Hallo Engelina,

ich bin ganz neu hier. Ich hatte mit meiner Mutter am Mittwoch früh auch so ein Erlebnis. Am Dienstag Abend hatte sie ihre oberen Zähne noch (Teilprotese), am Mittwoch früh waren sie verschwunden. und wenn ich sage verschwunden meine ich verschwunden. ich hab die ganze Wohnung umgekrempelt (Mülleimer, jeden Topf, alle Laden, Kästchen, Döschen, Jacken- und Hosensäcke, Bestecklade, unter der Matratze, im Polsterüberzug.... kannst die Liste unendlich fortsetzten).

Meine blöde Frage: Wo hast Du sie denn hingelegt hätte ich mir sparen können...

Meine Sucherei hat dazu geführt, dass sie dann auch angefangen hat zu suchen, hatte aber in kürzester Zeit vergessen, was wir suchten (wo ist denn..., wo ist denn...).

Ich hab es dann aufgegeben - wir waren schon beim Zahnarzt.

ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wo die Zähne hingekommen sind - wie vom Erdboden verschluckt. Bin gespannt, ob die einmal wieder irgendwo auftauchen.

Ich weiß, das hilft Dir jetzt auch nicht - aber es geht wohl allen irgendwie so.

Astrid

Hallo Engelina,

meine Mutter hatte auch diese Art der kreativen Kraft. Sie hat gerne alles, was sie in die Hand bekam,
in kleine Päckchen, z.B. in Tempos gerollt und gedreht und wo's ging, dazwischen gesteckt.
Ein wirklich gleiches Muster gibt es, glaube ich, nicht. Ich habe so nach und nach ihr Muster verstanden
und habe halt die Orte notfalls jeden Tag abgesucht (Butter im Kleiderschrank, Kleider in Aktenordner,
Besteck im Garten, Flaschen im Bad, Apfelsinenschalen im Geschirr, Socken in der Spülmaschine...).
Der Fantasie sind tatsächlich keine Grenzen gesetzt! Und die Päckchen, die sie gedreht haben, waren wirklich schön!

In dem Moment, wo es echt kritisch wurde (Geld, Schlüssel, Bankkarten, Medis...etc.),
habe ich alles wichtige an mich genommen und weggeschlossen.
Auch Schmuck... denn der Garten hat nichts davon ::nein::

Diese Räumenergie wirst du mit nichts bremsen können. Also, nutze die Stunden, wo deine Ma im Bett ist
und räum zurück. Irgendwann wird es weniger werden, wenn sie in ruhigere Phasen kommt.

sagt Jelly,
die jetzt noch immer Botschaften ihrer Ma findet, obwohl diese schon fast 9 Monate im Heim ist... :-trost-:

Liebe Engelina,
ich glaube nicht, dass es da ein Muster gibt. War jedenfalls damals bei unserer Mutter so. Da sind auch zig Sachen verschwunden, die aber viel später, eher durch Zufall, wieder aufgetaucht sind. Und zwar an Stellen, wo man sie nie vermutet hätte. Schlüssel im Bettkasten z.B..... Später war der Schlüssel und die Geldbörse ihr Heiligtum, was sie nicht aus den Augen liess und immer brav in ihrer Handtasche aufbewahrte.

Was du meinst, verstehe ich. Aber ob deine Mutter so Gedankengänge, wie mit dem Keller, noch realisieren kann, weiss ich nicht. Ich denke, es kommt auch auf das Stadium der Demenz an, warum und wie versteckt wird.

Trotz allem ist es unangenehm. Ich hoffe, dass die Sachen irgendwann wieder auftauchen.

LG Biggi

Hallo Engelina,
wie ich schon sagte, ist meine Mum ja noch ganz am Anfang und die Auffälligkeiten halten sich in Grenzen. Trotzdem verschwinden Sachen auf wundersame Weise: Der Lieblingsanhänger, Ringe, Uhr, das Hörgerät... Wenn ich diese Dinge dann wiederfinde (ich suche nicht auffällig, sondern halte unauffällig die Augen offen), sind sie in der Küche, sprich in ihrem Reich. Hier hat sie ihr "ganzes" Leben gerne verbracht und hat für uns gebruzzelt und gebacken. Einen kleinen Brillantanhänger habe ich mal in einer Rührschüssel gefunden. Das Hörgeerät in einer Tempopackung, 50,-- Euro zwischen den Einkaufszetteln,... alles in der Küche. Ob sich ein Muster ableiten kann weiß ich nicht, aber meine Mutter verliert oder versteckt alles in der Küche.
LG Beate

Hallo Engelina,
wie ich schon sagte, ist meine Mum ja noch ganz am Anfang und die Auffälligkeiten halten sich in Grenzen. Trotzdem verschwinden Sachen auf wundersame Weise: Der Lieblingsanhänger, Ringe, Uhr, das Hörgerät... Wenn ich diese Dinge dann wiederfinde (ich suche nicht auffällig, sondern halte unauffällig die Augen offen), sind sie in der Küche, sprich in ihrem Reich. Hier hat sie ihr "ganzes" Leben gerne verbracht und hat für uns gebruzzelt und gebacken. Einen kleinen Brillantanhänger habe ich mal in einer Rührschüssel gefunden. Das Hörgeerät in einer Tempopackung, 50,-- Euro zwischen den Einkaufszetteln,... alles in der Küche. Ob sich ein Muster ableiten kann weiß ich nicht, aber meine Mutter verliert oder versteckt alles in der Küche.
LG Beate

Hallo Engelina !!
Bei uns ist es genauso...!!!
Ich hab Papa`s Versteckmuster noch nicht durchschaut. Im Moment läßt er Wecker verschwinden und ich hab schon ALLES abgesucht.....ich find sie nicht. Also hab ich neue gekauft und er hat sie gleich mit Aufklebern beklebt´so das man die Zeit nicht mehr erkennen kann (er war es natürlich nicht)!
Schlimm war es als ich seinen Fahrzeugbrief brauchte....den hab ich erst nach 1 Jahr in der Betriebsanleitung für einen längst entsorgten Staubsauger gefunden....!
Da wir bald unser Haus verkaufen und umziehen wollen graut es mir schon vor der Arbeit jeden "Fitzel" Papier auseinander zu nehmen um ja nichts zu übersehen...!!

Lg, Tabita

Huhu,



tja wir waren ja am Nachmittag bei Mutter und verschwunden sind...Gedenkmünzen!! Die Silbernen haben wir in einem Schrankteil wiedergefunden das sie abgeschlossen hatte...der Schlüssel ist natürlich auch weg (Büroschrank), die Schlüssel passen aber in jedes Schloß des Schrankes und ich hab mir gleich einen eingesteckt ehe alle verschwunden sind...die Goldenen sind...weg!!!

Ich hab jetzt aber nur oberflächlich gesucht damit sie es nicht mitbekommt denn sonst regt sie sich wieder auf und das soll sie nicht. Auf die beiläufig gestellte Frage ob sie im Büro was umgeräumt hätte meinte sie nur..nönö...da hätte sie ja nix zu suchen das würden wir ja nun alles machen seit Papa nicht mehr da ist..aha...bin nur froh das ich die Sparbücher hier bei mir habe!!

Was mache ich nur?? Ich kann es ja nicht verhindern das sie sowas macht...sie sagt ja selbst von sich das sie durchs Haus läuft und sucht...aber eigentlich nicht weiß was sie sucht und ich denke, dabei verschwinden dann die Sachen. Da muss ich mich jetzt wohl mit abfinden was? Werde auf alle Fälle alles Wertvolle in meine Obhut nehmen müssen ehe wir nix mehr finden.

Oh man da sie mich heute morgen schon geweckt hatte war ich eh nicht so gut drauf aber das jetzt wieder...ich kann bald nicht mehr...immer wieder was Neues und man macht sich nur Sorgen.

Sorry...will nicht jammern!!

Schönen Abend noch wünscht euch Engelina

Jammer jammer jammer, Engelina, jammer jammer jammer - das tut gut und muss raus.
Du kannst wirklich gut jammern - willkommen bei den anonymen Jammerer, ich heiße Jelly und jammer täglich.
Ohne darüber zu reden, was wir erleben und wie verrückt das ist und was das alles mit uns macht,
würde es dieses Forum nicht geben.
Jammern ist Dünger für das Forum, Zuhören die Samen, die dann schöne neue Blüten treiben,
die Ideen, wie wir mit allem weitermachen.

Also, schön weiterjammern, sonst gehen wir ein!

Fühl dich mal so richtig lieb umarmt

Liebe Grüße
Jelly - die heute auch nur Jammermails an ihre Freundin geschickt hat...

Hallo,

lach Ihr macht mir Angst,mit dem Verschwinden von Gegenständen!!

Vater ist zwar im Heim und der geht auch nirgends hin,weil er wegen Weglauftendenz und Desorientierung nicht aus dem Gebäude darf und doch sind Ihm ein paar Euros abhanden gekommen,sind zwar nur 10 €,aber wenn ich bedenke das er seine Geldbörse immer bei sich hat!!!!

Wenn man fragt,klar er weis nicht wo das geblieben ist!
Schrank durchsucht pipapo doch die sind wech,bin ja mal gespannt was noch kommt.

Shali

Ach Ihr Lieben, findet Euch damit ab und versucht Euch nicht aufzuregen. Die zwei grossen Lichterbögen, die meine Mutter verschwinden liess, habe ich bis heute nicht gefunden! Irgendwann werde ich hoffentlich auch auf 400 Euro Bargeld stossen, die sich verabschiedet hatten. Usw., usw. Inzwischen suche ich nicht mehr, alles wird wieder auftauchen. Wichtiges und Wertvolles müsst Ihr eben in Eure Obhut nehmen, es geht halt nicht anders.
Starke Nerven und viel Geduld wünsche ich Euch.
LG Martina

Was noch kommt ?

Telefon, Bratpfanne, Kuechenmesser, Schmuck, Zaehne (wie schon gesagt), Kleidung, Schneebesen, Muenzen, Fotoalbum, Brille

Nie mehr aufgetaucht -futsch


Hab sogar in der Mikrowelle, dem Kuehlschrank, der Waschmaschine, allen Schuhen... nachgeschaut.

Nur nicht die Nerven verlieren !

Astrid

wenn man das hier so liest,muss man doch ab und an Schmunzeln,was so alles verschwindet,vor allem wenn man die Größe der Dinge bedenkt!

Gott und unser Lieben allein wissen,oder auch nicht,wo die Dinge abgeblieben sind.

Sag immer ,alles suchen nützt nix,denn dann findet man es sowieso nicht und irgendeines Tages ,wnn man nicht mehr dran denkt fällt es einem in die Hände!

Shali

... man kann auch fröhlich jammern

Ich bin so manchen Morgen schier verzweifelt, weil meine Ma zwischen 5 und 7 Uhr eine so unglaubliche Räumenergie an den Tag gelegt hat, dass jedes Umzugsunternehmen neidisch geworden wäre. Aber alles hatte für sie eine Logik, die wir vielleicht nicht nachvollziehen konnten, aber sie zufrieden gemacht hat. Ich glaube, wenn man so bedroht wird von der Demenz, ist ein gewisser Aktionismus beruhigend oder wenigstens befriedigend.

Ich habe mich übrigens auch schon erlebt, dass ich das, was in den Kühlschrank gehört, in den Müll geschmissen habe und das andere... eh schon wissen... :lachen!:

Einen Morgen stand meine Ma an der Treppe (die wir abgesperrt haben, damit sie nicht rauf- und runterfällt)
und hat mir entgegen gerufen: "Gut, dass du mich gefunden hast, ich weiß gar nicht mehr, wer ich bin."
Und dann haben wir uns doll in den Arm genommen und gefreut. Gefunden werden ist was Schönes.
Sieh schimmeligen Käse im Kontoauszugsordner als kleine Botschaften deiner Ma an,
wie kleine Briefe... die dir sagen, sie lebt, wenn auch anders... dann fällt es dir vielleicht leichter
und du kannst irgendwann darüber schmunzeln.

Du bist bestimmt eine starke Frau, Engelina und hast schon viel durchgemacht in deinem Leben.
Jetzt wird dir das helfen

Liebe Grüße und hoffentlich eine entspannte Nacht
Jelly

Als kleiner Trost für euch. Wenn ihr Jahre später die einen oder anderen Dinge an den komischsten Orten wieder findet, dann wecken sie plötzlich schöne Erinnerungen. Nachdem unser lieber Erik verstorben war und wir 3 Jahre später Umziehen mussten, da kamen noch Dinge zum Vorschein, die ich schon lange aufgegeben hatte. Umziehen ist für mich eigentlich ein absoluter Horror, aber die Tatsache, das wir die einen oder anderen Gegenstände wieder fanden, hat mir das Ganze auch Versüsst. Was Früher mal ein Ärgernis war, hatte sich total gewendet.....Denn danks den mal verlegten und verlorenen Gegenständen, fühlte ich mich im Umzugstress von unserem lieben Erik begleitet, so als ob er noch dabei wäre.

Alles ist Relativ. So können uns Begebenheiten im Heute, zur Weissglut und an den Rand des Wahnsinns treiben. Und in einer anderen Situation plötzlich zu einer schönen Erinnerung werden. Auch wenn manchmal erst ein paar Jahre dazwischen liegen müssen. In der ganzen Spannweite, brauchen wir Platz zum Jammern, Wut und Verzweiflung raus lassen, aber auch des nach Möglichkeit, nicht blind für die schönen Augenblicke zu werden. Also genau das, was alle hier tun

Ursula, ich bin einfach geplättet - aus Deinen Zeilen spricht (mal wieder) so eine Lebensweisheit! Wahnsinn! Du bist so ein wertvolles Juwel für uns alle hier - Danke an dieser Stelle, dass Du uns allen hier zur Seite stehst!

So, das musste ich mal kurz loswerden - war mir ein Bedürfnis!

Kessi

Hier jammert doch niemand, man schildert seine Sorgen und Gefühle und freut sich, dass andere es genau verstehen können. Das tut einfach gut, denn viele Menschen im "normalen" Leben können nicht nachvollziehen, wie das Leben mit einem Demenzkranken ist. Also immer raus damit, die einen haben diese Phasen hinter sich, andere sind gerade auch in solch einer Situation und wieder anderen steht das noch bevor. Trotz aller Kümmernisse verliert man hier nicht seinen Humor, auch wenn es so manchen Durchhänger gibt.
Und was Dich betrifft, liebe Ursula, da kann ich mich nur den Worten von Kessi anschliessen. Schön Dich als unser Juwel zu haben, danke.
LG Martina

So, jetzt ist es passiert, wie finden das Kaffeemuehlenbuch nicht mehr

Das Vorlesen war jetzt jeden Abend so ein Highllight, was mach ich jetzt nur. Ich haett es nie so rumliegen lassen duerfen !!!!!

LG

Astrid

Ist wieder aufgetaucht, Abend gerettet, gleich die Geschicht mit dem verlorenen regenschirm vorgelesen (haette den Schirm ja beim Lesen in ein Buch umwandeln koennen).

Egal, bin froh, dass wir es wieder gefunden haben (war gruendlich verraeumt).