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| Was soll nur aus meiner Mutter werden | |
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traurige_Krähe Neu im Forum
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 27 März 2009, 10:11 © traurige_Krähe | |
| Ich habe noch mal mit der Pflegeberatung telefoniert und mich wieder etwas beruhigt. Klar, ohne richterliche Anordnung wird das nichts mit der Betreuung, und so weit ist es ja noch nicht. An sich läuft das mit der Pflege gut, aber die sind ja nicht ständig da, und meine Mutter geht gerne und viel spazieren. Da sie auch den Rückweg gut findet, war das nie ein Problem für mich. Sie geht oft ohne Mantel los, aber wenn sie friert, kommt sie zurück und zieht sich wärmer an: auch das fand ich nie problematisch. Aber der Nachbarin waren wohl auch die fünf Minuten, die sie ohne Mantel unterwegs ist, zuviel. Meine Mutter war nie krank in letzter Zeit, nicht mal erkältet, also kann das mit der Bekleidung doch kein wirkliches Problem sein? Eine Pflegestufe hat sie nicht bekommen, allerdings gab es damals die Pflegestufe 0 noch nicht. Wahrscheinlich kümmert sich die Pflegeberatung jetzt darum. Trotzdem, es läuft darauf hinaus, dass meine Mutter wohl in ein Heim eingewiesen wird. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Im Moment klappt es noch so einigermaßen zuhause, aber es wird ja im Verlauf der Krankheit nicht besser, und vielleicht wäre es ganz gut, einen Schnitt zu setzten, bevor wirklich etwas passiert. Das Problem ist halt, dass ich nicht mal einfach so vorbeischauen kann: wenn das ginge, könnte es bestimmt noch einige Zeit zuhause weiterlaufen. Aber seit mein Großer in der Schule ist, kann ich eigentlich nur noch in den Ferien zu meiner Mutter fahren, und das ist ganz klar zu selten. Hierhin ziehen will meine Mutter nach wie vor nicht, und ich kann sie da schon verstehen. Ich weiß im Moment einfach nicht, was das Beste ist. Wobei es ja auch ein bisschen so aussieht, dass meine Meinung da keine Rolle mehr spielt. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 27 März 2009, 12:00 © sylvia | |
| Hi Dorothee, mach das, was Du alles richtig empfindest und soweit es geht bezieh Deine Mutter mit ein, so habe ich es gemacht. Mir war es zu gefährlich, meinen Papa in dem gr. Haus allein. Er ging auch in den Keller, und ältere Menschen stürzen schnell mal und brechen sich was. Daher hab ich den Platz mit bedacht gewählt, wie ich hier schon öfter schrieb: Lage, helle Zimmer, die nicht nach Krankenhaus aussehen, freundliche Schwestern, die einen verstehen, gutes Essen. Die Bewohner und deren Angehörige befragen. Hab hier auch einen Link eingestellt, weil es zum Sozialkonzept eine ganze Kette gibt. Wünsch Dir alles Gute.
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Sa 28 März 2009, 08:34 © maxmoritz | |
| Hallo Dorothee,
Ich kann mich meinen "Vorschreiberinnen" nur anschließen. Ich finde Du hast bis jetzt alles so gemacht wie ich es auch machen würde und zwar richtig.
Das Deinen Mama aus Ihrer gewohnten Umgebung nicht wegwill ist nachvollziehbar. Die kennt sie, und am wichtigsten Da kennt Sie sich aus. Den tollen Nachbarn sein nur zu wünschen das NIEMALS in eine Situation kommen wo sie selbst oder ihre Angehörigen eine Demenz oder Alzheimer Erkrankung bekommen. Das mit dem Entmündigen ist wirklich ein aufreibender Prozess. Und auf jeden Fall schalte wenn Du finanziell kannst einen Anwalt ein.
Ich habe jetzt gerade noch einmal alles gelesen und sitze hier und fühle aus tiefstem Herzen mit Dir.
Ich erlaube mir jetzt etwas was Du bitte nicht übel nimmst.
Aber Deine Mama alleine wohnen zu lassen ist meiner Meinung nach nicht mehr möglich. Und betreutes Wohnen wäre wohl nur von kurzer Dauer.
Eine Unterbringungung in einer Einrichtung die mit Demenzkranken die KEINE Medikamente nehmen wirst Du so nicht finden. Meine Ma kam zum Einstellen (Die Agressivität beruht auch darauf zu Teim) in eine Landesklinik. Diese dauerte einige Wochen da manche Medikamente nicht sofort Wirkung zeugen.
Ich kann Dir aus persönlichen Gründen nur raten:
Zum Gericht und die Vormundschaft beantragen. Wenn Du das einzige Kind bist, dann solltest Du kaum Schwierigkeiten haben. Mit einem Neurologen sprechen, der Dir Stellen benennen kann wo Deine Mama "eingestellt" werden kann. Wenn Sie das Einstellen hinter sich hat dann können Dir diese Ärzte auch helfen bei einer Entscheidung ob Mama weiterhin alleine wohnen kann. Oder ob ein Leben unter Obhut besser wäre.
Nimm es mir nicht übel , aber hart gesagt zerbrichst Du und Deine Familie an der Situation trotz 500km Abstand.
Ganz viel Kraft und Stärke wünscht Monika |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Sa 28 März 2009, 09:37 © sylvia | |
| Moin Dorothee, hab mal einen Link für Dich. Lies es Dir in Ruhe durch. http://www.dr-gumpert.de/html/betreuungsrecht.html Ich hatte eine Komplettvollmacht von meinem Rechtsanwalt. Fand ich besser, da ich meinen Papa nicht bevormunden wollte, hatte seine Frau 51 Jahre getan. Sehe es auch so, Deine Mutter kann nicht allein bleiben. Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich wieder nach hause fuhr und mein Papa allein war. Viel Kraft Dorothee und frag mal, wenn Du in der Arag bist, ob die die Kosten für einen Anwalt übernehmen.
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden So 29 März 2009, 20:36 © Admin | |
| Liebe Dorothee
Auch ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an.
Es ist allerdings eine ganz schwierige Situation für dich, weil du so weit weg wohnst. Dadurch kannst du auch nur begrenzt Einfluss nehmen, da du deine Mutter nicht so oft besuchen kannst. Nun, deine Mutter in "nur" eine Wohnung bei dir in der Nähe zu nehmen, hätte wohl auch keinen Sinn mehr. Betreutes Wohnen wäre ebenfalls von so kurzer Dauer, das man dies eigentlich auch vergessen kann. Aber wenn es darum ginge sie in einem Heim unterzubringen, wäre es vermutlich doch das Beste wenn dies in deiner Nähe geschehen würde. Schon desswegen, damit du dich nicht ganz so Hilflos fühlen musst und nach Bedarf eher aktiv werden könntest. Darum hier einfach mal so meine Gedanken dazu, vielleicht hilft es dir ja auch ein bisschen.
1. Wenn deine Mutter umziehen müsste, dann wäre es ohnehin, eine für sie sehr massive Veränderung, unabhängig ob dies nun in ihrer Umgebung oder in deiner Nähe geschehen würde. So oder so würde das Eingewöhnen für sie eine gewisse Zeit brauchen. Die Besuche wo sie dort vor Ort anfänglich vielleicht nocht bekommen würde, würden vermutlich aber doch sehr schnell nachlassen. Bei dir in der Nähe würdest du (denke ich) regelmässig vorbeischauen, was nach meiner Meinung wesentlich mehr Bestand hätte.
2. Die grosse Wohndistanz und somit deine begrenzten Möglichkeiten müssen dich doch manchmal fast zerreissen. Es entsteht verständlicherweise eine Hilflosigkeit von deiner Seite her, die niemandem gut tut.
3. Wenn sogar schon von Entmündigung die Rede ist, um so wieviel mehr müsste sie so doch auch eine Pflegestufe bekommen - oder?
4. Ich fürchte wenn du auf den weiteren verlauf Einfluss nehmen möchtest, so wird es nur, mit der Absicht, deine Mutter bei dir in der Nähe zu haben wirklich sinnvoll sein. Also brauchst du dementsprechend eine Vollmacht und gleichzeitig eine Pflegestufe, damit du überhaupt eine Chance des Handelns bekommst. Wenn ich es richtig verstehe, so ist die Nachbarin deiner Mutter und eventuell noch ein paar andere Personen zur Zeit mehr involviert als du. Dies lässt dich aus der Sicht eines Amtes, als schlechte Tochter da stehen und macht ein Eingreifen von deiner Seite her immer schwerer möglich. Sprich, die Gefahr wächst, das eine aussenstehende Person anstatt du die Vollmacht bekommen würde.
5. Ich würde auch empfehlen mal die Heime in deiner Nähe anzuschauen und dich zu erkundigen was für deine Mutter in Frage kommen könnte.
6. Auch eine gute medikamentöse Einstellung wäre wichtig - weil um so früher umso besser.
Das sind so meine Gedanken dazu auch wenn eigentlich von den Vorschreiberinnen hier schon alles gesagt wurde.
Ich wünsche dir viel Kraft, um das eine nach dem anderen in Angriff zu nehmen. Volles Mitgefühl hast du, wie hier zu lesen ist, von uns allen. Hoffe sehr das es dir auch etwas Kraft schenken mag.
Sende dir viele mitfühlende Gedanken
Ursula |
| | | traurige_Krähe Neu im Forum
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 30 März 2009, 15:28 © traurige_Krähe | |
| Ganz vielen Dank! Ja, im Grunde genommen wäre ein Heim hier in der Nähe das Beste. Ich habe ich schon umgesehen, bei uns im Ort gibt es nur eins, was auf mich einen guten Eindruck macht. Dort steht meine Mutter auf der Warteliste, schon seit längerem. Ich überlege schon die ganze Zeit, warum mir der Gedanke so unangenehm ist. Ich glaube, es ist gar nicht die Demenz an sich, sondern eine Mutter-Kind-Geschichte. Vermutlich liegt es daran, dass sich das Eltern-Kind-Verhältnis jetzt so deutlich umkehrt. Meine Mutter hat nie auf mich gehört, ich war immer das dumme Kind, das nicht so ganz ernstzunehmen ist. Und jetzt muss ich auf einmal über sie bestimmen und ihr das auch klarmachen - das macht mir Angst. Ob nun letztendlich ich oder sonstwer darüber entscheidet, dass sie ins Heim kommt - ich muss die Situation mit ihr durchstehen, sie ihr erklären, die Diskussionen aushalten. Das wird schwer werden. Meine Mutter kann trotz Demenz noch sehr gut diskutieren und ihre Meinung vertreten, man merkt ihr bei Gesprächen nicht unbedingt an, wie es wirklich um sie steht. Danke auch für den Link wegen der Betreuung! Es liegt schon eine Betreuungsvollmacht vor, die dürfte hilfreich sein? Weiß jemand, ob ich damit automatisch Betreuerin werde, oder kann das Gericht auch anders entscheiden? Monika, wofür brauche ich den Anwalt genau? Ich suche wohl am besten einen am Wohnort meiner Mutter - der Anwalt sollte auf Sozialrecht spezialisiert sein, oder? Ihr helft mir so viel, vielen Dank! Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich im Moment darüber bin. |
| | | traurige_Krähe Neu im Forum
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 30 März 2009, 15:54 © traurige_Krähe | |
| Die praktischen Dinge, die mit der Betreuung verbunden sind, überfordern mich total, ich bin irgendwie nicht alltagstauglich. Die Dame vom Sozialamt hat mir vorgeworfen, dass ich schon seit viel zu langer Zeit mit meiner Mutter nicht mehr beim Neurologen war. Da hat sie recht. Aber wie bekomme ich meine Mutter zum Arzt? Ich habe es ein einziges Mal geschafft, und es war ein Alptraum. Freiwillig geht meine Mutter nicht mehr dorthin, so viel ist klar. Wie mache ich das? Ich kann ja nicht ernsthaft körperliche Gewalt anwenden, damit sie zum Arzt geht. Wie macht ihr so was? Meine Mutter ist doch bestimmt nicht die einzige uneinsichtige Kranke. Solche Dinge... manchmal glaube ich, ein externer Betreuer wäre wirklich besser. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 30 März 2009, 17:42 © sylvia | |
| Hallo, wenn Du eine Betreuungsvollmacht hast, ist sie auf Deinen Namen ausgestellt? Dann reicht es. Anwalt - Familien- und Sozialrechtsanwalt und nimm ihn an Deinem Wohnort. Klar bist Du alltagstauglich, ist halt alles etwas viel. Versuch doch mal einen Arzt zu bekommen, der ins Haus kommt. Mit meinem Papa hatte ich die Probleme nicht, er war herzensgut. Auch er konnte diskutieren und nicht mal der Arzt merkte gleich, das er Demenz hat. Er hatte immer gute Laune und war gut drauf - ich vermisse ihn sehr.
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 30 März 2009, 20:48 © maxmoritz | |
| Liebe Dorothee,
also zu spät ist es nicht.
Und ganz zu Anfang geschrieben:
Ich finde Du bist eine tolle Frau und tolle Tochter denn Du machst Dir trotz Eures gespannten Verhältnisses soviele Gedanken um Deiner Ma zu helfen!!!
Zu einem Anwalt um Dir Unterstützung zu holen denn er hilft auch unmerklich, unbewußt.
Meine ersten Gedanken: Ich lasse Sie stehen obwohl ich nicht weiß ob ich hier auf Unverständnis treffe und eventuell auch hier Menschen gegen mich aufbringe wenn ich so drastisch argumentiere.
Also Deine Ma will nicht zum Neurologen oder Facharzt. Okay, Dann sage Ihr die Wahrheit das es eine Chanche ist die Sie nutzen sollte denn es kann auch anders kommen. Es gibt für Aussenstehende die Möglichkeit Sie wenn Sie "gefährlich" wird es per Krankenwagen und Polizei zu machen.
Als meine Ma eine Gefahr für mein ungeborenes Kind und mich war kam jemand vom Amt (Vertreter Leitung Ordnungsamt) und eine Ärztin. Der Zustand war für diese beiden sofort sichtbar und hörbar. Und nur weil meine Freundin sich anbot Mama wegzubringen durfte sie in meinem Wagen gefahren werden. Ich bin nich mit denn ich war fertig und nur am Weinen. Ein Neurologe kann auch die SOFORTIGE Unterbringung in eine Einrichtung erwirken. Dann s.o. (es geht sogar manchmal nur mit Polizeihilfe.) Für eine längere Stationäre Unterbringung kommt jemand vom zuständigen Amtsgericht (zuständig da wo die Einrichtung ist egal wo der Betroffene wohnt!!) und ornet die Unterbringung mittel Erlass an. Dieser Erlass ist immer mit einem Endedatum versehen und wird wenn erforderlich um eine bestimmte Zeit verlängert. So wie früher mal eben für immer wegsperren ist zum Glück nicht mehr möglich laut Gesetz.
Daher in eine Einrichtung in Deiner Nähe!!!!!! Sonst haste die tollen "helfenden" Nachbarn die mal eben weil die Deine Mama "besser" kennen Entscheidungen treffen die dann vom Personal ausgeführt werden.
Sage Deiner Mama das es jetzt nur darum geht Hilfe zu organisieren es aber NUR mit Ihr geht.
Rufe mal in einer Einrichtung an, die auf solche Krankheiten können. Also Ahnung haben. Dort kannst Du sicherlich auch Hilfe bekommen. Und wenn wähle eine in Deiner Nähe.
Im schlimmsten Fall locke Sie unter falschen Tatsachen .
Ich weiß es werden jetzt Aufschreie sowie auch jau kann ich verstehen vor dem Bildschirm gesagt werden.
Ich bin nie dafür Menschen gezielt zu belügen, aber wenn Gefahr im Verzug ist (so lautete bei meiner Mama der Fachausdruck) dann ist es oft der einzige Weg es einigermaßen friedlich zu schaffen denn wenn diese Menschen partout nicht wollen es aber in solchen uneingestellten Fällen wirklich nur zum Besten ist.
Was hat Deine Mama eigentlich dazu gesagt das die Nachbarn sich über Ihren "Aufzug" in der Öffentlichkeit getragen so beschwert haben?
Meine hat beim ersten mal Unterbringung zum Glück noch erkannt das es darum ging Ihr zu helfen und das dieses nur unter Beobachtung funktioniert damit die Wirkstoffe der Medikamente Ihr speziell richtig dosiert werden können. Daher kam Sie auf die offene Station anstatt wie angeornet durch den Neurologen auf die geschlossene. (Später nach der gewalt mir gegenüber war nur die geschlossenen möglich.)
Wenn Du so ein angespanntes Verhältnis zu Deiner Ma hast weil Du immer bloß die Kleine Tochter bist, wie ist denn der Respekt Deiner Ma Deinem Mann gegenüber?
Ich hoffe Du und alle anderen verzeiht mir diese offenen Worte, Die auf keinen Fall die Würde Deiner Mama herabsetzen oder ausser Kraft setzen.
Monika
Ich bin total aufgewühlt und am heulen und würde am Liebsten alles wieder löschen. Möchte aber Dir nicht die Chance nehmen mal alles so zu betrachten und erwägen. Monika |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Di 31 März 2009, 08:14 © sylvia | |
| Moin Dorothee, ich kann den Worten von Monika zustimmen. Nachbarn können sehr böse werden, auch wenn sie sich in ihrer Ruhe gestört fühlen. Als ich meinen Papa in den Seniorenstift brachte sagte ich es ihm auch nicht. Wir fuhren, wie so oft spazieren in meinem Cabrio, was er immer sehr genoss. Dann gingen wir frühstücken und in dieser Zeit brachte mein Mann die Möbel in sein Zimmer. Dann fuhren wir dort hin, es liegt am Rand eines Kurortes, gegenüber Wald und See (konnte er vom Fenster aus sehen). Er mochte die Natur und das singen der Vögel - seufz. Die Lobby ist wunderbar hell und ein Aquarium mit Fischen. Dann ging es mit dem Fahrstuhl hoch, die Schwestern begrüßten ihn so lieb. Er ging in sein Zimmer, sah seine Möbel und persönlichen Dinge, viele Bilder und fühlte sich wohl. Er setzte sich in seinen Sessel und lächelte. Ich war sehr erleichtert, das er es so aufnahm und mir viel ein ganzer Steinhaufen vom herzen. Versuch Dich mal umzuhören, welcher Anwalt "gut" ist bei Dir. Ich hatte an dem Anwalt meiner Eltern einen guten Menschen getroffen. Weißt, bei mir muß es passen, heißt die Ausstrahlung, die Ruhe kann es nicht anderst ausdrücken. Dieser Mensch hat mir zugehört und mich verstanden, wohl auch weil er meine Eltern lange Jahre kannte, war mein Vorteil. Glaube mir, er hatte eine ungeheure Menschenkenntnis und sehr viel Verständnis. Er ist heute noch für mich da, wenn ich mal anrufe. Ich bin ihm sehr dankbar. Wenn es so dringend ist, wird der Arzt auch dafür sorgen das sie schnell eine Unterbringung bekommt. Ich glaub Dir gern, das es schwierig ist, noch dazu, wenn man ein gespanntes Verhältnis hat. Ich kann nur den Hut vor Dir ziehen, was Du leistest. Wir sind halt die Kinder. Leider hat meine Mutter es nie so gesehen, das einer für den anderen da sein sollte und sich helfen. Sie war die letzten 10 Jahre unnachgiebig und wollte ihre einzige Tochter nicht mehr sehen. Für die Nachbarn galt ich als Tod. Was sie ihrem Mann, meinem Vater damit antat interessierte sie nicht. Liebe Dorothee viel Kraft und Stärke und vergiss Dich selber nicht, denn wenn Du krank wirst ist auch Deiner Mutter nicht geholfen - sei lieb gedrückt. Monika, es tut mir leid, was Du schon alles hinter Dir hast, nicht mehr weinen. Die Sonne lacht, es wird Frühling:flower: Liebe Grüße Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Di 31 März 2009, 10:47 © Admin | |
| Liebe Monika
Ich kann dir nur zustimmen. Bin ich froh das du deinen Beitrag nicht gelöscht hast. Er zeigt soviele wichtige Aspekte auf und spricht aus der tiefe deines Herzens, durch dein Erlebtes. Danke dir für deine sehr wertvollen Zeilen. Uns hier bereichert es sehr und vielleicht durfte es auch dir ein bisschen helfen, indem du das alles so in Worte gefasst hast. Ich hoffe es aus ganzem Herzen.
Fühle dich lieb umarmt.
Liebe Dorothee
Vielleicht wird es nicht möglich sein deine Mutter zu überzeugen das etwas passieren muss. Lange Gespräche sind meistens für Demente auch nicht hilfreich. Vielleicht hilft es am ehesten wenn du ihr möglichst bestimmt einfach sagst, das sie medikamentös eingestellt werden muss, damit sie noch lange so fitt bleiben darf, ohne lange Diskussionen. Manchmal wird auch ein direktes Handeln besser angenommen, als dessen Vorstellung im Vorfeld. Es ist meist auch ein grosser Unterschied, ob über eine Einweisung nur (abstrakt) gesprochen wird, oder ob diese direkt erlebt wird.
Was auch noch eine Möglichkeit wäre, ist mit einer Alzheimervereinigung vor Ort Kontakt aufzunehmen. Da diese in verschiedenen Ortschaften von Deutschland vertreten sind und dementsprechend vorallem auch Ortskenntnisse haben sollten, könnten sie dir vermutlich auch noch gute Tips geben, wie du am besten vorgehen könntest. Hier mal 2 Links mit Adressen wo dir eventuell weiter helfen könnten.
http://www.alzheimer-oekumene.de/alzheimer_adressen.html
http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=61&no_cache=1
Was du liebe Dorothee vorallem brauchst ist Rückenstärkung indem was du tun kannst. Da dich und deine Mutter viele Kilometer trennen, denke ich wären Ansprechspartner vor Ort deiner Mutter auch sehr wichtig - aber auch in deiner direkten Umgebung. Vielleicht kennen sie auch bestimmte Ärzte die Heimbesuche machen würden u.s.w. Je mehr Tips und Ratschläge du bekommen kannst, je mehr wird sich auch bei dir ein bestmöglich begehbarer Weg aufzeigen.
Ich bin mir sicher, das du vieles schaffen und erreichen kannst, aber auch du brauchst - wie wir alle auch - Zuspruch und vorallem emotionale Unterstützung. Ohne diesen Zuspruch, würden wir wohl alle anfangen an unserem eigenen Verstand zu zweifeln.
Da du dir viele Sorgen und Gedanken machst, zeigt es, wie Verantwortungsbewusst du bist. Diese Tatsache an sich hat schon meinen vollen Respekt verdient.
Unsere Gedanken werden dich begleiten, in der Hoffnung das dir die einen oder anderen Tips auch eine Hilfestellung, aber vorallem auch ein Trost sein dürfen.
Fühle dich ganz lieb Umarmt
Ursula |
| | | traurige_Krähe Neu im Forum
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 13 Apr 2009, 10:08 © traurige_Krähe | |
| Vielen Dank für eure lieben Worte. Heute fahre ich zu meiner Mutter, mal sehen, was ich in der Woche erreiche. Ab morgen starte ich durch und gehe mit einer Bekannten, die sich mit solchen Sachen auskennt, zu den Ämtern. Es gab inzwischen wohl noch einen Vorfall bei meiner Mutter, mit Polizeieinsatz und allem, und die Stimmung in der Nachbarschaft ist jetzt wohl völlig gekippt: sie wollen fast alle, dass meine Mutter "wegkommt", und ich muss ja sagen, ich kann's verstehen. Ich werde wohl nicht darum herumkommen zu versuchen, eine Zwangseinweisung ins Krankenhaus zu bekommen. Wie das genau geht, weiß ich nicht, aber ich hoffe sehr, dass die Pflegeberatung mir da weiterhelfen kann. Zum ersten Mal übernachten wir nicht bei meiner Mutter, sondern im Hotel: ich brauche den Abstand. Meine Mutter soll gerade sehr aggressiv sein, es ist wohl auch für die Kinder besser so. (Meine Mutter hat meinen Sohn schon oft aus nichtigem Anlass verhauen.) Ich berichte, wenn ich wiederkomme... danke, dass ihr da seid! |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 13 Apr 2009, 10:56 © Admin | |
| Liebe Dorothee
Ich bin froh, das du eine Bekannte zu den Ämtern mitnehmen kannst - vorallem da sie sich mit sowas auskennt. Es wird dir gleichzeitig auch viel Rückenstärkung geben.
Ich wünsche dir eine gute Woche, in der Hoffnung das du viel erreichen kannst. Unsere Gedanken hier werden dich begleiten in der Hoffnung das du dies auch etwas spühren darfst.
Ich wünsche dir viel, viel Kraft, gute Gespräche und viel Verständnis für all das schwere wo dir in dieser Woche nun bevorstehen wird.
Fühle dich ganz lieb Umarmt, mit vielen mitfühlenden Gedanken
Ursula |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Mo 13 Apr 2009, 13:36 © Babs2105 | |
| Gute Entscheidung Dorotee, Auch von mir ganz viel Glück und viel Kraft das alles zu überstehen.
Herzliche Grüße Barbara
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Do 16 Apr 2009, 17:51 © Babs2105 | |
| War gestern im Krankenhaus bei meiner S.Mutter und habe mit der Ärztin gesprochen. Rs sieht gar nicht gut aus !!! Sie können nichts mehr für sie tun. Häte sie momentan ihre Kreislaufprobleme nicht, hätte ich sie heute nach Hause bekommen. Der Zustand in dem sie jetzt ist, ist wohl der Schlimmste und aus diesen kommt sie nicht ieder raus. Jetzt wollen sie nur noch Medikamente gegen Schmerzen ausprobieren und daß sie die Nächte etwas besser durchschläft. Am Montag ist Großvisite mit dem Chefarzt und ich gehen dann nochmal hin um alles mit ihm zu besprechen. Mein Mann hat an dieen TAg frei, da nehme ich ihn mit, damit auch er sich mal die Meinung der Ärzte anhören kann. Wie es aussieht werden wir uns wohl doch noch um Kurzzeitpflege ziwschendurch bemühen, damit ich auch mal zu "Atem komme". In ein Pflegeheim will S.Vater sie noch nicht einweisen lassen. Ich gucke mir das noch ´ne Weile an und sehe dann was ich machen soll. Solange ich noch körperlich und nevrlich packen kann und meine FAmilie mir unter die ARme greift, mache ich es wohl noch weiter. Sollte ich aber merken, es geht mir an die Substanz, muß eine andere Lösung gefunden werden. Mitte nächster Woche wird sie wohl entlassen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Do 16 Apr 2009, 20:06 © Admin | |
| Liebe Babs Wenn ich deinen Beitrag so lese, kommt es mir vor als ob deine S-Mutter nicht mehr all zu lange leben wird. Ich kann mich allerdings auch täuschen, es ist einfach nur so ein Gefühl..... Hauptsache ist aber, das sie ihren Schmerzen entsprechend soviel Schmerzmittel bekommt, wie es bedarf. Vielleicht wird sie dadurch Nachts auch besser schlafen? Zumindest bei Erik war es in der aller letzten Lebensphase so. Allerdings bin ich mir auch ziemlich sicher, das Erik zusätzlich, schlussentlich noch Krebs hatte wo ihm diese, immer stärker werdenden Schmerzen verursachte. Ausdrücken konnte er sich aber nicht mehr, es war nur noch durch seine Angespanntheit und Gereiztheit zu bemerken. Demenz und Schmerzen ist so eine Sache - leider dauerte es bei mir eine gewisse Zeit, bis ich die Zusammenhänge seines Verhaltens richtig zuordnen konnte. Wäre ich da nicht gewesen, hätte es wohl niemand vom Personal gemerkt Vielleicht ist es bei deiner S-Mutter ähnlich. Vielleicht beruht doch vieles von ihrem Verhalten auf ihre Schmerzen? Vorallem wie stark die Schmerzen sind und wieweit ein bestimmtes Schmerzmittel überhaupt wirkt, ist bei fortgeschrittener Demenz nicht einfach zu erkennen. Aber es könnte ein Grund für ihr dauerndes Rufen und andere Ausdrucksweisen von ihr sein. Ich hoffe jetzt einfach mal, und wünsche mir für euch sehr, das deine S-Mutter durch besser angepasste Schmerzmittel doch eine entspanntere Zeit bekommen darf. Das mit der Kurzzeitpflege finde ich eine sehr gute Idee. Es ist sehr wichtig, das du zwischendurch auch wieder durchatmen darfst. Ich wünsche dir viel Kraft und ein gutes Gespühr um deine eigenen Grenzen nicht aus den Augen zu verlieren. Bin mir aber bei dir ziemlich sicher, das du für euch das Richtige tun wirst. Ich finde du machst es ganz toll. Fühle dich ganz lieb Umarmt Ursula |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Do 16 Apr 2009, 21:16 © Babs2105 | |
| Vielen lieben Dank Ursula Auch ich habe das Gefühl, daß es mit ihr so langsam immer mehr dem Ende zugeht. Ehrlich gesagt würde ich es ihr wünschen. Die Ärzte in der Klinik meinen es ist schon die "höchste Stufe" erreicht und sie in der Klinik nichts mehr für sie tun können. Für mich hat es so geklungen "sie brauchen mit ihr nicht mehr herherkommen, wir können so wie so nichts mehr tun". Aus diesem Grund möchte ich sie doch wieder daheim haben, weil auch ich den Eindruck und das Gefühl habe, daß es nicht mehr lange dauert und sollte sie dann tatssächlich sterben wird sie nicht alleine sein. Herzprobleme hat sie an sich keine, aber der Kreislauf spielt immer öfter verrückt und das Hirn scheint ja auch seine Tätigkeit einzustellen. Werde nochmal mit dem Chefarzt sprechen, aber ich denke der wird mir nichts anderes erzählen. Ich habe jetzt einige Tage für mich gehabt und hab´die Oma-Lose Zeit genossen und Kraft getankt. Ich weiß auch was auf mich zukommt und hab auch schon mit der FAmilie gesprochen, also ich denke es wird schon gehen. Was mich am meisten aber ärgert ist die Einstellung meines S.Vaters. Außer "so´ne Scheiße", kam nichts mehr rüber. Es kommt auch kein Danke schön von ihm, obwohl ich wohlweislich auch ihn mehr oder weniger pflege. Da er momentan auch ans Bett gefesselt ist, mache ich auch bei ihm alles. Denke auch er ist einfach nur mürbe, daß er nichts mehr tun kann. Nur er ärgert mich masslos, daß er seine Launen an mir auslässt. An solchen TAgen lasse ich in dann auch links liegen, er bekommt sein Frühstück, sein Mittag und sein Abendbrot, ich sehe zu daß er seine Medis alle einnimmt, aber Zeit für ihn nehme ich mir dann keine mehr. Er weiß ja, wie schon geschrieben, über alles bescheid und keiner kann ihm noch was vormachen. Diese Sprüche nehme ich mir nicht mehr an. Liebe Grüße Barbara
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 07:37 © sylvia | |
| Liebe Barbara, wir müssen uns ein dickes Fell zulegen. Wenn ich das von Deinem Schwiegervater lese, muß ich an meine Mutter denken - ungerecht und hartherzig. Man soll immer funktionieren, aber irgendwann geht es halt nicht mehr. Finde die Idee von der Kurzzeitpflege sehr gut, so hab ich es auch mit meinem Papa gemacht. Überlege Dir gut, ob Du das alles daheim mit Deiner Schwiegermutter machen willst. Es ist schwierig, traurig, wenn man einen lieben Menschen beim sterben begleitet. Glaub mir, ich weiß wovon ich schreibe, ich saß 5 Tage am Bett. Viel Kraft und Stärke Barbara wünsche ich Dir
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 08:44 © Admin | |
| Liebe Barbara
Du bist in der Tat in einer ganz schwierigen Situation. Nicht zuletzt da du auch noch zu deinem S-Vater schaust. Gerade sein Verhalten euch Gegenüber erschwert alles noch zusätzlich. Ich kann gut verstehen, das du ihn manchmal einfach soweit links liegen lässt, indem du dich für ihn zur Zeit, nur auf das Notwendigste beschränkst. Da er sowieso schon alles weiss und sich nichts sagen lässt, ist es vermutlich auch die einzige Möglichkeit um dich selber emotional etwas abzuschotten - und wer weiss, vielleicht auch die einzige Möglichkeit damit sich bei ihm, mit der Zeit eine gewisse Einsicht entwickeln kann. Manchmal bewirkt ingorieren auch kleine Wunder und in gewissen Situationen ist es wirklich der einzige, mögliche begehbare Weg. Ich hoffe sehr, das sich auch das Verältnis zwischen deinem S-Vater und euch mal zum positiven ändern wird.
Ich finde die Einstellung, deine S-Mutter bis zum Tod zu begleiten sehr schön und wertvoll für euch alle. Ob dieses Begleiten nun bei euch zu Hause sein wird, oder an einem anderen Ort stattfindet, glaube ich ist dabei sekondär. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ich froh und dankbar bin, das ich auch diesen letzten Weg zusammen mit Erik gehen durfte.
Alles in allem wird es dich sehr viel Kraft kosten, aber dennoch ist der Weg den du dir vorgenommen hast auch der Weg, der dir gleichzeitig viel Kraft und Trost schenken wird.
Unsere Gedanken werden dich begleiten und hoffen, das du auch dadurch etwas Kraft spühren darfst.
Liebe Grüsse mit Umarmung Ursula
P.S: Noch ein Nachschlag an alle anderen die hier auch lesen. Ich will nicht das Gefühl vermitteln das man in jedem Fall bis zum letzten Atemzug jemanden begleiten muss. Es kommt wirklich jeweils auf die Beziehung und die eigene Situation drauf an. Ich könnte es selber auch nicht in jedem Fall, da einfach nicht zu jedem Menschen die gleiche Nähe besteht - unabhängig ob Verwandt oder Befreundet. |
| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 12:16 © Babs2105 | |
| Vielen Dank Sylvia und Ursula, tut sehr gut verstanden zu werden. Meine Geschwister zum Beispiel verstehen das nicht und melden sich auch kaum noch, seit ich zu Hause eingespannt bin. Sie verstehen es nicht und denken, ich will mich "drücken" wenn irgend welche Geburtstage anstehen und ich nicht kommen kann. Keine von beiden war aber hier und hat S.Mutter gesehen. Vielleicht sehen sie es ein, wenn unser Jüngster seinen 15ten Geburtstag feiert. DA bleibt es nicht aus, daß sie auch gehört wird. Aber sei´s drum, ich habe den Weg gewählt und ziehe diesen so weit durch, wie ich kann. Von mir auch herzliche Umarmungen an Euch zwei.
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| | | chiara Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 15:52 © chiara | |
| Hallo Babs
ich musste jetzt fast lachen - bitte entschuldige! - aber es war ein sehr zynisches Lachen, weil ich diese REaktion von Geschwistern sehr gut kenne! Gut - wir haben es NICHT geschafft, meine Mutter zuhause zu lassen - aber wir wollten es zunächst versuchen und haben mit allen Geschwistern (6 Stück!) darüber eine Woche nach dem Unfall meines Vaters und dieses Notfalls, dass meine Mutter nicht alleine bleiben konnte, gesprochen.
Zwei meiner Brüder meinten sofort und ohne auch nur irgendwie zu wissen, WAS dort abgeht, da sie nicht ein einziges Mal sich nach Mutter oder Vater erkundigt, geschweige denn, mal zu Besuch waren - dass sie SOFORT in ein Heim müsste! Ohne wenn und aber, ohne einen Versuch starten zu wollen, mal 6 Geschwister mit Anhang über eine bis dato absehbare Zeit einzuspannen.....
Das Ganze ist jetzt mittlerweile fast 3 Monate her - bis jetzt hat sich keiner der Zwei nach Mutters oder Vaters Zustand erkundigt, und keiner der Beiden hat auch nur einen Fuß ins Heim gesetzt, indem meine Mutter jetzt lebt - obwohl das doch von Anfang an DEREN "Wunsch" gewesen ist....
Weißt du: Ich hab sie momentan aus meinem "Kreis verbannt" - sie tun mir nicht gut und ich bin noch voller Wut und mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem eigenen Emotionen zuviel eingespannt, um mir jetzt auch noch darüber einen Kopf zu machen. Trotzdem: Eigentlich sollten solche Menschen uns aus tiefster Seele leid tun! Es ist eine Seite, zu sagen, dass man es nicht schafft, einen Menschen zu pflegen - eine andere, sie ganz allein im Regen stehen zu lassen!
Lieben Gruß Anja |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 17:15 © sylvia | |
| Hi Babs, da hast Du recht. Tu was Dein Herz und Deine Seele Dir sagen. So hab ich es auch gehalten. Ich stand zwar allein da, aber wenn ich hier höre, was es für Probleme mit Geschwistern gibt, bin ich ganz froh. Ich konnte allein entscheiden, habe es mir nicht leicht gemacht. Aber wenn ich heute darüber nachdenke, würde ich es wieder so machen. Hier mal ein Link den ich ganz interessant finde http://www.trauer-fundgrube.de/Allgemein/Sterbebegleitung/sterbebegleitung.html LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Babs2105 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 17:49 © Babs2105 | |
| Anja Du spricht mir aus der Seele. Ich werde jetzt nur noch an meine Familie denken, vielleicht überlegen sich es meine Schwestern früher oder später, wenn sie in ähnliche Lage kommen z.B., wie sehr sie mich im Stich gelassen haben. Mir ist momentan nur sehr wichtig, daß wir als Familie hier und jetzt zusammen halten, die anderen führen eben ihr eigenes Leben.
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 17:57 © sylvia | |
| So machst Du es richtig Babs. Dann hast Dir nix vorzuwerfen und vielleicht bekommen die anderen irgendwann ein schlechtes Gewissen. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Was soll nur aus meiner Mutter werden Fr 17 Apr 2009, 18:48 © Admin | |
| Liebe Anja
Du sprichst auch mir aus der Seele.
Erst in solchen schweren Situationen zeigt sich wirklich was die einzelnen Personen einer Familie ausmachen. Es ist darum auch nicht selten so, das Freunde einen eher durch schwere Zeiten hindurch tragen als die eigene Familie.
Als Erik damals bei uns lebte, sagte sein jüngster Sohn (aus 2. Ehe) einmal zu mir "Blut sei doch dicker als Wasser" und meinte somit das er besser wüsste was für Erik gut sei. Ausgerechnet er, wo nur daran interessiert war, ja nie mit seinen Halbgeschwister irgendwann mal was teilen zu müssen, ohne selber auch nur ein bisschen bereit zu sein, für Erik auch mal was zu tun. Dementsprechend war meine Antwort, das es auch sowas wie "Blutvergiftung" gibt, speziell in ihrem Fall.....
Alles was die zweite Ehe von Erik betraf und dessen Verwandtschaft, hatte dafür gesorgt, das Erik von seinen Kindern aus erster Ehe abgeschnitten wurde. Darunter hatte er in all den Jahren schwer gelitten. Erst als Erik bei uns wohnte, konnten wir diese Kontakte wieder aufnehmen. Heute ist es so das der eine Teil seiner Verwandtschaft wo damals versuchte, uns auf das wüsteste kaputt zu machen zum schweigen kam und der andere Teil, nun zu unseren liebsten, nächsten Freunde gehört.......
Liebe Barbara
Du machst es genau richtig, indem du dich nicht durch deine Geschwister beinflussen lässt, sondern deinen eigenen Weg gehst. Die Hoffnung das irgendwann bei ihnen eine Einsicht kommt, soll und darf bestehen bleiben. Aber für dich selber musst du im JETZTso handeln, das du auch Morgen noch in den Spiegel schauen kannst. Du hast da mein vollstes Verständnis und vorallem meine Achtung dafür.
Liebe Anja
Manchmal hat man wirklich keine andere Wahl als gewisse Menschen erst aus dem nächsten Kreis zu verbannen, um nicht die eigene Kraft für das Wesentliche zu verlieren. Das kann ich mehr als gut verstehen.
Liebe Sylvia
Danke dir für den guten Link, wirklich sehr empfehlenswert.
Schön das es euch alle, und die guten Gespräche gibt. Ihr seit was ganz besonderes ein jedes von euch auf seine Art.
Viele liebe Grüsse und viel Kraft an euch alle hier wünsche ich
eure Ursula |
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