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sternenliebe Neu im Forum
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| Thema: pflegeheim Sa 24 Jan 2009, 22:56 © sternenliebe | |
| Hallo ihr Lieben, bin das erste Mal hier in diesem Forum. Der Mann meiner Freundin hat seit ca 2 Jahren Alzheimer und ist seit ca einem Jahr in einem Pflegeheim, leider aber es ging nicht anders. Sie besucht ihren Mann täglich und geht mit ihm spazieren oder fährt innerhalb der Stadt mit dem Auto an Orte seiner Kindheit und Jugend. Er freut sich immer riesig. Nun bekam ich zufällig einen Anruf der Heimleitung mit, dass man es nicht wünsche, dass sie mit ihrem Mann innerhalb der Stadt spazieren geht, er solle nur noch kurz ums Haus, da er danach zu aufgeregt ist und seinen Stuhlgang im Zimmer verschmiert und dadurch die Schwestern zu viel Arbeit haben. Er hat aber keinen Durchfall sondern normalen Stuhlgang und das Verschmieren hängt mit dem Krankheitsbild zusammen. Nun hat sie den Spazierung schon mit Absprache der Heimleitung auf 2 Stunden reduziert und trotzdem ist man nicht zufrieden. Sie solle möglichst im Zimmer mit ihm bleiben, sonst hätte er zu viele Eindrücke zu verarbeiten. Das ist menschenunwürdig, ihr Mann ist immer noch ein Mensch mit Gefühlen, kann noch gut gehen und selbständig essen, soll also nur noch in seinem Zimmer dahinvegetieren. Da seine Einstufung in die Pflegestufe 3 nicht klappte, da er noch selbständig essen kann usw. vermutet meine Freundin, dass man ihn so in diese Stufe bekomen will, damit das Heim mehr Geld einnimmt. Sie ist völlig verzweifelt, man will ihr immer wieder einreden, dass es für ihren Mann nicht gut ist, wenn sie mit ihm rausgeht. Es scheinen auch kaum für Alzheimer ausgebildete Schwestern dort tätig zu sein. Ständig muss sie zu Gesprächen mit der Heimleitung, dann sitzt sie dort ganz alleine und ihr gegenüber mindestens zwei, drei Leute. Jetzt soll wieder ein Gespräch stattfinden, wo sie wohl zustimmen soll, dass sie mit ihrem Mann möglichst im Heim bleibt. Meine Freundin hat eine Patentenvollmacht, wie kann sie sich blos wehren,sie ist ja abhängig, sie ist völlig am Boden. Gibt es eine unabhänige Institution und an wen kann sie sich wenden, hat sie als Ehefrau gar keine Rechte. Wie kann sie nachweisen, dass es ihrem Mann gut tut, wenn er mit ihr spazieren geht. Ich seh es selber, das es ihm gut tut, aber kommt sie gegen die Heimleitung an? Die können ja sonst was behaupten. Darf ein alzheimer Patient nicht auch mal aufgeregt sein, das ist ein Mensch mit Gefühlen und kein dahinvegetierendes Etwas. Wie soll sich meine Freundin verhalten, wer kann ihr und ihrem Mann helfen? Sie ist völlig mit den Nerven fertig. Ich danke Euch vielmals. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: pflegeheim So 25 Jan 2009, 09:50 © sylvia | |
| Moin Sternenliebe herzlich willkommen, wie es sich anhört sollte sie wohl den Seniorenstift wechseln. Als erstes aber mit dem Arzt ihres Mannes sprechen, der kann helfen. So war es bei mir und meinem Papa. Viel Erfolg. Grüsse Sylvia
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| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: pflegeheim So 25 Jan 2009, 10:04 © Admin | |
| @sternenliebe Da du deinen Text in diesem Bereich nochmals veröffentlicht hast, weiss ich jetzt nicht ob du meine Antwort im reinen Mitgliederbereich gelesen hast. Darum setzte ich nun auch meine Antwort hier nochmals rein. Erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum Mir läuft es kalt den Rücken runter wenn ich lese was deine Freundin und ihr Mann durchmachen müssen. Selbstverständlich soll sie mit ihrem Mann spazieren gehen und soviele Gemeinsamkeiten wie nur möglich geniessen. Es ist sogar sehr wichtig - und ein jedes wo sich mit Demenz auskennt wird dies nur bestätigen. Je weniger mit Dementen gemacht wird, je weniger sie im Alltag integriert werden je schneller schreitet die Krankheit auch voran. Ich fürchte deine Freundin hat mit ihrer Vermutung recht, das die Heimleitung gerne möglichst schnell die Pflegestufe 3 und somit mehr Geld bekommen möchte. Aber wie du selber auch schreibst - es ist Menschenunwürdig, sowohl für deine Freundin wie auch für ihren Mann. Was ich an dieser Stelle als erstes empfehlen würde ist; das deine Freundin für solche Gespräche jemanden ihres Vertrauens (vielleicht dich) mitnimmt. Zeugen dabei zu haben, kann sehr viel bewirken und gibt deiner Freundin erst noch Rückenstärkung. Vielleicht kannst du, oder jemand anderes bei solchen Gesprächen für deine Freundin stark sein. Ich kann aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen, das sie mit ihren Kräften am Ende ist. Solche Kämpfereien sind leider sehr kraftraubend. Wenn man noch bedenkt was sie ohnehin schon schweres an Emotionalem zu tragen hat erst recht. Was ich noch wärmstens empfehlen könnte, ist im Telefonbuch nach einer Alzheimer, oder Demenzvereinigung in ihrer nächsten Umgebung zu suchen. Persönlich mit Menschen in Kontakt zu kommen die einem mit Rat und Tat unterstützen wäre für sie sicherlich ebenfalls sehr hilfreich. Die andere Frage wäre auch, welche anderen Heimmöglichkeiten in ihrer näheren Umgebung sonst noch vorhanden wären. Bitte sage deiner Freundin einen lieben Gruss und ich finde das sie es sehr gut macht. Die Probleme wo das Heim angibt, ist so wie ich es sehe deren eigenes internes Problem. Würde mich freuen wenn du uns hier weiterhin auf dem laufenden hälst und soweit ich kann, werde ich gerne aus der Ferne mitdenken und mitüberlegen versuchen. Erst mal liebe Grüsse Ursula |
| | | maxmoritz Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: pflegeheim So 25 Jan 2009, 11:39 © maxmoritz | |
| Ich habe auch im privaten Bereich geantwortet. Lg Monika |
| | | frisbee Neu im Forum
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| Thema: Re: pflegeheim So 25 Jan 2009, 17:48 © frisbee | |
| Hallo sternenliebe (vielleicht magst Du ja Deinen "richtigen" Vornamen sagen, das ist dann irgendwie persönlicher... ich kann mich den anderen nur anschliessen. Das hört sich für mich nicht gut an. Ich glaube nicht, dass das mit den Spaziergängen zusammenhängt,sondern vielmehr mit dem Krankheitsbild ansich. Ich würde mich da auf keine Diskussionen einlassen und ihm weiterhin diese schönen Stunden bieten. Wird er jetzt nur im Zimmer ruhiggestellt, wird sich sein Krankheitsverlauf rapide beschleunigen, da dann auch noch Resignation dazukommt. Eine neue Einrichtung zu suchen würde auch wieder Stress für den Mann bedeuten. Es wäre besser mit der Pflegedienstleitung ein klärendes Gespräch zu führen. Sie sollte ihnen klar machen, dass sie auch weiterhin diese Spaziergänge machen wird, denn diese halten den Prozess auf weil das Gehirn trainiert wird. Ich finde es immer sehr erstaunlich, mit welchen Argumenten da manchmal aufgefahren wird. Dies zeigt mir recht eindeutig, dass das kein Personal ist, das sich mit diesen Alterserkrankungen auseinandergesetzt haben, bzw. qualifiziert ist, Pat. entsprechend zu betreuen. Sie sollte sowohl Pflegedienstleitung, als auch Verwaltungschef zu einem Gespräch bitten und klar machen, dass das so nicht geht. Sie sollte sich einsichtig und verständig zeigen bezüglich der Arbeit, die sie leisten, jedoch ihren Standpunkt klar und deutlich vertreten. Ich habe grosse Hochachtung vor dem, was dieses Pflegepersonal mit den alten Leuten zu leisten hat, aber sie haben das vorher gewusst und verdienen damit ihr Geld. Und dieses Geld bekommen sie letztendlich nur über die Bewohner, die dort leben. Sind keine Bewohner mehr vorhanden, haben sie auch keinen Job mehr... LG Marion |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: pflegeheim Mo 26 Jan 2009, 08:32 © sylvia | |
| Moin, grad weil das Personal nicht für Demenzkranke ausgerichtet ist sollte man eine andere Einrichtung in Erwähgung ziehen. Es gibt auch diese sogenannten "Heime" die keine richtige Abteilung für diese Menschen haben. Hier im Forum steht, wie man einen guten Platz findet. Sich genau umschauen, wenn möglich mit jemanden der sich gut auskennt. Bewohner befragen und wenn man kennt die Angehörigen. Auch was alles geboten wird zur Beschäftigung. Alles Liebe Sylvia
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| | | Nele Neu im Forum
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| Thema: Re: pflegeheim Mo 26 Jan 2009, 11:17 © Nele | |
| Hallo Sternenliebe, mein erster Gedanke war, dass es sich bei diesem "Pflegeheim" mehr um eine Aufbewahrungsanstalt handelt. Ich denke auch, dass ein Heimwechsel dringend geboten ist - so wird der Mann Deiner Freundin noch endgültig zum Pflegefall. Weder das Heim, in dem meine Großmutter war noch das, in dem mein Vater war, waren Spezialeinrichtungen für Demenzkranke, aber in beiden Einrichtungen waren die Angehörigen willkommen und wurden mit in die Pflege einbezogen. Und natürlich wurden die "Patienten" (das Heim, in dem mein Vater war, hat nie von Patienten, sondern immer von Kunden gesprochen, daher die Anführungszeichen) ermutigt, aktiv zu sein. Deine Freundin sollte vielleicht mit dem Hausarzt oder der Krankenkasse sprechen. |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: pflegeheim Mo 26 Jan 2009, 15:20 © sylvia | |
| Ich spreche auch nicht gern von Heim sondern sage lieber Seniorenstift. Im Helenenhof wird von Bewohnern geredet und ich kann nur sagen - ich war immer willkommen und sie nehmen sich Zeit zum reden, sind auch immer nett und freundlich und deutsches Personal.
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| | | Tinkerbell Ist sich am Einleben
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| Thema: Re: pflegeheim Mi 28 Jan 2009, 10:43 © Tinkerbell | |
| Hallo Sternenliebe und alle anderen, zum Thema Pflegeheim kann ich gottseidank noch nichts aus Erfahrung sagen, aber das, was du schilderst, klingt ganz übel für mich. Ich persönlich würde über einen Heimwechsel nachdenken, das bedeutet zwar sicher viel Streß in der Umzugsphase, aber ich denke, der ist mit Hilfestellung doch zu bewältigen, und die Hilfe leistet ja deine Freundin. Meine Angst vor Repressalien dem Angehörigen gegenüber, wenn ich zuviel meckere oder meine Ansicht durchsetzen möchte, wäre recht groß, denn im Alltagsgeschehen bin ich nicht dabei und weiß nicht, wie die Schwestern mit meinem Angehörigen umgehen. Wenn da kein speziell für Demenz ausgebildetes Personal ist, wäre ich mir da unsicher. Ich persönlich halte solche Spaziergänge oder -fahrten - gerade, wenn sie an altbekannte Orte führen, die ja auch wieder Erinnerungen wecken und ein Stück "Leben" zurückholen - für enorm wichtig. Klar ist man da aufgeregt, das halte ich für völlig normal, egal, ob man krank ist oder nicht. Ein Gesunder ist vielleicht bei sowas ganz hibbelig und redet einen ganzen Tag von nichts anderem, ein Kranker äußert seine Aufregung eben anders. Da wäre es Aufgabe des Pflegepersonals, damit umzugehen. Aber die Idee, deine Freundin einfach mal zu begleiten, wenn wieder ein Gespräch ansteht, finde ich gut! Viele Grüße
Sylvia aus Remscheid |
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