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| Diagnose beginnende Demenz/ Depression? | |
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Sabur Neu im Forum
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| Thema: Diagnose beginnende Demenz/ Depression? Mo 13 Jul 2015, 21:01 © Sabur | |
| Hallo liebe Mitglieder des Demenz Forums, ich hoffe durch Euch Licht ins Dunkle bringen zu können und möchte an dieser Stelle einige Fragen stellen, ich versuche es so kurz wie möglich zu machen! Ich habe vor ein paar Monaten meine Mutter verloren, mein Verhältniss zu meiner Mutter war mehr als schlecht, ich war mehr als zehn Jahre in Therapie aufgrund traumatischer Kindheitserlebnisse die mit meiner Mutter zusammenhingen. In den letzten Jahren habe ich kaum Kontakt mit meiner Mutter und meiner Schwester gehabt. Vor ca.sieben Jahren fing es an, dass meine Schwester und meine Mutter meinen Vater eine Demenz vorwarfen. Tatsächlich vorwarfen Ich konnte daran nicht wirklich glauben, ich habe damals auch diverse Tests mit ihm gemacht ( Minimal- Mental Status Test ?) die er alle perfekt bestanden hat, dennoch konnte auch ich eine gewisse Veränderung an ihm bemerken. Mein Dad ist der liebste Mensch den ich kenne, leider wurde er in den letzten Jahren zunehmend aggressiver, unzufriedener, depressiver, verwirrter Im nächsten Moment ist er aber auch voll da. Er kann seine Bankgeschäfte problemlos erledigen, er weiß besser als ich den Kalendartag, Ferien usw. Die Tests hatte ich mit ihm gemacht um die Argumente meiner Familie zu entkräften bzw. wenn etwas wäre auch reagieren zu können, ich bin echt ganz schön hilflos. Für mich stellte sich nun die Frage hat meine Familie Recht, ist es eine Form von Demenz oder ist es durch den jahrelangen zermürbenden Krieg mit meiner Mutter entstanden, quasi als Depression oder emotionale Belastungsstörung, da auch ich leider eine psychische Störung vom Zusammenleben mit meiner Mutter davon getragen habe, lag auch das für mich nahe. Im Grunde genommen ist es für mich unwichtig an was mein Dad leidet, für mich zählt nur ob und wie man oder ich ihm helfen kann. Seit dem Tod meiner Mutter hat sich alles sehr zugespitzt, ich habe mit meinem Dad einen MRT Termin gemacht und er war beim Neurologen. Tatsächlich wurde er auch mir gegenüber immer aggressiver, Kleinigkeiten belasten ihn sehr usw. Beim MRT war alles okay bis auf zwei drei hellere Stellen, die der Arzt quasi als kleine Gewitter im Gehirn bezeichnete. Beim Neurologen lautete die Diagnose abnorme Trauer und beginnnende Demenz (8 Punkte). mein Dad hat Antidepressiva bekommen. Was ich nicht verstehe wieso dann Antidepressiva? Gäbe es keine Medikament bei beginnender Demenz? Halttet Ihr ein emotionale Belastungsstörung oder Depression für möglich ? Was kann ich tun? Wie könnte ich helfen? Wenn es tatsächlich eine Demenz ist, ist es normal dass diese schon vor sieben Jahren sichtbar wurde und heute quasi immer noch beginnend ist? Ich muss dazu sagen, dass mein Dad schwerhörig ist was die sache nicht gerade vereinfacht. In der Diagnose vom Arzt hieß es komplizierte Zusammenhänge konnten nur schwer bis gar nicht erfasst werden. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen. LG Dani-Sue |
| | | Sabur Neu im Forum
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| Thema: Re: Diagnose beginnende Demenz/ Depression? Mo 13 Jul 2015, 21:09 © Sabur | |
| PS: Ich spreche mit meinem Vater sehr offen über seine Veränderung, wir hatten schon immer ein sehr offenen Umgang. Er sieht auch vieles ein z.B das er aggressiver geworden ist, aber eine Demenz/Vergesslichkeit sieht er selbst an sich gar nicht! Er verliert oder verlegt auch nie etwas! Im Gegensatz zu mir In "euren" Regeln steht dass man die Menschen nicht darauf ansprechen soll, dass sie sich seltsam verhalten.... |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diagnose beginnende Demenz/ Depression? Mo 13 Jul 2015, 21:14 © Quintilia | |
| Liebe Dani-Sue,
ganz oft geht Demenz mit Depressionen und Aggressionen einher. Nicht jede Demenz ist auch tatsächlich im MRT nachweisbar, das dient wohl eher auch dazu, andere Erkrankungen auszuschließen.
Unter besonderer psychischer Belastung, z.B. Trauer, verstärken sich definitiv die Symptome einer Demenz.
Zu den Ergebnissen im Minimental Test kann ich dir nur sagen: Meine Mutter erreicht da auch noch nahezu fast die volle Punktzahl, was mich - die ich sie im Alltag täglich erlebe - oft zum Kopfschütteln bringt. Sie hat im letzten Test beim Neurologen noch 27 von 30 Punkten erreicht - das gilt als normal und rechtfertigt noch nichtmal die Diagnose "beginnende Demenz". Auch ich habe übrigens erste Krankheitsanzeichen schon vor ca. 7 Jahren an ihr festgestellt. Drastisch verschlechtert hat sich ihr Zustand in der Zwischenzeit aber nicht - gottlob. Andere Verläufe sind so rasant, dass die Patienten in diesem Zeitraum schon das Endstadium erreicht haben.
Vielleicht versucht der Neurologe nun zuerst abzuschätzen, ob es sich tatsächlich "nur" um eine Depression handelt, die auch oft mit kognitiven Einbußen einhergeht. Dann müsste die Einnahme des Antidepressivums ja nach einigen Wochen eine deutliche Verbesserung der kognitiven Leistung bringen. Auf jeden Fall wird es deinem Papa in seinem Zustand guttun.
Was kannst du tun, willst du wissen. Nun, wahrscheinlich momentan reichlich wenig, zumindest was die Demenz (falls tatsächlich vorhanden) angeht. Gegen die Trauer bzw. die Depression kannst du schon etwas tun: Zeit mit ihm verbringen, wenn er möchte, Ausflüge unternehmen, Bewegung an der frischen Luft, Ablenkung quasi. Einfach da sein und mitgehen auf dem unbekannten Weg ins Nirgendwo.
Mehr bleibt dir vermutlich momentan nicht übrig.
LG Quintilia |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Diagnose beginnende Demenz/ Depression? Mi 15 Jul 2015, 23:20 © lucky | |
| - Sabur schrieb:
In den letzten Jahren habe ich kaum Kontakt mit meiner Mutter und meiner Schwester gehabt. Vor ca.sieben Jahren fing es an, dass meine Schwester und meine Mutter meinen Vater eine Demenz vorwarfen.
Mein Dad ist der liebste Mensch den ich kenne, leider wurde er in den letzten Jahren zunehmend aggressiver, unzufriedener, depressiver, verwirrter Im nächsten Moment ist er aber auch voll da. Er kann seine Bankgeschäfte problemlos erledigen, er weiß besser als ich den Kalendertag, Ferien usw. Die Tests hatte ich mit ihm gemacht um die Argumente meiner Familie zu entkräften bzw. wenn etwas wäre auch reagieren zu können, ich bin echt ganz schön hilflos.
Für mich stellte sich nun die Frage hat meine Familie Recht, ist es eine Form von Demenz oder ist es durch den jahrelangen zermürbenden Krieg mit meiner Mutter entstanden, quasi als Depression oder emotionale Belastungsstörung, da auch ich leider eine psychische Störung vom Zusammenleben mit meiner Mutter davon getragen habe, lag auch das für mich nahe. Im Grunde genommen ist es für mich unwichtig an was mein Dad leidet, für mich zählt nur ob und wie man oder ich ihm helfen kann.
Seit dem Tod meiner Mutter hat sich alles sehr zugespitzt, ich habe mit meinem Dad einen MRT Termin gemacht und er war beim Neurologen. Tatsächlich wurde er auch mir gegenüber immer aggressiver, Kleinigkeiten belasten ihn sehr usw. Beim MRT war alles okay bis auf zwei drei hellere Stellen, die der Arzt quasi als kleine Gewitter im Gehirn bezeichnete. Beim Neurologen lautete die Diagnose abnorme Trauer und beginnnende Demenz (8 Punkte).
Mein Dad hat Antidepressiva bekommen. Was ich nicht verstehe wieso dann Antidepressiva?
Wahrscheinlich, weil sie angstlösend, stimmungsaufhellend wirken können.
Gäbe es keine Medikament bei beginnender Demenz?
Jein.
Haltet Ihr eine emotionale Belastungsstörung oder Depression für möglich ?
Ja.
Was kann ich tun?
Vielleicht seinen Schriftkram regeln? (falls noch nicht geschehen) Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Pflegestufe
Wie könnte ich helfen?
Da sein.
Wenn es tatsächlich eine Demenz ist, ist es normal dass diese schon vor sieben Jahren sichtbar wurde und heute quasi immer noch beginnend ist?
Rudi Asshauer hatte es wohl schon 9 Jahre und keiner hat es gemerkt (außer die Familie).
Ich muss dazu sagen, dass mein Dad schwerhörig ist was die sache nicht gerade vereinfacht. In der Diagnose vom Arzt hieß es komplizierte Zusammenhänge konnten nur schwer bis gar nicht erfasst werden.
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
LG Dani-Sue
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