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Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz mit 40 ? Fr 08 Nov 2013, 13:44 © Quintilia | |
| - stellanne schrieb:
- Liebe Ute, lese Deinen Kommentar zum Film und irgendwo schrieb ich Theresa und denke und fühle noch immer so.
Das man wieder liebt ist doch wunderbar, Ute aber doch nicht, wenn "die andere" krank im Nebenzimmer liegt! Mich schaudert bei den Gedanken. Ich schließe mich da nochmals zu 100 % Stellane und füge obigem Zitat hinzu... "...und vor allem nicht mit Rücksicht auf einen 12-jährigen, zutiefst verunsicherten und verstörten Jungen, der AUCH in diesem Haushalt lebt und vielleicht ein wenig mehr Zeit gebraucht hätte, als sein Papa." @ Stellane: Danke, dass du mich auf die Idee gebracht hast zu verfügen, dass man NICHT zu Hause gepflegt werden möchte! |
| | | soda1964 Ist hier Zuhause
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| | | | quid.novi Ist hier Zuhause
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| | | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz mit 40 ? Sa 09 Nov 2013, 14:15 © Biggi | |
| Ihr Lieben, gestern Abend habe ich mir den Film auch angesehen. Ich sehe es wie ihr, es war ein sehr ergreifendes Schicksal. Aber auch sehr ernüchternd. Es war eine Familie, aber für mich 3 verschiedene Schicksale.
Dass eine so junge Frau Alzheimer bekommt hat mich echt geschockt. Auch der relativ schnelle Verlauf. Sie war so lieb und hat alles über sich ergehen lassen, in der Hoffnung auf Verzögerung. Dass die Realität nicht bei jedem Verlauf der Krankheit so ist, wissen hier viele schmerzlich selber.
Leid tat mir der Sohn. Ich denke, er hat es ganz bestimmt nicht so gut weggesteckt, wie er sich gegeben hat. Man hat nicht genug in ihn hineingeschaut...., auch gerade, weil er noch so jung ist. Mir fehlten einfach oft Gefühle, gegenseitiges in den Arm nehmen und auch gemeinsam traurig sein dürfen.
Sicher geht das Leben weiter, aber dieses schelle hinwegtrösten mit der Freundin fand ich grausam. Was hat die Frau davon noch mitbekommen? Wie hat es der Sohn verarbeitet? Diese Fragen kamen mir sofort in den Sinn. Die Frau und Mutter lebte immerhin noch im Haushalt. Andererseits fand ich es mutig und bewundernswert, dass sie bis zum Schluss zuhause gepflegt wurde. Das rechtfertigt für mich aber nicht, das die "Neue" schon in den Startlöchern steht. Was ich von ihrem Verhalten gegenüber ihrer Freundin gesehen habe, war leider nicht viel.
Der Mann hat sich natürlich sehr bemüht, diese schwere Aufgabe zu meistern. Doch auch da fehlten mir manchmal die Gefühle. Ich denke da ein bisschen wie Stellane. Wie eine geliebte erwachsene Frau hat er sie kaum behandelt. Vielleicht tue ich ihm auch Unrecht mit meinen Eindrücken, da halt jeder anders gestrickt ist. Ich bin da eben sehr emotional.
Wenn mich das betreffen würde, würde ich so eine Konstellation meinem Mann nie zumuten. Nicht, weil ich es vertuschen würde. Nein, alleine aus Liebe und das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Was nicht ausschliesst, dass ich mich später noch mal glücklich verliebe. Aber alles zu seiner Zeit. Umgekehrt würde ich es meinem Mann auch so wünschen. Doch wie es kommt, weiss niemand.
Einen grossen Vorteil hat dieser Film. Es wird darüber diskutiert, was ich ganz wichtig finde. Und man lernt die verschiedenen Einstellungen zu diesem Thema kennen, was mich immer wieder zu lesen freut.
Das waren meine Gedanken und Eindrücke zu dem Film. Ob die gewonnenen Eindrücke wirklich der Realität entsprechen, kann ich nicht beurteilen, ich kenne die Betroffenen nicht real.
LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Silvi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz mit 40 ? Do 14 Nov 2013, 22:44 © Silvi | |
| Ihr lieben , habe diesen Film , in Kurzform , in der Schule schon gesehen !
Meine Dozentin sagte das der Film natürlich nicht alles zeigt , wie der Tag tatsächlich aussah !
Es war noch viel schwerer für den Mann und den Sohn ! Die Dozentin meiner Schule hatte etwas mehr Hintergrundwiseen , da sie die Mutter der Betroffenen persönlich kennt !
Der Mann wurde ja doch ein bisschen verurteilt hier ! Zur Aufklärung : er ist tatsächlich mit der Freundin erst zusammen gekommen nachdem sie ihren Selbstmord Versuch hatte!
Nie. Wirklich nie haben sie es ihr gezeigt das sie ein Paar sind ! Angeblich , so habe ich es erzählt bekommen , hat er seine Frau sehr geliebt und wenn ich mir die Bilder noch mal anschaue , kann ich nur sagen , ich habe es so empfunden !
Als er bei ihr am Bett gesessen hat , die letzten Minuten vom Film , als er ihr die Wange streichelt und sie ansieht , dann zum Fenster schaut ! Doch für mich ist da immer noch liebe zusehen !
Verstehen kann ich das schon , er brauchte Hilfe , Kraft , jemand der ihm beisteht !
Der Sohn hat sehr gelitten ! Den Verfall seiner Mutter zu sehen war für ihn schwerer als der Vater zuerst gedacht hat !
Mit der Freundin soll er kein Problem gehabt haben , also das der Vater mit ihr zusammen war !
Auch wollte er und auch sie , am Anfang der Dreharbeiten wurde das wohl alles besprochen , nicht das gezeigt wird , wenn sie Weint und er sie dann tröstet , sie wolle nicht schwach rüber kommen !
Er wollte nicht , als sie sehr Agressiv war das es im Film gezeigt wird , weil sie immer ein sehr herzlicher und liebevoller Mensch war !
Der Film hat auch diesmal mein Herz tief berührt ! Ich finde wenn die beiden sie es nicht haben spüren lassen das die ein Paar sind , wovon ich fest überzeugt bin , sollen sie sich doch lieben ! Hauptsache ihr geht es gut und sie Sorgen für sie! |
| | | Ann Ist hier Zuhause
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| | | | matera Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Demenz mit 40 ? Mi 27 Nov 2013, 21:24 © matera | |
| hallo ihr lieben, ich hab den film auch gesehen. fand ihn ganz schwer auszuhalten, habs aber durchgehalten bis zum ende. mir hat er folgendes gebracht: lass deine mutter(in meinem fall) so lange wie irgend möglich zuhause in ihrer vertrauten umgebung. versuche auf keinen fall, sie mit ihrem zustand zu konfrontieren(arztbesuch, den sie vehement ablehnt), denn, ehrlich: das IST für mich, so wies hier auch jemand gesagt hat, die brutalste krankheit der welt! eine langsame, unaufhaltsame, gnadenlose zerstörung des individuums. letztlich, so glaube ich, ist der mensch ein geistiges wesen. der geist ist das, was uns unverwechselbar, einzigartig macht. er formt unseren charakter, ermöglicht unsere erfahrungen, bedeutet unser erlebtes "ich". wird er zerstört, bleibt nichts. ich provoziere jetzt mal: ein krebskranker kann kämpfen. hat noch immer einsicht und erkenntnis. möglichkeiten, so eingeschränkt sie auch sein mögen. (die schwester meiner mutter, der ich sehr eng verbunden war, starb an krebs, ich hab da also schon einiges mitbekommen.) ein mensch, dessen geist verfällt, kann nicht kämpfen. denn zum kämpfen brauchte er ja gerade diesen geist, der ihn aber im stich läßt. die bedauernswerte frau im film hatte (leider) noch die erkenntnis, was mit ihr geschieht. grauenhaft! meine mutter zum beispiel hat aber diese erkenntnis nicht(oder jedenfalls noch kaum). sie sagt oft zu mir, es ging ihr noch nie besser in ihrem leben als jetzt. wenn ich da so meinen anteil an ihrem jetzigen leben mit allen mühen und härten anschaue, bin ich bisher manchmal einfach wütend geworden: sie hat keine ahnung und ich hab den ganzen stress... aber nach diesem film danke ich gott, daß es so ist wie es ist. und ich wünsche ihr, daß sie noch lange so positiv sein kann, alles um sich herum ignorieren kann, was sie darauf hinweisen würde, was mit ihr geschieht und das gefühl haben kann, alles wäre gut. liebe grüße, katja |
| | | Quintilia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz mit 40 ? Fr 13 Dez 2013, 17:37 © Quintilia | |
| - matera schrieb:
- ein mensch, dessen geist verfällt, kann nicht kämpfen. denn zum kämpfen brauchte er ja gerade diesen geist, der ihn aber im stich läßt.
die bedauernswerte frau im film hatte (leider) noch die erkenntnis, was mit ihr geschieht. grauenhaft! ... wenn ich da so meinen anteil an ihrem jetzigen leben mit allen mühen und härten anschaue, bin ich bisher manchmal einfach wütend geworden: sie hat keine ahnung und ich hab den ganzen stress...
aber nach diesem film danke ich gott, daß es so ist wie es ist. und ich wünsche ihr, daß sie noch lange so positiv sein kann, alles um sich herum ignorieren kann, was sie darauf hinweisen würde, was mit ihr geschieht und das gefühl haben kann, alles wäre gut....
--> Danke für diese Gedanken, Matera. Sie berühren mich tief und bringen mich gerade unendlich weiter.
Liebe Grüße, Petra |
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