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Ela_1973 Ist sich am Einleben
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| Thema: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 15:53 © Ela_1973 | |
| ... leider hab ich keine Zeit gefunden hier öfters rein zu schauen.
Möchte euch jetzt mal kurz erzählen was so in der Zeit passiert ist.
Also vorweg , die Krankheit meines Vaters hat mich so mitgenommen bzw. das ganze drum rum das ich eine Psychotherapeutin aufgesucht hab. Es hängt so einiges noch dran aber das war der Auslöser das ich gesagt hab bis hier hin und nicht weiter ich brauche hilfe.
So jetzt aber zum eigentlichen Stand der Dinge: Mein Pa ist ja von Anfang an sehr Ruhelos gewesen und es wurde immer extremer. Das er sogar wärend des Essens am Tisch stand und auf der Stelle gelaufen ist. Meine Mutter war fix und fertig mit ihren Nerven und hat sich entschlossen ihn in die Kurzzeitpflege zu geben damit sie eine Auszeit bekommt. Ganze zwei Tage ging es gut, denn hat mein Pa seinem Bettnachbarn versucht die Magensonde zu ziehen (der lag im Bett und mein Pa hat sich einfach auf ihn drauf gesetzt) Und leider ist mein Vater bei dem Versuch ihn darunter zu holen richtig ausgetickt und hat den Pfleger angegriffen. Ende vom Lied war er wurde noch die Nacht in die Psychatrie gebracht.
Dort kam er erst auf die offene Abteilung, aber in der nächsten Nacht ist er stiften gegangen und wie man ihn aufhalten wollte griff er auch diesen Pfleger massiv an. Von da an fristete er sein dasein in der Geschlossenen bis er medikamentös eingestellt war und das dauerert ganze acht Wochen. Eine unendlich lange Zeit und so Menschenunwürdig!
Von dort ist er denn direkt in ein Pflegeheim mit geschlossener Abteilung für Demenzkranke gekommen. Das war das einzig richtige was wir machen konnten. Er kann den lieben langen Tag dort lauf und kann auch raus ohne das er weglaufen kann. Nach zwei Wochen hat man gemerkt das er sich wohl fühlt und er fing auch wieder an Mimik zu zeigen und er hat sogar wieder mehr gesprochen. Doch die Ruhelosigkeit ist geblieben. Hat ordentlich gegessen, brauchte ja die Kalorien. Nu ist es seit zwei Wochen das er sich sehr oft hinlegt und seit ein paar Tagen verweigert er das Essen. Am anfang haben sie gedacht er brauch halt nicht mehr so viel weil er ruhiger geworden ist. Aber nu bereitet es ihnen Sorgen. Gestern abend hat die Pflegerin angerufen die Dienst hatte und meinte zu meiner Mutter, sie machen sich sorgen und werden den Arzt kommen lassen. Ob meine Mutter damit einverstanden wäre wenn eine Magensonde gelegt wird? Die Pflegerin hat ihr aber auch gleich gesagt das sie die Meinung vertritt das eine Magensonde bei Demenzkranken im Endstadion menschenunwürdig sei. Mein Vater hat eine Patientenverfügung , wo drin steht das keine Lebensverlängerte Maßnahmen vorgenommen werden soll. Trotzdem weiss meine Mum nicht wie sie sich entscheiden soll. Es tut mir so in der Seele weh das sie (wir ) jetzt vor so einer schweren Entscheidung stehen.
Wie seht ihr das? |
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Biggi Moderator
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sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 17:24 © sylvia | |
| Liebe Ela, ihr sollten den Wunsch eures Vater respektieren. Als ich meinen Papa wiedersah war das das erste was er sagte keine lebensverlängernden Maßnahmen. Viel Kraft. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 17:49 © Rita | |
| Liebe Ela,
das ist ja heftig was ihr da durchlebt habt, vorallem was dein Vater durch gemacht hat. Ist echt nicht einfach.
Ich denke dein Vater hat nicht umsonst eine Patientenverfügung seiner Zeit ausgestellt. Man sollte, auch wenn der Patient nun dement ist, seinen Willen respektieren. Aber das kann jeder handhaben wie er will. Das ist einzig und alleine meine Meinung.
Vielleicht fängt er sich von alleine wieder, vielleicht mag er einfach nicht mehr leben und es wäre eine Qual für ihn, mittels Magensonde ihn krampfhaft hier zu behalten. Ich kann's dir leider auch nicht sagen. Aber lies dir mal die Diskussion durch die Biggi dir vorgeschlagen hat. Vielleicht fällt die Entscheidung dann leichter.
Ich weiss, es ist absolut keine leichte Entscheidung. Aber ihr werdet das schon richtig machen. Hab einfach vertrauen zu euch.
Rita |
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Ehemaliges-Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 19:09 © Ehemaliges-Mitglied | |
| Liebe Ela, du hast viel mitgemacht, ich drück dich mal ganz fest Aber auch dein Vater hat sehr viel mitgemacht , jetzt will er nicht mehr essen. Er hat eine Patientenverfügung , wohl überlegt, in gesunden Tagen abgeschlossen. Sollten wir nicht das respektieren? Ich kann deine zweifelnde Gedankengänge sehr gut verstehen, es ist schwer so schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Ich würde an deiner Stelle ein offenes Gespräch mit eurem Neurologen führen und wie meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben, lese dich mal hier im Forum durch. Ich hatte auch schon solch ein Gespräch und der Arzt meinte, wenn es seine Mutter wäre, würde er keine Sonde legen. ich wünsche dir alles Gute liebe Grüße Maria |
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Ela_1973 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 20:32 © Ela_1973 | |
| Danke für den Link.
Also meine Entscheidung ist eh gefallen. Doch ich muss meine Mutter ja nun auch ein wenig helfen damit sie mit ihrer Entscheidung leben kann. Ich werd morgen früh mit ihr reden und denn auch noch mal drauf hinweisen das Papa das auch in seiner Patientenverfügung stehen hat. Ich glaub das hat sie ganz vergessen. Jedenfalls wird der Wunsch meines Vaters auf jeden Fall durchgesetzt. |
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Rita Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 20:38 © Rita | |
| Liebe Ela,
Es ist nicht einfach, aber seine Patientenverfügung hilft sicher. Das ist gut wenn du mit der Mutter redest uns ihr dies auch nochmal erklärst.
Du machst das prima, auch wenn es verdammt scchwer ist. Dein Papa ist sicher froh so eine gute Tochter zu haben. :-trost-:
Lass dich ganz lieb knuddeln :-trost-:
Rita |
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Admin Administrator
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soda1964 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 01 Okt 2012, 21:29 © soda1964 | |
| Liebe Ela, oh, da liegen schwere Wochen und Monate hinter euch. Meine Schwiegermama, unsere Nonna, war 3 Monate in der akuten Gerontopsychiatrie und dann noch zwei Monate auf der Langzeit, bis sie einen Platz im Pflegeheim bekam... Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an. Lies hier im Forum und vielleicht kannst du den einen oder anderen Beitrag für deine Mama ausdrucken. Das sind schwere Entscheidungen ... Dein Vater wollte seinem Bettnachbarn die Magensonde ziehen - jetzt soll er selber eine bekommen. Ich wünsche dir Geduld und Kraft für die kommende Zeit. Deine Mama braucht dich Liebe Grüsse Therese
ThereseMan muss mit Allem rechnen - auch mit dem Guten.
Die wahre Lebenskunst besteht darin, im alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Pearl s. Buck
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Simone Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mi 03 Okt 2012, 11:29 © Simone | |
| Liebe Ela, ich kann das ganz gut nachfühlen, was du durchmachst. Auch mich hat die Krankheit meines Vaters total umgehauen, so dass ich eine Therapie angefangen habe. Ich fühle mich zwar immer noch überfordert, aber man lernt halt mit der Zeit. Wegen Magensonde: Es kann ja viele Gründe haben, warum ein Patient nicht isst. Wurde denn abgeklärt, ob er vielleicht einfach nur Schmerzen bei Schlucken, eine Harnwegsinfektion etc. hat? Ansonsten vielleicht noch ein Argument gegen die Magensonde im Endstadium: Es gibt keine Studien, die darauf hinweisen, dass ein Patient im Endstadium durch eine Magensonde weniger leidet als ohne, sogar eher gegenteilige Studien, die besagen, dass die Nahrungsaufnahme das Leiden verzögert, weil es die körpereigenen Prozesse der Leidensminderung unterdrückt. (Hab aber leider keinen Link auf die Studie). Viel Kraft wünsche ich Dir! |
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Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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Ela_1973 Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 08 Okt 2012, 11:34 © Ela_1973 | |
| Danke euch für eure lieben Worte.
Habe meiner Mutter so einiges erzählt was ich hier und auch wo anderes gelesen hab. Leicht fällt es hier immer noch nicht , aber sie muss damit klar kommen.
Ob es vom Arzt schon abgeklärt wurde ob kein Organisches Problem besteht weiss ich nicht, da meine Mutter manchmal einfach nichts erzählt weil es für sie unwichtig ist oder sie mich schützen möchte (eins unserer größten Probleme hier , das nicht reden) Aber ich gehe davon aus das sie im Pflegeheim schon das richige tun werden, wenn meine Mutter bis dato bescheid gesagt hat das er keine Sonde gelegt bekommen soll. Aber wenn es meinem Vater schlecht gehen würde , denn wüßte ich es. Da denn meine Mutter sich bei mir auskotzen muss , ich ihr Seelische Mülleimer bin. *kotz*
Wisst ihr was am schlimmsten ist, ich habe morgen Geburtstag und mein Pa ist das erste Mal nicht zu meinem Geburtstag dabei. Ich würd ihn so gern abholen, aber es würde leider nicht funktionieren weil er immer gleich aggresiv auf veränderungen reagiert. Damit tue ich mir selber kein gefallen, aber ich versuche morgen Vormittag ihn zu besuchen, wenn ich es arbeitstechisch schaffe. Letztes Jahr waren wir noch mit ihm essen und er hat erzählt und gelacht und nu ist er eine leere Papa Hülle und erkennt mich nicht mehr. Sieht um 20 Jahre älter aus und lebt in seiner eigenen Welt. Ich hoffe das er wenigstens eine schöne Welt aufgebaut hat, wo er glücklich ist. Es tut mir so unheimlich in der Seele weh , das mein Pa nicht mehr geistig bei uns sein kann.
Den einen Tag wie ich ihn besucht hab, da schaute er mir ganz tief in die Augen und als ob er nach etwas gesucht hat. Denn streichelte er mir übern Arm und lächtelt mich an. Ich hab so das gefühl gehabt das er meine Seele erkannt hat und mir sagen wollte du gehörst zu mir dich liebe ich . so hat er mich noch nie angeschaut seit er im Heim ist. |
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dirtsa66 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: Hallo in die Runde.. Mo 08 Okt 2012, 11:37 © dirtsa66 | |
| Liebe Ela, - Zitat :
- Den einen Tag wie ich ihn besucht hab, da schaute er mir ganz tief in die Augen und als ob er nach etwas gesucht hat. Denn streichelte er mir übern Arm und lächtelt mich an. Ich hab so das gefühl gehabt das er meine Seele erkannt hat und mir sagen wollte du gehörst zu mir dich liebe ich . so hat er mich noch nie angeschaut seit er im Heim ist.
Das musst du ganz festhalten für dich !! Denk immer daran. Alles Liebe und viel kraft Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
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