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dragonfly Neu im Forum
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| Thema: Danke! Mo 28 Jul 2014, 05:55 © dragonfly | |
| Ich weiss nicht recht, ob ich's jetzt richtig mache...Ich habe auf meine Vorstellung als neues Mitglied ganz liebe, teilnehmende und aufmunternde Antworten erhalten. Das hat richtig gutgetran, vielen herzlichen Dank! Ich hoffe, er kommt bei allen an - ich habe nun hierher gewechselt und hoffe, dass das richtig ist. Was bis jetzt so stattfand: Mutter wurde ja am Freitagabend in die PUK (Psychiatrische UniversitätsKlinik) "abgeschoben". Eine Telefonnumer der Klinik bekamen wir vom Heim nicht ("da müssen Sie schon selber schauen..") Wir haben dann am gleichen Abend dort angerufen und uns nach Mutter erkundigt, unsere Adressen und Telefonnummer durchgegeben und uns nach den Besuchsmöglichkeiten erkundigt. Am Samstag erhielten wir dann von der Klinik einen Anruf: Wir sollten doch bei unserm Besuch Kleider, Toilettenartikel, Brille, Hörgerät etc. mitbringen. Das Heim habe Mutter ohne alles einliefern lassen... Als wir am Samstagmittag in der Klinik eintrafen, teilte uns der Pfleger mit, Mutter sei hier nicht am richtigen Ort, sie gehöre eigentlich in die GerontoPsychiatrie. Aber die Heime liessen ihre "missliebigen" Patienten sehr oft einfach so einliefern... Er habe erst ins Heim telefoniert wegen Kleidung und allem andern für Mutter, habe aber den Bescheid erhalten, das solle die Tochter machen, dafür seien sie nicht zuständig. Ihre Medikamente oder eine Medikationsliste wurden ebenfalls nicht mit"geliefert" (Blutverdünnung, Herzmedikamente, Augentropfen etc.. ) Mutter ist jetzt in der geschlossenen Notaufnahme, mit mindestens einem vermutlich unangehm aufgefallenen Obdachlosen (harmlos, aber laut und nervig), einem momentan trockengelegten Alkoholiker, einem hilflosen jüngeren Mann, der einen ziemlich verzweifelten Eindruck macht, einem andern, der dauernd hin-und hergeht wie ein Schlafwandler, zwei Frauen, die eigentlich einen ganz alltäglichen Eindruck machen, einer gleichaltrigen Frau, die völlig geistesabwesend auch immer hin und hergeht usw.... Der Pfleger klärte mich auch über das vermutlich stattfindende Prozedere auf: Jetzt ist Mutter "am falschen Ort". Sie wird so bald als möglich in die Gerontopsychiatrie "verschoben", dort wird dann behandelt und "eingestellt", und dann wird sie "neu plaziert" (vermutlich anderes Heim).
Ausserdem: eine schriftliche Anordnung für die FU (Fürsorgerische Unterbringung) mit Befund (nach einer Untersuchung), Gründe und Zweck der Unterbrigung (Betreuung und Behandlung) und Rechtsmittelbelehrung des einweisenden Arztes ist bis jetzt nicht aufgetaucht, lediglich eine Rechtsmittelbelehrung der PUK, die sie unterschreiben sollte, wurde Mutter in die Hand gedrückt. Sie hat natürlich nichts verstanden. Die hat der Pfleger dann mir gegeben zur Kenntnisnahme - und zur Korrektur. Name, Geburtsdatum, Krankenkasse stimmten nicht (das Alters- und Pflegeheim hat seit dem Eintritt 2010 alle diese Angaben!) Ich habe um eine Kopie gebeten, damit ich überhaupt was in den Händen habe und das Kästchen "Rechtsmittelbelehrung erhalten, Unterschrift abgelehnt" angekreuzt. Es besteht der Verdacht, dass Mutter mit Hilfe von wahren Horrorstories eingeliefert wurde. Es habe seit Monaten ein völlig unhaltbarer Zustand mit ihr geherrscht, das ganze Heim habe Angst vor ihr, sie sei mit dem Kleiderbügel in der Hand an der Tür gestanden und habe um sich geschlagen (sie sitzt im Rollstuhl und kann ohne Hilfe nicht aufstehen), sämtliche Angestellten des Heim weigerten sich, sich auch nur noch einen einzigen Tag mit ihr abzugeben... Der einweisende Arzt hat offensichtlich die FU aufgrund dieser Aussagen und ohne Untersuchung ausgesellt (gesetzwidrig, aber schwer zu beweisen). Sie ist schwierig, sehr schwierig, meine Mama - aber gewalttätig ist sie nicht! Wir haben sie jede Woche besucht, uns wurde auf Nachfragen geantwortet, sie sei eben schwierig und mühsam, gewalttätig sei sie aber nicht, sie sei auch nicht die einzige so schwierige Patientin. Es müsse allerdings evtl. ein Aufenthalt in der Psychiatrie in Erwägung gezogen werden, wenn sie noch schwieriger werde. Ich habe dann darum gebeten, mich rechtzeitig zu benachrichtigen, wenn so etwas spruchreif werde, was mir zugesagt wurde. Auf Nachfragen diesbezüglich wurde beruhigt, nein, es sei noch nichts gemacht worden, ich würde auf jeden Fall mit einbezogen...
Am späteren Morgen heute geht's jetzt erst richtig los für mich: herumtelefonieren, was ich unternehmen muss/kann/soll (ich fang mal mit pro mente sana an, danke für den Tipp).
Ist lang geworden, mein Bericht... Wir versuchen immer noch, uns von den letzten zweieinhalb Tagen zu erholen.
Wünsche allen eine gute Woche - und nochmals: Danke für Euren Zuspruch!
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| | | Paula Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 09:10 © Paula | |
| Hallo Dragonfly,
sicherlich wäre deine Mutter in einer Gerontopsychiatrie besser aufgehoben. Warum sie jetzt in der normalen Psychiatrie gelandet ist, müsstest du Vorort klären.
Schau doch einmal in die Pflegedokomentationen im Heim. Dort müssten alle Vorfälle notiert werden. Wenn das Heim auf diese Weise versuchen will, eine unangenehme Bewohnerin los zu werden, wäre das ein unmögliches Handeln.
Versuche mit dem Hausarzt, oder behandelnden Arzt des Heimes zu sprechen. Irgend ein Arzt muss ja die Einweisung geschrieben haben. Auch die Ärzte in der Psychiatrie müssten dir Auskunft geben.
Liebe Grüße Paula |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 09:27 © Admin | |
| Liebe Dragonfly Natürlich darfst du hier nach deinem Wunsch weiter schreiben. Bei der Vorstellung der Mitglieder geht es in erster Linie lediglich darum, das wir so leichter einen Schnellüberblick über die individuelle Situation der Betroffenen bekommen (z.B ob es sich um Eltern, Grosseltern, Ehepartner oder sonst jemanden handelt) usw. Nun zu deiner Situation. Da scheint wirklich einiges schief zu laufen. Leider ist es aber oft ein Fakt, das je unwissender und verzweifelter Angehörige sind, dessen Anliegen, Rechte und Interessen gerne zur Seite geschoben gewerden, im schlimmsten Falle möglichst für Dumm verkauft werden, zum wohle von Eigeninteressen der Heime, Krankenhäuser und Co. Das einzige wirkungsvolle Instrument dagegen ist Wissen. Kaum irgendwo zeigt sich die Tatsache so deutlich, das Wissen auch Macht ist, als wenn es um unsere demenzkranken Angehörigen geht. Der Link den ich dir bei der Vorstellung gegeben habe, kann euch bei der Rechtsfrage weiter helfen. Sinnvoll könnte aber auch zusätzlich noch sein, mit der Alzheimervereinigung kontakt aufzunehmen. Denn auch diese haben Rechtsabteilungen und unterschiedliche Spezialisten zur Hand und das jeweils in der Nähe des Wohnortes. http://www.alz.ch/ Leider ist all die Telefoniererei auch erstmal Kraftraubend, aber je mehr Wissen dadurch gesammelt werden kann je mehr lässt es einen innerlich gleichzeitig auch ein bisschen Ruhiger und Klarer werden. Wärend eingetragene Vereine ihre Vorteile haben (auch finanzieller Natur), so haben wir hier auf rein privater Basis einen anderen Vorteil. Nämlich den gegenseitigen zwischenmenschlichen Austausch ohne durch Statuten und sonstige Regeln beeinflusst zu werden. Nicht umsonst sind wir so zu einer der wichtigsten internationalen online Selbsthilfegruppe - von Angehörigen zu Angehörigen geworden. Also vorwiegend zwischenmenschlicher und emotionaler Natur, wärend andere Hilfsangebote sich mehr auf fachliche Direktberatung und Hilfen berufen. Aus meiner persönlichen Sicht eine gute und wichtige Ergänzung Eigentlich bräuchten wir im Umgang mit Dementen erst eine grosse portion Kraft, um uns mit Elan an unsere Aufgaben begeben zu können. Leider ist es aber meist genau umgekehrt. So das wir uns erst an unsere Aufgaben machen müssen, um daraus neue Kraft zu schöpfen. Dennoch es lohnt sich, wenn auch oft erst Rückblickend für uns erkennbar. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, auch wenn diese meist immer hinterher hinken wird und hoffe das du uns weiter am geschehen teilnehmen lässt
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 10:10 © dirtsa66 | |
| Hallo Dragonfly,
mir wird ganz schwindlig beim Lesen! Was ist hier nur geschehen ! Ich hoffe, dass deine Mama bald auf eine Station kommt wo man ihr hilft und sie nicht nur hin abschiebt. Die Ärzte auf der Psychiatrie haben ja schon erkannt, dass sie bei ihnen nicht richtig am Platz ist. Auf einer Gerontopsychiatrischen Abteilung oder einem Geriatriezentrum mit Erfahrung mir Demenz wäre sie auf alle Fälle besser aufgehoben.
Du brauchst jetzt viel Kraft um dich durch den ganzen Dschungel der Angebote und Informativen zu wühlen, Ursula hat dir ja gute Anlaufstellen gegeben.
Wie immer es auch weiter geht, ich bin sicher, deine Mama braucht nach all dem einen Platz in einem anderen Heim, denn dort wo sie war würde ich sie nicht mehr hingeben. Da wäre da Vertrauen ein für alle Mal zerstört.
Alles Liebe ud ein dickes Kraftpaket Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 11:11 © lucky | |
| Meiner Schwiegermutter haben die Wochen in der Gerontoneuropsychiatrie richtig gut getan. Ich weiß nicht mehr, wie lange sie genau da war, aber ich glaube, es waren 4 Wochen. |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 12:58 © Biggi | |
| Liebe Dragonfly, was sich das Heim da geleistet hat, ist echt unfassbar und grenzt schon an Fahrlässigkeit. Ich hoffe, ihr findet auf die Dauer einen Platz, wo sie willkommen ist, und auf die Bedürfnisse von Dementen eingegangen wird. Doch jetzt wünsche ich ihr erst mal rasche Hilfe auf der richtigen Station, damit sie zur Ruhe kommen darf. Auch ich wünsche dir die nötige Kraft für das, was noch auf euch zukommt. Und Ursula hat recht, Wissen ist das A und O, um anderen einen Schritt voraus zu sein, indem man selber gut informiert ist. Denn gerade das Thema Demenz ist ziemlich komplex. Kannst auch mal in unserem Lexikon stöbern, und sonst einfach immer fragen. Hier findest du immer offene Ohren. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 16:37 © lucky | |
| Neulich war ein Bericht im Fernsehen, wonach 175 Pflegeheime in Deutschland pro Jahr schließen. (überwiegender Grund: Mißwirtschaft)
Die, die sich nicht auf Demenz einstellen, werden dann wohl die nächsten sein. Wer geht denn ins Pflegeheim, wenn er (noch) nicht dement ist? Zum Spaß zieht doch da niemand ein. |
| | | Biggi Moderator
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| | | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 17:50 © lucky | |
| Das stimmt schon. Aber, die Bettenburgen-Ersatzbauten sind auch nicht der Knaller. Das ist doch Massen-Senioren-Haltung. Und auch, wenn die Bombe laufen (wirtschaftlich) kümmert sich doch keiner.
Wenn ich mir vorstelle, wir hätten nicht 48 sondern 148 oder 248 Betten ... ich würde schreiend weglaufen.
(Rechts ne Omi ... links nen Opi ... und Tschüs!) |
| | | Biggi Moderator
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| | | | kurt "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 18:48 © kurt | |
| - lucky schrieb:
- Wer geht denn ins Pflegeheim, wenn er (noch) nicht dement ist?
Zum Spaß zieht doch da niemand ein. Es gibt auch Menschen welche ohne Demenz z. B. körperlich so eingeschränkt sind (z.B. MS im fortgeschrittenen Stadium, GBS, CDIP), dass sie auf ein Pflegeheim angewiesen sind. Meine Rehaklinik in Lenggries hatte auch eine Pflegestation wo solche Menschen ihr weiteres Leben verbringen müssen. Wenn ich nicht in einem vertretbaren Zeitraum meine Selbständigkeit weitgehend zurückerlangt hätte wäre dies ebenfalls mein weiteres Schicksal gewesen. Vielleicht sind diese Menschen noch schlechter dran als Demente weil sie bei vollem Bewusstsein hilflos evt. vorhandene Mißstände erdulden müssen ohne die Hoffnung auf eine Verbesserung. |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Mo 28 Jul 2014, 19:06 © lucky | |
| Da hast Du sicherlich Recht. Aber, dann finde ich, braucht es auch 2 oder mehrere Sorten von Pflegeheimen, weil man ja nicht so gut einen dementen Bewohner zu vielen Gesunden unterbringen kann und umgekehrt auch nicht.
Ein körperbehinderter Bewohner wäre z.B. bei uns unter 47 Dementen etwas aufgeschmissen. |
| | | Fussel Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Di 29 Jul 2014, 08:18 © Fussel | |
| Das ist aber sehr ungünstig und unglücklich gelaufen.
Es ist so, die Heime haben eine bestimmte Fürsorgepflicht und viele kümmern sich darum, daß die Bewohner Wäsche in das Krankenhaus nachgeliefert bekommen. Das kann man als eine Art Qualitätsbeweis ansehen.
Früher wurden häufig Zivildienstleistende für diese Fahrten beauftragt, die es aber nach der Abschaffung des Wehrdienstes nicht mehr gibt. Viele Häuser haben deshalb eine Art Fahrdienst eingerichtet.
Das LG Essen hat in seinem Urteil vom 21.08.1998 (3 O 266/98) festgelegt: Die aus dem Heimbetreuungsvertrag für den Betreuer erwachsende Nebenpflicht, die Heimbewohner vor Schaden zu bewahren, ist auf die in Pflegeheimen üblichen Maßnahmen begrenzt, die mit einem vernünftigen finanziellen und personellen Aufwand realisierbar sind. Das beinhaltet nach Auffassung der Richter auch den potentiellen, gesundheitlichen Schaden, der entstehen könnte, würde ein Bewohner im Krankenhaus ohne eigene Bekleidung und Hygieneartikel behandelt und darum unterversorgt. Da aber Krankenhäuser Ersatzprodukte (z.B. Einmalzahnbürsten, Einmalrasierer, Patientenhemden usw.) vorhalten, ist keine Gefahr im Verzug.
Manche Pflegeheime berufen sich auf den Betreuer, der es zu organisieren hat, daß dem Bewohner die Wäsche in das Krankenhaus nachgeliefert wird.
Andere Pflegeheime senden die benötigte Wäsche mit dem Taxi hinterher. Das ist jedoch eine freiwillige Leistung der betreffenden Heime.
Ein Pflegebericht mit den Adressen, Medikamenten usw. ist dem Patienten mit zu geben. War keine Zeit einen Pflegebericht zu schreiben oder auszudrucken, oder wurde dieser vergessen, so kann der problemlos nachgefaxt werden.
Die Telefonnummern von Kliniken müssen der Station nicht bekannt sein. Die Klinik in der der Bewohner eingeliefert wurde sollte allerdings schon bekannt sein, damit der Angehörige oder Bewohner nicht einfach irgendwo hin verschwindet und zunächst erst einmal unauffindbar ist. ( Seitdem ich nur noch am Schreibtisch arbeite, ist es einfach eine Telefonnummer der Klinik herauszufinden in der wir einen Patienten verlegt haben, weil ich im Verlegungskalender eine Notiz mache, wohin der Patient gefahren verlegt wurde und im Stationscomputer kann man den Internetzugang für das Suchen einer Telefonnummer recht schnell benutzen, und es ist recht deshalb für mich recht einfach mal eben nach der Telefonnummer zu schauen, bedeutet weniger Aufwand als sich darüber zu unterhalten, warum man keine Telefonnummer hat.) Einige Mitarbeiter haben aber keinen Zugang zu dieser Funktion, manche können tatsächlich auch nicht mit dem Internet umgehen, weil sie damit nicht arbeiten. Ich bekomme keinen Ärger, wenn ich ein Medikament oder eine Telefonnummer , Adresse usw. im Internet nahgesehen habe. Es besteht aber generell ein Verbot für das Personal im Internet zu surfen. Telefonbücher gibt es leider nicht in jedem Betrieb und wenn die eines besitzen, dann werden diese leider auch nicht jedes Jahr erneuert. Sofern die die Nummer im Telefonbuch suchen müssen, ist das wirklich sehr auswendig für das Personal. Etwas mehr Erfolg kann man mit dem Wunsch haben, wenn man zu einer Zeit anruft, an der der Stationsarbeitsplatz besetzt ist, aber nicht alle Einrichtungen besetzen den Stationsarbeitsplatz.
Über die ersten Stunden kann man in einer Klinik ohne Hausmedikamentation arbeiten, denn die Überwachung des Patienten führt schon dazu, daß man die gezeigten Symptome und Werte eines Patienten in den Griff bekommt. Wenn ich zb. nicht weiß ob ich einen Diabetiker vor mir habe, dann kontrolliere ich den Wert, Steigt der Blutdruck usw. bekommt man das in der Regel auch mit, oder hat der Patient Schmerzen. In der Psychiatrie sollte es möglich sein, daß die Ärzte dort eine Medikamentation für eine psychische Erkrankung ansetzen. Sobald die Arztpraxen geöffnet haben nimmt man in der Regel mit dem Hausarzt Kontakt auf und läßt sich die Medikamente und den Behandlungsplan faxen. Noch schneller geht es bei Praxen und Kliniken, die dem ePA -System angeschlossen sind. Hierbei sind die Akten der Ärzte und Kliniken sofort einsichtbar. ( Das wird sich in Zukunft weiter verbessern, denke ich.) Dazu reicht die Krankenkassenkarte aus.
Daß die Mama am falschen Ort ist, ist wirklich sehr unschön. Ich hoffe, daß sie schnell an der richtigen Stelle behandelt wird und daß Deiner Mama schnell geholfen werden kann. Liebe Grüße und alles Gute, Christina |
| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Di 29 Jul 2014, 13:42 © lucky | |
| Es kann bei notfallmäßiger Krankenhauseinweisung schonmal passieren, dass nicht alles Notwendige auf die Schnelle zusammengepackt werden kann.
Bei geplanten Krankenhausbehandlungen wird ein kompletter Koffer gepackt und mitgegeben. Wenn der Gesundheitszustand des Bewohners es zulässt, wird er auch von uns im PKW dort hin gefahren. Nur in Ausnahmefällen (Liegendtransport) wird der KTW bestellt.
Auch Überleitungsbogen, Mediblatt und Medikamente werden mitgenommen/mitgegeben.
Psychopharmaka oder Demenzmittel sind in Krankenhäusern nicht vorrätig.
Wir haben 2 x die Woche einen festen Fahrer für solche Fahrten. Auch außer der Reihe kann mal jemand Schmutzwäsche holen oder so. Krankenhäuser waschen ja keine Patientenwäsche.
Wenn wir einen Bewohner im Krankenhaus haben, wird der üblicherweise auch besucht. Es sei den, er ist auf Intensivstation, auf Isolierstation oder geschlossen untergebracht z.B. |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Danke! Di 29 Jul 2014, 13:56 © Biggi | |
| Da sieht man doch, dass es auch anders geht. Das finde ich vorbildlich und sollte doch eigendlich eine Selbstverständlichkeit sein, eigendlich... Wie kann es sein, dass so wichtige Dinge wie die Brille oder das Hörgerät nicht mitgegeben werden? Tut mir leid, aber so geht man nicht mit Mitmenschen um, das regt mich einfach fürchterlich auf. LG Biggi
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| | | lucky Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Danke! Di 29 Jul 2014, 14:58 © lucky | |
| Außerdem ist es auch eine schöne Beschäftigung für andere Bewohner, zu einem Krankenbesuch mitzufahren. Manche machen das total gerne. Dann sind sie wichtig, können ein Geschenk abgeben und in der Krankenhauscafeteria Kaffe trinken. Und schon sind wieder 87b-Stunden sinnvoll gestaltet. |
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