Demenz mit Lewy-Körperchen-Binnen eines Jahres erkranken Körper und Geist
Demenz mit Lewy-Körperchen
Die Demenz mit Lewy-Körperchen zeigt Ähnlichkeiten sowohl mit der Alzheimer-als auch mit der Parkinson-Demenz.Sie wird meist von Motorischen Störungen begleitet,die binnen eines Jahres vor oder nach Beginn der Demenz-Symptomatik auftreten und denen einer Parkinson-Erkrankung ähneln.Typische Zeichen dieser Demenzform sind schwankende Aufmerksamkeit und Wachheit sowie wiederkehrende detailreiche Halluzinationen.Die Demenz mit Lewy-Körperchen oder Lewy-Body-Körperchen-Demenz (LBD) wurde nach mikroskopischen Ablagerungen in geschädigten Nervenzellen,benannt.Sie sind nur bei Gewebeuntersuchungen zu beobachten.Da die Entnahme von Gewebeproben aus dem Gehirn jedoch nur in seltenen Ausnahmefällen gerechtfertigt ist,können die
Ablagerungen in der Regel nicht zur Diagnose der Erkrankung herangezogen werden.
Typische Symtome
Die körperlich Beschwerden bei Demenz mit Lewy-Körperchen ähneln denen bei Parkinson.Der
Körper ist straf und reagiert nur zögerlich auf Bewegungsabsichten der Betoffenen.
Bewegungsabläufe wirken dadurch oft zähflüssig.Seltener als bei Parkinson treten hingegen
Zitterbewegungen z.B.der Hände oder des Kopfes auf. Typisch sind häufige Stürze,
vorübergehende Bewusstseinsstörungen und Ohnmachten mit einer Dauer von höchtens wenigen
Sekunden(Synkopen).Auch auffälliger Harndrang und starke körperliche Bewegung während des
Schlafs können auftreten.Die Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit ist von einer allgemeinen Verlangsamung und in ihrer Intensität stark schwankenden Kronzentrations-und
Aufmerksamkeitsstörungen geprägt.Visuelle Halluzinationen sind häufig.Die Patienten nehmen
dabei oft Personen oder Tiere wahr,mit denen sie sprechen oder auf die sie durch Bewegungen
reagieren.Zumeist werden die Halluzinationen gleichgültig oder ängstlich erlebt.Typisch sind
weiterhin das Auftreten von Depressionen und eine Überempfindlichkeit gegenüber Neuroleptika
einer Gruppe von psychisch wirksamen Medikamenten.
Abgrenzung gegenüber Alzheimer und Parkinson
Die Diagnose der Lewy-Körperchen-Demenz erfolgt wie bei allen Demenz-Formen auf Grundlage
der geschilderten Symtome,der Krankengeschichte,der körperlichen Untersuchungen sowie
Röntgen und anderen apparativen Untersuchungen.Das Krankheitsbild überschneidet sich jedoch
sowohl mit Alzheimer als auch mit der Parkinson-Erkrankung.Einige Ärzte zweifeln aus diesem
Grund daran,dass die Demenz mit Lewy-Körperchen überhaupt eine eigenständige Erkrankung
darstellt.Bei der Diagnose der Demenz mit Lewy-Körperchen kann helfen,dass bestimmte
Parkinson Medikamente(L-Dopa,Dopamin-Agonisten)bereits in relativ niedrigen Dosen die für diese
Demenzform typischen Halluzinationen hervorrufen können,während Cholinesterase-Hemmer sie
zu unterdrücken vermögen.
Behandlung
Die medikamentöse Behandlung der Demenz mit Lewy-Körperchen ist schwierig.Das hat zwei
Gründe. Zum einen verbessern Cholinesterase-Hemmer wie Rivastigmin zwar deutlich die
geistige Leistungsfähigkeit der Patienten,doch ist aufgrund dieser Therpie eine gewisse
zusätzliche Einschränkung der Bewegungsfähigkeit hinzunehmen.Zum anderen verhindert die
Überempfindlichkeit der Betroffenen gegenüber Neuroleptika eine optimale Behandlung ihrer Begleitsymtome,insbesondere der Halluzinationen.In dieser Situation kann die Behandlung mit
so genannten atypischen Neuroleptika einen akzeptablen Kompromiss darstellen.
Quelle:Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Autor:Jan Groth