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jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Demenz-WG Mi 12 Mai 2010, 09:56 © jellyamber | |
| Bin gerade etwas geplättet, weil ich es nicht glauben kann, dass es soooo wenig DemenzWGs in München gibt, nämlich genau 2 Stück. Ich will mir ein paar Einrichtungen anschauen, weil ich befürchte, dass es zuhause nicht mehr lange gut geht. Habt ihr Erfahrungen mit Demenzwohngemeinschaften?
Und gibt es irgendwo einen link, wo man herausfinden kann, wie viel prozentual man als Angehöriger bei Heim oder WG zuzahlen muss? Ist wahrscheinlich auch von (Bundes-)Land zu Land verschieden. Ich rechne und rechne und die Differenz, die überbleibt, ist einfach jedes Mal zu hoch (Rente knapp 900,- und Pflegestufe II), als dass ich das alleine stemmen könnte. Ich nehme fast an, dass ich mich bei jeder Einrichtung erneut erkundigen muss? Bin froh über alles eure Infos |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Demenz-WG Mi 12 Mai 2010, 10:59 © Ehemaliges Mitglied | |
| Hallo jellyamber http://www.internetratgeber-recht.de/Familienrecht/frameset.htm?http://www.internetratgeber-recht.de/Familienrecht/Unterhalt/unterhalt_6.htm 1. Bundesgerichtshof (Aktenzeichen: XII ZR 69/01, vom 14.1.2004): Gutverdienende müssen einen Teil ihrer «Sparquote» für die Heim- und Pflegekosten ihrer betagten Eltern einsetzen. Der Bundesgerichtshof bestätigte zwar in einem Fall aus dem Jahr 1999, dass erwachsenen Kindern beim Unterhalt für ihre Eltern - sog. Elternunterhalt - ein Mindestbetrag von damals 2.250 Mark (1.150 Euro) verbleiben müsse. Wer aber durch das Einkommen des Ehegatten finanziell abgesichert sei, müsse auch über diesen «Selbstbehalt» hinaus etwas vom eigenen Verdienst für die Heimkosten der Eltern abgeben. Der Teil, der eigentlich für die Vermögensbildung gedacht sei - im Bundesdurchschnitt rund 10 Prozent des Einkommens -, stehe für den Elternunterhalt grundsätzlich zur Verfügung. Damit gab der BGH dem Kreis Recklinghausen Recht, der für die Heimkosten einer - inzwischen gestorbenen - 91-Jährigen bei deren Tochter teilweise Regress nehmen wollte. Das Oberlandesgericht Hamm hatte der Klage nur in Höhe von 88 Euro monatlich stattgegeben, weil das - wegen der ungünstigen Steuerklasse gerichtlich nach oben korrigierte - Einkommen der Tochter nur in dieser Höhe über dem damals geltenden Selbstbehalt gelegen habe. Eine weiter reichende Haftung im Hinblick auf das höhere Einkommen des Ehemannes (knapp 2.000 Euro netto pro Monat) lehnte das OLG ab, weil dies zu einer verschleierten «Schwiegersohnhaftung» führe. Denn nur die Kinder, nicht aber deren Ehepartner seien den Eltern zum Unterhalt verpflichtet. Dem folgte der BGH nicht. Weil die Eheleute untereinander ebenfalls zum Unterhalt verpflichtet seien, sei das Auskommen der Frau auch auf diesem Wege gesichert. Dass bei diesen Einkommensverhältnissen alles in den laufenden Lebensunterhalt fließe, sei nicht anzunehmen, zumal die Sparquote in Deutschland rund 10 Prozent betrage. Das OLG mußte darauf hin erneut prüfen, in welcher Höhe das eigene Einkommen der Frau für den Elternunterhalt benötigt wurde. LG Ulli |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 12 Mai 2010, 13:25 © sylvia | |
| Liebe Jelly, ich denke, da muß das Sozialamt zuzahlen. Hier habe ich ein WG von Berlin http://www.demenzwohngemeinschaften.de/ http://www.caritasmuenchen.de/c-muenchen-nord/page026697.htm paßt wohl eher http://www.zum-landschaftsarchitektur.de/dokumente/garten-demenz.pdf In diesem Link steht, das die Pflege die Krankenkasse übernimmt (Kosten) andere muß selber gezahlt werden http://www.sueddeutsche.de/muenchen/730/460364/text/3/ Viel Glück. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Biggi Moderator
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| | | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 12 Mai 2010, 15:50 © jellyamber | |
| Super! Danke, ihr Lieben! ich bin echt kein Internetdepp, aber diese andere WG von der Caritas hätte ich ohne deinen link nicht gefunden, Sylvia. Manchmal verstecken sich solche sozialen Einrichtung regelrecht im WWW... Und zur Kostendeckung: Ja, einen gewissen Anteil muss man als Angehöriger schon dazu zahlen, und auch nicht die Welt. Bei mir ist es nur schwieriger zu rechnen, weil ich selbstständig bin und schwankende Einkünfte habe. Zudem gibt es noch das Haus meiner Eltern, was man auch noch verkaufen müsste - und das ganze in einer Gegend, die jetzt nicht so kaufbeliebt ist - am A... der Welt in OWL. Aber je mehr ich erfahre, um so besser geht es mir jetzt. Hatte noch ein langes Gespräch mit meinem Partner, der Gottseidank voll alles mitmacht. Ich hatte ja zwischendrin auch an eine polnische Hilfe gedacht, aber bei dem Aktionsradius und der Noch-Energie meiner Mutter wäre diese Hilfe innerhalb von 10 Tagen platt und erschöpft. Ich glaube, man kann Demenzkranke nur pflegen, wenn man entweder selber ganz ganz viel Hilfe hat oder das ganze in einem Profi-Team erledigt. Ich bin jedenfalls schon nach 4-5 Tagen an meinen Grenzen angelangt... aber ich versuche auch immer nebenher zu arbeiten, wenn ich bei meinen Eltern bin, was fast nicht geht, weil meine Mutter mir dann an den Hacken und den Lippen hängt. Also, wenn ihr noch mehr wisst - jetzt bin ich gierig her mit den Infos. Ich werde versuchen, Besichtigungstermine auszumachen und berichte euch dann darüber. |
| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 26 Mai 2010, 09:59 © jellyamber | |
| Leider komme ich im Moment nicht dazu, mir Demenz-WGs anzuschauen und habe nur telefonisch Kontakt. Die Caritas-Demenz-WG in München scheint wirklich prima zu sein, habe mit zwei Mitarbeitern lange telefoniert. Leider können sie meine Eltern (die in NRW leben) nicht nehmen, da dies eine städtische Einrichtung ist und nur Menschen genommen werden, die mindestens schon 5 Jahre in München leben (Grund: die WG wird von städtischen Mitteln gefördert). Das geht so ziemlich an der Lebensrealität meiner Generation vorbei - die wir in der Regel bereits für das Studium in eine andere Stadt, Bundesland oder sogar Land gezogen sind und jetzt nicht mehr ins Elternhaus zurückkehren wollenkönnen. Die Mitarbeiter haben das auch sehr bedauert und es gibt leider kein winziges rechtliches Schlupfloch, um das zu umgehen. Sie haben mir aber angeboten, mich weiter zu beraten und ich kann jederzeit anrufen, um mich zu besprechen - das finde ich richtig nett! Ich suche weiter und habe noch ein sehr schönes Heim mit riesigen Garten in Wolfratshausen bei München empfohlen bekommen, die sich auf Demenz spezialisiert haben. Ich berichte weiter |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 26 Mai 2010, 10:19 © sylvia | |
| Moin Jelly, das sich gut an, wenn man so nette Mitarbeiter hat, ist es die halbe Miete. Ich drück die Daumen das es klappt. Bayern hat halt andere Gesetze. LG Sylvia
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 26 Mai 2010, 14:36 © Biggi | |
| Hallo Jelly, das ist wirklich schade. Aber bei den wenigen Plätzen werden wohl nur "Einheimische" gefördert... Aber ich denke in so einer grossen Stadt wird es wohl Alternativen geben. Ich drück dir die Daumen, dass du das Passende findest. Alles Gute weiterhin. LG Biggi
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| | | maggi Neu im Forum
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| Thema: Re: Demenz-WG Mi 29 Dez 2010, 22:08 © maggi | |
| Hallo, bin neu in der Runde. Meine mutter hat bis vor kurzem 5 Jahre in einer Demenz WG gelebt.Ich kann kurz darüber berichten. Amb. Pflege in einem von der C. geführten Haus mit 8 Bewohnern. Für die Betroffenen ist diese Einrichtung ein Segen, für die Angehörigen das Nonplusultra. Vorausgesetzt, es ist alles richtig organisiert und geführt. Vielfach ist es noch unausgegoren wie in unserem Fall. Viele Dinge wurden nicht bedacht . z.B die Mitarbeit der Angehörigen , Anschaffung von Geräten. Reparaturen, Garten , Renovierung. So etwas muß vorher festgelegt werde und zwar schriftlich. Die momentane Zusammensetzung der Bewohner ist sehr wichtig . Es bleibt nicht lange Zeit das Ideal zu leben. Der Verfall geht viel zu schnell und dann ist nichts mehr mit mithelfen. Ich habe die Erkenntnis erlangt, das das Ideal nur erreicht werden kann, wenn a l l e Angehörigen mithelfen . Das muß wie im Kleingartenverein mit P f l i c h t st u n de n festgelegt werden. Wer das nicht möchte, soll seine Leute ins Altersheim geben. Wer weiterhin Familie erleben will, kann nicht nur zu Besuch kommen . Familiär ist es nur, wenn alle sich um alles kümmern und sich an den anfallenden Arbeiten beteiligen. Wer mehr darüber hören will, kann sich gerne mit mir auseinandersetzen. Bei der amb. häuslichen Pflege kommt nicht das Heimgesetz zum Tragen. Die Kinder müssen in diesem Fall nicht dafür aufkommen. |
| | | vargen Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Do 30 Dez 2010, 01:52 © vargen | |
| Hej Maggi, willkommen im Forum Ich habe nur leider, auf Grund meines Alters, nicht ganz verstanden, was Du mit Deinem Statement ausdrücken willst? LG Frederik
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| | | jellyamber Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Demenz-WG Do 30 Dez 2010, 09:57 © jellyamber | |
| Hallo Maggi, erstmal herzlich Willkommen hier und gleich mal Danke für dein Posting. Ja, es stimmt, Mitarbeit ist sehr gefragt und absolute Voraussetzung in den WGs. Ich finde das auch gut so - tatsächlich muss man das als Angehöriger gut mit einkalkulieren in seinen (Arbeits-)Alltag. Und wie in jeder anderen (Studenten-)WG kracht es sicherlich wegen lauter "Kleinigkeiten", ist ja normal, wenn Menschen so dicht aufeinander leben und Aufgaben übernehmen "müssen" - in diesem Fall die Angehörigen. Allerdings haben die WGs in München, mit denen ich Kontakt hatte, das Konzept, dass die Betroffenen bis zum Tod dort wohnen bleiben dürfen und versorgt werden. Das fand ich besonders gut. Somit ist schon mal ein weiteres Damoklesschwert ausgeschaltet Ich wohne mit meinem Partner inzwischen bei den Eltern, weil für sie momentan noch kein Umzug in Frage kommt. Aber ich beobachte weiterhin die "Szene", leider sind WGs in Deutschland noch sehr rar gesäet. Wir leben hier in OWL in einer regelrechten Demenz-Diaspora Wo hast du deine Erfahrungen gemacht? Liebe Grüße Jelly
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| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Demenz-Wg Do 30 Dez 2010, 10:19 © Ehemaliges Mitglied | |
| Maggi ne, ne Frederik ich lach mich weg das Alter erst lese ich es bei Ursula jetzt bei dir, manche reden mit mir laut oder denken sie müssen alles zweimal erklären. Dann bin ich wohl auch schon uralt, dafür bekomme ich aber mehr Narrenfreiheit. Liebe Grüsse Ulli |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz-WG Do 30 Dez 2010, 13:12 © Biggi | |
| Hallo Maggi, herzlich Willkommen bei uns im Forum. Danke für die Info über die WG. Was macht deine Mutter jetzt? LG Biggi
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| | | maggi Neu im Forum
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| Thema: Re: Demenz-WG Fr 31 Dez 2010, 23:53 © maggi | |
| Hallo Biggi, meine Mutter ist am 7.12.2010 in der WG ins Regenbogenland gegangen. Sie durfte nach meinen Wünschen dort sterben. Alles war wunderbar. Die Bewohner , das Personal, und meine Geschwister haben sich alle von ihr verabschiedet . Anschließen haben wir WG Videos und gemeinsame Bilder bei Punsch und Plätzchen angesehen. Jeder hat schöne Erlebnisse mit meiner Mutti erzählt . Wir haben uns später alle von Mutti erfüllt zurückgezogen. Es war alles sehr schön, nicht so traurig. Das wollten wir nicht. Wir waren froh, das Sie so sanft einschlafen durfte. Ich habe diese Erfahrungen in Dortmund machen dürfen und werde der WG auch weiterhin verbunden bleiben . So, ich muß jetzt die Champagnerflasche knallen lassen . Ich wünsche allen einen guten Rutsch und ein erfülltes 2011 |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: Demenz-WG Sa 01 Jan 2011, 16:35 © Biggi | |
| Liebe Maggi, mein aufrichtiges Beileid. Dann ist das ja alles noch ganz frisch für dich, tut mir Leid. Aber schön, dass sie so harmonisch Abschied nehmen durfte. Ich wünsche dir die nächste Zeit viel Kraft und ein hoffentlich gutes 2011. Alles Liebe Biggi
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| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Demenz-WG Sa 01 Jan 2011, 18:18 © Ehemaliges Mitglied | |
| Hallo Maggi, mein aufrichtiges Beileid . Auch wenn es ums sterben geht, das hört sich alles sehr schön an, ich finde es richtig toll wie ihr das gemacht habt. Viel besser als im sterilen Krankenhaus, und vorallem nicht allein. Viel Kraft Ulli |
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