| Vom offenen ins geschlossene Heim | |
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Autor | Nachricht |
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Simone Ist sich am Einleben
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| Thema: Vom offenen ins geschlossene Heim Mo 15 Okt 2012, 15:29 © Simone | |
| Liebe Leute,
nachdem mein Vater nun wegen seines Bewegungsdrangs und seiner sexuellen Ausschweifigkeit mehrere Male ohne Erfolg vom Heim in die Psychiatrie geschickt wurde, wurde von den Ärzten die Entscheidung getroffen, dass er in ein geschlossenes Heim verlegt werden soll. Das offene Heim kommt offensichtlich mit ihm in seinem Zustand nicht mehr klar und medikamentös kann man das Verhalten offensichtlich auch nicht anders in den Griff bekommen. Die Ärzte in der Psychiatrie sagten, dass die Verlegung in ein geschlossenes Heim aus ihrer Erfahrung solche Patienten wie meinen Vater positiv beeinflusst, sprich ihn ruhiger werden lässt.
Ich und meine Mutter stehen der Sache ziemlich ratlos gegenüber, vertrauen auf den Rat der Ärzte und hoffen natürlich, dass sein Zustand sich stabilisiert. Schlimmer als jetzt kann es kaum werden.
Wie sind eure Erfahrungen? Was haben wir von dem geschlossenen Heim zu erwarten? |
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sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Mo 15 Okt 2012, 17:48 © sylvia | |
| Liebe Simone, das kann man so verallgemeinert nicht sagen. Jeder Stift macht es etwas anderst. Manche schließen nur zu andere haben einen Nummerncod in diesen Bereichen ist alles für eine Zeit sagen wir davor eingerichtet Möbel, Bilder..... manche haben auch einen kleinen Garten oder Tiere. Mein Papa mußte dort nicht wohnen, daher kann ich Dir nur von meinen Beobachtungen und Erfahrungen aus meiner Zeit als Ehrenamtliche berichten. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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Ela_1973 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Di 23 Okt 2012, 16:19 © Ela_1973 | |
| Also mein Pa kam ja gleich von der Phychatrie in ein beschütztes Wohnen. Dort ist ein kleiner Garten mit dran und die Bewohner können sich auf der ganzen Abteilung frei bewegen und auch raus gehen wann sie möchten. Ich kann nur sagen das war das beste für mein Vater er hat sich dort sofort wohl gefühlt und wir haben auch von Anfang an das Gefühl gehabt das er dort gut aufgehoben ist. |
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Sonne46 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Mo 05 Nov 2012, 19:05 © Sonne46 | |
| Hallo liebe Simone, die Verlegung in ein geschlossenes Heim hab ich bislang zweimal erlebt. Es ging absolut nichts mehr. Wir Pflegekräfte konnten ja immer noch "etwas lenken". Meist aber nur noch wenn absolute Ruhe in der Umgebung und keine weiteren Personen anwesend waren. Bei unseren Dementen betraf das eher aggressives Verhalten gegenüber ihren Mitbewohnern. Auslöser waren in ihrer Ursache sehr unterschiedlich. Des weiteren bestand eine ausgeprägte Weglauftendenz mit Selbstgefährdung. Ich kann nur sagen, sie sind beide in der geschlossenen Einrichtung sehr gut untergebracht. Professionelles Fachpersonal mit gerontopsychiatrischer Ausbildung leisten absolut gute Arbeit. Auch die Umgebung ist so gestaltet, dass sich niemand EINGESPERRT fühlt. Alles gute für dich und deine Familie. Herzliche Grüße |
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Simone Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Do 29 Nov 2012, 16:02 © Simone | |
| Vielen Dank für eure Antworten. Ich war erst jetzt vor kurzem wieder bei meinem Vater und habe mir die Unterbringung im geschlossenen Heim angesehen.
Leider ist meine Mutter durch die ganze Aufregung krank geworden, so dass ich mich erstmal um sie kümmern musste und auch meine Zeit brauchte mich zurückzuziehen und Kraft zu sammeln.
Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Mein Vater wirkt viel ruhiger und die Betreuung dort scheint mir fast besser als im offenen Heim. Als wir am Sonntag kamen, gab es dort einen speziellen Betreuer, der sich um die "Bespaßung" der Insassen kümmerte, mit ihnen spazieren ging (nach draußen kommen sie also mit Begleitung) und mit ihnen zusammen saß und Lieder sang. Das hat mich beruhigt, da ich so das Gefühl habe, mein Vater ist dort nicht allein, sondern wenigstens im Kreis anderer Menschen, in Gesellschaft.
Er spricht leider kaum noch und seine Mimiken sind extrem eingeschränkt. Mittlerweile bin ich aber so feinfühlig dafür geworden, dass ich schon die kleinste Gefühlsregung in seinem Gesicht erkenne und er hat sich auf jeden Fall gefreut, als wir kamen. Ob er weiß, wer wir sind, weiß ich nicht, aber er erkennt uns. Er hat nur immer furchtbar Angst, wenn wir sagen, dass wir jetzt gehen müssen. |
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soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Do 29 Nov 2012, 23:57 © soda1964 | |
| Liebe Simone, schön, wieder mal von dir zu lesen Es freut mich, dass sich die Situation mit deinem Vater durch den Übertritt ins geschlossene Heim etwas entspannt hat. Ja, Abschied nehmen ist immer wieder schwer... Mir und unserer Nonna hat es geholfen, jeweils etwas für den nächsten Besuch abzumachen. Ich habe z. Bsp. versprochen, etwas das sie besonders gerne ass, mitzubringen. Oder ein Kleidungsstück, eine Zeitschrift etc. etc. Das hat manchmal den Abschied etwas erleichtert - doch den Trennungsschmerz muss man dennoch immer wieder von neuem aushalten und annehmen. Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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Gine Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Fr 30 Nov 2012, 09:43 © Gine | |
| Hallo Simone, liest sich ganz gut. Mein Dad hat die gleichen Probleme. Er war vor kurzen zur Medikamenteneinstellung im KH. Es gibt für diesen Trieb keine Medis und auch diesen Bewegungsdrang kann man schwer mit Medis in den Griff bekommen. Deshalb glaube ich auch das ein geschlossenes Heim eine wirklich gute Entscheidung war. Ich habe mir in diesem Sommer so ein Spezialheim angesehen. Der Träger ist die Marseille-Klink AG mit Hauptverwaltung in Hamburg. Die Menschen konnten durch den großen Innenhof ihren Bewegungsdrang ausleben und waren nicht eingesperrt. Ich freue mich deshalb um so mehr zu lesen, das auch dein Eindruck gut ist. Für mich ist es kein geschlossenes Heim. Es ist für mich ein geschütztes Heim, wo Menschen sich frei bewegen können ohne das Ihnen was passiert. Alles Gute noch für deine Ma. LG Gine |
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Simone Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Vom offenen ins geschlossene Heim Fr 30 Nov 2012, 17:54 © Simone | |
| Vielen Dank für eure Antworten. Therese, den Tipp etwas beim nächsten Mal mitzubringen, werde ich auf jeden Fall ausprobieren:) |
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