Erstmal Hallo an alle. Möchte als Gast eigentlich nur ein Frage beantwortet bekommen.
Ich versuch mich kurz zu halten.
Vater 82 kam Ende letzten Jahres wegen Luftbeschwerden ins Krankenhaus.
Direkt am nächsten morgen machte er den Stationsarzt dumm an, und hat sich selbst wieder entlassen.
Eine Woche später Einweisung in eine Spezielle Herzklinik.
Dort verweigerte er jegliche Behandlung.
14Tage später wieder in das selbe Krankenhaus, wo man ihn von dort aus in eine andere Herzklinik verweisen wollte, wegen
dringend notwendiger Bypassoperation.
Diese wurde aber dann doch in Frage gestellt, wegen seiner inkooperativen Art und der Verdacht auf Demenz.
Drei Wochen später entschloss man sich doch zu dieser OP.
Nach dieser OP erfolgte leider ein Durchgangssyndrom, was widerum fraglich ist, ob es sich wirklich eines war, da er sich
entgegen jeder Regel, an alles erinnern konnte.
Nach einer Woche entlies man ihn in ein anderes Krankenhaus zur weiterbehandlung.
Auch dort zeigte er alle Anzeichen eines Durchgangssyndrom bzw. Demenz.
Jedoch war er jedes mal in der Lage sich an alles zu erinnern.
Wie z.B das er die Schwester mit einer Tasse erschlagen wollte.
Jeden Besuch als Erbschleicher und Dieb bezichtigt hat, Nachts auf den Gängen herum gelaufen ist und sich in die Betten von Patientinnen gelegt hat etc.
Danach wurde es langsam besser.
Drei Wochen später fing dann eben dieses seltsame Verhalten an, er fand sich in seinem eigenen Haus nicht mehr zu recht.
Hat alle Namen durch einander geschmissen. Wusste nicht ob Tag oder Nacht ist.
Hat sich in die Hosen gemacht und ist auch in einer Halsbrecherischen Aktion über Tor und Gartenzaun geflüchtet, mit dem Grund,
wir wollten ihn im Keller einsperren.
Nur mit sehr starken Medikamenten war er letzten Endes ruhig zu stellen.
Nach ca. 36 Stunden Schlaf mit wenig unterbrechungen war er wieder ganz normal.
Und.... er konnte sich an alles Erinnern.
Das ist jetzt auch wieder fast drei Wochen her.
Ausser den Wortfindungsschwierigkeiten kommt er uns ganz normal vor.
Kann man da wirklich von Demenz reden?

Sicherlich gibt es hier viele die genug Erfahrung haben mit Demenzkranken und derren Symptome.
Leider lässt sich im Internet diesbezüglich, was sich so verwirrend darstellt, nichts finden.
Würde mich Anworten freuen.
LG Bigitti

Liebe Bigitti,
ob das eine Demenz ist, kann nur ein Neurologe feststellen.
Es hört sich ganz danach an, es könnte aber auch eine Art Verwirrtheit (auch eine Stufe der Demenz) gewesen sein, nach dem vielen Streß das er hinter sich hatte.
Ich würde ganz dringend seinen Hausarzt zur Rate zu ziehen, der müsste sich damit auskennen. Und wenn er meint es könnte eine Beginnende Demenz sein, sofort zum Neurologen.
Am Anfang einer Demenz kann man schon etwas dagegen tun, dann kommt es nicht ganz so krass und unverhofft zu Tage. Aufhalten kann man eine Demenz nicht, aber es gibt Medikamente die am Anfang einer Demenz es ein bißchen hinauszögern können.
Ich bin leider schon viel zu spät mit meiner Schw.Mutter hingekommen. Ihr Hausarzt hat es einfach damals verschlammpt. Mein Schw.Vater ist zwar immer mit Schw.Mutter zum Arzt mitgefahren und wir waren auch der Meinung, daß er mit ihr auch mithinein geht, leider war es nicht so. DAnn nahm ich es in die HAnd und sprach den Arzt darauf an, ob es vielleicht eine Demenz sein könnte, da erst zog er es in Erwägung sie neurologisch untersuchen zu lassen, aber da war sie schon über die Verwirrtheit hinweg und die Demenzmedikamente die er hätte aufschreiben können bei Beginn, halfen nicht mehr.

Liebe Bigitti,
melde Dich doch mal bei uns an, dann müssen wir das Thema nicht so öffentlich scheiben.
Wenn Du bei uns im Forum bist, kann es niemand ausser uns das lesen und Du kannst auch etwas Persönlicheres schreiben.
Wir stehen mit Rat und Tat bereit.
Ich denke ich schreibe im Namen aller die hier im Forum angemeldet sind. Wir sind schon eine tolle und lustige Truppe. Auch wenn es um so eine ernste Sache wie Demenz geht, schmeissen wir nicht alles hin, sondern helfen uns gegenseitig.

Bis bald (hoffe ich)
Barbara

Liebe Biggi,
ich schließe mich in allen Punkten unserer Babs an.

LG Sylvia

Vielen Dank für eure Antworten.
Der Hausarzt ist über alles bestens informiert.
Leider wurde das von ihm noch nicht vorgeschlagen, das mit einem Neurologen
abzuklären.
Obwohl er meinte das er Dement sei. Auch in diesen Krankenhäusern machte man uns auf
seine Demenz aufmerksam.
Vllt. zweifelt man das letzten Endes doch an, das es sich wirklich um Demenz handelt,
da seine Symptome mehr als verwirrend sind.
Uns kommt da auch noch ein ganz anderer Verdacht, aber das gehört nicht hierher.
Erstmal ganz vielen lieben Dank.
Ihr seit toll

Hallo Bigitte,


Ich schließe mich Babs auch an!

Leider tun sich Hausärzte mit der Diagnose Demenz leicht, und der Weiterbehandlung dann doch sehr schwer. So haben wir es auch erlebt!
Sag direkt "Ich möchte das mein Vater einem Neurologen vorgestellt wird!" Nur er kann ganz genau feststellen ob es sich um Demenz handelt!

Lieben Gruß Kathrin

Liebe Bigitti,
vielleicht möchte er auch nur mehr Aufmerksamkeit - im Mittelpunkt stehen

LG Sylvia

Liebe Bigitte,
ich sehe gerade, dass du dich angemeldet hast. Das freut mich.

Also erstmal herzlich Willkommen bei uns.

Unsere liebe Babs hat ja schon das Richtige geschrieben. Viel Spass hier.

LG Biggi

liebe Bigitti auch von mir.

freut mich, daß Du Dich angemeldet hast !!!

Hallo Bigitte!

Auch von mir herzlich willkommen. Die Frage, ob gleich dement oder, im Fall meiner Mutter, nur ein bißchen Tüddelig haben meine Schwester und ich uns anfangs auch gestellt. Der Hausarzt meiner Mutter hat, nachdem meine Schwester ihm das Verhalten meiner Mutter geschildert hat, von sich aus zum Neurologen überwiesen. Nun bekommt meine Mutter ein Medikament und muß alle Viertel Jahre zur Kontrolle.

Nochmal herzlich willkommen und liebe Grüße aus Nienburg

Tina

Hallo
Ich wollte mich zu dem Thema noch mal melden und Bericht erstatten.
Also.... er ist definitiv nicht dement.
Naja, vielleicht ein bisschen Tüttelig.
Denn......
Vor einigen Wochen musste auch mal seine Lebensgefährtin ins Krankenhaus.
Somit musste ich ihn ganz allein versorgen.
Was ich voll ausgenutzt hab.
Erstmal hab ich alle Medikamente aus dem Haushalt entfernt.
Dann für eine regelmässige und ausreichende Ernährung gesorgt.
Ihm nur noch die Medikamte gegeben die vom Arzt verordnet wurden.
Und das wichtigste ihm ständig Getränke gegeben.
Zum abführen durfte er auch nur das verordnete Medikament nehmen.
Er hat mir zwar ständig die Ohren voll geheult, das der Stuhlgang nicht funktioniert,
aber mit kleinen Tricks hab ich festgestellt das er mich diesbezüglich belügt.
Ich weiß ja auch nicht, ob das bei den Alten normal ist, das sie meinen
sie müssten sich tonnenweise Abführmittel rein hauen, damit sie den ganzen Tag anständig Durchfall haben?
Aber nach diesen vier Wochen, als Strohwitwer, ging es dem Mann einfach nur Super.
Selbst im Garten konnte er wieder was machen.
Alles war einfach nur toll.
Bis diese Frau wieder nach Hause kam.
Die ein ziemlich herrisches und egozentrisches Wesen hat.
Seit vierzehn Tagen ist sie wieder da.
Unserem Papa geht es einfach nur schlecht.
Er ist komplett verwirrt, kann sich nicht mehr auf den Beinen halten.
Ihm seine Arme zucken und und und .....
Gestern war der Arzt da, der leider nur meinte er soll viel trinken.
Heute Nacht mussten wir mehrmals zu ihm, weil er aus dem Bett gefallen war.
Wirkliche Betreuung unserer seits ist gar nicht möglich, weil diese Frau ihre Ruhe haben will,
sprich ..... nur im Bett liegen.
Ich müsste quasi mich den Tag dort aufhalten, was definitiv gar nicht möglich ist.
Leider haben wir auch keinerlei Unterstützung vom Arzt und ich denk,
das es nur noch eine Sache von Tagen ist, dann käme Exitus.
Natürlich lassen wir es nicht so weit kommen, aber leider müssen wir den richtigen Zeitpunkt abwarten um einen
Notarzt kommen zu lassen. Damit unser Papa ins Krankenhaus kommt, denn der Arzt macht nichts.
Und danach schmeissen wir die Alte raus.
Ich bin so bös...Mensch..
LG Bigitti

Liebe Bigitti,
komm mal her Du machst es richtig. Mach es möglichst schnell. Das was ich hier lese erinnert mich so sehr an meine Mutter. Herrisch nur an sich denken und zum Schluss den Nachbarn erzählen: der kann weg. Ich hab das ja alles erst nach dem Tod meiner Mutter erfahren. Mein Papa blühte wieder richtig auf, nachdem er mich wieder hatte, seine Enkel auch wiedersah. Er hatte wieder Spaß.
Ich weiß nicht, wie Menschen so grausam sein können.

Alles Gute.

LG Sylvia

Hallo,
habt Ihr schon mal überlegt mit dieser Frau zu reden, sprich "auf den Pott setzen" !?
Sie soll ruhig erfhren, daß Ihr / Du sie beabachtet und daß ohne sie alles viel besser lief .
Mir unverständlich wie gleichgültig und egoistisch manche Menschen sind
Ist Dein Vater immer schon bei diesem Arzt gewesen ? Ich würde einfach den Hausarzt einfach wechseln.
Oft bringt so ein Wechsel ganz viel an den Tag, was beim alten HA gar nicht mehr beachtet wird, weil dieser aus Gewohnheit vieles nicht mehr beachtet.

Hallo Bigitte,
hört sich für mich alles sehr seltsam an. Ich würde auf jeden Fall versuchen, die Situation mit dem anscheinenden Verfall zu klären. Und wenn es keine Demenz ist, ist das doch in den Griff zu bekommen.

Alles Liebe und klärende Gespräche wünscht

Biggi

Da gebe ich Dir vollkommen Recht Biggi.
An sich hört sich alles nach Demenz bzw. Verwirrtheit an. Aber die Diagnose stellen die Fachmänner.