Liebe Foren-Mitleser,
habe gerade im Nebenstrang gepostet, denke aber, hier sind wohl mehr Leute aktiv, deshalb, stelle ich mein Thema hier noch mal ein:
ich war hier schon mal angemeldet, hatte jedoch leider die Zugangsdaten verloren...
Es geht, wie schon damals, um meine Mutter, die Demenz im Anfangsstadium hat.
Da mein Vater noch berufstätig ist, ist sie zumeist den ganzen Tag über alleine. Da wir alle bemerken, dass sie nicht nur
total abbaut, sondern ihr das Alleinsein tagsüber irgendwie mehr und mehr Angst macht, habe ich bei der Kasse bereits schon
in Sachen einer niedrigschwelligen Betreuung etwas eingeleitet. Mal schauen, wann wir da Bescheid bekommen. Was uns alle aber sehr belastet, und deshalb poste ich hier, in der Hoffnung, dass andere evtl. ähnliche Erfahrungen und somit Ratschläge haben: Meine Mutter hat eigentlich jeden Morgen eine andere (eingebildete) Krankheit. Grippe, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen usw. Zudem klagt sie darüber, jede Nacht nass geschwitzt zu sein, geht aber nach Aussage meines Vaters mit mehreren (!!!!) Pullovern und noch einer Strickjacke über dem Nachthemd zu Bett. Sagt mein Vater was, wird sie aggressiv und lässt nicht mit sich reden. Aber wie gesagt: am belastendsten für uns alle, ist das morgendliche Wehklagen. Ich als Tochter werde fast jeden Tag morgens von ihr angerufen und sie erzählt (oft weinend), was sie nun wieder für eine Krankheit hat und dass mein Vater sie schnellstens zum Arzt fahren soll (was eigentlich nie nötig ist....). Ich selbst weiß dann manchmal nicht, wie ich mich verhalten soll, ich vermute, sie hat auch große Depressionen. Kann man eigentlich rausfinden, ob vielleicht die Depression überwiegt und es am Ende gar nicht Demenz ist???? Die Diagnose lautete : "Verdacht auf beginnende Demenz mit Alzheimer". Die anderen Anzeichen (alles vergessen und verlegen) sind allerdings da. Heute war es besonders schlimm, ich bin tagsüber zu ihr hingefahren (mein Vater kommt meist Mittags 2 Std., ist dann aber bis ca. um sieben abends auf Arbeit) und sie hat nur geweint und geklagt, dass mein Vater nicht bei ihr ist (was aber ob seiner Berufstätigkeit momentan noch nicht abgedeckt werden kann), hat auch selbst gesagt, dass nichts mehr ist wie früher, sie nichts mehr findet (sie suchte ihre Medikamentenbox, die sie meinem Vater rühmorgens in einem Aggressionsanfall hinter her geschmissen hat) und sie sowieso nichts mehr nützt auf dieser Welt. Sie weinte und redete auch von Selbstmord (das allerdings hat sie früher auch schon immer mal gemacht)., ich habe sie kaum beruhigen können. Da ich selbständig bin, kann ich meinen Tag leider nicht komplett meiner Mutter widmen und hoffe sehr, dass wir evtl. ein Betreuungsangebot für eine Gesellschafterin oder so was ähnliches genehmigt bekommen. Da meine Mutter nicht bettlägerig ist und sich im Alltag durchaus - den Umständen entsprechend - noch zurecht findet, würde ich gern wissen, wem es mit Angehörigen ebenso geht und was ihr vielleicht für Ratschläge für diese Situation habt, wie ihr zurechtkommt, zurecht gekommen seid? Freue mich auf Antworten - danke! Annalena