Hallo Maiglöck
Je intensiver man mit einem Dementen zu tun hat, je wichtiger wird auch das darüber reden/schreiben können. Einfach weil man nicht nur einen uns lieben Dementen tragen kann, ohne auch selbst etwas getragen zu werden.
Deine Überschrift: "Kann der Umgang mit einem Dementen krank machen?" Ist eine sehr gute Frage. Ja es kann durchaus krank machen, wenn man die eigenen Grenzen nicht mitberücksichtigt und dementsprechend plant. Wo diese Grenzen beim einzelnen liegen ist jedoch individuell und hängt zu einem grossen Teil auch von der vorgeschichtlichen, emotionalen Nähe des Pflegebedürftigen gegenüber ab.
Es ist also sehr wichtig sich selber seiner eigenen Grenzen bewusst zu werden, um für unsere lieben Dementen ein möglichst stabiles Umfeld zu gewährleisten. Jemanden zu Hause selber "zwangspflegen", einfach weil man meint dieses tun zu müssen. Hilft weder dem Betroffenen noch dem Anghörigen, einfach weil dann die Stimmung zu gereizt, zu gestresst und mit viel zuwenig Geduld, Liebe und herzlicher Fürsorge geschehen kann. Ob man sich für einen guten Heimplatz entscheidet, oder jemanden zu Hause pflegt, kann nach meiner Meinung genau so richtig, wie auch falsch sein. Je nach Situation.
Durch die Kurzzeitpflege hast du dir erst mal ein bisschen Luft und Erholung veschafft. Was ich sehr gut finde. Wie es jedoch weiter gehen soll, wenn dein Vater gar nicht mehr alleine wohnen kann, wird wohl die nächste wichtige Frage sein.
Darf ich dich fragen wie weit empfernt seine Wohnung von deiner ist? Wieweit ist er noch selbständig? Wann wurde seine Demenz festgestellt? Hast du einen Heimdienst, wo ihn eventuell täglich besucht, um dich selber etwas zu entlasten? Wieweit bist du selber schon in seinen Alltag involviert?
Sorry, wegen den vielen Fragen. Aber es braucht einfach gewisse Grundinformationen um sich ein möglichst gutes Bild machen zu können, um nicht nur pauschal zu antworten.
Ich würde mich freuen, mehr von dir lesen zu dürfen.
Erst mal wünsche ich dir viel Kraft und sende dir liebe Grüsse
Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."