mickey Gast
| Thema: Brief an demente Oma Mi 11 Okt 2017, 10:33 © mickey | |
| Hallo zusammen, ich wende mich heute mit einem Thema an euch, dass mir sehr wichtig ist. Meine Oma ist 83 Jahre alt und seit 2-3 Jahren an Demenz/Alzheimer erkrankt. Sie wohnt mit meinem Opa noch zu Hause, täglich kommt morgens eine Dame vom Pflegedienst. Die Krankheit wurde in den letzten Monaten immer schlimmer. Ich bin froh das sie mich noch auf Anhieb erkennt, obwohl ich nicht mehr täglich vorbeikommen kann. (Ich bin vor 3 Jahren +- 100km weggezogen) Meine Oma hat mich als Scheidungskind damals vom 5. bis zum 18. Lebensjahr gelehrt, bekocht und war wie meine eigene Mutter für mich, das konnte ich ihr zumindest gefühlt nie wirklich danken. Ich fühle mich unglaublich schlecht in dem Gedanken das sie vielleicht nie mehr erfahren und verstehen wird wie unglaublich dankbar ich ihr dafür bin. Wenn ich zu Besuch bin, dann nehme ich sie ganz fest in den Arm und merke das sie sich unheimlich wohl fühlt, das zeigt mir das sie sich noch an ihren "kleinen" Jungen erinnert. Nun zur eigentlichen Frage, meint ihr es wäre möglich das ich einen Brief schreibe und meinem Opa gebe um ihn ihr in guten Zeiten (was die Krankheit angeht) vorzulesen? Oder macht das keinen Sinn? Selber lesen kann sie nicht mehr, bzw. nicht mehr gut. Vielen Dank vorab und sorry das ich soviel geschrieben habe... Grüße Christian |
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kamia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Brief an demente Oma Mi 11 Okt 2017, 11:51 © kamia | |
| Hallo Christian,
ich finde das ist eine SUPER IDEE.
mit lieben Grüßen Wenn jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.“ (Unbekannt) |
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gisela Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Brief an demente Oma Mi 11 Okt 2017, 13:21 © gisela | |
| lieber Christian das find ich auch eine wunderschöne Idee - christian schrieb:
- Oder macht das keinen Sinn?
alles, aber auch wirklich alles, womit man einem dementen menschen eine Freude machen könnte macht sinn. vielleicht kannst du deinen Brief ja auch mit kleinen Bildchen (z.b. ein Passfoto von dir, oder ein Kinderbild ect) schmücken. selbst wenn sie nicht mehr lesen kann........ vielleicht erkennt sie das ein oder andere doch noch. lieben gruß gisela
lieben gruß gisela mein Vorbild ?....der Löwenzahn...wenn er es schafft durch Asphalt zu wachsen...kann auch ich scheinbar unmögliches schaffen |
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mickey Gast
| Thema: Re: Brief an demente Oma Do 12 Okt 2017, 06:11 © mickey | |
| Hallo Kamia, Hallo gisela,
danke für eure Antworten.
Ich habe gestern noch mit meiner kleinen Schwester telefoniert. Wir werden ein Buch machen, mit Texten (aus der frühen Kindheit bis heute) und mit Fotos, ebenfalls von den späten 80ern bis heute.
Dann haben die beiden viel zu lesen und können immer wieder drin blättern. Das ist wohl sicherer als nur ein Brief, der schnell mal verloren gehen kann.
Gruß Christian |
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Brief an demente Oma Do 12 Okt 2017, 06:53 © dirtsa66 | |
| Lieber Christian, Das ist ganz toll, damit hat deine Oma sicher Freude (und dein Opa auch ) Alles Liebe Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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Hannah_ Neu im Forum
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| Thema: Re: Brief an demente Oma Do 26 Okt 2017, 11:12 © Hannah_ | |
| - mickey schrieb:
- Hallo zusammen,
ich wende mich heute mit einem Thema an euch, dass mir sehr wichtig ist.
Meine Oma ist 83 Jahre alt und seit 2-3 Jahren an Demenz/Alzheimer erkrankt. Sie wohnt mit meinem Opa noch zu Hause, täglich kommt morgens eine Dame vom Pflegedienst. Die Krankheit wurde in den letzten Monaten immer schlimmer.
Ich bin froh das sie mich noch auf Anhieb erkennt, obwohl ich nicht mehr täglich vorbeikommen kann. (Ich bin vor 3 Jahren +- 100km weggezogen)
Meine Oma hat mich als Scheidungskind damals vom 5. bis zum 18. Lebensjahr gelehrt, bekocht und war wie meine eigene Mutter für mich, das konnte ich ihr zumindest gefühlt nie wirklich danken. Ich fühle mich unglaublich schlecht in dem Gedanken das sie vielleicht nie mehr erfahren und verstehen wird wie unglaublich dankbar ich ihr dafür bin.
Wenn ich zu Besuch bin, dann nehme ich sie ganz fest in den Arm und merke das sie sich unheimlich wohl fühlt, das zeigt mir das sie sich noch an ihren "kleinen" Jungen erinnert.
Nun zur eigentlichen Frage, meint ihr es wäre möglich das ich einen Brief schreibe und meinem Opa gebe um ihn ihr in guten Zeiten (was die Krankheit angeht) vorzulesen? Oder macht das keinen Sinn? Selber lesen kann sie nicht mehr, bzw. nicht mehr gut.
Vielen Dank vorab und sorry das ich soviel geschrieben habe...
Grüße Christian
Hallo Christian,
ich finde auch, dass das eine ganz tolle Idee ist! Und auch, dass Du sie immer ganz fest in den Arm nimmst, ist toll. Ich bin der festen Überzeugung, dass Demenzkranken das wahnsinnig gut tut, wenn sie es - auch vielleicht nur körperlich und nicht mehr geistig - merken, dass sie gemocht/geliebt werden. Behalte das auf jeden Fall bei!
Alles Liebe Hannah
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