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gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: die lieben verwandten Fr 23 März 2018, 17:22 © gisela | |
| da ich ja auch zu denen gehöre, bzw gehört habe, die sich in bezug auf die Demenz von Mama oft über andere Familienmitglieder geärgert hat, hab ich mir mal Gedanken gemacht, warum das so ist. ich denke, wir alle hier machen einen gedankenfehler. wir geben und pflegen, machen und tun und erwarten von anderen teilen der Familie, dass diese genauso denken und agieren. wenn es dann nicht so ist, aus welchen gründen auch immer, macht sich bei uns ärger breit. ich mache und tue, warum die andern nicht? klare antwort..........weil sies nicht wollen ! ich habe mich oft gefragt, warum ich mich so ärger. weil die anderen nicht so sind wie ich? weil sie sich das recht nehmen ihr leben nach ihren Bedingungen zu leben? weil ich neidisch bin? vielleicht von allem etwas. aber kann man es diesen menschen nun zum vorwurf machen, dass sie meine Erwartungen nicht erfüllen?.........nein, denn ich glaube irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo sie sich vielleicht diese vorwürfe selbst machen. es ist schwierig sich einzugestehen, dass man für das, was man , sei es aus liebe oder Pflichtbewusstsein, für einen anderen tut selbst verantwortlich ist, aber man kann eben nicht von anderen verlangen sich ebenso zu verhalten. es bringt nichts sich zu ärgern, zu hoffen, zu warten..........denn die anderen sind eben nicht ich. diese gedankengänge haben es mir deutlich leichter gemacht, meinen ärger auf ein Minimum zu reduzieren, und es lebt sich so einfach leichter. andere menschen MÜSSEN unsere Erwartungen nicht erfüllen. es ist schön, wenn sie´s tun, aber sie müssen es nicht. wichtig ist doch eigentlich nur..........was ICH tue und das ICH ohne schlechtes gewissen in den spiegel sehen kann...........oder?
in diesem sinne........euch allen ein schönes wochenende
lieben gruß gisela mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: die lieben verwandten Fr 23 März 2018, 19:14 © Quintilia | |
| Sehr wahr, liebe Gisela!
Musste ich auch in einem langen, schmerzvollen Prozess lernen, der mich aber letzten Endes unendlich befreit hat. Und zwar in jeder Beziehung! |
| | | Aggi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: die lieben verwandten Sa 24 März 2018, 05:14 © Aggi | |
| Liebe Gisela, gutes Thema! So wichtig! Ich hab Deinen Beitrag einmal gelesen und dann erstmal einen Kaffee geraucht. Und nochmal und nochmal und gefühlt im Kopf schon tausend Zeilen geantwortet. Würdest Du das Lesen, würdest Du hoffentlich leise lächelnd den Kopf schütteln und denken, ach Aggi, Du hast noch einen weiten Weg vor Dir! Ja, das merke ich jetzt, ich bin noch in der "Ja, aber..."-Phase. Und das ist schon hilfreich! - gisela schrieb:
- wichtig ist doch eigentlich nur..........was ICH tue und das ICH ohne schlechtes gewissen
in den spiegel sehen kann...........oder? Amen! - Und Dir auch ein schönes Wochenende, liebe Gisela! LG, Aggi
"Die Schäden einer Therapie dürfen nicht größer sein
als die Schäden der Krankheit." |
| | | Amelu Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: die lieben verwandten Sa 24 März 2018, 08:41 © Amelu | |
| Es ist ja nicht immer so, daß die 'lieben' Verwandten nicht nur nicht wollen, sondern einfach nicht die Betreuung und Pflege angemessen machen können. So wars hier mit meiner Schwester, die die Obhut und Versorgung für meine Mutter hatte, bevor ich vor ca 6 Jahren gekommen bin und es war auch diese unzulängliche Behandlung von Mutter durch meine Schwester U, die mich dazu brachte, selber nach dem Rechten zu gucken.
Ihr Manko war, daß noch immer ihre Interessen wichtiger waren als alles, was Mutter betraf - und so gehts nun mal nicht. Nicht, wenn man im selben Haus wohnt und nicht, wenn man wähnt, man sei was Besonderes, z.B. Künstler und das Leben mit Mutter immer nur hier im Haus sei zu kleinbürgerlich. Dann bin ich gekommen und hab Mutterle so geachtet, daß sie bis zu ihrem Tod immer meine 'Nummer 1' gewesen ist.
Die zwei andren Schwestern hätten mich gern hier vor Ort unterstützt, aber das war 'technisch' nicht möglich, eine selber Pflegefall geworden und die andre wohnt in USA. Die zwei haben mir moralisch beigestanden, ist ja auch viel wert.
Eva |
| | | kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: die lieben verwandten Sa 24 März 2018, 12:40 © kamia | |
| Liebe Giesela, - Zitat :
- andere menschen MÜSSEN unsere Erwartungen nicht erfüllen.
Und anders herum auch nicht! Es gibt es immer Gründe für Verhaltensweisen - das müssen wir akzeptieren! Es könnte sogar das eigene Verhalten sein! Das Geschriebene sagt so viel mehr über den Schreiber, als über den " Anderen"....oder?
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
| | | Danii Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: die lieben verwandten Sa 24 März 2018, 21:59 © Danii | |
| Liebe Gisela, Ärger auf andere spiegelt ja eigentlich immer unser Inneres wieder. Diese Spiegel dienen dazu unseren inneren verdrängten/abgelehnten Aspekte anzunehmen und zu lieben. Ich denke jeder der die Pflege eines anderen übernimmt, und damit sein eigenes Leben stark einschränkt, denkt auch darüber nach wie es wäre diese Aufgabe nicht übernommen zu haben. Wenn Familienangehörige sich dafür entscheiden sich nicht kümmern zu wollen/können entwickelt sich Ärger und Wut, weil man selbst diesen Aspekt seines Selbst nicht auslebt. Ich finde es völlig in Ordnung wenn Geschwister von mir sagen das sie das nicht übernehmen können/wollen, da ich selbst auch lange überlegt habe ob ich das will. Da stand das Pflichtgefühl gegen den Egoismus, die Liebe zur Mutter gegen die Liebe zur Freiheit. Das ist nichts verwerfliches und durchaus menschlich. Genauso wie der Ärger Liebe Grüße Dani |
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