Hallo Ihr Lieben,
meine Mutter lebt mit viel Hilfe
(Pflegestufe 1, Haushaltshilfe, weitere Hilfe und ich) noch in der eigenen Wohnung.
Sie hat zunehmend Schwierigkeiten mit der Bedienung
von Geräten und Einrichtungsgegenständen.
Manchmal helfen Erklärungen, Tipps, Tricks und gemeinsames Üben.
Für Vieles, was "nicht funktioniert" macht sie jemanden verantwortlich,
der eine Etage über ihr wohnt und z.B. "das Wasser und den Strom
nicht freigibt", das Telefon "abstellt" usw.
Sie ist extrem ungeduldig, ja aggressiv und distanzlos
im Fordern, "das endlich in Ordnung zu bringen,
was seit Monaten schon ein Saustall ist".
Problem I:
Sie läutet mitten in der Nacht oder morgens um 5:00
bei dem armen Mitbewohner ein Stockwerk höher,
um ihm in aggressiver Weise aufzufordern,
den Wasserkocher "freizugeben", die Toilettenspülung "freizugeben",
das richtige Fernseprogramm "freizugeben".
Problem II:
Mitunter bedarf es tatsächlich kleiner oder größerer Reparaturen,
weil wirklich etwas defekt ist.
Mein Mann und/oder ich erledigen das stets rasch oder geben es in Auftrag.
Bei Handwerkern vereinbaren wir die Termine so,
dass einer von uns beiden dabei sein kann.
Nun gibt es eine Frau zwei Häuser weiter,
die gern über alles und jeden schimpft.
Bei zufälligen Begegnungen stimmt meine Mutter sofort mit ein
- soweit sie das noch kann.
Mutters Grundhaltung ist ohnehin sehr negativ.
Das Schimpfen im Duett scheint ihr gut zu tun.
Schimpft meine Mutter nun über ein "seit Monaten kaputtes Ding"
geht diese Frau O. so weit,
eigenmächtig Handwerker zu bestellen.
Dadurch bringt sie den komplizierten Pflege-und Wochenplan meiner Mutter
sowie meinen eigenen Terminkalender durcheinander,
verursacht Doppelbeauftragungen und reichlich unnötigen Klärungsaufwand.
Heute geht es um eine Toilettenwasserspülung,
die am Freitag (heute ist Mo) in meiner Gegenwart vom Handwerker
gründlich überprüft wurde, gestern, am Sonntag nochmal
von meinem Mann und mir. Sie war und ist nicht defekt. Alles ok.
Frau O. traf heute offenbar meine Mutter.
Frau O. rief jedenfalls bei mir an,
weil " w i r das mit dem WC doch jetzt rasch durchziehen müssen."
Sie sprach mit mir, als wären mir Wohnung und Einrichtung
meiner Mutter völlig unbekannt, klärte mich darüber auf,
dass meine Mutter sehr reizbar und schnell wütend werde
(als würde ich das nicht t ä g l i c h erleben)
und wollte einen Handwerker beauftragen,
weil sie einen "in der Hinterhand" hätte.
Ich sagte ihr, dass sie das gerne tun könne,
dann aber selbst Auftraggeberin sei
und Termin, Auswahl des richtigen Ersatzteils, Überwachung der Arbeiten
und Kosten komplett von ihr zu verantworten seien.
Dafür würde ich mich dann herzlich bedanken.
Solle aber i c h Verantwortung, Terminierung.... R e c h n u n g ...
für eine Reparatur übernehmen, so würde auch i c h den Auftrag erteilen.
Frau O. war sichtlich irritiert und verhalten ärgerlich.
Ich blieb bei diesen beiden Möglichkeiten.
Während ich außer Haus war, hat Frau O. zweimal auf meinen AB
gesprochen (Inhalt wie oben schon ausgeführt) und um Rückruf gebeten.
Ich bin unschlüssig, wie ich nun vorgehen soll.
Und ich bin ziemlich angespannt,
weil meine Mutter (krankheitsbedingt) evtl. weitere Turbulenzen verursachen wird,
weil Frau O. evtl. weiteres Durcheinander inszenieren wird (sie regelt ja nicht wirklich etwas eigenverantwortlich),
weil ich mich unter Druck gesetzt fühle,
weil ich Frau O. als unverschämt empfinde, zumal ich meine Mutter sehr gut und aufwändig betreue (und organisiere).
Das ist keine gute Verfassung,
um meine Mutter wieder ins positive Mitschwingen zu bringen
und keine, um in gewinnender Weise mit Frau O. eine zielstrebige Grundsatzklärung zu erreichen.
Ganz herzlichen Dank für Erfahrungsberichte und Ratschläge!
Liebe Grüße, schönen Abend
Stella