fahren. Auch ass ist
wieder schwierig rüber zu bringen. Aber er bringt dann nicht nur sich in Gefahr sondern auch andere. Vielleicht
mal drauf achten, ob er wirklich genug trinkt, 3 Liter.
Und so wie es sich anhört, war die Ehe auch schon immer problematisch, dann wird sie sicher jetzt nicht besser
werden. Auf jeden Fall muss ein Arzt mit eingeschaltet werden. Auch wenn es schwierig ist.

LG Josi

Hallo Ralfi,

mir kommt da noch folgender Gedanke: Sicher ist, Deine Mutter hat Angst. Fragt sich, wie groß die ist. Vielleicht kannst Du ihr klar machen, daß sie die Patientenverfügung für Deinen Vater (der ja Dein Vater auch zugestimmt haben muß) nicht zum Spaß hat sondern daß genau jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, sich selbständig um die Gesundheit Deines Vaters zu kümmern, weil er selbst es offensichtlich nicht mehr kann und natürlich auch nicht will.

Das jetzt mal unabhängig davon, worauf konkret sich die Patientenverfügung tatsächlich bezieht. Du kannst natürlich auch erst mal allein mit dem Hausarzt sprechen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft für alles noch Kommende.

Grüße von Marie

Lieber Ralfi,
gute Tipps hast du schon bekommen. Ob es sich tatsächlich um Demenz handelt, kann nur der Arzt diagnostizieren. Um Klarheit zu bekommen und dann auch entsprechend handeln zu können, kommt ihr um den Arzt nicht rum. Angst hin, Angst her. Ich sehe es eher, je länder ihr damit wartet, je eher kann die Situation eskalieren. Wenn eine Diagnose gestellt ist, kann man auch medikamentös da einiges verbessern. Gerade im Anfangsstadium.

Ich wünsche euch alles Gute, und dass der Arzt irgendwie vermitteln kann.

LG Biggi