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sirik
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sirik

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BeitragThema: Vorstellung
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Hallo,

ich bin sehr froh ein offenes Forum gefunden zu haben und möchte mich kurz vorstellen.

Ich bin knapp 36 Jahre, verheiratet und habe 3 Kinder (13,10 und 5).
Mit uns im Haus (Zweifamilienhaus) lebt meine Oma (82).

Seit letztem Herbst haben wir die Diagnose der Demenz und ich muss sagen, es wird rasend schnell schlechter.
Mittlerweile hat sie etwa 4 - 5 "schlechte" Tage und 2 - 3 "gute" Tage.
Zur Dememenz kommen noch schlimme Depressionen, darunter leidet sie aber schon einige Jahrzehnte.

Teilweise bin ich mit meinem Latein am Ende und stehe da und weiß nicht was ich sagen, wie ich agieren oder überhaupt reagieren soll.
Wie schafft man sich "Freiräume" ohne schlechtes Gewissen?
Wie nimmt man Termine wahr?
Wir als Familie waren seit September letzten Jahre genau 3 Mal zusammen unterwegs.
Oma leidet auch unter Synkopen, sie fällt also einfach so um und keiner weiß warum.
Dann bleibt sie an Ort und Stelle liegen und wartet dass sie jemand findet, der ihr hoch hilft.

Auch fängt sie an zu trinken und weiß es nicht mehr.
Ich habe nun von Freitag bis heute kontrolliert (sicherlich hat sie auch noch was versteckt), aber in den letzten 3 Tagen hat sie 1 Flasche Bier, 3 Flaschen Wein und 1 Flasche Schnaps getrunken. Vorstellung Affraid
Wenn sie sich arg aufregt dann trinkt sie einen Schluck Schnaps - schon immer - und in den letzten Wochen habe ich beobachtet, dass aus diesem einen Schluck 15 Minuten später zwei Schlucke werden und den Ersten nichtmal mehr in Erinnerung hat.
Ich denke, so leeren sich dann ruck zuck die Flaschen.
Spreche ich sie darauf an, wird sie fuchsteufelswild - klar.

Auch das Essen und das Trinken wird mit Vorliebe verweigert, aber das muss sie tun da sie ja auch spitzt.
Bekochen lässt sie sich nicht von mir, das haben wir schon versucht.
Fazit: Sie hat so lange gewürgt bis alles was sie davon gegessen hat wieder raus kam Vorstellung Icon_pale
Auch die Drohung mit Klinik lässt sie kalt.

Wenn ich einen Termin mit meinem Mittleren (diverse Handicaps) habe, ist das immer ein Spießroutenlauf.
Meist passt dann meine große Tochter auf und in mir wächst immer mehr die Angst sie zu überfordern.

Naja, genug gejammert.

Morgen werde ich mich hier mal einlesen - sofern ich dazu komme.

Liebe Grüße

Iris
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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Vorstellung 53190 liebe Iris,
kein einfacher Stand. Erstmal kein schlechtes Gewissen haben, tust Du etwas für Dich kommt es auch Deiner Oma zugute. Sieh es mal so.

Grosse Verantwortung für eine 13 jährige auf den kleinen Bruder aufzupassen.

Vergiß bitte nie Deine Familie, das ist ganz wichtig.

Hast Du schon einmal über eine Kurzzeitpflege nachgedacht? Hat sie schon ne Pflegestufe. Das mit dem trinken hört sich gar nicht gut an, was sagt der Arzt?

Kocht Deine Oma jetzt selber oder wie läuft es mit dem Essen?

Jammern tut hier keiner. Er schreibt nieder und das erleichtert und man trifft hier gleichgesinnte.

Viel Kraft.

LG Sylvia








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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum liebe Iris Vorstellung 746561

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das, egal wieviel man tut und wie sehr man die eigenen Bedürfnisse auch ignoriert. Es wird nie ausreichen, das es keinen Grund mehr gäbe sich selber nicht trotzdem noch ein schlechtes Gewissen zu machen Vorstellung 806807

Pflegestufe und Kurzzeitpflege hat unsere liebe Sylvia schon angesprochen.

Also möchte ich an diesem Punkt gerne etwas auf das emotionale "Chaos" eingehen. Bei einer Demenz sind Depressionen meist auch Begleiter. Wenn früher schon jemand unter Depressionen litt, dann erst recht. Einfach weil Demente sich ihrer eigenen Defizite sehr wohl bewusst sind und das macht Angst, bis hin zu existenziellen Ängsten. Aus diesem Grund möchten viele Demente anfänglich ihre Defizite (zur Selbstverteidigung) für ihr Umfeld verstecken. Meist mit zum Teil originellen Erklärungen, bis hin zu absurden Antworten. Dies lässt ein bisschen verstehen, warum sobald die Defizite angesprochen werden, dies zum Teil zur agressiven Verteidigungshaltung führt.....An diesem Punkt fängt die Schwierigkeit für Angehörige an - nämlich: Einen anderen, nicht mehr üblichen Kommunikationsweg und Umgang zu finden. Leider gibt es dazu kein Patentrezept, da jede demenzbetroffene Person ihre eigene Lebensprägung und Vorgeschichte hat - aber auch die pflegenden Angehörigen. Darum möchte ich hier einfach nur meine Gedanken dazu weiter geben. Wieweit diese für euch eine Hilfe sein können, wirst du selber beurteilen müssen.

Verweigern von ihr vorbereitetem Essen:
Eventuell wäre es Hilfreicher, deine Oma nicht zu bekochen, sondern sie bei euch zum Essen einladen. Vielleicht mit den Worten, "es ist für uns viel schöner wenn du auch mit dabei bist". Demente brauchen immer wieder, Bestätigung, Lob und das Gefühl "noch gebraucht" zu werden. Eigentlich ist dies ein Grundbedürfnis von jedem Menschen - bei einer Demenz jedoch speziell.

Da bei Demenz vorallem das logische Denken und die Vernunft schon am Anfang der Krankheit immer häufer streiken, werden "vernünftige Diskussionen" immer schwieriger. Es ist also oft ein Vorteil, einen Betroffenen anstatt gross zu Fragen, manchmal vor fertige Tatsache zu stellen. Ist es nich wesentlich einfacher auf eine Frage mit NEIN zu antworten, als fertige, gutgemeinte Tatsachen zu verweigern? Abgesehen davon, wissen Demente oft erst in der Situation selbst, ob diese für sie nun angenehm ist oder nicht. Einfach weil die realistische Vorstellung und dessen Einschätzung im Voraus nicht mehr wirklich möglich ist. Darum gibt es auch viele Demente, die z.B zu einer Tagesstätte strikte mit NEIN antworten (manchmal jeden Tag aufs Neue), aber wenn sie dann dort sind sich doch Pudelwohl fühlen.

Ihr braucht unbedingt Hilfe (z.B Pflegedienst), um auch mehr Zeit für euch selber zu bekommen. Es hilft niemandem, wenn du selber unter der ganzen Last irgendwann zusammen brechen würdest und dann die erstbeste Notlösung ergriffen werden müsste. Also ist ein gesundes Mass an eigener Krafteinteilung und sowohl dessen Grenzen erkennen und akzeptieren, ebenfalls ein Akt der Vorsorge, Fürsorge und Liebe. Erst recht da du noch eine eigene Familie hast die dich ebenfalls braucht.

Noch etwas zum Alkoholkonsum. Solange deine Oma noch selber einkaufen geht, wird das Kontrollieren des Alkoholkonsums schwer möglich sein. Eventuell hast du aber die Möglichkeit, vorallem beim Schnaps manchmal unbemerkt etwas aus der Flasche zu kippen und mit Wasser zu verdünnen. Erst nur ganz wenig Wasser und dann immer ein bisschen mehr - damit sie möglichst nichts bemerkt? Oder unbemerkt Flaschen verschwinden zu lassen? Ansonsten wüsste ich da auch keinen Rat, ausser das es eventuell etwas helfen könnte wenn sie der Arzt darauf anspräche Vorstellung 108932

Nun nochmals liebe Willkommensgrüsse und fühle dich einfach wohl hier.

Liebe Grüsse
Ursula






Liebe Grüsse
Vorstellung Ursula 

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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyMo 26 Apr 2010, 15:35    © Biggi
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Liebe Iris,
auch ich möchte dich hier herzlich Willkommen heissen. Vorstellung 746561

Den Worten von Ursula und Sylvia kann ich mich nur anschliessen.

Das ist eine schwierige Situation, zumal du selber schon bemerkt hast, dass deine Familie langsam darunter leidet. Ich sehe es auch so, dass ihr Hilfe benötigt, so entstehen auch mehr Freiräume für euch. Das ist sehr wichtig. Seit ihr denn die Einzigsten die sich kümmern?

Das Problem mit dem Alk hatten wir bei unserer Mutter damals auch. Solange sie sich das Zeug noch selber besorgen kann ist man fast machtlos. Du glaubst nicht, wo wir überall leere Flaschen gefunden haben. Es war unfassbar. Dadurch hat sich der Zustand damals auch sehr schnell verschlechtert. Aber der Tipp von Ursula ist super, da sind wir früher leider nicht drauf gekommen.

Weiterhin viel Kraft, und wenn der Schuh drückt, einfach von der Seele schreiben. Wir hören gerne zu und helfen, soweit wir können.

Alles Liebe
Biggi Vorstellung Icon_sunny






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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Hallo zusammen

und vielen Dank für die nette Begrüßung!

@Silvia
Für Freitag hat sich der MD angemeldet, es ist das erste Mal dass dieser wegen Oma hierher kommt.
Ich hoffe also sehr, dass wir zumindest diese Betreuungsgelder bewilligt bekommen.
Auch hängt unser Urlaub davon ab, diesen haben wir schon im Spätsommer letzten Jahre gebucht (mussten letztes Jahr stornieren weil mein Mann arbeitslos wurde und eine neue Stelle begonnen hat).
Zudem steht für den Mittleren eine Reha (ebenfalls im Sommer) an und ich habe noch keine Ahnung wie ich das regeln werde.....aber ich bin mir sicher....es wird irgendwie gehen Vorstellung 806807

Was das Essen angeht, will Oma sich ohne wenn und aber selber bekochen. Sie ist der Meinung, dass sie das alles noch blendent hinbekommt.
Es schaut dann so aus - ich öffne kurz vor 12 alle Türen und rieche....gegen kurz nach 12 riecht es dann auch verbrannt, ich geh runter und weise Oma - die entweder schläft oder vorm Fernseher hockt - darauf hin, dass sie Essen auf dem Herd hat.
Natürlich schmeckt die Tütensuppe dann nicht mehr sehr gut, aber sie isst tapfer 1 - 2 Löffel und ist dann "satt".
Keine 200 Meter von hier bietet eine Gaststätte "Stammessen für ältere Menschen" an (kostet zwischen 2,50 und 3 Euro).
Oma weigert sich - sie kann das alles alleine - will keine Hilfe.

Zum Trinkverhalten:
Die letzten Monate habe ich sie "erpresst" - also ihr gedroht bei Trinkverweigerung lasse ich sie in die Klinik einweisen, dort wird sie aufgepäppelt.
Das hat auch wirklich bis vor einigen Tagen prima geklappt - doch nun ist es ihr gleich und sie fordert sogar: "Mach doch, schick mich in die Klinik, dann seit ihr mich los, dann kannst Du mir alles wegnehmen, Du nimmst mir sowieso alles weg (Insulin) und machst alles kaput (durchgbrannte Glühbirne)."
Oder meintest Du den Alkohol?
Darüber wollte ich heute mit der Ärztin sprechen, werde nun aber morgen angerufen.
Die ganze Zeit dachten wir nur, sie würde "etwas" trinken....
In den letzten Tagen habe ich dann genauer drauf geachtet und erst das Ausmaß gesehen.

Zu meiner Tochter: Sie passt nicht auf ihren Bruder auf, nein viel schlimmer, auf die Oma.



@Ursula

Du hast sehr recht, sie ist sich schon bewußt dass irgendwas mit ihr passiert.
Sie beschreibt das mit: "Mein Kopf fühlt sich so hohl an." und das kann sie sich nicht erklären.
Deine Worte wurden mir so ähnlich bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft nahe gelegt.
Ich versuche sie, so gut es geht zu puschen, fordern wo ich weiß dass sie es noch kann und eingreifen, wenn ich sehe dass es brenzlig wird.
Sie macht ihren kompletten Haushalt selber und ist da sehr stolz drauf. Das ist wie eine innere Uhr.
Donnerstag Bad, Schlafzimmer und Wohnzimmer. Freitag Küche und Diele.
Klar, es ist nicht supersauber - aber sie macht es und erzählt auch jedem der es wissen will oder eben nicht wissen will - wie agil sie doch noch ist Vorstellung Icon_lol
Damit sie mit den Tagen nicht durcheinander kommt, hat der Mittere sich um einen Abreißkalender bemüht und er reißt jeden morgen den vergangen Tag runter - damit Oma auch genau weiß welchen Wochentag wir haben.

Was das Essen angeht - da müssen wir sie schon beknien dass sie Weihnachten, Ostern oder auch zur Kommunion hoch kommt.
Sie möchte das nicht und ist da auch stur wie ein störrischer Esel.
Das einzige was sie annimmt, sind geschmierte Butterbrote, die allerdings aus Lebensmittel von ihrem Kühlschrank stammen müssen, sonst wird sie fuchsig und schimpft.

Was sie sehr gerne macht sind die wie:" Kartoffel schälen, Salat bereiten, etc."
Dann kommt sie hoch und sagt:" Gell, mein Salat ist doch der Beste!" Vorstellung Icon_biggrin
Und das ist er auch!

Vernünftige Diskussionen sind - wie Du schon geschrieben hast - immer seltener sinnvoll.
Sie kann es nicht verstehen, teilweise will sie auch nicht verstehen (war aber schon immer so) - sie hat schon einen recht eigenwilligen Character.
Deswegen "bestimme" ich meist wie etwas gehandhabt wird und entweder sie schmollt oder sie lässt es zu.
Wenn sie schmollt, droht sie mit weglaufen.

Zum Alkoholkonsum und allgemein zum Einkaufen:
Sie rennt teilweise 3 Mal am Tag ins Dorf und kauft.
Sie kommt nach Hause und weiß nicht mehr dass sie schon eingekauft hat oder sie sucht eine Ausrede erneut ins Dorf zu gehen und zu kaufen.
Sie hat auch schon unabsichtlich Dinge eingepackt die sie nicht bezahlt hat (ich habe aber im Supermarkt Bescheid gegeben) oder sie kauft Dinge mit denen sie nichts anzufangen weiß.
Schlussendlich kommt sie mit ihrem Geld nicht über den Monat (sie braucht schätzungsweise 30 - 50 Euro täglich).
Es hilft auch kein Anbieten, diverse Ware mitzubringen, das wird mir postwendent wieder hochgebracht.
Ich bin mir ziemich sicher, dass sie nichtmal weiß wie viel Alkohol sie in der woche kauft und zu sich nimmt.

Heute hatte ich mit dem Mittleren einen 2 stündigen Arzttermin und als wir nach Hause kamen war Oma nicht da.
Sie kam etwa 15 Minuten später.
Mittags - bevor wir losfuhren - habe ich im Barfach nachgeschaut und es war kein Alkohol drin.
Heute Abend kam dann meine Tochter nach oben und berichtete, dass sich im Barfach eine Flasche Wein befindet in der ein Drittel fehlt.
Sie hat sich fürchterlich aufgeregt und ist wieder runter zur Oma und hat mit ihr geschimpft.
Riesen Geschrei unten....Tochterkind kam wieder hoch un berichtete davon in der Küche.
Kurz darauf kam Oma mit Weinflasche in der Hand die Treppe rauf, ging wortlos in die Küche, leerte die Flasche aus und schnauzte dann die Große an:"Jetzt zufrieden?"..und dackelte wieder nach unten. Vorstellung Icon_lol
Nun berichtet mit der Mittlere, dass er für Oma was aus dem Schrank holen sollte und sich hinter Essig und Öl eine durchsichtige Flasche mit durchsichtigem Inhalt befinden würde.....Williams würde draufstehen und Birnen wären abgebildet.
Ich werde also nachher einen Blick in den Schrank risikieren - wenn Oma schläft (das tut sie meist tagsüber und hält uns dann Nachts auf Trab).

Zum Thema Alkohol habe ich morgen mit der Ärztin ein Telefongespräch.



@Biggi
Ja, im Grunde sind wir die Einzigen.
Sie selbst hatte keine leiblichen Kinder (mein Vater ist angenommen) und ich habe noch einen Bruder.
Mein Vater verstarb 1992 und mein Opa verstarb 2002.
Ich hab noch einen Bruder, der aber recht viel beschäftigt ist und eigentlich nur den Sonntag frei hat.
Oma hat noch 2 Schwestern (84) und ihre Zwillingsschwester.
Also auch von da keine Hilfe zu erwarten.

Wie Du schon geschrieben hast, die schlimmsten Tage sind die, an denen sie Alkohol getrunken hat.
Meinst du nicht, dass durch das "Strecken" des Alkohol, sie schlussendlich einfach mehr und schneller trinkt und somit noch öfter?
Beziehungsweise, dass sie merkt dass etwas mit der "Flüssigkeit" nicht stimmt?
Ich hab da immer das Bild von meiner früheren Kindergartenfreundin vor Augen, deren Mutter Alkoholikerin war und sofort merkte dass ihr Mann was am Zeugs gepanscht hat.
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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Moin Iris,
viele Probleme aufeinmal, da stehst ja ständig unter Strom. Erstmal klasse das Dein Mann wieder Arbeit hat Vorstellung 728442

Das mit dem Alk, ich denke sie merkt es nicht so, wie ein "Gesunder". Ich denke, sie braucht ne Entziehungskur.

Ich drücke für den MD die Daumen, aber wenn sie da so redet, wie Du hier schreibst wird es schwierig. Zumal sie allein auf die Toilette geht und sich wohl auch wäscht. Man braucht eine gewisse Stundenzahl für Pflegestufe 1. Ich stelle hier nochmal einen Link ein:

http://www.pflegestufe.info/pflege/pflegestufe_1.html

Vorallem solltest Du auch klären, wie es mit künstlicher Ernährung und Trinken ist, wenn es mal soweit kommen sollte, da sie ja sehr schlecht ißt. Hat sie keine Leibspeise oder etwas besonderes an Getränken außer Alk?

Viel Kraft.

LG Sylvia Vorstellung 87394








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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Liebe Iris

Wie ich lese, so ist deine Oma in einer, der schwierigen Zwischenphase. Vieles was sie eigentlich nicht mehr wirklich kann, aber dennoch zu fitt ist als das sie Hilfe annehmen würde. Eigentlich tust du für den Moment schon alles was in deinen Möglichkeiten steht. Das andere ist leider eine Geduldsfrage im Abwarten und wieder mal das eine oder andere auszuprobieren. Was heute an deinem Hilfsangebot noch nicht funktioniert (nicht von ihr angenommen wird), kann schon morgen von ihr plötzlich eine andere Reaktion bewirken.

Wegen dem Alkohol. Wenn du den Inhalt einer Schnapsflasche verdünnst, dann sollte das nur in ganz, ganz kleinen Mengen schrittweise verändert werden. Sonst wird sie es mit Sicherheit sofort bemerken. Das deine Oma desswegen aber dann schneller und mehr davon trinken täte, würde ich eher mal bezweifeln. Gerade weil sie vermutlich vergisst, das sie schon getrunken hat, trinkt sie (nach deiner beschriebenen Menge beurteilt) eigentlich fast dauernd immer wieder mal ein Schluck von diesem und jenem alkoholischen Getränk. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat sich ihr Konsum ja gerade wegen ihrer Demenz erhöht (Vergesslichkeit). Wenn ich nun das Ganze mal mit dem Rauchen vergleichen würde, dann wäre Kettenrauchen, das Maximum der Möglichkeit. Würde nun auf eine schwächere Marke gewechselt werden, dann würde der gewohnte Nikotingehalt unweigerlich vermindert werden, da niemand 2 oder 3 Zigarretten gleichzeitig raucht. So ähnlich ist es auch mit dem Alkoholkonsum.

Ach ja, falls sie süsslichen Wein mag. Würde ich mal versuchen diesen mit etwas Traubensaft zu verdünnen. Damit der Wein nicht einfach nur verdünnt schmeckt sondern ein gewisses Aroma/Geschmacksstärke bleibt.

Wieweit dies funktionieren wird - schwer zu sagen. Aber es lohnt sich alles erdenkliche zu testen und jede, auch noch so kleine Verbesserung, ist halt doch eine Verbesserung.

Zur Pflegestufe hat dir unsere liebe Sylvia schon Informationen gegeben.

Ich wünsche dir viel Kraft - aber auch immer wieder mal ein bisschen "Experimentierfreude", was es in deiner Situation leider schon eine grosse Menge davon braucht.

Sei ganz lieb gegrüsst

Ursula






Liebe Grüsse
Vorstellung Ursula 

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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Hallo Silvia, Hallo Ursula

ja, noch ist es so, dass sie sich alleine wäscht etc....wobei es auch keine Seltenheit ist, dass ich sie Umziehen muss und sie schlapp wie ein nasser Sack irgendwo rum hockt.
An schlechten Tagen ist es eher so, dass sie sehr viel schläft und an diesen Tagen torkelt sie, stürzt sie und kann eigentlich nicht vom Stuhl bis zum Tisch laufen.
Auch das Reden fällt ihr dann sehr schwer - sie redet unverständlich, zieht sich nicht komplett an (sitzt dann in Unterwäsche da).
Sie kann sich dann auch nichts zu essen machen.
Wenn sie sich was zu trinken einschenkt, bekommt der Tisch mehr Wasser als ihr Glas und beim Trinken oder Essen läuft/fällt alles aus dem Mund raus.
An solchen Tagen geht sie dann auch nicht die Türe raus....was auch sein kann ist, der Tag beginnt super und nach Mittag sitzt sie als Häufchen Elend da.
Aber auch diese Synkopen sind nicht zu verachten.
Sie fällt ja immerzu einfach um.
Unter anderem schon mit dem Kleinsten die komplette Treppe runter (Kind sah aus...Oma hatte nix) ...aber auch Kellertreppe.......sie hatte schon Prellungen im ganzen Gesicht und am Körper....sie stürzt dann mit voller Wucht.

Als ich vorhin vom Kiga gekommen bin und nach ihr geschaut habe, stand sie im Wohnzimmer und hat grad nen großen Schluck aus der neu gekauften Weinflasche genommen.
Ein weiterer Blick von mir fiel dann auf eine angebrochene Flasche Bier.

Danach eröffnete sie mir - die Polizei gerufen zu haben - weil von ihrem Konto Gelder abgezogen wurden.
Das haben wir letzte Woche aber schon geklärt, sogar mit der Bank.
Mein Sohn hat Oma die EC Karte entwendet und sich im Internet damit auf einer Spieleseite registiert, das kam raus, aber erst nach der Abbuchung.
Als Konsequenz musste er von seinem Kommunionsgeld die Abbuchungen bar an Oma zahlen, beichten was er getan hat und sich entschuldigen.


Ich habe letzte Woche bei dieser Spieleseite (Kinderseite) angerufen und den Vorfall erklärt und man sicherte mir zu, den Betrag wieder an Oma zurück zu buchen (könne bis 10 Tage dauern)

Nun war heute ihre Zwillingsschwester da, diese will ja immer alles genau wissen und diese hat sich die Kontoauszüge gekrallt und Oma dann zur Bank geschleppt.
Für die Zwillingsschwester ein gefundes Fressen - denn die mag mich nicht und wer - außer ich - könnte Oma böses wollen Vorstellung Suspect
Vor nichtmal 3 Wochen haben wir uns alle zusammen gesetzt (weil diese Hälfte der Familie gegen mich gearbeitet hat) - weil Oma ja liebend gerne über mich schimpft und erst da erfuhren die von dem ganzen Stress hier.
Ihr Zwilligsschwester vorne weg - ihr wurde von ihren Kindern gesagt, sie solle sich zurück halten...und jetzt..... Vorstellung Icon_rolleyes .
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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Liebe Iris,
wenn der MDK kommt muss du unbedingt dabei sein. Wenn dann die Oma erzählt, was sie noch alles kann.....sofort gegensteuern und klarstellen. Normalerweise sind die Leute vom MDK darauf geschult, so was zu erkennen. Erzähl denen ruhig alles was ihr macht und was Oma nicht mehr kann.

Viel Glück, wird schon schiefgehn. Vorstellung 987477

LG Biggi






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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Liebe Iris,
ich denke ein Rollator wäre angebracht für Oma.
Schnabeltasse vielleicht auch angebracht.

Wenn der MDK euch besucht hab eine Person als Zeugin dabei.

Viel Glück.

LG Sylvia








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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyMi 28 Apr 2010, 22:39    © sirik
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Ein erneutes Danke an Euch.

Heute war ein wirklich guter Tag.

Oma ist normal aufegstanden, hat sich Insulin gespitzt und ordentlich ihr Brot gegessen und die Medis genommen.
Sie war total klar.
Dann sagte sie mir, sie müsse ins Dorf und ging.
Gegen Mittag kam sie hoch und sagte mir, sie wäre auf der Bank gewesen und hätte sich dort entschuldigt mich so "verdächtigt" zu haben.
Sie wolle das ja nicht, sie wäre ja froh mit mir Vorstellung Icon_cool und den Kindern.
Essen stand auch auf dem Herd und da hat sie auch den Teller leer gegessen.

Mein Blick wanderte dann heimlich ins Barfach, in dem schon wieder eine Flasche Wein stand und in dieser fehlte schon ein großer Schluck.
Sie war heute sehr redselig und agil - hat sogar in der Einfahrt das Unkraut gejätet.
Am Abend hat sie wie selbstverständlich gespritzt und ein Brot mit Streichwurst gegessen (ohne Aufforderung).

Mein Blick wanderte wieder ins Barfach - aus der Flasche fehlte kein weiterer Schluck und im Mülleimer war auch keine kleine Flasche Schnaps zu finden.

Also war das heute ein wirklich sehr gelungener und guter Tag.

Was ich aber noch fragen wollte...
Ist es sinnvoll, bzw. wäre es sinnvoll gewesen eine "Pflegetagebuch" zu führen?

Ich hab das zwar alles schonmal durch (Opa mit Hirntumor) - aber das war ja was ganz anderes.
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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Liebe Iris

Ich freue mich das deine Oma so einen guten Tag hatte. Ich wünsche euch, das noch viele solche folgen dürfen. Jeder gute Tag ist etwas ganz wertvolles und unbezahlbares.

Ich finde es immer Sinnvoll, ein Pflegetagebuch zu führen. So ist man auch gut vorbereitet wenn der MDK kommt. Einerseits strahlt so ein Tagebuch Vertrauenswürdigkeit aus und andererseits, können kurz und bündig wesentliche Pflegepunkte aufgezeigt werden, die ansonsten in einem Gespräch leicht vergessen gingen.

Liebe Grüsse
Ursula






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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyDo 29 Apr 2010, 09:36    © sylvia
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Moin Iris,
unsere liebe Ursula hat schon alles gesagt. Ich drück weiter die Daumen sie schöne Tage mit ihr zu erleben. Vorstellung 728442

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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyDo 29 Apr 2010, 13:25    © Biggi
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Liebe Iris,
ich kann mir gut vorstellen, dass du den Tag genossen hast. Vorstellung Icon_sunny Das soll man auch, denn manchmal schlägt die Stimmung schnell wieder um. Ich wünsche dir noch ganz viele dieser schönen Tage.

LG Biggi






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BeitragThema: Re: Vorstellung
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Hallo,

ich hab jetzt mal rückblickend, die Tage bis letzte Woche Freitag aufgeschrieben und werde künftig die Tage festhalten.

Wenn ich dann so zurück denke, fallen mir viele schöne Momente ein.
Zum Beispiel an Sohnemanns Kommunion am 11. April saßen wir beisammen und Oma war so super drauf, lachte und sagte "So jung kommen wir nicht mehr zusammen Vorstellung Icon_lol ".
Dann saßen sie zu 4. da und wir "jungen" nannten sie die "Golden Girls" und gaben jeder einen Namen.
Ach was hat sie da gelacht....

Heute ist es wieder grenzwertig.
Waren bei der Ärztin und diese hat Oma "natürlich durch die Blume" nach Alkohol befragt und ihr dann auch gesagt, dass dieser nicht gut sei - auch in Verbindung mit dem Diabetes und den Antidepressiva.
Oma saß da, hat artig genickt.
Dann sind wir zur Bank, wo ich mich wirklich tierisch aufgeregt habe.
Oma war eigentlich fit und redselig und wollte noch ins Edeka, ich zum Aldi und so ist sie losgezogen und ich bin nochmal losgefahren.
Als ich eine halbe Stunde später nach Hause kam....da stand auf den Küchentisch eine Flasche Bier, die schon geleert wurde (und die stand nicht da, bevor wir losgefahren sind)
Mein Blick fiel dann ins Barfach - Flasche Wein wieder halb geleert.
Oma sprach sehr unverständlich...naja....hielt also lange an was die Ärztin sagte *seufz*

Aber bis jetzt ist sie friedlich.
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Biggi
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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyDo 29 Apr 2010, 19:52    © Biggi
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Liebe Iris,
da siehst du, wie schnell aus Freude Kummer werden kann. Aber das ist leider so, damit muss man rechnen. Ich weiss, dass es schwer ist, das zu verarbeiten. Aber alte Rituale verschwinden leider nicht von heute auf morgen.

Aber lass dich mal Vorstellung 119356 und verliere deine Hoffnung nicht.

Alles Liebe
Biggi






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BeitragThema: Re: Vorstellung
Vorstellung EmptyFr 30 Apr 2010, 09:31    © sylvia
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Unsere Biggi, hat die passendenden Worte gefunden.

Alles Gute.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


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