Von: Steppcke1 Gesendet: 20.10.2006 21:45

hallo,
ich habe gerade dieses forum hier gefunden. ich wollte gleich mal eine frage loswerden...

bei meiner schwiegermutter wurde demenz festgestellt. heute fand gerade ein gespräch zwischen ihr, ihrem mann und dem behandelnden arzt statt. der beantragt jetzt einen betreuer und sie soll wohl in ein pflegeheim kommen.
irgendwie kann ich mich mit dem gedanken so gar nicht abfinden. pflegeheim hört sich für mich immer so an wie die letzte station.
müssen demenzkranke denn wirklich in ein pflegeheim ??
ich habe beim surfen auch infos zur einer ambulant betreuten wg gefunden. kenn sich da jemand von euch aus ?
irgendwie bin ich noch ein wenig geschockt. wir wussten zwar alle das sie dement ist, aber das es jetzt alles so kommt.

was habt ihr für erfahrungen gemacht ?

vielen dank schon einmal für eure antworten !

Von: LillNalle2 Gesendet: 21.10.2006 08:54

In den meisten Fällen ist es so, das aus verschiedenen Gründe wirklich die letzte Station ein Pflegeheim sein wird. Nur, wann es soweit sein wird hängt von verschiednen Umständen ab. Die erste Frage ist, wie weit ist die Demenz schon fortgeschritten, wie weit ist die betroffene Person noch selbständig und wie weit braucht sie schon bei alltäglichen verrichtungen Hilfe. Aber ebenfalls eine der wichtigsten Frage ist wohl das soziale Umfeld. Dazu stellt sich die Frage: Wie nahe ist man gefühlsmässig der Person gestanden als sie noch gesund war. Dies ist eine der wichtigsten Fragen, weil vorallem auch das darüber entscheidet, wie weit für einen selbst hilfe bei der Pflege überhaupt möglich sein wird. Dann kommen die möglichen Probleme der in frage kommenden Angehörigen dazu - wie z.B. Eigene Gesundheit, Wohnort, Arbeit, Familie u.s.w. Viele Faktoren müssen bei der Entscheidung berücksichtigt werden, schon weil die Anforderung an Angehörige, je weiter die Demenz vortschreitet enorm werden würde bei der pflege zu Hause.

Nach den wenigen Informationen wo du hier geschrieben hast, kann ich leider im Moment nicht mehr dazu sagen - ausser: Manchmal ist die Pflege in einem Heim aus verschiednen Gründe wirklich die bessere Lösung. Aber in welchen Fälle und ab wann, muss von jeder einzelnen Situation her angeschaut werden.

Ich wünsche euch allen viel Kraft für alles was euch noch bevorstehen wird. Falls du mehr darüber schreiben möchtest - nur zu. Hier wirst du immer ein offenes Ohr antreffen.

Ganz liebe Grüsse

Ursula

Von: Steppcke1 Gesendet: 21.10.2006 13:17

danke ursula !

tja, momentan wissen wir selber noch nicht genug. das hat alles eine längere geschicht.

meine schwiegermutter ist alkoholikerin. sie hat sich vor etwas mehr als 2 wochen selber ins krankenhaus einweisen lassen. nun macht sie dort einen entzug/entgiftung.
die ersten untersuchungen haben eben ergeben, das alle organe wohl völlig in ordnung sind, nur das das gehirn schon sehr stark angeriffen ist.sie wurde dann auch die psychatrische station verlegt. dort ist es etwas "geschlossener" ich konnte sie leider bisher noch nicht besuchen, da ich eine kleine tochter habe und auf der station keime rumfliegen. ich komme mit kind halt nicht rein und bisher durfte sie nicht raus. mein mann fährt aber immer hin.morgen soll sie dann wohl mal von der station runter kommen, so das wir dann mal einen kleinen spaziergang mit ihr machen können auf dem gelände.

wie gesagt, die ärzte haben gestern meinem schwiegervater gesagt, das sie halt demenz hat...haben wir vorher ja auch schon festgestellt, aber so richtig wahr haben wollten wir das dann wohl doch nicht.
ich persönlich habe das gefühl, das er alleine mit der situation total überfordert ist.
habe schon mit meinem mann gesprochen, das wir uns nchste woche mal unbedingt mit dem behandelnden arzt in verbindung setzen müssen, um zu erfahren wie der stand der dinge wirklich ist.
ich finde es einfach zu krass sie nach dem krankenhaus gleich in ein pflegeheim zu stecken. ich weiß nicht, ich habe das gefühl das sie dort nicht gut aufgehoben ist. könnte mir sogar vorstellen, das sie selber einen schlusstrich ziehen würde. das möchte ich nicht !!!

ich glaube uns bleibt momentan nicht mehr übrig wie abzuwarten was der arzt genau sagt und wie die weiteren befunde sind.

bei einem test konnte sie nicht mal mehr die geburtsdaten ihrer kinder sagen.

und das ist der nächste punkt über den ich mich ärger. weder der bruder noch die schwester von meinem mann waren in den letzten 2 wochen mal bei ihr und haben sie besucht. das ist doch echt unglaublich !! auch wenn sie innerhalb der letzten jahre sehr abgebaut hat und auch viles gemacht hat auf das man nicht stolz sein kann, darf man doch nicht vergessen das es die eigene mutter ist, die sehr viel für ihre kinder getan hat !!

sorry, rege mich gerade wieder darüber auf....*tieflufthol*

schön, das ich hier ein forum gefunden habe...

Von: palousunny5 Gesendet: 22.10.2006 12:03

Hallo Steppcke

Kein Problem! dein Aerger kannst du hier richtig los lassen, das braucht man eben ab und zu und wir alle hier kennen das genau.

Auch deine Gedanken und Fragen kannst du hier deponieren und es wird ganz sicher jemanden geben der dir auch antwortet.

Viel Kraft und hoffentlich bekommt ihr vom Hausarzt klarer Wein eingeschenkt, wie man so sagt.

liebä gruäss
Janine