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| wie schafft ihr das? burnout? | |
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oceane Ist sich am Einleben
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| Thema: wie schafft ihr das? burnout? Mo 07 Jun 2010, 13:48 © oceane | |
| uALLnd nochmal ich. wenn ich mich hier im forum umschaue, kann ich euch nur bewundern. im seniorenheim klappt die versorgung nur, weil man die arbeit in einem starken team aufteilt. wenn ich dann sehe, dass ihr teilweise ALLES alleine macht, frage ich mich wie ihr das schafft, ohne euch aufzureiben. ich kann den job nur machen, weil ich 1. nach dem dienst in mein privatleben, meiner familie, meiner kunst, zurückkomme 2. weil ich mindestens eine stunde am tag mit den bewohnern spiele und dabei ihre lebendigkeit, ihr wahres wesen spüren kann ( und damit auch die freude am umgang mit ihnen). habt ihr strategien gegen den burnout bei euch selbst? danke für die antworten, lieber gruss, marion |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: wie schafft ihr das? burnout? Mo 07 Jun 2010, 20:03 © Admin | |
| Liebe Marion
Auch das ist ein ganz gutes und wichtiges Thema. Ich schreibe da einfach auch mal meine Erfahrung, oder Strategie (falls ich das so nennen kann) dazu.
Ich wurde damals des öfteren gefragt, wie lange ich glaube die Pflege von Erik noch schaffen zu können. Darauf konnte ich nur so antworten: "Wie soll ich das wissen, bevor ich nicht an meine absolute Grenze gekommen bin." Als ich dann meine Grenze gesehen hatte, war ich natürlich schon einiges darüber geraten. Ich will jetzt an dieser Stelle nicht alle meine Symptome aufzählen, darum geht es auch nicht. Sondern ich möchte jetzt einfach nur auf das Thema Strategie eingehen.
Burnout ist eine Erschöpfung und wie jede andere Erschöpfung auch, braucht auch diese ihre Zeit der Erholung. Nun stellt sich natürlich die Frage, was für einen der Inbegriff von Erholung ist. Für mich ist Erholung, meine Zeit Sinnvoll umzusetzen ohne mich unnötig stressen zu lassen. Aber eigentlich war ich 2 Problemen gegenüber gestellt. Das eine war das Burnout und das andere, mindestens genauso schwere war noch ein anderes. Nämlich, nachdem ich meinen Alltag und meine Planung in mehreren Jahren nur nach Erik ausrichtete, jetzt wieder meinen eigenen Alltag überhaupt erst wieder zu finden. Man steht erstmals wirklich vor einer absoluten Leere. Plötzlich ist das Zentrum wo das Leben bestimmte einfach weg. Das ging soweit, das ich sogar Selbstmordgedanken hatte. Weil einerseits keine Kraft mehr und andererseits keinen "Lebensinhalt" mehr.
Nun Selbstmord kam für mich nicht in Frage. Das hätte ich einfach den Menschen denen ich was bedeute nicht antun können. Also fing ich an ganz Sachlich zu überlegen, wie ich nun wieder ein eigenes Leben finden würde. Als erstes mistete ich meinen Freundeskreis aus. Das war ja schon lange an der Zeit. Aber solange Erik hier war hatte ich weder Zeit noch den Kopf dazu. Ich schrieb also allen ganz sachlich, meine Haltung zu ihrem Verhalten. Je nach Reaktion war es nachher erledigt, oder man konnte es bereinigen. Das zweite war dieses Forum, wo einiges an meinem Vaakum nehmen konnte. Das dritte war, lesen, diskutieren ablenken und Erholen wobei mir an diesem Punkt mein Mann eine grosse Hilfe war. Nicht zu vergessen ist aber auch mein glaube an Gott, der mich durch die schwersten Zeiten immer wieder durchgetragen hatte. Mit der Zeit hatte ich wieder ein eigenes Leben gefunden, allerdings hatte es sehr, sehr lange gedauert, bis ich auch wieder Emotionen und Gefühle warnahm.
Mir hat mal jemand gesagt, das es in etwa gleich lange braucht aus einem Burnout raus zu kommen wie es dauerte um dort rein zu geraten. Heute stimme ich dem zu.
Meine Strategie ist also. Erstmals einen theoretischen Rahmen eines normalen Lebens, wie man sich diesen vorstellt zu schaffen und der Seele ihre Zeit zu lassen um danach hinterher zu hinken.
Heute bin ich dankbar um diese Zeit. Auch wenn ich mich immer noch nicht ganz von meinem Burnout erholt habe. Aber es hat mir geholfen auf viele Dinge mit anderen Augen zu schauen und meinen Alltag anders zu planen. Vorallem aber besser zwischen Wichtig und Unwichtig zu unterscheiden.
Zum Schluss noch kurz meine persönliche Definition zu Burnout. Ab wann hat man diese. Das man keine Freude und kein Glücksgefühl mehr empfinden kann ist relativ schnell geschehen, das gehört für mich eher zu Depressionen. Von einem Burnout würde ich persönlich heute erst reden, wenn einem Menschen auf den Füssen rumtrampeln können, einen die eigenen nächsten schwerstens Verletzen, oder wüstens beschimpfen u.s.w ohne das man noch die Kraft dazu hat Wut zu empfinden.....Dann spätestens sollten alle Warnlampen leuchten.
Ich hoffe ich konnte wenigstens im Groben meine Erlebnisse, Gedanken und Verarbeitungen weiter geben.
Vielleicht kann es den einen oder anderen auch eine kleine Hilfe sein.
Liebe Grüsse Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Martina Ist hier Zuhause
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| Thema: wie schafft ihr das? burnout? Di 08 Jun 2010, 10:37 © Martina | |
| Liebe Ursula, das hast Du sehr gut beschrieben, danke dafür ich werde mir Deine Zeilen in der nächsten Zeit sicher des Öfteren mal durchlesen. Am Freitag zieht meine Mutter in eine Einrichtung für Demenzkranke weil ich es einfach nicht mehr schaffe. Berufstätigkeit und Pflege eines Dementen - da reichen 24 Stunden täglich einfach nicht. Ich packe es nicht mehr, weder physisch noch psychisch. Nun habe ich nach über einem Jahr Wartezeit endlich einen Platz für sie und fühle mich auch wieder nicht wohl. Es braucht halt Zeit, genau wie Du es beschrieben hast. Nochmal danke dafür, ich kann garnicht sagen, wie froh ich bin, hier angekommen zu sein. LG von einer etwas verwirrten Martina |
| | | sylvia Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: wie schafft ihr das? burnout? Di 08 Jun 2010, 14:17 © sylvia | |
| Liebe Martina, mach Dir nicht zu doll einen Kopf. Ich gab meinen Papa auch in einen Seniorenstift. 2007 März sahen wir uns wieder und Juli sah ich, daß er in dem gr. Haus mit Garten nicht allein zurecht kam. So hab ich mich Aug. für die Kurzzeitpflege entschieden und ihn dann gleich im Übergang dort wohnen lassen. Es ist kein einfacher Gang, aber man schläft wieder ruhiger, macht sich nicht die Sorgen: wo könnte er stürzen, wenn ich aufschließe, wo ist er. Ich wünsche Dir alles Gute und Ruhe und Kraft. LG Sylvia
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
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| | | Biggi Moderator
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| Thema: Re: wie schafft ihr das? burnout? Di 08 Jun 2010, 14:20 © Biggi | |
| Liebe Ursula, du hast es wirklich sehr gut erklärt. Dass es damals zeitweise so extrem bei dir war tut mir Leid. Doch dass du heute um diese Zeit dankbar bist, zeigt, dass du alles richtig gemacht hast. Und dein Satz:" Vor allem besser zwischen wichtig und unwichtig zu unterscheiden" finde ich sehr treffend und menschlich. Ich bin bei unserer Mutter zwar noch nicht an solche Grenzen gekommen, wie du sie beschreibst, doch diesen Satz kann ich schon heute voll und ganz bestätigen. Wenn man lange mit kranken Menschen zusammenlebt, sieht man viele Dinge aus einer ganz anderen Sicht. Liebe Martina, es freut mich für dich, dass deine Mutter nun einen Platz hat. Natürlich braucht es Zeit, aber du schreibst ja ganz realistisch, dass du es nicht mehr schaffst. Sie ist ja nicht aus der Welt und du kannst jederzeit hin, wenn dir danach ist. Und nicht mehr unter Druck, weil du musst. Wenn du dich weiter zerreissen würdest, wäre niemandem mit geholfen. Ich hoffe, sie wird sich dort wohlfühlen. LG Biggi
--- Besondere Menschen erkennst du daran, dass sie dich berühren ohne ihre Hände zu benutzen --- |
| | | Martina Ist hier Zuhause
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| Thema: wie schafft ihr das? burnout? Di 08 Jun 2010, 14:34 © Martina | |
| Vielen lieben Dank für Eure Zeilen. Grade eben könnte ich wieder heulen, dann freue ich mich, nur um anschliessend ein schlechtes Gewissen zu haben. Eigentlich weiss ich ja, dass das blöd ist, aber wie Ursula schrieb, es braucht ne ganze Weile. Stimmt Sylvia, zur Zeit stehe ich nachts alle zwei Stunden auf. Mal liegt das Deckbett auf dem Boden, mal sitzt sie vor dem Bett oder sie liegt quer und die Beine baumeln raus. Die Wochenenden sind ne Katastrophe weil sie ihren gewohnten Tagesablauf nicht hat usw. usw. Und nochmal, ich bin froh, dass ich hier alles loswerden kann. Danke Euch |
| | | Eisi Ist hier Zuhause
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| Thema: Re: wie schafft ihr das? burnout? Di 08 Jun 2010, 17:10 © Eisi | |
| Wir versuchen, es möglichst nicht so weit kommen zu lassen, indem wir unser liebstes Hobby, die Boxerzucht und den Sport mit unseren Hunden, weiterführen. Für die Zeit unserer Abwesenheit müssen wir für eine Lösung sorgen - das klappt auch einigermaßen. Ich merke jedenfalls immer wieder, wie sehr nötig es ist, auch mal ein paar Stunden was anderes zu sehen und zu hören und einfach mal loslassen zu dürfen. Ich sage mir immer wieder, dass auch wir nur ein einziges Leben haben - wir sind nicht mehr sooo taufrisch, dass wir einige Jahre einfach verstreichen lassen können. Es mag sich zwar egoistisch anhören, aber ich denke, wir nützen unserer Mutter nichts, wenn wir zähneknirschend 24 Stunden am Tag zu Hause hocken und warten, was passiert.... |
| | | Ehemaliges Mitglied "GELÖSCHTER USER"
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| Thema: wie schafft ihr das? burnout? Mi 09 Jun 2010, 11:10 © Ehemaliges Mitglied | |
| Hallo, mein Mann hat eine schnell voranschreitende Demenz er kann Alt werden odes es kann schnell zu Ende gehen, ich möchte keine Minute verpassen. Wenn es mir mal nicht gut geht seh ich mir Fotos an wo mein Sohn ihn zum Lachen gebracht hat und freu mich wenn er mal wieder mit mir singt.Wenn mein Mann nach dem Frühstück schläft habe ich 2-3 Stunden für mich, meistens mach ich besorgungen oder geh ins Internet. Ich denke da wie Ursula der Glaube kann stark machen und man braucht jemanden zum reden. LG Ulli |
| | | oceane Ist sich am Einleben
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| Thema: danke Mi 09 Jun 2010, 19:55 © oceane | |
| danke euch allen für eure antworten, besonders dir, liebe ursula für deine offenheit, deine tiefe. trauer braucht raum und zeit. auch in meinem leben gab es eine zeit der sinnkrise, der leere und ich brauchte lange, um mich wieder zu finden, kennen zu lernen. ein sich-rück-und-neu-besinnen auf die eigenen stärken, die eigenen individualität ... im nachhinein war es ein wichtiger prozess, er hat mich stark gemacht, selbst-bewusster, dankbarer, demütiger. liebe martina, ich kann dich so gut verstehen. schuldgefühle gehören in dieser schwierigen entscheidung dazu und haben auch ihren sinn. wenn ein wenig zeit vergangen ist, wirst du sehen, dass deine mutter sich schnell einleben wird. es gibt unter den bewohnern eine gruppendynamik, die mir bei der ergotherapie immer wieder auffällt...sie sind nicht alleine, sondern haben freunde (eine meiner patientinnen war am anfang ganz nörgelig mit den anderen bewohnern.innerhalb von ein paar wochen ist sie so liebevoll geworden, dass sie ihrer tischnachbarin ganz nebenbei oft das essen eingibt und huete hat sie das erste mal zu mir gesagt: hier ist es schöner als zuhause, da durfte ich so vieles nicht....). deine mutter ist nun in proffessioneller obhut, in einem team, bei dem gewährleistet ist, dass sie rund um die uhr die beste pflege bekommt. sicherlich hast auch du ihr diese pflege gegeben, so lange es ging, aber nun bist auch du erschöpft und wenn überforderung herrscht, dann kommt es oft zu spannungen, manchmal sogar zu aggressionen. vielleicht kannst du der neuen situation schon bald positives abgewinnen. du hast ab jetzt die schönen stunden mit deiner mutter, kannst ganz entspannt mit ihr sein, dich so familiär und liebevoll um sie kümmern, wie nur du es vermagst. ich habe das glück, dass ich entspannten stunden mit diesen besonderen, immer ehrlichen und für allein für die gegenwart dankbaren menschen verbringen darf. sie geben mir sehr viel an menschlichkeit und spontanität (...ach, schwester:wisset sie scho, wie gern i sie mag). seid ganz herzlich gegrüsst von marion |
| | | Admin Administrator
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| Thema: Re: wie schafft ihr das? burnout? Do 10 Jun 2010, 09:52 © Admin | |
| Liebe Martina Ich kann dir sagen, das egal wieviel wir tun, uns und unsere Bedürfnisse dabei auch aufgeben mögen.....Es wird nie ausreichen, um nicht dennoch ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich fürchte sogar, das wenn wir dabei selbst zusammenbrechen täten und somit entweder im Krankenhaus oder Psychiatrie landen, sich dennoch immer noch das schlechte Gewissen melden kann - in etwa: Ich habe versagt sonst wäre es nicht soweit gekommen und nur weil ich zusammengebrochen bin, muss jetzt mein liebes Angehöriges die Konsequenzen tragen u.s.w.....Bei allen Menschen die das Herz am rechten Fleck haben und ihr Leben anderen Menschen widmen, wird das schlechte Gewissen immer und immer wieder erbarmungslos zuschlagen. Nur die Gleichgültigen, haben diese Sorge nicht, ihr Gewissen wurde schon lange ausgeschaltet . Ich glaube dessen muss man sich irgendwan mal ganz klar bewusst sein und dem schlechten Gewissen, den klaren Verstand gegenüber stellen - damit unser Gewissen nicht anfängt mit uns Fussball zu spielen. Das du deine Grenzen erkennst und akzeptierst, dadurch deine Mutter nun in eine Einrichtung einzieht - ist in deiner Situation, eine ganz wichtige Fürsorge und Vorsorge zugleich. Es gibt euch die Möglichkeit, die Zeit die ihr dann zusammen verbringen werdet, auf das Wesentliche zu konzentrieren und das rein Zwischenmenschliche zu pflegen - was ein ganz wichtiger Teil des Lebens, auch für deine Mutter ist. Biggi hat hierzu sehr treffende Worte gefunden. - Zitat :
- Sie ist ja nicht aus der Welt und du kannst jederzeit hin, wenn dir
danach ist. Und nicht mehr unter Druck, weil du musst. Wenn du dich weiter zerreissen würdest, wäre niemandem mit geholfen. Genauso treffend finde ich auch die Worte von Marion. - Zitat :
- vielleicht kannst du der neuen situation schon bald positives
abgewinnen. du hast ab jetzt die schönen stunden mit deiner mutter, kannst ganz entspannt mit ihr sein, dich so familiär und liebevoll um sie kümmern, wie nur du es vermagst. Nimm dies liebe Martina als einen ganz wichtigen Trost an. Liebe Eisi Auch ihr habt einen vernünftig begehbaren Weg für euch gefunden. Auch das ist Fürsorge und Vorsorge. Wie ich auch schon oft geschrieben habe, so hilft es wirklichlich niemandem wenn wir selber zusammenbrechen. Erst recht nicht, wenn man bedenkt das unsere lieben Dementen ein stabiles, starkes Umfeld brauchen. Liebe Ulli Bei Ehepaaren sieht vieles etwas anders aus. Schon alleine durch die Tatsache das es sich dabei um eine ganz andere Form der Beziehung handelt. Gleichzeitig ist es aber leider auch oft die "Einsamste Pflegeform". Dabei kommen noch ganz andere Gedanken ins Spiel. Nicht zuletzt auch Zukunftsgedanken wie z.B, wie dein Leben weiter gehen kann und soll. Wie soll dein DANACH aussehen und sich mal gestalten. Umso wichtiger sind deine 2-3 Std. am Tag, wo du auch einfach mal SEIN darfst und deine Gedanken und Sorgen ihren persönlichen Platz finden dürfen. Liebe Marion Hab lieben Dank für deine Gedanken und das niederschreiben deiner Erfahrungen, sie sind eine Bereicherung für viele. Liebe Grüsse an euch Alle, mit vielen lieben Gedanken und einer grossen portion Kraft Eure Ursula
Liebe Grüsse
"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden." |
| | | Martina Ist hier Zuhause
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| Thema: wie schafft ihr das? burnout? Do 10 Jun 2010, 13:05 © Martina | |
| Liebe Marion, danke für Deine Worte. Das mit der Gruppendynamik stimmt, das kann ich auch immer in der Tagespflege feststellen. Als sie gestern nach Hause gebracht wurde, wollte sie garnicht reinkommen. Am liebsten wäre sie wieder mitgefahren. Sie war immer ein kontaktfreudiger Mensch und ist das eigentlich auch heute noch. Ein Problem ist eben, dass sie sich inzwischen kaum noch artikulieren kann. Trotzdem denke ich, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase wird sie sich dort wohlfühlen.
Liebe Ursula, auch Dir ganz herzlichen Dank. Wie immer hast Du genau die richtigen Worte gefunden und es auf den Punkt gebracht. In letzter Zeit war ich oft ungeduldig weil es mir selbst nicht gut geht, was die Situation nur noch verschlimmert. Ich stehe ständig mit beiden Füssen auf der Bremse und unterdrücke Aggressionen (hätte ich nie für möglich gehalten das ich mal sowas meiner Mutter gegenüber empfinden würde). Aber unsere Kranken fühlen sowas, manchmal hat sie mich ganz merkwürdig angesehen. In der Tagespflege hat es mir mal jemand so erklärt: Der Verstand funktioniert nicht mehr richtig, dafür ist die emotionale Seite besonders ausgeprägt. Also denke ich auch, wenn ich sie dort besuchen werde, dann entspannt und ruhig. Das wird auch ihr besser bekommen als eine Pflegeperson, die, wenn sie da ist, ständig Wäsche macht etc. Ich habe seit langem das Gefühl, sie langweilt sich zu Hause weil ich mich nicht nur um sie, sondern um tausend andere Dinge gleichzeitig versuche zu kümmern. Als Glück sehe ich es auch an, dass dort ein vertrautes Gesicht auf sie wartet. Ich habe mir morgen Urlaub genommen, schicke sie nochmal in die Tagespflege, dann habe ich freie Bahn und ihr Zimmer ist fertig wenn ich sie am späten Nachmittag hinbringe. Ihr gewohnter Sessel (Kuscheldecke incl. ganz wichtig!), Fotos usw. Das wird hoffentlich den Start erleichtern. Nochmal ein ganz liebes Dankeschön an alle, wie gut, dass ich Euch gefunden habe. LG Martina |
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