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| schon zu spät für einen Umzug ? | |
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Autor | Nachricht |
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felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: schon zu spät für einen Umzug ? So 20 März 2011, 19:45 © felixdottir | |
| Guten Abend liebe Forumsmitglieder,
ich bin neu hier und heute zufällig, bei meiner Sucher nach Rat, auf diese Seite gestoßen.
Vielleicht kann mir hier jemand bei meinem Problem Hilfe geben?
Meine Mutter hat eine beginnende Demenz, Typ Alzheimer. Sie wiederholt oft Gedanken, die sie beschäftigen, sie vergisst manches und in letzter Zeit hat sie sich auch schonmal im Park verlaufen. Eigentlich fällt das alles aber noch nicht sehr auf. Nur wenn man, wie ich jetzt, genauer hinhört und guckt.
Derzeit lebt sie alleine in ihrem Haus, ca. 35km von mir entfernt. Sie fährt auch noch Auto. Nun haben wir ihr vorgeschlagen, das Haus zu verkaufen und eine Wohnung in unserer Nähe, 600m, zu nehmen. Sie ist noch etwas unentschlossen. Aber eigentlich sieht sie ein, dass es vernünftig ist.
Nun aber habe ich das Problem, ob der Umzug nicht bereits zu spät ist?
Wird sie sich in der neuen Umgebung zurechtfinden? Oder sollen wir sie besser in ihrem Haus lassen, bis sie dort nicht mehr alleine klar kommt?
Wird sie in der neuen Umgebung überfordert und dann ganz unselbständig? Oder gibt ihr der Umzug einen Schub aus ihren depressiven Phasen und sie kann sich noch eingewöhnen?
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen gemacht, die mir helfen könnten?
Liebe Grüße felixdottir |
| | | Susel Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 20 März 2011, 20:02 © Susel | |
| Guten Abend und herzlich willkommen. Ich denke,ihr müsst euch zunächst darüber im Klaren sein,wie die Pflege der Mutter aussehen soll.Oder besser: Ob ihr sie pflegen wollt,oder ob die Pflege fremde Menschen übernehmen sollen.Verbleibt sie in ihrem Haus,ist es für euch eine große Belastung,die Entfernung täglich zurückzulegen.Das spräche für Betreuung durch einen Pflegedienst. Sollte eure Mutter zu euch in die Nähe ziehen,besteht die Möglichkeit,dass ihr sie pflegt. Ich kenne den Zustand der Mutter nicht,aber mit eurer Hilfe kann sie sich vielleicht in einer neuen Umgebung zurechtfinden. |
| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 20 März 2011, 20:15 © felixdottir | |
| Hallo Susel,
danke für deine Antwort.
Tja, meine Mutter möchte natürlich möglichst lange allein zurechtkommen.
Ich denke, wenn sie in meiner Nähe wohnt, ist es möglich, dass ich, vielleicht auch mehrmals am Tag, nach ihr schauen und ihr helfen kann. Sodass sie nicht in ein Heim muss. Wenn sie in ihrem Haus bleibt, müsste manirgendwann dann eine fremde Hilfe finden. Das ist bestimmt nicht so leicht. Hier bei mir könnte ich mir die Arbeit ja im schlimmsten Fall mit einer fremden Hilfe teilen.
Aber wird sie durch den Umzug vielleicht eine Verschlechterung ihres Zustandes haben, weil ja erst vieles fremd ist und sie dann vielleicht verunsichert ist und erst recht Orientierungsprobleme bekommt ? Zu uns ins Haus ziehen will sie auf keinen Fall.
Liebe Grüße Felixdottir |
| | | Susel Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 20 März 2011, 20:26 © Susel | |
| Tja,das ist eben die Schwierigkeit.Wie deine Mutter reagieren wird,lässt sich schwer sagen.Mein Bauchgefühl sagt mir aber,dass es sie sicher beruhigen würde,wenn du in ihrer Nähe wohnst.Von daher plädiere ich für den Umzug.Ich kann nur von mir sprechen,aber ich kann dir sagen,dass ich meinen Vater vier Jahre lang gepflegt habe.Ich habe ungefähr 400m entfernt von meinem Vater gewohnt,so konnte ich mehrmals täglich und ganz besonders auch abends nach ihm schauen.Natürlich kam er an manchen Tagen mehrmals zu uns und wollte einfach nur gucken,ob wir da sind. Das kann natürlich ganz schön nerven.Aber nun ist mein Vater seit Mittwoch in einem Pflegeheim und nun fehlen mir seine Besuche sehr.Aber mittlerweile war es eben nicht mehr tragbar,dass er alleine wohnt.Es werden immer weitere,unvorhersehbare Dinge eintreten.Wenigstens das ist sicher. |
| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 20 März 2011, 20:30 © felixdottir | |
| Ja, das denke ich auch. Ich bin einfach mal eben da und muss nicht extra ewig mit dem Auto fahren.
Aber dein Vater hat wahrschienlich schon immer dort gewohnt, oder ?
LG Felixdottir |
| | | Susel Wohnt hier fast immer
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| | | | Admin Administrator
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 21 März 2011, 01:36 © Admin | |
| Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum Felixdottir Umzug ist leider eine sehr schwierige Angelegenheit für Demente. Es ist dann leider auch immer mit einer Verschlechterung zu rechnen. In unserem Fall war es so das unser Freund Erik bei uns einzog. Da ich immer anwesend war, konnte ich seine Defizite einigermassen auffangen. Wir wohnten aber jedoch, immer ein paar Monate zusammen in der Schweiz und ein paar Monate zusammen dann wieder in Schweden. Jedes mal mussten wir eine markante Verschlechterung seines Orientierungssinns und seiner Selbstsicherheit feststellen. Alleine wohnen war für ihn innerhalb kürzester Zeit nicht mal mehr Stundenweise möglich. Ich will damit nicht sagen, das es schlecht wäre deine Mutter in deine Nähe zu holen, sondern nur, das man sich dessen einfach bewusst sein muss. Es wäre also ganz wichtig zu wissen, wie du planen würdest, falls deine Mutter dann gar nicht mehr alleine, in der neuen Wohnung zurecht käme. Damit sie auch möglichst nicht mehr als notwendig umziehen muss. Vielleicht wäre es doch besser wenn sie in ihren vertrauten 4 Wänden solange wie möglich bleiben könnte, um solange wie möglich ihre Selbständigkeit beizubehalten. Und erst wenn das nicht mehr geht eine andere Lösung in deiner Nähe zu suchen. Leider kann dir niemand diese schwere Entscheidung abnehmen, sondern nur die Überlegungen dazu schreiben. Aber vielleicht hilft es dir ja ein bisschen, um für euch die richtige Antwort zu finden. Liebe Willkommensgrüsse, und fühle dich in unserer Runde einfach wohl Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 21 März 2011, 07:12 © sylvia | |
| lieber Felixdottir, ich denke mal, Deine Mutter ist noch am Anfang ihrer Demenz. Da würde ich einen Umzug schnell über die Bühne bringen. Sie wird gewiss etwas Eingewöhnung brauchen. Besser als das hinfahren. Ich hab es auch die ersten Monate bei meinem Papa gemacht, aber ich sah dann immer mehr Schwierigkeiten und da hab ich lieber bei mir in der Nähe einen guten Platz gesucht und gefunden. Sonst schließe ich mich Ursula an. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 21 März 2011, 12:23 © Biggi | |
| Lieber Felix, herzlich Willkommen bei uns im Forum. Man kann natürlich nie wissen, wie ein Umzug verkraftet wird. Ich sehe es aber auch wie Ursula. Doch die Entscheidung musst du letztendlich selber treffen. Alles Gute Biggi
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| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 21 März 2011, 16:21 © felixdottir | |
| Hallo an alle, vielen Dank für eure Antworten. Ja, wie es bei meiner Mutter läuft, kann mir keiner sagen, und die Entscheidung muss ich auch alleine treffen. Aber es tut schon gut, wenn man mal darüber reden/schreiben kann, mit Leuten, die die Situation kennen und nicht einfach so ins Blaue rein reden. In meiner Familie (Mann, 2 erwachsene Söhne, Bruder) halten es eigentlich alle für sinnvoll, Mutter in unsere Nähe zu holen. Aber ich bin auch diejenige, die häufig mit ihr zu tun hat und ihre Demenz erkannt hat. Die Männer sehen das gar nicht so und tun es als Altersvergesslichkeit ab. Ich habe aber die Diagnose aus der Memory Klinik in Essen! - Gruß an Biggi Morgen werde ich mal mit dem Arzt dieser Klinik sprechen. Mal sehen, was er mir rät. Ich werde berichten und weiter im Forum lesen. Hier kann ich, glaub ich, viele Tipps finden. Danke Liebe Grüße Felixdottir |
| | | gloeckchen Neu im Forum
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| Thema: Schön dass Du zu uns gestoßen bist!!! Sa 26 März 2011, 19:33 © gloeckchen | |
| Liebe Felixdottir, an dem was du schreibst, merke ich, dass du nur das beste für deine Mutter möchtest. Es ist leider wirklich so, dass dir keiner genau sagen kann, was du tun sollst. Das ist unser eben unser schweres Schicksal, wir Kinder entscheiden für die Eltern. Da wie Du schreibst deine Mutter im Anfangsstadium ist, glaube ich, dass sie sich jetzt noch gut einleben und in der neuen Wohnung auch in nächster Zeit allein orientieren kann. Als man nach einer Woche in einem normalen Krankenhaus die Diagnose Demenz für meine Mutter gestellt hat und uns gleich einen Antrag für Heimaufnahme vor die Nase legte, sind wir aus allen Wolken gefallen. Meine Mutter ist dort im KH "vergammelt" und das wohl gemerkt auf einer Pflegestation, niemand hat darauf geachtet ob sie was ist oder die Tabletten nimmt, die hat sie in der Schublade gesammelt. Ich habe Rücksprache mit dem Hausarzt gehalten und der gab mir eine Einweisung für die Memory Klinik (Geratrie) in Essen, ich wollte diese Diagnose von entsprechenden FAchärzten bestätigt haben. Leider hat sich die Diagnose bestätigt aber dort hat man sie in eine Gruppe einbezogen und auch u.a. Toilettengänge einstudiert, immer wieder dazu angeleitet. Zu hause hat sie dann mein Vater gepflegt. Vor drei Wochen haben wir unseren Vater verloren und nun stehen auch wir vor der schwerwiegenden Entscheidung, mama im Heim unterzubringen. Wieder mal eine schwere Entscheidung. Fakt ist, für dich und für deine Familie sowie für deine Mama wäre es gut, wenn ihr in der Nähe seid. Es wird viele Situationen geben, wo du dann schnell mal hinfahren musst. Mach dir bitte jetzt schon Gedanken darüber, wie es weiter geht, wenn deine Mama für sich selbst nicht mehr sorgen und entscheiden kann, denn das kommt als nächstes. Ich habe damals die Betreuung für meine Mutter übernommen. Es gibt ja auch noch die Einrichtungen für betreutes Wohnen, aber ich weiß nicht, in welchem Stadium deine Mama ist und ob sie da hinein paßt, dort hat der Bewohner ein Zimmer und alle anderen Räume werden gemeinschaftlich benutzt. So hätte immer jemand ein Auge auf sie. Du wirst dich jeden Tag fragen, ob bei Mama alles ok ist und oft hinfahren wollen. Meine Mama hat diese Krankheit im Oktober seit 8 Jahren, Gott sei Dank hält sie sich tapfer. Ich verstehe auch, dass du darüber nachdenkst, deine Mama zu dir ins Haus zu holen. Auch hier kann ich dir nur sagen und dies nicht aus Egoismus, dass die Krankheit weiter fort schreitet und dann in nächster Zeit richtige Pflege auf dich zu kommt. Ich sehe es bei mir und meiner Schwester, wir haben beide kein eigenes Leben, erst Mama krank, dann Papa noch schwerer, Papa verstorben und jetzt Lösung für mama finden. Es kommt eins zum anderen und damit verbunden sind tausend Aufgaben und Erledigungen die Zeit kosten. Ich will mich nicht beklagen aber es ist wirklich schwer und das schlimmste ist der seelische Schmerz wenn man seine Eltern liebt, man kann sich an nichts mehr erfreuen, sorgt sich und grübelt nach den ganzen Tag oder sucht nach einer Lösung. Mir zieht es den Boden unter den Füßen weg bei dem Gedanken, nach Papas Tod jetzt Mama in ein Heim unterzubringen und die elterliche Wohnung aufzulösen, sehe Papa überall und habe das Gefühl ihm in der Wohnung näher zu sein. Niemand kann dir den seelischen Schmerz nehmen. Ich rate dir ebenfalls, deinen Bruder in allem mit einzubeziehen, damit du nicht mit allem allein da stehst!! Ich und meine Schwester stehen allein da und wir sind sechs Geschwister. Überlegt Euch in Ruhe, wer welche Aufgaben übernimmt wenn Mama in der Nähe ist, angefangen bei der Besorgung der Einkäufe bis hin zu Arztterminen und alles was da dran hängt. Brumm dir bitte nicht alles allein auf, du gehst sonst vor die Hunde. Und wichtig wie gesagt, trefft Vorkehrungen, was wird wenn Mama nicht mehr selbst entscheiden kann. Alles was du jetzt noch mit ihr besprechen kannst, mußt du später nicht allein entscheiden. Versuche soweit möglich, mit ihr zu reden oder raus zu hören, was in ihrem Sinne ist. Bei uns kam alles Knall auf Fall und wir wußten nicht wie uns geschah, das ist die Hölle!! Mit dieser Krankheit kommen sehr viele Fragen und Aufgaben auf Euch zu, wende dich an die Ärzte in der Geriatrie und dann sollte deine Mama bei einem Neurologen in ihrer Nähe in Behandlung sein und das wichtigste hätte ich fast vergessen, deine Mama muss medikamentös eingestellt werden!!! Das wird in der Memory Klinik vorgenommen nach den ärztlichen Untersuchungen. Wichtig ist auch, falls ihr Eure Mutter in eure Nähe holt, dass dein Mann hinter dir steht und dich unterstützt, ansonsten kann die Familie/Ehe daran zerbrechen. Du findest zu dieser Krankheit viele viele Infos im Internet und auch Adressen an die du dich wenden kannst. Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen denn ich weiß, wie du dich fühlst. Fühle Dich gedrückt und schreibe wann immer du willst oder Hilfe brauchst oder einfach so um es dir von der Seele zu schreiben!!! Gloeckchen (eine Verbundene) |
| | | bibo50 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Sa 26 März 2011, 20:50 © bibo50 | |
| hallo,ich habe zwar noch nicht so viel erfahrung wie manch anderer hier, aber meine mutter ist (allerdings mit uns zusammen) Anfang September letzten Jahres umgezogen. Ich hab mir tierisch Sorgen gemacht, wie sie es verkraftet, aus dem Haus auszuziehen, in welchem sie über 40 Jahre gelebt hatte, ihre beste und älteste Freundin direkt erreichbar.Die Zeit vor dem Umzug war eigentlich voller Sorge für Sie. Man merkte, dass sie das sehr belastete. Aber seit dem Umzug hat ist meine Mutter viel fröhlicher, ausgeglichener. Es hat ihr sehr gut getan. Wir können uns jetzt kümmern und sie ist nicht mehr so viel alleine. Vor diesem Schritt haben wir wirklich alle Möglichkeiten durchprobiert. Nun fühlt sie sich wohl und sagt auch immer wieder, sie möchte nicht mehr zurück.Vieleicht macht dir meine Geschichte ja ein wenig Mut.LG Birgit
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| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 27 März 2011, 16:50 © felixdottir | |
| Hallo glöckchen, hallo bibo, danke, eure Antworten tun mir gut, denn ich merke, dass ihr meine Lage versteht. Das kann im Freundeskreis kaum einer, alle meinen es gut, aber sie kennen die Situation ja nicht. Sie sind nur Beobachter am Rande. Auch versuche ich nicht jedem, der es nicht unbedingt wissen muss, die Lage meiner Mutter auf die Nase zu binden. Vielleicht ist das falsch?! Meinen Bruder kann ich nur weniog einbeziehen. Ok, wir können uns besprechen, aber ich wohne in Essen, er in Köln. Und wenn Mutter nach Essen zieht, dann wird schon der Arbeitsteil bei mir landen. Mein Mann steht hinter mir und ist auch der Meinung, Mutter solle nach Essen ziehen, aber ich fürchte, er macht sich kein Bild von dem, was da noch auf uns zukommen kann. Ich sähe das alles zu pessimistisch. Vielleicht hat er ja Recht. Wenn meine Mutter in meiner Nähe wohnt, dann würde ich versuchen, gleich zu Anfang schon jemanden zu finden, der mir einen Teil der Betreuung abnehmen kann. Vielleicht einmal in der Woche einen Nachmittag mit ihr verbringt. So wie früher der Babysitter . In den nächsten Tagen werden wir uns entscheiden müssen, jedenfalls was die Wohnung betrifft, die wir jetzt gefunden haben, ca. 350m von mir entfernt. Auf der einen Seite erscheint mir Mutter traurig und bekommt eine weinerliche Stimme, wenn wir darüber reden, dass sie ihr Haus aufgeben soll. Dann aber zeigt sie auch wieder neuen Mut und Tatendrang: war mal im Möbelhaus, macht Pläne, wie sie die neue Wohnung einrichtet, etc. Ich meine, dass ist auch viel wert, wenn sie wieder mal eine neue Aufgabe hat, nicht mehr depressiv zu hause hockt und vielleicht hier bei mir auch nochmal neue Bekannte kennenlernt - neue Nachbarn, z.B. Euch allen liebe Grüße und dass ihr euch am schönen Frühlingswetter erfreuen könnt gemeinsam mit euren Eltern Felixdottir |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? So 27 März 2011, 18:21 © sylvia | |
| Liebe Felixdottir, ich bin damit offen umgegangen und wurde dann auch verstanden. Aber das kann nicht jeder. Es ist auch allein deine Angelegenheit. Es hört sich doch gut an, wenn sie Pläne macht. LG Sylvia deren Eltern im Himmel sind
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| | | Biggi Moderator
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| | | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 28 März 2011, 11:44 © felixdottir | |
| Hallo Biggi, einmal liebe Grüße quer durch Essen ich sitze in Bredeney und meine Mutter hoffentlich bald auch. Werde mit ihr morgen nochmal die Wohnung besichtigen und mal zum Supermarkt laufen, etc. Sie weiß, es wäre vernünftig umzuziehen, aber sie kann sich nicht entscheiden; schließlich wohnt sie jetzt 4o Jahre in ihrem Haus und darin stecken auch viele Erinnerungen. Wir haben jetzt überlegt: wenn sie umzieht, soll sie erstmal ein paar Wochen hier wohnen, dann erst beginnen wir einen Käufer für ihr Haus zu suchen. So hat sie im Hinterkopf "ich könnte zurück". Was haltet ihr von der Überlegung? Sonnige Grüße felixdottir |
| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 28 März 2011, 12:45 © Biggi | |
| Liebe Felixdottir, das ist wirklich quer durch Essen... Die Überlegung ist nicht schlecht. Wenn es ihr hilft, du kennst sie am besten. Doch ob sie dann abschliessen kann, ist eine andere Frage. LG Biggi
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| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 28 März 2011, 14:18 © sylvia | |
| Liebe Felixdottir, dann drück ich die Daumen, das es mit dem Verkauf klappt. Ich habe mit Makler über 1 Jahr gebraucht mein Elternhaus zu verkaufen. LG Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 28 März 2011, 18:47 © Admin | |
| Liebe Felixdottir Das deine Mutter erst bei euch ein paar Wochen "probewohnen" kann, bevor ihr einen Käufer fürs Haus sucht, scheint mir eine gute Lösung zu sein. Ich wünsche euch aus ganzem Herzen, das es so kommen wird wie ihr es euch vorstellt. Und deine Mutter das Haus loslassen kann LG Ursula
Liebe Grüsse
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| | | Marina Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mo 28 März 2011, 22:33 © Marina | |
| Hallo Felixdottir! Ich finde das eine prima Lösung und hoffe sehr, dass sich deine Mutter an die neue Wohnung gewöhnen kann und sie dem Hausverkauf zustimmt. vielleicht kann man die neue Wohnung so ähnlich einrichten, wie das Haus, also gleiche Tapeten, die alten Bilder und Möbel... damit sie sich schnell wohl fühlt
Liebe Grüße Marina |
| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Di 29 März 2011, 20:36 © felixdottir | |
| Hallöchen, oh Mann, das war ein anstrengernder Tag. Bin mit meiner Mutter heute nochmal an der Wohnug gewesen und von dort ein bisschen in der Umgebung rumgelaufen. Haben dann in einem netten Straßencafe in der Sonne gesessen und geplaudert....... Aber eigentlich findet sie es in ihrem Haus auch ganz schön Nun will sie nochmal eine Nacht drüber schlafen, aber ich glaube, sie wird sich gegen den Umzug entscheiden. Jetzt hau ich mich erstmal vor die Glotze und dann aml sehen, was es morgen gibt. Hoffe, die meisten von euch hatte einen guten sonnigen Tag LG Felixdottir |
| | | Susel Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mi 30 März 2011, 06:42 © Susel | |
| Hmm....Es kann gut sein,dass deine Mutter ihr Haus nicht verlassen mag.Jetzt kommt ein dickes "Aber" : Aber es kommt der Zeitpunkt,da kann deine Ma leider keine eigenen Entscheidungen treffen und nicht mehr beurteilen,was gut oder schlecht für sie ist.Ich würde versuchen,sie davon zu überzeugen,dass der Umzug eine großartige Lösung sei.Versuch ihr schmackhaft zu machen,dass ihr immer in ihrer Nähe seid. Weiß sie eigentlich,dass sie an Demenz erkrankt ist? |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mi 30 März 2011, 07:04 © sylvia | |
| Moin Felixdottir, ich schließe mich da ganz den Worten von Susel an. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | felixdottir Wohnt hier fast immer
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mi 30 März 2011, 11:26 © felixdottir | |
| Guten Morgen,
ja sie weiß, dass sie an Demenz erkrankt ist, will aber nicht sehen, was das heißt.
Sie sagt, "wenn ich mal nicht mehr alleine zurecht komme, dann nehme ich halt Tabletten".
Gestern habe ich ihr klar gesagt, dass sie mal darüber nachdenken muss, demnächst nicht mehr Autofahren zu können. Dann macht sie zu und hält das alles für übertrieben, schließlich kann sie doch alles - - glaubt sie. Ich muss sie aber oft an Dinge erinnern: Gang zur Bank, Anruf beim Arzt, ...
Naja, das ist bei alten Leuten halt so, sagt sie dann.
Wir haben im Mai einen neuen Termin bei der Neurologin. Ich werde sie dann mal bitten, meiner Mutter mal deutlicher ihre Lage zu schildern. Irgendwie habe ich aber immer Angst, meine Mutter könne ihre Androhung mit den Tabletten wahr machen, wenn ich ihr zu deutlich klaren Wein einschütte ?
Ich glaube, meine Mutter hat Angst vor einem Umzug, weil sie vielleicht schon viel unselbständiger ist als ich so mitkriege. Nun befürchtet sie vielleicht, dass es mit mehr auffällt, wenn ich näher bei ihr bin.
LG felixdottir |
| | | bibo50 Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: schon zu spät für einen Umzug ? Mi 30 März 2011, 13:15 © bibo50 | |
| hallo. Also dieses Hin- und hergerissen sein von deiner Mutter - einmal voller Tatendrang, einmal weinerlich kenne ich auch von der Zeit, als der Umzug meiner Mutter anstand. Sie hatte sich zwar einverstanden erklärt und wollte auch - aber das Alte loslassen ist unheimlich schwer, zumal sie ja gar nicht einschätzen kann, wie es werden wird. Meine Mutter war in dieser Zeit sehr voller Ängste, Zweifel und hat sich permanent den Kopf zerbrochen. Genauso wie ich nicht wusste, wie wird unser Zusammenleben funktionieren, genauso wusste sie es ja auch nicht. Ich denke dass diese Schwankungen ganz normal sind. Wenn der Schritt getan ist, wird vieles einfacher.Und mach dir nicht schon jetzt Sorgen, was alles auf dich zukommen wird. Du wirst in vieles hereinwachsen und deine Grenzen spüren. Wichtig ist, dass du dir Hilfe und Unterstützung holst, sofern möglich. Vergiss nie dich selbst! Lass es auf dich zukommen, so hab ich es auch gemacht. Und wenn du Probleme hast, hier gibts so viele nette Menschen.LG Birgit
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