Von: LillNalle2 (Ursprüngliche Nachricht) Gesendet: 14.01.2006 10:12
Immer wieder wird man mit neuen probleme konfrontiert, für die eine Lösung gefunden werden muss.......
Dazu etwas zum Heim wo Erik in Schweden wohnt: Eigentlich ist dieses immer noch Mehrheitlich auf eine Zeit eingerichtet, die es wohl kaum wieder geben wird. Eine Zeit wo Leute dort in einem noch fitteren Zustand eingezogen sind. Dies ist auch an der grösse der Zimmer und deren hübschen Kochnischen zu erkennen. Heute hat kaum noch jemand Nutzen davon. Durch Sparmassnahmen und deren dadurch entstehenden Warteschlangen kommen die meisten erst ins Heim, wenn sie schon um vieles mehr Pflegebedürftig sind. Würde sich dieses Heim nicht an diese Situation anpassen, würde es wohl leer stehen. Leider gehört Erik zu dieser Übergangszeit dazu und so entstehen durch ihn immer wieder neue Probleme, die sie früher kaum kannten und jetzt ein umdenken "erzwingen". Eines davon gilt dem Lift der Rollstuhlgebundenen aus dem Bett und umgekehrt helfen soll. Dieser wäre auch für Erik kein Problem wenn da nicht seine Demenz einen strich durch die Rechnung machen würde........Wie ich eben bin, hat mich unter anderem auch dieses Problem dazu bewogen mal andere Wohnmöglichkeiten in unserer Umgebung anzuschauen und mit verschiedenen Personen darüber zu reden. Das Ergebnis davon ist, das es aus verschiedenen Gründen, für Erik keinen besseren Platz gibt als dort wo er jetzt ist. Für das Liftproblem gibt es bessere und sehr kostengünstige Möglichkeiten, was erstens sehr viel Erleichterung für alle Seiten bringen würde und zweitens er auch gesetzlich gesehen das Recht hat dies zugesprochen zu bekommen. Also bin ich, als Anghörige wieder am kämpfen für etwas was nicht nur Erik, sondern auch dem Personal im Heim und irgendwann anderen Bewohnern dort zu gute kommen wird. Irgendwie ist es traurig. Nicht nur darum das Anghörige vielfach für etwas kämpfen müssen, wo andere dafür zuständig wären. Nicht nur, das Bewohner ohne Anghörige nicht das bekommen würden was ihnen eigentlich nur schon Grundsätzlich zusteht. Sondern auch dass, das Personal sich lieber mit etwas abplagt als für eine Verbesserung zu kämpfen - also einfach resigniert. Nur schon mehr Gespräche zwischen Pflegepersonal und Angehörigen könnte soviel an unnötig verbrauchter Zeit, oder Stress ersparen. Vorallem wenn es um Angehörige geht, die verstehen was Pflege wirklich beinhaltet, die für alle Seiten das Bestmögliche versuchen zu erkennen und mithelfen Lösungen zu finden. Eine bessere Pflege braucht eine bessere Zusammenarbeit, die allen zu gute kommen kann. Als Angehörige helfe ich doch auch gerne mit für eine Verbesserung der Pflegesituation zu kämpfen und je mehr das machen würden je mehr kann auch erreicht werden.
Eigentlich wäre auch das mal eine gute Diskussion hier: Wie können Angehörige und Personal besser zusammen arbeiten, in einer Zeit wo immer mehr Einsparungspolitik betrieben wird? Wie könnte vermehrt ein mitenander als ein gegen einander gefördert werden? Ein Problem, das nach meiner Meinung ganz Europa betrifft.
Würde mich sehr freuen, eure Meinungen darüber zu hören. Irgendwo muss man damit doch mal anfangen - oder?
Liebe Grüsse an euch alle
Eure Ursula