Meine Lieben,
brrrr... ist das kalt in der Höhle, das Lagerfeuer längst erloschen, neblig ist's draussen, und hier drinnen recht düster, zumal ich wieder die Tücher vor die Öffnungen gehängt habe um den Wind ab zu halten.
Wird Zeit wieder die warmen Schaffelle aus zu teilen wo ihr euch drauf setzen könnt, in den Nischen an den Wänden Kerzen an zu zünden, und ein neues Lagerfeuer zu entfachen.
Ich schichte schon mal kleine Scheite auf und geb bisschen trockenes Zeugs drunter
ja... das brennt doch schon mal.
Paar Scheite oben drauf, paar Äste... ja doch, das kommt gut. Hört ihr's knistern? Fühlt ihr die Wärme?
So jetzt jedem einen Teller warmer Suppe, dann wird's gleich gemütlich.
Hätt ich Hühnerfleisch gehabt hätt ich das noch rein gemacht, aber so ist auch ok, geht für vegetarier auch prima. Sonst hätt ich ja 2 Suppen kochen müssen.
Lasst es euch schmecken.
Dazu gibt's ein Stück Käse für diejenigen die mögen, und Brot. Frisches duftendes Brot.
ja, dann seid ihr ja bereit für eine Geschichte oder?
Schlürft ruhig die Suppe weiter, aber nicht dass sie euch im Halse stecken bleibt gell? Aufpassen beim Suppe essen.
Also passt auf.
eines düsteren Novembertages ging Albert raus zum fischen. Er musste weiter fahren, weg von der Stadt, rein in die Wildnis.
Es war kühl aber nicht wirklich kalt. Die Nebelschwaden krochen von den Gewässern her die Hänge hoch zur Strasse auf der er fuhr. Er hatte schon etliche Kilometer hinter sich, schätze mal so 30 oder 40. Es war nicht mehr weit.
Zum Glück kannte er sich gut aus in der Gegend, war ja so oft beim Angeln draussen. Hätte er sich nicht ausgekannt, hätte er womöglich die Abfahrt verpasst, den kleinen Weg der Richtung Jagdhütte führte.
Die Strasse war kurvig aber recht flach in den Hang gebaut. Rechts ging's runter zum See, links den Hügel hoch. Alles bewaldet.
Die kleine Strasse war wirklich zu übersehen, wenn man sich nicht auskannte.
Albert bog auf diesen Waldweg ein und nach 3 km erreichte er den Vorplatz der Jagdhütte.
Sie gehörte seit Generationen der Familie.
Normalerweise kam er immer mit seiner Frau hierher, die Kinder kamen schon lange nicht mehr mit, die waren verheiratet und längst ausgezogen, in entfernte Regionen des Landes.
Heute war Albert jedoch alleine da, er hatte sich mit seiner Frau gestritten und hatte sich gesagt sie solle doch alleine ihr Wochenende verbringen, er ginge angeln.
Doch schon tat es ihm leid ihr all die bösen Worte an den Kopf geworfen zu haben. Schliesslich kümmerte sie sich doch gut um ihn, kochte wunderbar und... ja, kochte wunderbar.... Albert bemerkte dass er Hunger hatte.
Wie schön wäre jetzt eins der tollen Brathähnchen von Martha.
Er wischte die Gedanken weg. Nein, er wollte seinen Groll behalten, schliesslich war er ja dickköpfig. Sollte sie ruhige mal bisschen ohne ihn auskommen.
er würde sich ein tolles Anglerwochenende machen, mal nur er, das Boot und der See voller Fische, und am Sonntag würde er mit gutem Fang zurück nach Hause fahren.
Ja, so wollte er es machen.
Er ging in die Hütte rein und kochte sich zuerst einen Pott Kaffee. Den würde er nach dem Angeln brauchen.
Ach was. wozu bis danach warten, er nahm ihn einfach mit, in einer alten Thermoskanne.
Er ging in den Schuppen, es roch eingeschlossen und muffig, egal. War ja ein Schuppen.
Seine Angel hatte er schnell gefunden, auch seine Anglerweste die er sogleich anzog. Noch den Anglerhut, und los gings ans Ufer.
Am kleinen Steg war das Boot angebunden, es dümpelte friedlich vor sich hin.
Er stieg ins Boot, band es los und warf den Aussenborder an.
So fuhr er ein gutes Stück vom Haus weg auf den See. Machte dann den Motor aus und warf seine Angel aus.
er hatte Maiskörner an den Haken gemacht, sein "Geheimrezept".
Albert machte es sich im Boot bequem. Könnte eine Weile dauern bis der erste Fisch anbiss. Vielleicht hätte er sogar Zeit für ein Nickerchen. Könnte sein. Wär noch angenehm.
Doch aus dem Nickerchen wurde nichts. Der erste Fisch biss sogleich an.
Albert zog ihn heraus, nahm den Barsch von der Angel und legte ihn in den Bottich. Neues Maiskorn ran und wieder raus die Angel.
Ging nicht lange, hatte er schon den nächsten, dann noch einen und noch einen.
Herrschaftzeiten bissen die Fische aber auch heute. Eigentlich... also das Nickerchen... wär eigentlich ganz schön gewesen...egal.
Dann biss schon wieder was an. Diesmal schien es was Grösseres zu sein. Albert hatte Mühe die Angel in den Händen zu behalten. Sie bog sich, er hoffte sie würde nicht brechen, es war unheimlich anstrengend.
Er kurbelte die Leine rein, doch es ging immer nur ein Stück.
Was zum....
hier konnte sich die Leine doch gar nicht verheddern, hier hatte es NICHTS, der See war hier so tief, so weit runter reichte die Leine ja gar nicht, die ging nur 2 Meter runter. Was war das bloss für ein riesiger Fisch der da anbiss.
Albert zog und zog und... plötzlich war der Zug von unten von der Leine weg und er verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings ins Wasser, über Bord.
Fluchend fiel er ins kalte Wasser.
oh ich möchte die Flüche hier lieber nicht wieder geben.
Die Gummistiefel und die Kleidung waren sofort voller Wasser, und zogen ihn unter Wasser.
Die Stiefel waren einfach aus zu ziehen, die zog es ihm fast von alleine aus.
Doch mit dem Rest war's anders, das kriegte er so schnell nicht los.
Er strampelte und versuchte das Boot zu erreichen. Doch es zog ihn immer wieder in die Tiefe.
Dann endlich hatte er den Bootsrand erreicht, klammerte sich mit einer Hand daran fest, atmete vor Erleichterung auf, und wollte sich ins Boot ziehen.
Doch... es war als packte ihn etwas am Bein. Es zog ihn runter.
Was ..... Gibt's doch nicht! Kraken usw gab's im Süsswasser gar keine.
Sein Schrei ging im Wasser unter.
Als Albert am Sonntagabend nicht nach Hause kam und auch am Montagmorgen noch nciht da war, alarmierete seine Frau die Polizei. Diese fuhren raus zur Jagdhütte. Albert's Auto war weg, das Boot auch.
Es gab keine Spuren von Albert. Nichts deutete daraufhin dass er an diesem Wochenende da gewesen wäre.
Sie suchten weiter und fanden Spuren am See, Albert war wohl doch hier gewesen, sie fanden den recht frischen Abdruck eines Stiefels so wie sie Albert getragen hatte, auch die Grösse stimmte.
Die Wasserschutzpolizei setzte Taucher ein, doch wenn sie fanden nichts.
Das Boot fanden sie 2 Tage später, zerdeppert, am andern Ende des See's.
Was wirklich passiert war blieb ein Geheimnis.
Es wird gemunkelt dass am grossen Bärensee in den Adirondak Mountains ein Seeungeheuer leben sollte. Vielleicht .... wäre möglich.
Auf jeden Fall gab es keine Erklärung warum das Boot so zerdeppert war, es gab in der Gegend keine Felsen woran es hätte zerschellen können, und die Tage waren in dem Zeitraum fast windstill gewesen.
Es wird auch weiter gemunkelt sie hätten am Boot Blutspuren gefunden die keine menschliche DNA enthalten würde, und die DNA wäre auch nicht nichts zu vergleichen was bekannt wäre.
so zumindest habe ich die Geschichte gehört.
Rita