|
| Mama nimmt keine Hilfe an. | |
| Autor | Nachricht |
---|
Klein_Maxi Ist sich am Einleben
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 32
Alter : 49
Ort : Garbsen
Anmeldedatum : 05.05.12
| Thema: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 08:02 © Klein_Maxi | |
| Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich fang am besten mal von vorne an:
Am Anfang wie mein Papa noch lebte, war alles in Ordnung. Die beiden waren ja auch schon 48 Jahre verheiratet. Im August 2007 starb mein Vater an plötzlichem Herzversagen. Die Zeit war sehr schwer für uns. Zu diesem Zeitpunkt lebte ich noch in Braunschweig und meine Mama in Hannover. Ich fuhr regelmäßig hin um sie zu unterstützen und zu trösten. Seit dieser Zeit lebt sie alleine in der ehemals gemeinsamen Wohnung.
Jetzt im Laufe des letzten Jahres fing sie an rapide abzubauen. Soll heißen: Sie vergisst Dinge, stand schon mehrfach auf der Straße vor einem Auto, gibt Ihr Geld für nutzlose Dinge usw. aus. Auch antwortet sie nicht mehr auf alle Fragen, es ist so, als wenn sie geistesabsend ist. Wenn ich sie dann anspreche, so nach dem Moto: Mama, ich rede mit Dir, dann kommt nur; Ja, was hast du gesagt?!? Mittlerweile, geht sie auch mehrfach am Tag zur Bank und versucht Geld abzuheben, obwohl ich Ihr Konto verwalte. Sie wird dann praktisch ausfallend den Angestellten gegenüber, warum sie kein Geld bekäme, es sei ja Ihr Konto. Ich muss dazu sagen, sie hatte Ihr Konto hoffnungslos ins Minus (2500€) überzogen.
Sie erkennt Ihren Physiotherpeuten auf der Strasse nicht mehr, den sie seid 30 Jahren kennt. Sie stand im tiefsten Winter in Hausschuhen und Rock mittags auf der Strasse und hat auf mich gewartet. Ich komm aber erst abends von der Arbeit vorbei. Ich werde natürlich von allen Seiten (Nachbarn, Ärzte, Bankmitarbeiter, bekannte, usw.) auf die Fehltritte meiner Mama aufmerksam gemacht. Darauf angesprochen, sagt meine Mama, ich denke mir das alles nur aus und die anderen lügen.
Wir waren schon beim Neurologen, die Gehirnströme sehen relativ normal aus. Der Gedächtnistest war miserabel (4 von 16 Fragen richtig beantwortet). Auch das CT vom Gehirn ist unauffällig. Ich weiß auch das die Krankheit, schneller sein kann, als es die Bilder anzeigen können.
Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen mit der Situation ein bisschen besser umzugehen.
Bis dahin verbleibe ich mit lieben Grüßen
Martin |
| | | tabita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 235
Alter : 59
Anmeldedatum : 26.01.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 12:13 © tabita | |
| Lieber Martin!
Erst mal willkommen bei uns und du wirst dich wundern wie gut es tut sich hier alles von der Seele zu schreiben...!!
Deine Situation erinnert mich sehr an meine Probleme mit meinem Vater...! Er will es bis heute nicht wahr haben das mit ihm etwas nicht stimmt...! Genau wie bei deiner Mutter hat er sein Konto um 4000 Euro überzogen..... .....Menschen nicht mehr erkannt..... das Grab meiner Mutter nicht mehr gefunden....usw....könnte 1000 Sachen aufführen....!!! ICH war für ihn immer die "Bekloppte" und bin es auch heute noch...! Mein großer Vorteil ist das wir in einem Haus leben..! So kann ich ihn sein Leben leben lassen und habe ihn aber unter Kontrolle! Bin aber auch nicht Berufstätig,sonst würde es nicht funktionieren..!
Hast du eine Vorsorgevollmacht von deiner Mutter...??? Das ist total wichtig....damit hat man die Möglichkeit sie in einem Heim unterbringen zu lassen wenn es anders nicht mehr geht......manchmal hat man einfach keine andere Möglichkeit....auch wenn`s weh tut....!
Bei uns wurde beim MRT am Anfang auch nur eine leichte Demenz festgestellt. Heute, 1 Jahr später, ist die Demenz weit fortgeschritten und er wiegt nur noch 40 kg und kann kaum noch aus dem Bett...!! (Korsakowsyndrom)
Ich hoffe du fühlst dich bei uns gut aufgehoben und kannst von den unzähligen Tipp`s und manchmal auch Trick`s profitieren...!!
LG, Tabita
|
| | | gardy Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 636
Alter : 72
Ort : bei Frankfurt/Main
Anmeldedatum : 06.02.12
| | | | Biggi Moderator
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 20142
Alter : 61
Ort : Essen / NRW
Anmeldedatum : 06.08.09
| | | | Klein_Maxi Ist sich am Einleben
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 32
Alter : 49
Ort : Garbsen
Anmeldedatum : 05.05.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 15:50 © Klein_Maxi | |
| Hallo Ihr's,
Garbsen liegt direkt neben Hannover, ich habe nur 10min Autofahrt zu meiner Mama. Nach meiner Arbeit fahre ich fast 5x die Woche zu Ihr hin, weil sie sich alleine nix mehr zu essen kocht und den ganzen Tag nur Tee und Wasser trinkt. Zugegeben ist nicht viel was sie trinkt ca. 1-1 1/2 Liter am Tag. Sie sagt sie schafft nicht mehr.
Gefallen ist sie schon öfters, auch mit dem Rad, deswegen war sie auch schon mal im KrkH. Medikamente bekommt si noch nicht, weil die Demenz vom Neurologen noch nicht offiziell bestätigt wurde. Er wartet diesbezüglich noch auf das Ergebnis der Radiologie vom CT. Nein, Medikamente bekommt sie noch nicht. Denke mal das ist ergebnisabhängig. Deswegen kann auch noch keine Einteilung in eine Pflegestufe erfolgen.
Wo bekomme ich denn so eine Vorsorgevollmacht her? Ist das das selbe wie eine Entmündigung?
Fragen über Fragen....
LG Martin |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 16:01 © Rita | |
| Lieber Martin, Es ist schön dass du dich hier angemeldet hast, hier findest du wirklich viel Hilfe und Anregung. Ich bin selber froh dieses Forum gefunden zu haben, es hat mir so oft schon geholfen, und auch über die schwere Zeit hinweg. Leider kann ich dir nicht wirklich helfen in Sachen Pflegestufe usw, da ich in einem andern Land wohne wo es ziemlich anders ist, aber wenn ich dir sonst mit irgendeinem Rat oder auch nur Trost zur Seite stehen kann, werde ich es gerne tun. Als erstes : lass dich knuddeln Du machst das ganz prima. Leider ist nicht immre alles so einfach im Leben, ich hätte auch nie gedacht dass UNS sowas passiert, aber Mutter lebt nun im Heim, hat Demenz und Vater.. naja, darüber möcht ich nicht reden. Gerade am Anfang der Krankheit ist alles so neu und man steht oft hilflos da und weiss nicht was tun, da sind die Berichte der andern umso wichtiger, dort sieht man wie es die "Andern" gemacht haben, und das hilft unheimlich, man fühlt sich dann auch weniger alleine gelassen. Wann erhälst du das Resultat? Hoffe sie können mit Medikamenten den Verlauf etwas mildern. Bei meiner Mutter hiess es damals "Tja, sie hat Demenz, damit müssen Sie sich eben abfinden. Medikamente? Wo denken Sie hin, nein, gibt es nicht. Therapie? Nein also das mit Sicherheit nicht". Ich bin sicher eine Therapie hätte ihr geholfen, denn viel später im Tagesheim dann half es ihr enorm! (Therapie war für sie : mit andern zusammen sein und gefördert werden, etwas machen dürfen, z.B. Gemüse schälen/rüsten, spielen, mitmachen). Ich drück dir die Daumen Rita |
| | | Biggi Moderator
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 20142
Alter : 61
Ort : Essen / NRW
Anmeldedatum : 06.08.09
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 16:07 © Biggi | |
| Lieber Martin, soweit ich weiss, bekommst du diese Vollmacht über einen Anwalt. Aber da können dir die anderen Foris mehr zu sagen. Mein Mann ist bei unserer Mutter gesetzlicher Betreuer, das läuft über das Amtsgericht. Was früher die "Entmündigung" war, nennt man heute Betreuung. Schön, wie du dich um deine Mutter kümmerst. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Klein_Maxi Ist sich am Einleben
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 32
Alter : 49
Ort : Garbsen
Anmeldedatum : 05.05.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 16:11 © Klein_Maxi | |
| @Rita Ich merke auch, wenn sie Mittwochs beim Seniorennachmittag vom Roten Kreuz kommt ist sie ganz anders als die restlichen Tage, wo sie sich immer wieder in Ihrer Wohnung einigelt. Sobald ich weg bin schließt sie immer gleich nach mir die Tür ab. Selbst die Balkontür verschließt sie (2.ter Stock) mit dem integrierten Schloss.
Ich habe hier von dieser Gedächnisstunde gelesen, was haltet Ihr davon? Das Problem hier wird sein, ich arbeite von morgens bis abends und ich weiß nicht, ob Mama den Weg alleine dahin findet. Das sind gut und gerne mal überschlagen, 15km.
LG Martin |
| | | Marie Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 10829
Anmeldedatum : 14.06.10
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 16:13 © Marie | |
| Hallo Martin,
nein, die Betreuung bedeutet nicht Entmündigung. Du kannst auf zwei Wegen Betreuer für Deine Mutter werden - und selbständig Entscheidungen zu ihren Gunsten - auch ohne ihre Zustimmung - treffen.
1. Du gehst mit Deiner Mutter zum Notar und sie erteilt Dir eine Generalvollmacht.
Wenn sie das nicht will oder nicht mehr kann, dann
2. Du gehst zum Amtsgericht und beantragst, daß Du zu ihrem Betreuer bestellt wirst.
Dazu ist es sicher zweckmäßig, wenn Du mal auflistest, warum das nötig ist, also was sie in letzter Zeit alles getan hat, was ihr selbst eigentlich schadet oder zumindest nicht guttut, welche Nachbarn sich worüber beschweren usw. |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 16:44 © Rita | |
| Lieber Martin, bei uns gibt es für Senioren einen Fahrdienst. Informier dich mal ob es bei euch sowas auch gibt, die könnten die Mama hin fahren und wieder nach Hause bringen. Hier bei uns kostet es wirklich nicht viel, auf jeden Fall weniger als die öffentlichen Verkehrsmittel, und eben, Haus-Haus "lieferung" oh mann, gibt's dafür kein gscheites Wort? Mir fällt grad keins ein. 'tschuldigung. Bei uns heisst es "Passepartout". Vielleicht gibt es bei euch eine Alzheimer-Stiftung, oder etwas in der Art wo du nachfragen kannst. Die haben mir viel geholfen, auch die Pro Senectute (das ist auch für die Senioren, und die haben sehr viele Hilfen, z.B. kam der "Mann mit den Stöcken" zu uns nach Hause und probierte mit Mutter einige Gehstöcke aus bis sie einen passenden gefunden hatten, absolut klasse). Man ist erstaunt wieviel Hilfe man kriegt, von der man gar nicht wusste dass es die gibt. Z.B. auch die Hilflosenrente, die Zusatzrente, das Pflegegeld, usw. Alles Dinge die ich nach und nach durch andere Leute erfahren habe. Auf dem Invalidenamt z.B. wo ich für die Hilflosenrente (die wiederum habe ich gedacht gibt's doch auch für Erwachsene, denn ich bin in einer Schule für Behinderte Kinder in der Verwaltung tätig und hab gesehen dass es sowas gibt) für Mama nachfragte, erkannte mich die Frau als Nichte meines Onkels (den sie wiederum sehr gut kannte), und gab mir Tipps, eben wegen Zusatzrente und Pflegegeld. Es ist schon so : wenn man nicht überall alles nachfragt, erzählt einem keiner etwas. Kein Arzt hat je erwähnt dass man dort und dort Hilfe kriegen könnte, nichts, auch sonst, nichts. ich finde das schon etwas mühsam, aber leider ist es eben so. Ich warte gespannt auf die Diagnose für deine Mutter. Rita |
| | | Shali Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 348
Anmeldedatum : 01.02.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 17:35 © Shali | |
| Hallo Martin,
erstmal ein Hallo und Herzlich willkommen. das Mit der Vollmacht ist wie Marie schon sagte,entweder beim Notar oder Amtsgericht. Rede mit deiner Mutter über so eine Vollmacht,ich habe es so gehandhabt,das ich meinem Vater nur immer erklärt habe,das ich dann im Falle einer Krankheit oder Unfall nach seinem Ermessen und Willen für Ihn entscheiden könne,wenn er es selber nicht mehr können sollte.Diese Vollmacht ist auch keine Entmündigung,weil an dieser oft auch eine Patientenverfügung/testament anhängt in der deine Mutter Ihre wünsche äußern kann,die Du dann als Betreuer natürlich berücksichtigen musst. Als Betreuer vertrittst Du deine Mutter in Allen Belangen,da/wenn Sie selbst nicht mehr oder nur noch teilweise entscheiden kann.Sollten noch Geschwister da sein oder andere Verwandte kannst du es auch aufteilen lassen,das der Eine sich um Gesundheitliche und der Andere um finanzielle Dinge kümmern kann.
Ich hab noch das gute Glück gehabt,das unser Notar Papa noch als Geschäftsfähig befunden hat,obwohl wir Ihm gegenüber wohl die Vermutung geäußert haben,das er Demenz hat.Das kann der Notar jedoch selbst entscheiden.Er wird dann deiner Mutter gezielte Fragen stellen,die nur Sie beantworten muss und wenn du diese dann auch noch bestätigen kannst wird der Notar diese Vollmacht ausstellen.
Ansonsten wirst Du zum Amtsgericht gehen müssen.
Also mach Dir keine Sorgen,deine Mutter wird noch lange genug selbst entscheiden dürfen,nur halt,wenn Ihr die Diagnose habt ist es etwas schwieriger,das kannst Du hier in dem passenden Thema nachlesen.
http://demenz.forumieren.de/t3019-teilweise-oder-voll-geschaftsunfahig unter dem Punkt: Geschäftsunfähigkeit wegen psychischer Beeinträchtigung!!
Du unterstützt Sie durch diese Vollmacht, doch ab einem gewissen Punkt entscheidest Du für Sie übernimmst also die volle Verantwortung,das muss dir auch klar sein.
Ich hab auch lange gebraucht,doch es war die richtige Entscheidung,denn bei meinem Papa ging es auch nicht mehr. Hoffe konnte dir ein wenig helfen.
Shali
Nimm ein Jeden wie er ist,so nimmt man Dich auch wie Du bist! |
| | | dirtsa66 Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 15093
Alter : 58
Ort : Graz, Österreich
Anmeldedatum : 24.02.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 06 Mai 2012, 21:06 © dirtsa66 | |
| Liebe Martin,
Auch von mir herzlich willkommen im Forum. Zu den rechtlichen Fragen kann ich leider nichts sage, ich bin in Osterreich und bei uns ist das alles etwas anders.
Ich glaube das Wichtigste ist einmal, dass die Demenz diagnostiziert wird und deine Mutter Medikamente erhält. Bei meiner Mutter wurde die Demenz 2009 diagostiziert (natürlich gab es schon früher Anzeichen, aber bei älteren Leuten denkt man halt vorerst einmal, das sei normal). Sie erhielt dann Aricept, das ihr für etwa ein Jahr sehr gut geholfen hat (es hatte sich zumindest vorerst nichts verschlechtert), dann als letzendlich doch eine Verschlechterung eintrat, zusätzlich Axura, worauf es wieder einen merklichen Aufschwung gab, sie war wieder viel besser in der Lage alltägliche Dinge zu bewältigen. Das ging bis letzten Sommer gut, dann gab es leider wieder einen Schub, aber jetzt nach einem Absetzversuch hat sich klar gezeigt, dass die Medis sogar jetzt noch etwas bringen.
Ansonsten wirst du sehen, dass du hier im Forum immer ein offenes Ohr und Rat und Tat findest. Außerdem tut es gut, sich mit anderen auzutauchen, die deine Lage verstehen.
Alles Liebe
Astrid
Anteilnehmende Freundschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück - Marcus Tullius Cicero |
| | | Klein_Maxi Ist sich am Einleben
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 32
Alter : 49
Ort : Garbsen
Anmeldedatum : 05.05.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 20:42 © Klein_Maxi | |
| Ich habe mal ein bisschen recherchiert, in Hannover gibt es Fahrdienst des DRK der über die KK abrechnet. Wäre vielleicht eine Alternative. Kann ich aber erst machen wenn ich das Ergebnis des Neurologen habe. Ansonsten war es heute mal wieder soweit, ich habe mich echt zurückhalten müssen, sonst wäre ich ausgeflippt. Ich habe meiner Mama heute vorgeschlagen, mit Ihr so eine Genralvollmacht über einen Notar zu machen. Ich rklärte Ihr, das dieses für die Zukunft wichtig sei, wegen eines eventuellen Krankheitsfalles und das sie dann vielleicht über nichts mehr entscheiden könne. Weiterhin erklärte ich Ihr, das dieses nichts mit einer Abschiebung (so nennt sie das nunmal) in ein Heim (Pflege- oder Altersheim) zu tun hat. Das ganze widerholte ich mehrfach. Was war Ihre Antwort als ich im Begriff war zu gehen? Zitat: "Du willst mich ja nur in ein Heim abschieben, um mich los zu werden und die Wohnung ausräumen zu können!!! Dann schmeisse ich mich halt vor den ZUG" Zitat Ende Ich habe mal gegoogelt und das hier zu einer Generalvollmacht gefunden: www.alzheimerinfo.de/rat_und_hilfe/rechtliches/generalvollmacht/index.jsp Wäre das sowas, in der Art und Weise wie Ihr meint? Fragen über Fragen , bitte helft mir.... LG Martin |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 20:59 © Rita | |
| Lieber Martin,
das ist echt schwer zur Zeit mit deiner Mutter, wenn sie so droht, und nur sieht dass sie ins Heim "abgeschoben werden soll", was ja nicht mal stimmt. Da ist guter Rat teuer. Machmal hilft ein Ausenstehender, kannst du evtl. die Alzheimerstiftung anrufen und nachfragen? Manchmal muss man durch Hintertüren gehen und so an eine Vollmacht kommen. Dieses musste ich zum Glück nie machen.
Ich weiss dass es schwer ist, aber du darfst sie nicht anschreien, sie kann ja nichts dafür, es is ihre Krankheit. Versetz dich mal in ihre Situation. Ich weiss dass es sehr viel Geduld braucht, aber das kriegst du hin. Bin ich sicher. Du kannst dir jedoch ein Ventil suchen wo du deine Gefühle raus lassen kannst, denn irgenwo muss das bei dir ja auch hinaus. Keine Ahnung was, evtl. ein Boxsack, oder Sport oder was auch immer.
Für den Rest hilft es dir leider wenig wenn ich dir erzähle wie's bei uns gelaufen ist mit Behörden usw, da in Deutschland dieses ja total anders ist. Aber ich hoffe dass das mit der Diagnose langsam mal kommt, damit du den Fahrdienst beauftragen kannst. Das gibt ihr eine Aufgabe, und dir etwas Luft. Es tut ihr ja gut Mittwochs, und so denke ich wäre es gut, wenn du sie öfters so einspannen kannst. Bei Mama haben wir erst nur den Mittwoch genommen, sie wäre gerne öfters hin, aber Vater wehrte sich dagegen, wollte nicht, und ich musste kämpfen, und es war ein harter Kampf, über Behörden, bis er endlich einwilligte dass sie 3 Tage hin gehen durfte, Ziel war eigentlich sie 5 x die Woche hin zu bringen, aber dazu kam es nicht mehr, er war total verbockt, und zum Schluss musste eben wieder die Behörde ran zum helfen. Aber auf jeden Fall hat ihr das Tagesheim immer gut gefallen und sie hatte immer Freude dran, auch wenn sie's kaum noch zeigen konnte, ich hab's ihr angesehen.
Ich drück dir die Daumen dass endlich was geht in die Richtung.
Rita |
| | | Shali Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 348
Anmeldedatum : 01.02.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 21:06 © Shali | |
| Hallo Martin,
ja so in der Art ist eine Generalvollmacht ist diese hatte ich auch zu erst,doch die von dem Notar wird eher anerkannt als diese aus dem Inet,diese Erfahrung habe ich gemacht.
Außerdem ist die Notarielle Vollmacht nicht so umfangreich sondern bis aufs Detail zusammengefasst,auch die Patientenverfügung.
Die reaktion deiner Mutter kenne ich nur zu gut,so hat mein Papa auch erst reagiert,erst als ich Ihm dann mal auseinander klamüsert habe,wenn er mal einen Unfall hat und muss operiert werden,kann aber nicht antworten oder selber schreiben,wer soll denn dann Unterschreiben.Erkläre Ihr das sie,so lange sie noch kann selbst entscheiden kann,es ist ja nur für den Fall des Falles... Es wird schwierig werden,ich weiß aber das ist wichtig.
Wenn sie aber partou nicht will,dann geh,wenn ihr die Diagnose vom Neurologen habt, zum Amtsgericht,bevor Dich deine Mutter in Ihrem Zustand noch in teufels Küche bringt.
Shali
Nimm ein Jeden wie er ist,so nimmt man Dich auch wie Du bist! |
| | | Rita Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 13655
Alter : 58
Ort : Romandie (Westschweiz)
Anmeldedatum : 19.05.09
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 21:11 © Rita | |
| stimmt, mit der Diagnose kannst du beim Amtsgericht sicher etwa ausrichten. Bei uns geht das über den Friedensrichter.
Du, nicht dass du das vorhin von mir als Rüffel oder sowas annimmst gell. War nur ein guter Rat, ich will dich keineswegs kritisieren, ganz im Gegenteil, ich finde es klasse wie du dich um sie kümmerst, und versuche zu helfen. (nicht dass das dann negativ eingeordnet wird, so sollte es nicht klingen, manchmal habe ich etwas Mühe die Worte u finden, spreche ja auch fast mehr französisch als Deutsch, also ist es in beiden Sprachen nicht immer einfach für mich mich korrekt aus zu drücken) |
| | | Marie Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 10829
Anmeldedatum : 14.06.10
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 22:04 © Marie | |
| Hallo Martin,
ich würde mich nicht auf Internetvorlagen verlassen sondern die Generalvollmacht wirklich vom Notar machen lassen. Dann bist Du auf der sicheren Seite.
Ich hatte ursprünglich geplant, die notarielle Vollmacht,die mein Vater mir erteilt hatte abzuschreiben und für mich zu verwenden. Heute weiß ich, daß ich da am falscchen Platz gespart hätte. Die notarielle Vollmacht - auch wenn es der gleiche Text ist - wird einfach eher anerkannt. So ist das nun mal in Deutschland. Auch wenn Du in der Lage bist, einen Brief an eine Behörde zu senden mit dem gleichen Text wie ein Rechtsanwalt, wird man dem mit dem Briefkopf des Anwalts mehr Beachtung schenken. |
| | | Klein_Maxi Ist sich am Einleben
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 32
Alter : 49
Ort : Garbsen
Anmeldedatum : 05.05.12
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. Mo 07 Mai 2012, 22:10 © Klein_Maxi | |
| @Marie
Genau da liegt mein Problem. Ich kann solche Briefe sehr gut verfassen. Aber ich denke du hast recht, wenn sowas mit Briefkopf versehen ist, findet es mehr Beachtung.
@Rita Natürlich nehm ich dir das nicht übel. Ich weiß ja worauf du hinaus willst.
LG Martin |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
Situation bezieht sich auf :
Anzahl der Beiträge : 7347
Ort : in der Heide
Anmeldedatum : 14.11.08
| Thema: Re: Mama nimmt keine Hilfe an. So 22 Jul 2012, 16:12 © sylvia | |
| lieber Martin, wie die anderen Foris schon sagten ein Generalvollmacht vom Notar mit seinem Siegel - er schreibt alles wichtige ein auch wie es geregelt werden soll (Magensonde usw.). Ich hatte so eine Generalvollmacht, dick wie ein kleines Buch und das ermöglicht es Dir alles in ihrem Sinn zu tun. Viel Kraft und Stärke. LG Sylvia die in BS geboren ist
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
|
| | | | Mama nimmt keine Hilfe an. | |
|
Ähnliche Themen | |
|
| |