Hallo,

Ich arbeite als Pfleger in einem Pflegeheim.
Mit einem demenzkranken Paar haben wir auf der Station große Probleme, da sie ihren Aufenthalt bei uns anscheinend eher als Hotel-Aufenthalt sehen - und "Hotel"-Personal (also wir als Pflege-Personal) wäscht nun mal keine Hotelgäste, vom Duschen ganz zu schweigen. Das ist anscheinend die Sicht dieses Paares - also wird jegliche Körperpflege durch uns kategorisch abgelehnt und wir praktisch aus dem Zimmer gewiesen.

Die Frage ist jetzt, einen Dreh hinzubekommen, wie die Körperpflege doch hinzubekommen wäre. Denn wir wollen und können uns natürlich nicht ständig auf die Angehörigen verlassen, dass diese die Bewohner duschen. Das kann es ja wohl nicht sein.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Für Hinweise wäre ich sehr dankbar!

Gruß
Mic

Hm, und wenn die beiden nun eine Wellnessbehandlung gebucht und BEZAHLT haben....
sowas lässt man sich doch nicht so schnell entgehen - wo es doch was gekostet hat...

echt schwierig - bin gespannt, was die anderen so für Ideen haben...

LG
Jelly

Moin,
diese Idee mit der Wellness hatte ich auch. Ein rundum Wohlfühlpaket, wer sagt da nein.

Alles Gute.

LG Sylvia

Hallo Mic,
herzlich Willkommen im Forum.

Die Wellnessidee finde ich auch prima.

Wie reagieren sie denn, wenn die Angehörigen sie waschen und ihr mit dabei seid. So Hand in Hand als Einstieg mit dem Ziel, dass sich die Angehörigen immer mehr zurückziehen.

Vielleicht haben andere noch Ideen, da einige Foris auch in der Pflege tätig sind/waren.

LG Biggi

Hallo Mic hier eventuell etwas hilfreiches für dich
http://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-krankheit/pflege_alltagsprobleme.htm#Tägliche Pflege

ich versuche immer sehr behutsam mit den Bewohner umzugehen mit geduld und ohne zeitdruck.Kannst ja mal das Bad zimmer zeigen die schöne Dusche oder die praktische badewanne,sagen dass du dich auch geduscht hast dich jetzt fit fühlst usw weisst du wie ich das meine.Eventuell brauchst du mehrere Anläufe.

Hallo und Willkommen im Forum,

Manchmal hilft es, wenn ein Bezugspfleger bestimmt ist, also wenn jemand ein gutes Gefühl im Team hat, die Leute mag ect.
Dann ist die Vertrauensbasis geschaffen und die ist wichtig für so Intime Angelegenheiten.

Ich finde es auch wichtig, wie es vorbereitet wird... Blickkontakt bei der BEgrüßung, Fragen nach Wohlbefinden dabei Körperkontakt z.B. Hand auf Schulter o.ä. und dann freundlich aber bestimmt sagen, ich würde ihnen gerne bei der Morgenpflege zur Hand gehen.

Manchmal muss man ja rumprobieren, worauf die Leutchen so anspringen.

(Ich musste bei einer Demneterkrankten immer sehr hartnäckig und bestimmt auftreten, nur so nahm sie mich für voll ... merkte das sie aus der Situation nicht mehr raus kam und ich konnte ihr nach 4 Monaten endlich mal die Prothese reinigen... der Intimbereich ging dann auch recht schnell ... duschen haben wir leider nie geschafft sie ging zuvor über den Regenbogen... Irgendwann mochte ich sie total gerne und wir kamen gut miteinander aus, ich war so ziemlich die einzige, die sie in der Art Versorgen durfte)

Es dauert manchmal lange... da hilft nur gedult und immer wieder anläufe...

Mich würde interessieren, ob das Ehepaar erst neu bei euch ist oder schon länger? Es Bedarf manchmal auch an eine Eingewöhung von mehreren Monaten ... heißt nicht umsonst ein alter Baum wird nicht gerne Verpflanzt.

Ich wünsche Dir hier einen regen Austausch und viel Erfolg.

Superklasse finde ich, dass Du Dich für das Ehepaar so einsetzt und informierst!

Lieben Gruß Kathrin

Hallo

Es ist auch abhängig wie das Paar ist. Ob sie Leicht oder stark dement sind oder garnicht.
Wellness würde ich nicht sagen, denn das wäre eine Lüge und wenn sie nicht dement sind,
würden sie das nicht so leicht nehmen und sauer werden, wenn sie herausfinden, das das doch kein Hotel ist.
Ich würde auch mit den Angehörigen zusammen die Pflege durchführen. Das sollte man sowieso immer machen, wenn es geht.
Sie würden dann nicht so große Angst vor Fremden Personen haben.
Also, man muß schauen wie sie sind und ganz genau beobachten.

LG Jürgen