Mein Vater würde wohl, wenn man ihn lässt dauernt Fehrnsehen schauen. Es hat immer mehr zugenommen, normal war er nie so ein Fan davon...heute ist es fast so als würde er einfach eine Berieselung brauchen. Im Sommer ist das entschärft, da er da viel im Garten ist und da arbeitet.
Für viel Anderes kann man ihn leider nicht begeistern, er war nie ein begeisterter Leser und wird das wohl jetzt auch nicht mehr. Das war einer der ersten Tips die wir damals von seinem Hausarzt bekommen haben, aber das ist einfach nichts für ihn.
Habe schon gesehen das hier im Forum auch schon ein paar Ideen gesammelt wurden, vielleicht finde ich da ja auch noch was für meinen Papa.

Hallo joeyp,
bei meiner Schmutter läuft auch den ganzen Tag der Fernseher Das schlimme für mich ist nicht nur die Berieselungen, sondern auch der Sender Wenn Schwmutter auch nichts mehr " rafft ", gar nix mehr , aber Richter Holm oder wie die Sendung heisst.... das findet sie. Sofort sucht sie ihren Sender. Ich fasse es manchmal gar nicht.
Lesen und schreiben kann sie schon lange nicht mehr. Vielleicht einzelne Buchstaben und Zahlen erkennen, aber nicht mehr kombinieren. Ich habe ihr vor ca 2 Jahren ein dickes Malbuch gekauft und gute Buntstifte. Seither malt sie täglich eine Seite aus, daran kann ich sogar den Verlauf der Krankheit beobachten. Also malen , das macht sie noch sehr gerne. Die Sprache ist verstummt, sie schaut mich immer ununterbrochen an ( allerdings macht mich das ganz kribbelig ) Spielen geht auch nicht.
Sie will immer spazieren gehen, 2x täglich ca 2 std
So siehts bei uns aus

liebe Grüße
Maria

Hallo Joeyp,
diese Phase hatte unsere Mutter anfangs auch, gehört wohl oft dazu... Bei ihr hatte ich das Gefühl, das lenkte sie ab. Dann brauchte sie sich mit niemandem unterhalten und konnte nicht viel falsch machen oder vergessen, was ihr damals sehr wohl schon bewusst war. Also eine Art Schutzfunktion.

Was hat er denn früher gerne gemacht? Hatte er Hobbys, die man wieder aufgreifen könnte?

LG Biggi

Hallo Joepy,

ich kenne das auch von der Anfangsphase bei meinem Vater. Jetzt wird es weniger und auch "ausgesuchte" Filme, d.h. keine Spielfilme mehr sondern eher Tier- und Sportbeiträge.

Ich denke, dass es ihm schwerer fällt, den Handlungen in Spielfilmen zu folgen.

Hallo Joeyp,

meine Mama hat auch eine Zeitlang gerne geschaut, mittlerweile macht es sie meist nur noch unruhig, weil die Fernsehprogramme zu schnell, zu durcheinander und für die nicht mehr verständlich sind. bei ihr sind es auch hauptsächlich noch Tierfilme aber auch hier hat sie immer wieder Probleme, wenn die Schnitte zu schnell sind. hab schon angefangen alte Tiersendungen zu suchen, von früher, als im fernsehen alles noch ein wenig gemächlicher war und Videos für Demenzkranke.

ich denke, das ist eine Phase, die irgendwann aufhören sollte.

Alles Liebe

Astrid

Hmm, richtige Hobbys hatte mein Vater nie. Er hat immer für seinen Beruf gelebt, war das mit Leib und Seele, hat fast 50 Jahre bei der gleichen Firma gearbeitet. Als er in Rente ging war das echt schwer für ihn und nach ein paar Jahren war die Firma dann auch weg. Naja, aber da hatte er dann seinen Garten, sie habe einen Schrebergarten, recht nah, können also immer zu Fuss hin (ca. 5 Minuten) und da war er immer viel und das ist auch heute noch so.
Früher hat er da auch viel gebaut, z. B. Krippenställe für alle im Bekanntenkreis zu Weihnachten. Für die Enkel Kasperletheater, Feuerwehrwache, Bauernhof...alles aus Holz. Da tut er sich jetzt jedoch sehr schwer mit, er wird sehr schnell nervös und fühlt sich überfordert, obwohl er es wirklich super macht.
Er ist auch immer gerne schwimmen gegangen, aber hier im Ort ist es meiner Mama zu kalt...müssten etwas weiter fahren, aber das halt mit dem Bus. Mein Vater hat dieses Jahr sein Auto aufgegeben, er ist nicht mehr gerne gefahren und wenn dann halt auch sehr nervös. Wir sind alle sehr froh das er so vernünftig war!!!!

Meine Mutter kommt öfter mit einer Idee an, aber da fühlt er sich mehr "gezwungen". Wir fahren in 2 Wochen alle zusammen nach Bayern in Urlaub, dann kann er wieder Wandern und abends spielen wir dann gerne Rome. Vielleicht finden wir da ja noch Wege. Mal sehen.

Das mit dem Fernsehen finde ich im Prinzip nicht so schlimm, ich habe aber ein Bischen darauf geachtet, dass nur Programme geschaut werden, wo es keine Gewalt gibt. Ja, damit fällt leider auch die Tagesschau raus, aber mal ehrlich, soll eine Demenzkranke lieber up to date sein und sich fürchten oder sich entspannen wenn es geht?

Hallo Joey,

Mama, die an Demenz erkrankt ist, hat schon mal gern einen Film geschaut, aber auch vor der Krankheit eigentlich nicht soo oft. Vater hat sie immer zum TV gucken "genötigt", denn er selber konnte sich irgendwie nicht beschäftigen und sitzt am liebsten vor dem TV. Er hat früher noch öfters ums Haus herum gearbeitet oder ist im Sommer mit Mama Pilze sammeln gegangen, er hat sie dann im Auto gelassen und ist alleine die Berge hoch. Mama hat das normal nie was aus gemacht, früher vor der Krankheit hat sie "Frauenheftchen" mitgenommen, (Neue Post, Glückspost usw), und damit konnte sie Stundenlang "ausharren" und im Auto warten bis er zurück kam.

Das haben sie auch gemacht wo sie schon Demenz hatte. Er hat's sogar in dem Jahr noch mit ihr gemacht wo sie zwischendurch ausgebüxt ist. Wir haben ihm dann nahe gelegt dass er da mit ihrem Leben spielt, weil wenn sie auf dem Berg aus dem Auto steigt, weiss Gott was dann passiert, wohin sie da geht.

Also Mutter hätte sich gerne noch länger alleine beschäftigt, sie hat z.B. gerne Briefmarken abgelöst und dann in ein Album eingeordnet, oder Kaffeerahmdeckel sortiert und eingeordnet usw. Doch das ging dann rasch mal verloren da Vater mit ihr meckerte "du lässt mich immer alleine, komm jetzt fernsehen". (wohlbemerkt, ER hat keine Demenz)

Fernsehen kann, gezielt ausgewählt, ja ganz gut und ok sein, aber als ständig? Hm, anders herum kann ich mir vorstellen dass bei Demenz alles bisschen anders aussieht, ich kann mir noch vorstellen dass es unter den Dementen auch Personen gibt, denen ist wohler wenn diese "dauerberieselung" ist, da sie sonst vielleicht sich einsam vor kommen, oder sie irgendwas stört und sie das damit übertünchen können. (z.B. lästige Geräusche im Kopf oder Stimmen oder was auch immer).
Find es schon besser wenn man sie anders beschäftigen kann.
Da fand ich es toll dass Mama ins Tagesheim konnte. Dort war sie richtig glücklich, KEIN Fernsehen, und es wurde immer etwas gemacht, gebastelt, gespielt, oder einfach ein Kaffeekränzchen gehalten usw.

Moin,
ich sehe darin nichts schlimmes - sie hören und sehen etwas, wieweit sie es verfolgen können ist doch egal. Mein Papa hat immer am späten Nachmittag den Flimmerkasten angeschaltet und viel Tiersendungen und Volksmusiksendungen geschaut. Männer der älteren Semester haben oft nur für ihren Beruf gelebt, wie mein Papa Zimmerer war.
LG Sylvia

Seit unser Vater im Heim ist , sitzt Mutter mittlerweile von morgens bis Abends vor dem Fernseher.

Wir hatten ihr die Freude gemacht und einen Flachbildschirm ins Schlafzimmer gekauft , da sie bei starken Schmerzen doch gerne mal liegt. Das war wohl ein grosser Fehler unsererseits...........

Bis vor wenigen Monaten ging sie doch noch einmal in der Woche einkaufen , nun nichts mehr.Nicht mal mehr den Abfallsack bringt sie runter. Nur noch Fernsehen.........von morgens nach dem Aufstehen bis zum Bettgehen. Sie kennt alle Sendungen von Britt bis Holm und von Frauentausch bis sonstnochwas. ......Als sie dann anfing das sie sich nervte wenn ich nach ihr schaute und mit ihr Kaffee trinken wollte (könnte ja was verpassen) , stellte ich das Kaffeettrinken mit ihr konsequent ein , bis sie es merkte .

Vor lauter Fernsehen vergisst sie mal zu saugen oder auf sich zu schauen. Ich musste ihr nun 2 Hausanzüge kaufen damit ich mich nicht schämen muss wenn sie mal zum Briefkasten geht.

Liebe Petra,

Auweia, das ist ja echt heftig.


Rita